Forum: PC Hard- und Software Barebone-PC für Elektronik-Entwicklung


von Stromfresser (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem stromsparenden PC für die 
Elektronik-Entwicklung.

Was der PC können sollte:
- Unter Windows XP oder 7 laufen
- Monitor mit DVI/HDMI und 1920x1200 bedienen, gerne auch zwei davon
- "Flüssig" bedienbar sein
- Software: Eagle, KiCad, AVR-Studio, Opera, Office, diverse Tools wie 
SVN, Winrar, PDF, ...
- gelegentlich eine DVD schauen, Musik/Youtube
- Externe Festplatte bzw. DVD-Brenner für Backup anschließbar

Für "anstrengendere" Aufgaben, Spiele o.ä. habe ich hier noch einen PC 
mit Intel Core2Duo, der soll über einen KVM-Switch als Alternative hier 
bleiben.

Gerade jetzt im Sommer produziert mir das Ding aber einfach zu viel 
Hitze, der Stromverbrauch ist bei einigen Stunden täglicher Benutzung 
auch nicht ohne.

Deswegen habe ich mir mal ein paar Barebone-PCs mit Intel Atom CPU 
angeschaut.

Konkret:

http://www.asus.de/Barebone_PC/S_Series_3L/S1AT5NM10E/

http://pdde.zotac.com/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage_images.tpl&product_id=318&category_id=118&option=com_virtuemart&Itemid=1

http://pdde.zotac.com/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage_images.tpl&product_id=296&category_id=127&option=com_virtuemart&Itemid=1

http://www.shuttle.eu/de/produkte/slim/xs35gtv2/uebersicht/

Was ist von diesen Geräten zu halten?

Besonders die Geräuschentwicklung macht mir Sorgen, meistens sind nur 
sehr kleine Lüfter verbaut.

Alternativvorschläge, andere Hersteller etc. schaue ich mir auch gerne 
an!

Danke für Eure Antworten!

von lukas85 (Gast)


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Hier in der Firma habe ich vor ca einem 3/4 Jahr 5 Stück hiervon 
installiert:

http://www.asrock.com/nettop/spec/ion%20330.asp

Diese laufen hier täglich zwischen 5 und 10 Stunden, bisher habe ich 
keine Probleme damit festgestellt. Der Lüfter ist zwar leider auch 
relativ klein, aber dafür nicht allzu laut.
Wenn das Ding direkt neben einem auf dem Tisch steht und die Umgebung 
sehr ruhig ist, hört man den Lüfter aber schon.
Sobald aber etwas Umgebungsgeräusch da ist, nehme zumindest ich den 
Lüfter nicht mehr wahr.
Von 6 verschiedenen Personen, die bisher damit arbeiteten, hat sich auch 
noch niemand beschwert.

Wir setzen hier bisher Windows XP ein, das funktioniert auf den Rechnern 
einwandfrei, ein Leistungswunder ist das Teil aber nicht. Für deinen 
Einsatzzweck würde ich aber behaupten, dass es ausreichend ist um damit 
arbeiten zu können.

von klausr (Gast)


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Ich bin auch auf der Suche nach einem stromsparenden PC. Von den Atom 
CPUs bin ich abgekommen (einfach zuwenig Rechenleistung) und habe mich 
am E-350 von AMD orientiert, bis ich in der c't 13/2011 von den neuen 
Sandy-Bridge-Pentiums für Billigrechner gelesen habe. Die haben mit 
einem Pentium G620T einen PC aufgebaut (mit SSD), der bei einer 
Leistungsaufnahme von 20 W (Leerlauf) bis max. 38 Watt (Volllast, 
kompletter PC mit 80+ Netzteil) ein vielfaches der Leitung von Atoms und 
immer noch die dreifache Leistung eines AMD E-350 hat - gleichzeitig ist 
der PC sehr leise (der boxed Kühler des G620T soll sehr leise sein). 
Eine konkrete Barebone Empfehlung habe ich aber leider nicht. Der Core 
i3-2105 wäre diesbezüglich auch eine Empfehlung. Insgesamt sind die 
"neuen" Intel CPUs lt c't deutlich sparsamer als die AMDs, das war schon 
mal ganz anders. Wichtig sind neben sparsamer CPU+Mainboard auch ein 
gutes Netzteil (80+) und sparsame HDs oder gleich eine SSD. Viele 
Atom-Systeme haben auch einen Verbrauch von 30-40 W unter Last.

von Stromfresser (Gast)


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Hallo,

danke erstmal für die Antworten.

