Hallo, ich habe einmal eine Frage zu einem Lastwiderstand. Ich nutze einen ATE Electronics Hochlast-Drahtwiderstand RB101 2,2 Ohm 100Watt um meinen Akku etwas schneller zu entladen. Hierzu ist dieser in Serie geschaltet zu meinem Ladegerät. Nun steht in den Spezifikationen (http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/400000-424999/420248-da-01-en-LASTWIDERSTAND_RB10_1_2R2_J_2R2_12W.pdf), dass ich ohne Kühlkörper den Widerstand mit max 40 Watt belasten kann. Bei einer Belastung von 40Watt wird dieser Widerstand beim Entladen aber recht heiß (130 - 150 Grad). Nun bin ich mir etwas unsicher ob diese Temperaturen im Normalbereich liegen, oder ob ich hier lieber einen Gang zurückschalten sollte. Im Datenblatt wird eine Betriebstemperatur von -55 bis +250 Grad angegeben. Insofern bin ich da ja noch voll im grünen Bereich, oder wie seht Ihr das? Würdet Ihr dennoch mit weniger Last fahren ohne zusätzlichen Kühlkörper? Zweite Frage: Ich würde den Widerstand in absehbarer Zukunft gerne noch mehr belasten. Nun benötige ich für eine Last von 100Watt aber einen Kühlkörper von 955cm² Fläche. Das ist ja ein Monster?! Da ich auf alle Fälle eine passive Kühlung möchte, wäre es doch auch denkbar, dass ich mir eine große (20x20cm) Kupferplatte kaufe, den Widerstand auf diese aufschraube (Wärmeleitpaste dazwischen) und mich dann langsam heran taste, bis ich eine Wattzahl gefunden habe die in einer Temperatur von 150-200 Grad resultiert. Oder wie seht Ihr das? Viele Grüße + besten Dank im Voraus, Chris
H. F. schrieb: > Da ich auf alle Fälle eine passive Kühlung möchte, wäre es doch auch > denkbar, dass ich mir eine große (20x20cm) Kupferplatte kaufe, den > Widerstand auf diese aufschraube Für die Kühlung kommt es auf große Oberfläche und guten Luftaustausch drauf an. Darum bestehen normale Kühlkörper meist aus stark strukturiertem Profilmaterial. Alu ist billiger und von der Wärmeleitfähigkeit nicht so viel schlechter verglichen mit techn. Kupfer. MfG
H. F. schrieb: > Bei einer Belastung von 40Watt wird dieser Widerstand beim Entladen aber > recht heiß (130 - 150 Grad). Nun bin ich mir etwas unsicher ob diese > Temperaturen im Normalbereich liegen, oder ob ich hier lieber einen Gang > zurückschalten sollte. Für Hochlastwiderstände sind auch noch Temperaturen bic 350 Grad durchaus normal. Dann muss man natürlich Vorkehrungen Treffen, das sich der Wider- stand nicht selbst auslötet. > Nun benötige ich für eine Last von 100Watt aber einen Kühlkörper von > 955cm² Fläche. Das ist ja ein Monster?! Da hast Du vermutlich etwas missverstanden. Du brauchst einen Kühlkörper, der bei einer "Belastung" mit ca. 100W einen Temperaturunterschied von vielleicht 200 Grad bringt. Das sind etwa 2 Grad pro Watt. Diese Angabe findest Du in den Katalogen der Kühlkörperhersteller. Ein solcher Kühlkörper hat noch recht moderate Maße, wird aber immerhin so heiss, das man ihn vor unabsichtlicher Berührung schützen muss. Für eine genauere Berechnung musst Du noch die Wärmetechnischen Daten aus dem Datenblatt des Widerstands mit berücksichtigen. > Da ich auf alle Fälle eine passive Kühlung möchte, wäre es doch auch > denkbar, dass ich mir eine große (20x20cm) Kupferplatte kaufe, den > Widerstand auf diese aufschraube (Wärmeleitpaste dazwischen) und mich > dann langsam heran taste, bis ich eine Wattzahl gefunden habe die in > einer Temperatur von 150-200 Grad resultiert. Oder wie seht Ihr das? Wenn Du einen Standardkühlkörper benutzt, ist eine solche Messung unnötig. Die benötigten Angaben zur Berechnung findest Du in den Daten- blättern. Wenn Du Dich nicht an einem Lüfter störst, könntest Du z.B. einen billigen uP-Kühler nehmen. Di sind dann ziemlich klein. Gruss Harald
