Forum: Gesperrte Threads Gipfel der Unverschämtheit


von Rüdiger K. (sleipnir)


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Der amerikanische Kongreßabgeordnete Ron Paul hat im Verbund mit einigen 
wenigen Aufrechten die amerikanische Regierung aufgefordert, bitteschön 
ihren Verstoß gegen den "War power act" zu erklären.
"In der vergangenen Woche schloss ich mich sechs republikanischen und 
drei demokratischen Kollegen an, und wir reichten Klage gegen die 
Regierung Obama wegen des illegalen Kriegs gegen Libyen ein. Nachdem 
mehr als 90 Tage seit dem Beginn der Bombardierung Libyens durch 
Präsident Obama verstrichen waren, kann niemand behaupten, die Regierung 
habe die eindeutigen Vorgaben der War-Power-Resolution von 1973 
erfüllt."

Obamas Strippenzieher antworteten, ermutigt durch den Umstand daß weder 
der fehlende Nachweis einer innerstaatlichen Geburt noch die Sprengung 
der Verfassungsmäßigen Schuldengrenze Folgen hatten, mit größter 
Dreistigkeit:
"Mit einer bemerkenswerten Dreistigkeit übermittelte die Regierung dem 
Kongress dann ihre Antwort auf die wachsende Besorgnis über diesen 
Missbrauch ihrer Befugnis zur Kriegführung. Sie argumentierte in 
knappster Form, in diesem Fall käme die War-Power-Resolution nicht zur 
Anwendung, weil sich die amerikanischen Streitkräfte nicht in 
Feindseligkeiten befänden, da Libyen militärisch so schwach sei, dass es 
sich nicht wehren könnte! Über diese Antwort könnte man nur lachen, wenn 
die Angelegenheit nicht so schrecklich wäre. Diese Regierung will uns 
glauben

machen, dass es dort keine reale Gewalt gäbe, weil das Opfer nicht 
zurückschlagen könne? Man stelle sich nur vor, dieser Standard werde auf 
das Strafgesetz in den USA angewandt. Ich bin sicher, die Libyer, die 
mit den Bomben der USA und der NATO fertig werden müssen, sind sehr wohl 
der Ansicht, dass es dort definitiv zu Feindseligkeiten kommt.



Erinnern wir uns an die Ursprünge dieser Angriffe auf Libyen. Die 
Regierung Obama behauptete nicht, der libysche Machthaber sei dabei, 
seine Zivilbevölkerung zu töten. Sie erklärte stattdessen, Libyen werde 
vielleicht in Zukunft damit beginnen, seine Zivilbevölkerung zu 
ermorden. Man muss das Gaddafi-Regime nicht verteidigen – und ich tue 
das sicherlich nicht –, um dieser fadenscheinigen und gefährlichen 
Begründung der Verletzung der Souveränität eines anderen Landes zu 
widersprechen. Man stelle sich vor, die Vereinten Nationen würden als 
vorbeugende humanitäre Maßnahme ein militärisches Vorgehen gegen die 
Vereinigten Staaten beschließen, weil die USA beispielsweise ihr 
Einwanderungsgesetz durchsetzen.

In Libyen sind wir nun mit dem möglichen Einsatz von mit Uran 
angereicherter Granaten konfrontiert, wir sehen die zerstörte 
Infrastruktur, wie sehen zerstörte Universitäten, wir sehen alle diese 
»Kollateralschäden«. Sieht so eine Intervention aus humanitären Gründen 
aus?

In unserer Klage gegen die Regierung fordern wir neben anderen 
kritischen Aspekten, dass die Gerichte Maßnahmen ergreifen, die das Land 
vor der Politik der Regierung schützen, die dazu führen könnte, dass ein 
Präsident die USA in einen Krieg unter der Befehlsgewalt der Vereinten 
Nationen und der NATO, aber ohne Befugnis durch den Kongress hineinzieht 
und [feststellen], dass die vorher vom Kongress bewilligten Gelder 
möglicherweise für einen verfassungswidrigen und unbefugt geführten 
Krieg in Libyen oder anderen Ländern benutzt werden. Dies sind 
schwerwiegende verfassungsrechtliche Fragen, und ich erwarte, dass die 
Gerichte unserer Ablehnung das gleiche Gewicht zumessen, wie wir das in 
der Legislative tun."

Der "Friedensnobelpreisträger" Obama beeindruckt durch eine Arroganz, 
die man nicht einmal Bush zugetraut hätte.
Das Ansehen des Friedensnobelpreises jedenfalls ist schwerst geschädigt.

Man versteht die Aufregung sicher nicht, hat man sich doch mit dem 
"Worldwide war power provision" das Recht herausgeschunden, überall auf 
der Welt Krieg zu führen und Personen zu ermorden, ohne den Kongreß 
dafür befragen zu müssen oder überhaupt zu informieren.

Noch jemand der Meinung, USA stände für "Frieden, Demokratie und 
Gerechtigkeit"?

: Verschoben durch Moderator
von K. L. (trollen) Benutzerseite


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tl; dr

Hast du eine etwas kürzere Zusammenfassung?

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Der "War power act" verpflichtet die Regierung, innerhalb von 90 Tagen 
nach dem Ausbruch eines militärischen Konflikts den Kongreß über den 
Grund zu informieren und seine Zustimmung einzuholen.

Auf Nachfrage des Kongresses, was den in Bezug auf diese Regelung in 
Libyen los sei, antwortete man: dies sei ja kein Krieg, da sich Libyen 
ja gar nicht richtig wehren könne....

Unterschrieben von einem Friedensnobelpreisträger.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Rüdiger Knörig schrieb:
> dies sei ja kein Krieg, da sich Libyen
> ja gar nicht richtig wehren könne....

Naja, meiner Ansicht nach liest sich das Original etwas anders:

>>“U.S. operations do not involve sustained fighting or active exchanges
>>of fire with hostile forces, nor do they involve U.S. ground troops.”

Und das kann man wohl sogar so durchgehen lassen...

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