Der Rechner darf natürlich ein paar Geräusche machen, ich möchte nur 
nicht so ein hochfrequentes Gekreische neben mir stehen haben.

Wegen der Rechenleistung sollte so eine Atom-CPU doch locker hinkommen, 
oder?
So große Anforderungen stellen Eagle & AVR-Studio doch wohl hoffentlich 
nicht.

Ein Stromsparender komplett-PC wäre eventuell eine Alternative. Wie 
sieht da der Preis aus?
Einen billigen Atom-Barebone bekomme ich komplett für irgendwas um 250€ 
+/-
Über 300€ möchte ich auch nicht ausgeben müssen.

Werde wohl mal ein paar Preise vergleichen...

von Frank K. (fchk)


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Stromfresser schrieb:

> Was der PC können sollte:
> - Unter Windows XP oder 7 laufen
> - Monitor mit DVI/HDMI und 1920x1200 bedienen, gerne auch zwei davon
> - "Flüssig" bedienbar sein
> - Software: Eagle, KiCad, AVR-Studio, Opera, Office, diverse Tools wie
> SVN, Winrar, PDF, ...
> - gelegentlich eine DVD schauen, Musik/Youtube
> - Externe Festplatte bzw. DVD-Brenner für Backup anschließbar

Eigentlich willst Du einen Mac Mini. Der passt ziemlich gut zu den 
Anforderungen. XP läuft per Bootcamp oder in einer virtuellen Maschine, 
die meiste Software in Deiner Liste gibts aber auch nativ für OSX. Das 
Teil ist aber zwei Nummern leistungsfähiger als ein Atom, da steckt 
Notebook-Technik drin, und mit 2*(1.8-2.53)GHz Core2Duo mobile auch 
anständig fix. Dazu klein, kompakt, leise.

Wenn Du ein Sockel 479 Board und einen passenden Mobil-Core2Duo findest, 
kannst Du Dir eine ähnliche Maschine auch selber zusammenschrauben. Die 
ist dann allerdings nicht so klein und so leise wie das Original.

fchk

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank K. schrieb:
> Eigentlich willst Du einen Mac Mini.

Hätte ich auch geschrieben, aber der Preis gefällt nicht jedem. Außerdem 
ist das derzeitige Hardwaredesign etwas angestaubt, C2D ist Mitte 2011 
einfach nicht mehr "state of the art".

Es ist allerdings damit zu rechnen, daß in den nächsten zwei bis drei 
Monaten eine neue Hardwarerevision herauskommt, die mit "Sandy 
Bridge"-Core i3/i5 ausgestattet sein wird. Und damit nochmal deutlich 
schneller.

Was neben dem nicht jedem verständlichen Preis auch gegen einen Mac Mini 
spricht, sind die nur per USB anschließbaren Schnittstellen. Wer noch 
Frickelprogramme für den Parallelport benutzt, oder Bit-Banging auf der 
seriellen Schnittstelle veranstalten will, für das eine oder andere 
Programmiergerät, der wird mit einem Mac Mini nicht glücklich.

Nutzt man nur moderne Programmiergeräte, die per USB angeschlossen 
werden können, ist das kein Problem, selbst aus einer VM heraus lässt 
sich so etwas auf einem Mac Mini nutzen.

von oszi40 (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Mac Mini.
Für die >700€ fehlt aber noch der Monitor. Da könnte man auch an ein 
Notebook denken, was man überall mit hin nehmen kann?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kann man natürlich. Wenn man eine vernünftige Tastatur und einen guten 
Monitor haben will, dann eher nicht.

von Stromfresser (Gast)


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Moin,

selber zusammenstellen habe ich mir auch schon überlegt.
Leider komme ich damit schnell über die ca. 250€ für einen fertigen 
Barebone, vor allem wenn das Gehäuse halbwegs vernünftig sein soll.