Hallo, H. F. schrieb: > Im Datenblatt wird eine Betriebstemperatur von > -55 bis +250 Grad angegeben. auf was bezieht sich das auf die Oberflächentemperatur des Widerstandes oder die Temperatur des Widerstandsdrahtes? Normalerweise ist die Drahttemperatur auf einen Wert zwischen 200 und 350 Grad limitiert. H. F. schrieb: > Oder wie seht Ihr das? Ich würde einen CPU-Kühler verwenden (hat etwa dieselbe Leistungsklasse). Gruß Anja
Hallo, und vielen lieben Dank für die netten und zahlreichen Antworten. Ich werde mich dann mal auf die Kühlkörpersuche begeben und mal die Datenblätter wälzen. Was den Widerstand betrifft, so denke ich, dass die 250 Grad Limit nicht die Draht-Temperatur darstellen, da ich garnicht an den Draht herankomme. Der Lastwiderstand ist an sich schon in einem berippten Gehäuse fest eingegossen. Lediglich auf der Rückseite kann ich noch einen zusätzlichen Kühlkörper anschrauben. Im Datenblatt steht unter dem Punkt "Derating" nur: "ATE RB resistors have an operative temperature range of -55 Grad to +250 Grad. Derating is required for reduced chassi area and for high ambient temperatures". Und die kleinere Fläche habe ich ja (da kein Zusatzkühlkörper - darum nur 40Watt). Was die Dimensionen und die Fläche des Kühlkörpers betrifft, so muss ich da noch einmal etwas tiefer in mich gehen. Mag sein, dass ich da wirklich was noch nicht so recht verstanden habe. Hab nur im Datenblatt des Widerstands gelesen, dass dort die Dimensionen des Kühlkörpers mit 955cm^2 x 3mm Dicke angegeben sind. Aber ich schau mal nochmal genauer nach. Vielleicht tut es ein größerer, passiver CPU Kühler (ohne Heatpipes) dem ich ein paar Bohrungen verpasse um den Widerstand dran zu schrauben. Viele Grüße, Chris
@ Christian H. (hufux) >wirklich was noch nicht so recht verstanden habe. Hab nur im Datenblatt >des Widerstands gelesen, dass dort die Dimensionen des Kühlkörpers mit >955cm^2 x 3mm Dicke angegeben sind. Diese Angabe ist relastiv sinnlos. Normalerweise gibt man einen maximalen Wärmewiderstand für den Kühlkörper an, damit kann man auch sinnvoll rechnen. >Vielleicht tut es ein größerer, passiver CPU Kühler (ohne Heatpipes) dem >ich ein paar Bohrungen verpasse um den Widerstand dran zu schrauben. Könnte passen, der Widerstand verträgt ja deutlich höhere Temperaturen als eine CPU. MFG Falk
So, ich bin es noch einmal. Habe mich nun mal nach passenden Kühlkörpern umgeschaut und folgendes gefunden: Im Datenblatt des Widerstands ist ein Wärmewiderstand von 1 K/W ausgewiesen. Darum habe ich darauf geachtet einen Kühlkörper in ähnlicher Qualität zu erhalten. Dabei bin ich auf folgenden Kühlkörper gestoßen: http://www.voelkner.de/products/29658/Kuehlschiene-200x40x75mm.html Der Widerstand hat die Grundflächen-Ausmaße 47,5mm x 64mm . Wenn ich den nun an den Kühlkörper schraube hat dieser bei einer Länge von 64mm immer noch einen Wärmewiderstand von 0,9 K/W, was ziemlich genau der Leistung des Materials des Widerstandes entspricht. Wenn ich das nun alles richtig verstanden habe komme ich damit doch dann gut zurecht?! Viele Grüße, Christian
Zur Erinnerung: Übliches Lötzinn ist bei 180 Grad bereits flüssig.
