Hi, ich habe ein altes Gerät mit einem Triac (T0812NH) im TO220 Gehäuse der einen Motor Ein/Aus schaltet. Der Triac wird von einem Optokoppler mit Zero Detection: http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/129326/VISHAY/BRT22H.html angesteuert. Die Schaltung ist klassich, eine RC Kombination (22 Ohm / 250nF X2) parallel zum Triac und dann eine Spule (120uH/2A) in Reihe in richtung Verbraucher. Nun ist der Kondensator mit Rauchwolke nach 20Jahren verdampft. Es befinden sich mehrere Snubber auf der Platine, zur Reinigung habe ich sie alle runter genommen. Mein erster Gedanke war, das der Kondensator ausgetroknet ist und deswegen abgebrannt, nur die anderen Kondensatoren haben laut Messgerät noch Ihre Kapazität. Könnte es einen anderen Grund für das Ableben der Kondensator-Widerstandskombi geben? Wie sind Eure Erfahrungen? Gruß, Jens
Der Kondensator trocknet nicht aus - ist ja kein Elko. Vielmehr bilden sich Haarrisse - wenn dann Feuchtigkeit eindringt (Luftfeuchtigkeit reicht schon - dann knallt's halt.
...ok, danke für die Info. Ich habe nur befürchtet dass es evtl. garnicht an dem X2 Kond. lag sondern viel mehr an dem Verbraucher (Motor mit vielleicht defektem Anlaufelko o.ä.?) obwohl es sich um kleine Lasten handelt und der Motor warscheinlich garkeinen hat... kann man so nicht sehen ist verbaut... Also bin ich auf dem richtigen Weg wenn ich die mal alle austausche? Gruß, Jens
Jens schrieb: > Könnte es einen anderen Grund für das Ableben der > Kondensator-Widerstandskombi geben? Die Geschichte mit dem Haarrissen ist sehr wahrscheinlich... > Wie sind Eure Erfahrungen? Irgendwann geht jedes Gerät mal kaputt. Und 20 Jahre sind eigentlich ganz gut... ;-) > Also bin ich auf dem richtigen Weg wenn ich die mal alle austausche? Ich würde nur die tauschen, die offenbar angeknackst sind. Wobei du eh schon alle runtergerupft hast, dann kannst du auch gleich Neue einbauen.
Vielleicht liegt es daran, dass man kürzlich von 220VAC auf 230VAC umgestellt hat. ;) Vielleicht verträgt dein Gerät die neue Spannung auf Dauer nicht.
danke, danke für die Rückmeldung. 250V AC 630V DC - das sollte wohl passen :-) "angeknackst" - mal sehen. Daaanke. Jens
> Wie sind Eure Erfahrungen?
ich meinte die mit X2 Folienkondensatoren nach 20Jahren... :-)
Jens
>Vielleicht liegt es daran, dass man kürzlich von 220VAC auf 230VAC >umgestellt hat. ;) Auch das ist bald 20 Jahre her...
Hi, ich habe mir das jetzt mal genauer angesehen. Tatsächlich sind alle RC-Glieder voller kleiner Haarisse. Wahnsinn, das sieht man mit bloßem Auge nur zu passendem Licht und im richtigen Winkel. Mich würde mehr zum Thema interessieren: Warum ziehen sie Feuchtigkeit (Was für Materialien) Was passiert dann im inneren (Kurzschlüsse) Es scheint ja einen flüssigen Elektrolyt zu geben, denn die ganze Platine ist vollgeschmiert, aber warum vertroknet der nicht wie bei Elkos. Beitrag "Folienkondensatoren im Vergleich" Beitrag "Folienkondensatoren Arten" Über Rückmeldung zu meinen 3 Fragen wäre ich dankbar. Gruß, Peter
Ich habe mich mal umgesehen, es ist wohl so ein ähnliches Teil: http://datasheet.octopart.com/PMR209ME6470M100-Evox-datasheet-7555045.pdf das geht in Richtung MP3 http://www.conrad.de/ce/de/product/459942/KONDENS-MP3-X2-0047F-250VAC-20 Also Metallpapier Kondensator, bei X2 Ausführung natürlich einer der nicht feuer fängt, wenn er abbrennt :-). http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik) Aber was wird als Elektroyt genommen, und vor allem das Thema Feuchtigkeit würde ich gern besser verstehen, ist damit nur der simple Kurzschluss gemeint druch Feuchtigkeit gemeint, der dann solche (siehe Bild) Reaktionen auslöst? J.
...man ich habe mich so durch die Sauerei auf der Platine leiten lassen... klar, sie haben keinen Elektrolyten sondern ein Dielektrikum, doch was ist das dann für eine Flüssigkeit auf der Platine, und was verdampft beim Abbrennen - die Metalle? J.