Den Mac Mini habe ich mir angeschaut.
Die Anschlüsse sind überhaupt kein Problem, habe hier eh nur USB-Geräte 
bzw. einen FT232 für eine Debug-UART.

Großer Haken: Der Preis.
Ehrlich gesagt sind mir die 700€ viel zu teuer, auch wenn das Ding 
zugegeben ganz nett aussieht.

Notebook habe ich schon, ein billiges Samsung. Das möchte ich hier aber 
nicht im Dauerbetrieb verschleißen.

Verwendet denn wirklich niemand so einen Barebone aus den Links?

von Ingo.M (Gast)


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Ich habe mir gerade einen günstigen kleinen Rechner mit ASUS E35M1-M AMD 
E-350 Mikro-ATX Board zusammengebaut, das Board ist sehr sparsam und hat 
nen passiv gekühlten CPU schon fest drauf, das Board kostet ca. 90€, nen 
günstiges Gehäuse mit Netzteil bekommste mit dem HKC Case 4672GD, mATX, 
420Watt (zB. bei Atelco) für 33€, dann noch nen DVD Brenner für ca.20€ 
und ne günstige Festplatte, 500GB bekommste für 35€, brauchst dann noch 
2 Gehäuselufter ca.12€.

Board      90€
Gehäuse    33€
DVD-RW     20€
Festplatte 35€
Lüfter     12€
Gesamt:   190€

Das wäre jetzt die günstige Variante, ich habe mir nen Silent PC draus 
gemacht, also anderes Gehäuse und sehr leises Netzteil, werde jetzt noch 
auf SSD Platte umrüsten, dann ist absolut Ruhe, nur das ist dann auch 
teurer.

Einziger Nachteil, das Board läuft unter XP nicht sauber, du solltest 
also Windows7 verwenden.
Ich hatte vorher auch schon mit dem Mac Mini geliebäugelt, nur ist der 
Preis dafür einfach Außerirdisch.
Gruß Ingo

von Frank K. (fchk)


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Stromfresser schrieb:

> Den Mac Mini habe ich mir angeschaut.
> Die Anschlüsse sind überhaupt kein Problem, habe hier eh nur USB-Geräte
> bzw. einen FT232 für eine Debug-UART.
>
> Großer Haken: Der Preis.
> Ehrlich gesagt sind mir die 700€ viel zu teuer, auch wenn das Ding
> zugegeben ganz nett aussieht.

Schau mal auf dem Gebrauchtmarkt. Die älteren Versionen sind deutlich 
günstiger zu haben.

fchk

von Stromfresser (Gast)


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Moin,

habe jetzt einen weiteren PC hier stehen :)

Es ist ein Gerät mit AMD Fusion Prozessor geworden.

In diversen Test waren die Unterschiede AMD vs. Intel nur sehr gering. 
Im Durchschnitt ist das AMD-System wohl sogar schneller, wobei Intel bei 
CPU-lastigen Aufgaben mit 4 Threads geringfügig schneller ist.

Bei der Lautstärke sind sich die Tests wenigstens einig, die AMD-Systeme 
sind da immer am leisesten.

Jetzt mal meine Erfahrung mit dem System:

Installiert ist Windows 7 Prof. 64 Bit auf einer 60GB SSD, außerdem sind 
4GB RAM verbaut.
Monitor ist derzeit ein TFT mit 1900x1200 über DVI.

Die Installation verlief problemlos und angenehm flott. Ich habe leider 
beim Installieren vergessen die AHCI-Treiber zu laden, dadurch wurde die 
SSD nicht als solche erkannt und das System musste manuell optimiert 
werden.