Christian H. schrieb: > So, ich bin es noch einmal. Habe mich nun mal nach passenden Kühlkörpern > umgeschaut und folgendes gefunden: > > Im Datenblatt des Widerstands ist ein Wärmewiderstand von 1 K/W > ausgewiesen. Darum habe ich darauf geachtet einen Kühlkörper in > ähnlicher Qualität zu erhalten. Dabei bin ich auf folgenden Kühlkörper > gestoßen: > > http://www.voelkner.de/products/29658/Kuehlschiene... > > Der Widerstand hat die Grundflächen-Ausmaße 47,5mm x 64mm . Wenn ich den > nun an den Kühlkörper schraube hat dieser bei einer Länge von 64mm immer > noch einen Wärmewiderstand von 0,9 K/W, was ziemlich genau der Leistung > des Materials des Widerstandes entspricht. > > Wenn ich das nun alles richtig verstanden habe komme ich damit doch dann > gut zurecht?! Die Rechnung ist einfach: Wenn der Leistungswiderstand einen Wärme- widerstand von 1K/W und der Kühlkörper 0,9K/W hat, musst du beides zusammenzählen und mit der Leistung von 100W multiplizieren. Die sich daraus ergebenden 190K sind dann der Temperaturunterschied zwischen dem Widerstandsdraht und der Umgebungstemperatur. Bei 25 Grad hättest Du also eine Drahttemperatur von 215 Grad. Gruss Harald
Also ich wiederhole noch einmal: Im Datenblatt steht, "Temperaturanstieg mit zusätzlicher Kühlfläche 1K/W". Der Kühlkörper selbst hat, Worst Case gesehen, 1 K/W. Macht zusammen dann 2 K/W bei einer Serienschaltung und mit Vernachlässigung des Kontaktwiderstands zwischen den Kühlkörpern. Ich kann den Drahtwiderstand maximal mit 72 Watt belasten (Realistisch werden es eher 60 Watt sein). Mehr macht das Ladegerät nicht mit. Macht also bei 72 Watt einen Temp. Unterschied von rund 169 Grad bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad. Bei 60 Watt entsprechend niedriger. Das sollte auch mit dem Lot passen. Viele Grüße, Chris
@ Christian H. (hufux) >also bei 72 Watt einen Temp. Unterschied von rund 169 Grad bei einer >Umgebungstemperatur von 25 Grad. Bei 60 Watt entsprechend niedriger. Naja, der Widerstand wird kaum überall gleichmässig war. Die Enden sind deutlich kühler, weil dort keine Wärme entsteht. Miss nach. MfG Falk
Hab jetzt nicht nachgerechnet. Die LAGE und ausreichende Belüftung bei ausreichendem Gehäusevolumen spielt auch eine Rolle. Jedenfalls würde ich vorsorglich die Anschlussdrähte so befestigen, daß sie bei Überhitzung nicht gleich abfallen oder Schaden verursachen können.
Hallo & vielen Dank noch einmal für die weiteren Antworten. Kurz zur weitern Info: Der Widerstand dient nur als lastwiderstand zum "Verbraten" von überflüssiger Leistung (Akku entladen). Er liegt auf dem Tisch und ist in keinerlei Gehäuse untergebracht. Die Anschlussdrähte habe ich ordentlich dran gelötet und einen Schrumpfschlauch drüber gezogen. An dem Schrumpfschlauch sehe ich keinerlei Veränderungen. Des Weiteren hat eine Messung heute Früh gezeigt, dass wenn das Widerstandsgehäuse ~100 Grad heiß ist, die Anschlüsse nur ~60 Grad heiß werden. Diese sind nämlich noch einmal separat isoliert. Somit denke ich, sollte das Ganze mit dem von mir weiter oben beschriebenen Kühlkörper zumindest für meine Ansprüche (60-72 Watt Leistung) passen. Ich denke, ich werde es einfach einmal damit versuchen und mir morgen beim Conrad einen solchen Kühlkörper besorgen. Viele Grüße, Chris
Wenn es sich um 12 Volt Akkus handelt kannst Du zum Belasten bzw. Entladen auch Halogen Lampen oder Scheinwerferlampen verwenden und hast keine Probleme mit der Kühlung.
das datenblatt ist unvollständig, vulgo: scheiße. diese widerstände haben ein "temperature derating", d.h. bei 20°C kannst du 100W verbraten lassen, bei 120°C aber nur noch ca. 25W. wenn du also einen KK am widerstand montiert hast, kannst du soviel watt verheizen wie der max. temperaturanstieg des systems vorgibt.
Hi Ob in den letzten 6 Jahren sich was groß mit dem Hochlast-Widerling getan hat? Vll. erfahren Sie Es ja hier, demnächst! Schauen Sie also auch nächstes Jahr wieder vorbei. Zum Vorschlag, 12V-Leuchtmittel zu benutzen: Da hat man halt, neben einer recht großen Temperatur, auch noch Unmengen an Licht, Die man irgendwie weg bekommen muß. So wirklich gefallen würde mir eine gleißend beleuchtete Werktischoberfläche nicht wirklich - aber wofür gibt's Sonnenbrillen? MfG
Heinz schrieb: > Wenn es sich um 12 Volt Akkus handelt kannst Du zum Belasten bzw. > Entladen auch Halogen Lampen oder Scheinwerferlampen verwenden und hast > keine Probleme mit der Kühlung. Jetzt weiss ich endlich, wodurch der weltweite Temperaturanstieg in den letzten sechs Jahren verursacht wurde: Durch das Entladen der Akkus des TEs!
Patrick J. schrieb: > Ob in den letzten 6 Jahren sich was groß mit dem Hochlast-Widerling > getan hat? scheisse. wieder reingefallen :/ bei "auf threads antworten" muss man fast schon die gleichen vorsichtsmaßnahmen walten lassen wie beim email öffnen.
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