> was verdampft beim Abbrennen
Die über 20 Jahre aufgesogene Feuchtigkeit :-)
...ich habe jetzt auch noch die Konstriktion eines MP3 X2 Kondensators gefunden, leider ließ sie sich auf der Internetseite nicht vergrößern, man kann es aber lesen. J.
@Rudi - und das setzte einen Raum von 3x3x2,5m unter dichten Nebel? J.
Jens schrieb: > doch was ist das dann für eine Flüssigkeit auf der Platine, Ich denke, das ist Kondensator abzüglich Rauch... > und was verdampft beim Abbrennen - die Metalle? Nein, das Plastik. Jens schrieb: > und das setzte einen Raum von 3x3x2,5m unter dichten Nebel? Du glaubst nicht, wieviel magischer Rauch in solcehn Bauteilen drinsteckt. Das Extremste, was ich bisher sah, war ein rauchender Tantal-C. Dieser Rauch stieg hoch, wurde fest, brach auseinander und flog in kleinen schwarzen Flocken durchs ganze Labor. Dann lag da später irgendwo so eine unschuldige kleine Flocke, und wehe, man wollte die wegwischen: da blieb ein schwarzer Strich mit enormer Deckkraft übrig... :-o
Besorg dir einen Snubber von RIFA. Die halten angeblich am meisten aus.
Auch Kunststoff ist nicht für die Ewigkeit. Wenn die Ägypter ihre Pyramiden aus Plaste gebaut hätten, wären sie schon lange zerfallen wie manches Folienzelt in der Gärtnerei.
Hi, die Antworten sind ja nett, aber gibt es vielleicht auch noch einen sachlichen Hinweis dazu was da passiert? Das Ding zieht Flüssigkeit, die Papierschicht leitet mehr, es kommt zu Kurzschlüssen damit zu verstärkter Wärmeentwicklung und damit zu immer mehr Kurzschlüssen (Oxid verdampft??) und letztendlich zur vollen Zerstörung? Die Flüssigkeit scheint ja ein "Beschleuniger" bei dieser Reaktion zu sein... Gruß, Jens
so etwa wird es sein. Die Luftfeuchtigkeit wird auf Dauer schon reichen die Isolation zu verringern. Ich habe einen Yamaha Verstärker, da gab es nach es sogar über 20 Jahren noch eine Rückrufaktion wg. dieser Kondensatorprobleme.
wg. Rifa Empfehlung: beim Yamaha Rückruf wurden Rifa-Cs ausgetauscht... Meiner hatte zwar noch nicht gequalmt (und das bei vielen harten Einsätzen in 29 Jahren), aber Risse sind schon zu sehen.
stimmt, ich hatte die andere Seite gepostet weil der Riss dort 'schöner' war. Gut aufgepasst.
Plastik ist ja idR auch kontraintuitiverweise nicht wirklich hermetisch dicht ... dass ein Plastikeimer unten nicht feucht wird heisst noch nichts ;)
>wg. Rifa Empfehlung: beim Yamaha Rückruf wurden Rifa-Cs ausgetauscht... >Meiner hatte zwar noch nicht gequalmt (und das bei vielen harten >Einsätzen in 29 Jahren), aber Risse sind schon zu sehen. Aber der eigentliche Wickel, der selbst auch noch mal imprägniert ist, sieht unverletzt aus. Wenn dein Verstärker wirklich 29 Jahre alt ist, dann solltest du den Elkos vielleicht noch etwas mehr Beachtung schenken...
Hi, das was mir da oben abgebrannt ist, ist auch ein RIFA gewesen... @JojoS: schöne Bilder. @faustian: und Glas ist auch zähflüssig, Fensterscheiben werden mit der Zeit unten dicker. @Ina: >>der selbst auch noch mal imprägniert ist<< ich glaube das hilft nicht mehr viel, denn aúf meiner Platine sind 4 Kondensatoren gleicher Herkunft und gleichen Alters - sie haben alle Risse wie oben gezeigt - einer ist abgebrannt, die anderen noch nicht, das muss aber nichts heißen denn sie haben alle Risse... Jens
Jens schrieb: > @faustian: und Glas ist auch zähflüssig, Fensterscheiben werden mit der > > Zeit unten dicker. Das ist nicht wahr. Das ist ein Mythos der darauf beruht, das viele Kirchenfenster unten dicker sind als oben. Der Grund ist, das früher die Fenster nicht so eben hergestellt werden konnten und die GLaser sie der Stabilität wegen auf die dickere Seite gestellt haben. Aber unterhalb von ~500°C fließt in einem Fenster kein Molekühl weg.
und das Vakuum tut seiniges dazu, habe schon alle Möglichen Bauteile, Widerstände, Dioden, PT1000... in glaspassivierter ausführung gesehen, gibts das bei Kondensatoren auch? Ich hoffe mal das die inzwischen bessere Kunstoffe haben. Verwende eigenlich immer WIMA bei diesem Foliendingern
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