So schlägt sich die Kiste im "täglichen Gebrauch" bis jetzt:

- Lautstärke: Die Box hängt hinter einem zweiten TFT, ca. 1m Abstand zu 
mir. Im Durchschnitt nur extrem schwer wahrnehmbar, die Straße in 150m 
Entfernung ist lauter.
Bei voller Belastung ist der Lüfter trotzdem sehr leise, wenn nebenbei 
Radio läuft hört man nichts mehr von dem PC

- Geräusche vom System: Im Standby fiept das Mainboard, gelegentlich 
auch im Betrieb. Das Geräusch wird allerdings vom Lüfter "übertönt", 
sofern man das so nennen mag

- Schnittstellen: USB, DVI und LAN bis jetzt benutzt, keine Probleme. 
Die Audio-Buchse an der Front fängt sich leider ein paar Störgeräusche 
ein, die allerdings mit steigender CPU-Last leiser werden. Werde den 
Verstärker wohl über den optischen Ausgang anschließen, das sollte dann 
keine Probleme mehr geben.

- Stromverbrauch: Standby 9W, Forum lesen etc. 17W, Video 720p klettern 
kurz auf 30W und pendeln sich bei ca. 27W ein.

- Bedienbarkeit/Grafikleistung: Youtube 720p laufen problemlos, 1080p 
nur bei wenigen Videos. Die CPU-Belastung liegt dabei leider bei 60-70%, 
wahrscheinlich nutzt der Flash-Player die Grafikfunktionen nicht.
Werde das bei Gelegenheit mal mit VLC testen.
Die Windows-Animationen laufen fast alle flüssig. Nur das "abdunkeln" 
vom Bildschirm bei Hinweis-Fenstern ruckelt etwas.
Schnelles scrollen geht auf Seiten/PDFs mit viel Text fast flüssig, in 
der PDF sogar noch besser wie im Opera.
Bei großen/vielen Bildern ruckelt es beim scrollen etwas, eher zufällig 
verteilt.

- Programm-Test: Eagle
Eagle öffnen inkl. Board laden: ca. 2 Sekunden
Zoomen läuft im Schaltplan recht langsam, im Board ruckelt es dabei 
deutlich.
Verschieben der Ansicht geht flüssig, aber etwas langsamer.
Das erste Öffnen der Bauteil-Liste braucht fast 10 Sekunden, danach geht 
es aber flüssig.
Bauteile verschieben läuft auch flüssig, aber etwas langsamer.
Hier merkt man wahrscheinlich die fehlende Rechenleistung...


Fazit (bis jetzt): Als nebenbei-PC zum surfen und PDF-lesen absolut 
brauchbar, mit 17W Stromverbrauch kann man das Ding auch im Hintergrund 
laufen haben.

Die SSD macht das System auch gefühlt flotter, bringt aber keinen 
Geschwindigkeits-Kick.

Ob man damit produktiv arbeiten kann möchte ich noch nicht beurteilen.
Eagle reagiert träger, ist aber durchaus noch benutzbar.
Sofern man nicht im Board raus- und an anderer Stelle wieder reinzoomt, 
sondern die Ansicht verschiebt lässt es sich dort brauchbar flüssig 
arbeiten.

In den nächsten Tagen möchte ich erstmal einige Programme installieren, 
besonders auf das AVR Studio bin ich gespannt.
Vielleicht läuft unter KiCad die Grafik flüssiger, werde ich alles mal 
ausprobieren.
Office fehlt auch noch, dort sehe ich aber keine großen Probleme. 
Hauptsächlich nutze ich davon eh nur Excel um mal schnell eine 
Preisliste, Berechnung etc. aufzustellen.

von Ingo.M (Gast)


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Mal ne Frage, das System scheint ja mit meinem recht ähnlich zu sein, 
reicht die 60GB SSD aus und wie voll ist diese mit Win7 prof.?
Bin zur Zeit ja auch auf ner Suche nach ner SSD und weiss noch nicht 
genau wie groß diese wird, irgend wo zwischen 60 und 128GB.
Gruß Ingo

PS: hatte oben in meiner Auflistung noch den 4GB Arbeitsspeicher 
vergessen.

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