Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praktika fluten die Jobbörsen


von Mike S. (drseltsam)


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Hallo,

Ich habe mal ein wenig online nach Jobs gesucht, und mir ist die extreme 
Menge an Angeboten and Abschlussarbeiten und Praktika aufgefallen. Das 
sind ja selbst im Egineering Zustände wie bei den Germanisten.
Hunderte Angebote allein von IAV! Was ist denn da los? Suchen die die 
Leute wirklich? Sowas braucht doch auch Betreuung, sonst kommt doch eh 
nix verkaufbares raus... Oder sind das nur Scheinangebote?

von yellowstone (Gast)


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Studenten sind nun mal eine günstige Arbeitskraft für "kleinere" 
Arbeiten. Selbst wenn nur jedes zweite Ergebnis am Ende brauchbar ist 
spart das Unternehmen Geld.

von Platzhalter (Gast)


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Oft Gruppenarbeiten bzw. übergreifende. Da braucht man nicht sehr viel 
Betreuung. Man geht vermehrt über, mittels Praktika und 
Abschlussarbeiten die Entwicklungsarbeiten zu erledigen. Das ist 
billiger und qualitativ besser als es in Fernost in Auftrag zu geben. 
Das ist eine Win-Win-Situation.
Die Unternehmen sparen Geld und sehr viele Studenten bekommen die 
Chance, ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Das war nicht immer so, 
so dass in FHs die internen Nofallplätze für Abschlussarbeiten überfüllt 
waren und der Student eine Warterunde drehen musste.

von Penguin (Gast)


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Win-Win ist relativ! Wenn es Praktika sind, dann muss dort überwiegend 
gelernt werdne und nich gearbeitet! Abschlussarbeiten als echte Arbeit 
sind natürlich ok, aber dann auch mit Bezahlung.

Leider lassen viele Firmen heute Massen an Stundenten viel Zeug nebenher 
machen, weil ihnen die Ingenieure dafür zu teuer sind. Das Ergebnis sind 
Studenten, die hinterher keiner braucht, dann das, was sie an Praxis 
haben, wird ja auch in Zukunft nicht bezahlt, weil es wieder Studenten 
machen werden.

von Thomas1 (Gast)


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@Penguin

Viele Praktikanten haben Ausbildung oder Studium hinter sich. Das ist 
dann echte Ausbeutung, denn die haben ein Gehalt verdient. Nur Praktika 
für solche, die es im Bildungsabschnitt brauchen. Danach nie mehr.

von Falk B. (falk)


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@  yellowstone (Gast)

>Studenten sind nun mal eine günstige Arbeitskraft für "kleinere"
>Arbeiten. Selbst wenn nur jedes zweite Ergebnis am Ende brauchbar ist
>spart das Unternehmen Geld.

Stimmt.

>  Thomas1 (Gast)

>Viele Praktikanten haben Ausbildung oder Studium hinter sich. Das ist
>dann echte Ausbeutung, denn die haben ein Gehalt verdient.

Ja.

> Nur Praktika für solche, die es im Bildungsabschnitt brauchen.
> Danach nie mehr.

Jain. Wenn man als Quereinsteiger/Umschüler etc. sich neu orientiert, 
kann ein Praktikum schon OK sein. Aber nicht endlos, ich würde die 
Obergrenze bei 6-12 Monaten sehen.

MFG
Falk

von yannik (Gast)


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Du wirst doch wohl an einer allg. bildenden Schule den Sinus am 
Einheitskreis hergeleitet haben? Das ist doch eigtl genauso "Standard" 
wie Pythagoras grafisch herzuleiten...
Es würde mich schon mal interessieren wie ihr den Sinus an eurer 
"Hochschule" hergeleitet habt?
(man könnte ihn sicherlich auch über den Frequenzbereich aufzeigen und 
dann in den Zeitbereich wechseln)
Aber ihr habt doch an einer "Hochschule" sicher nicht dem Sinus per 
Einheitskreis hergeleit, oder?
Sicher das du nicht eine Fachschule für Techniker meinst;D

von Zuckerschnitte (Gast)


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In vielen DAX Konzernen ist es mittlerweile usus einen festen 
Bestandteil mit Praktikanten/Abschlussarbeiten in der Entwicklung die 
Kosten zu drücken.
Da gibts dann manchmal auch Fälle wo als Ergebnis der Abschlussarbeit 
50.000€ Einsparungspotential im Energieverbrauch der Anlage x pro Jahr 
identifiziert werden und der Diplomand bekommt 6x600€,

ne nette Rendite für die Firma....

von oszi40 (Gast)


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Mike Strangelove schrieb:
> Oder sind das nur Scheinangebote?

1.Zu Diplom-Zeiten war mehr Zeit für Praktika zwischendurch. Der 
Bachelor hat dafür weniger Gelegenheit während des kurzen Studiums.

2.Scheinbar braucht die Industrie momentan wirklich ein paar Leute.

3.>ne nette Rendite für die Firma....
Ob Praktikanten immer die Erfahrung haben, die erwartet wird?  Lehrgeld 
kann auch teuer sein...

von Michael S. (technicans)


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Mike Strangelove schrieb:
> Hunderte Angebote allein von IAV!
das deutet schon auf einen Dienstleister hin und die haben nur leere
Datenbanken. Wenn ein Kunde anruft, will man den richtigen Kandidaten
auch gleich aus dem Hut zaubern, denn nur so bleibt man im Geschäft.
Und die lieben es im Geschäft zu sein und zu bleiben.
> Was ist denn da los?
Lass dich nicht blenden, denn den Angeboten stehen aktuell meist keine
offenen passenden Stellen gegenüber, jedenfalls nicht solange kein
Kunde(Arbeitgeber) sich dafür interessiert und das weiß ja keiner.
Kannst den/die Betriebe ja nach Informationen zum Praktikum nach
Arbeitsort, Branche, Projekt usw. befragen. Ich bin sicher das du
keine oder nur unbefriedigende Antworten erhältst weil du da gar
nichts mit zu entscheiden sollst. So behandelt man noch nicht mal
Sklaven.
> Suchen die die
> Leute wirklich?
Die suchen in erster Hinsicht erst mal Profile, mehr nicht und wer
früh damit anfängt hat auch später was davon. Eben langfristig.
> Sowas braucht doch auch Betreuung, sonst kommt doch eh
> nix verkaufbares raus...
Damit werden Praktikanten erst gar nicht betreut. Meist sind es
Kleinigkeiten die in der überschaubaren Zeit erledigt werden können
oder die von der Stammbelegschaft nicht erledigt werden kann oder
weil keiner es will. Hab selbst darin Erfahrung.
>Oder sind das nur Scheinangebote?
Davon würde ich ausgehen. Nutzen hat da nur der Betrieb.
Ein Nutzen für den Arbeitnehmer ist nur der Eintrag im Lebenslauf.
Meist macht man später was ganz anderes.

Nutzen, Sinn und Zweck eines Praktikums dürfte äußerst fragwürdig sein.
Ich würde es nicht noch mal machen, weil es einfach nichts bringt.

von Rudi Radlos (Gast)


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Michael S. schrieb:
> und die haben nur leere Datenbanken.
Datensammler füttern ist natürlich nicht so ideal.

>Ich würde es nicht noch mal machen,...

Ein Praktikum in jungen Jahren kann durchaus sehr nützlich sein, wenn 
man dadurch frühzeitig erkennt, was man später mal tun oder NICHT tun 
möchte.

von Logi-bär (Gast)


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Das sollte man aber VOR dem Studium schon tun, nicht, dass man schon in 
die flasche Richtung studiert. Ich behaupte, dass 20% der Leute, die 
MINT studieren, das NICHT täten, wenn sie wüsten, WAS die meisten in 
unserem Bereich am Ende wirklich machen (dürfen) und tun (müssen).

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