Hallo, hat jemand einen Tip für mich, welche Shunt Typen zum Messen von 230V Wechselspannung bis etwa 2A gut geeignet sind (10 bis 100mR)? Ich habe bei den diversen Elektronik Distris nachgeschaut und bin dabei auf eine vielzahl unterschiedlicher Ausführungen gestoßen. Alleine von Bourns gibt es über 25 verschiedene Serien. Allerdings ist nur im Datenblatt der PWR220S die 230V Zähler Anwendung angeführt. Weiters hat z.B. Arcol 8W SMD Shunts mit 5kV Surge im Programm. Für meine Anwendung würde 1W jedoch mehr als ausreichend sein, mir ist es im Prinzip auch egal, ob bedrahtet oder SMD. Kann ich dazu beliebige 1W Typen auswählen, bzw. auf welche Kriterien muss ich besonders achten (Aufbau, Material)? Sind bedrahtete Bauteile zu bevorzugen? Könnten SMD Teile eher beschädigt werden (Bruch, Durchschlagen)? Viele Grüße, Andreas
Bei diversen "Lastgeräten" sind Einschaltströme sehr beachtenswert. Daran mußt Du denken bei der Auswahl, bzw. Schutzmaßnahmen für den Shunt in Betracht ziehen.
Andreas schrieb: > Messen von 230V Wechselspannung bis etwa 2A Du misst doch den Strom und nicht die Spannung! An dem Shunt fallen nur wenige mV...V ab, daher hast Du nie ein Spannungsproblem am Shunt direkt. Wenn Du aber den Strom im 230V-Netz messen willst, hast Du ggf. ein Problem bei der Potentialtrennung zum Rest Deiner Schaltung, die hier allerdings nicht bekannt ist :-( Gruß Dietrich
Ich kann dir Stromtrafos empfehlen. Potentialtrennung und sehr präzise. Knut
Andreas schrieb: > Hallo, > > hat jemand einen Tip für mich, welche Shunt Typen zum Messen von 230V > Wechselspannung bis etwa 2A gut geeignet sind (10 bis 100mR)? > Für meine Anwendung würde 1W jedoch mehr als ausreichend sein, Bei Messwiderständen geht man davon aus, das der Widerstand inner- halb des Messbereichs nur mit einem Zehntel der Leistung belastet werden sollte. Das könnte bei 1W-Widerständen knapp werden. Ansonsten ist es ziemlich egal, was Du für einen Widerstand nimmst. Hauptsache, er entspricht Deinen Genauigkeitsanforderungen. Gruss Harald
Hallo! Danke erstmal für Eure zahlreichen Antworten. Das 230V Netz ist bekannt für Störungen und Stromspitzen, nicht umsonst gibt es jede Menge Sicherheitsvorschriften dafür. Daher würde mich nicht wundern, wenn nicht jeder Shunt dafür geeignet ist... @ mhh Hast Du evtl. Beispiele oder Application Notes für die Auswahl der Shunts bzw. deren Schutzbeschaltung, die über den Einsatz von MOVs hinausgeht? @ Dietrich L. Ich rechne auch nicht mit einem Spannungsproblem, eher mit Stromspitzen. Meine Frage betraf nur die Auswahl eines Shunts in einer 230V Leitung, daher habe ich keine Angaben zur Schaltung gemacht, die übrigens galvanisch getrennt ist ;-) @ Knut Stromtrafos kommen leider aus Platz- und Kostengründen nicht in Frage. Weiters sind sie (zumindest die mir bekannten) nicht gut für kleine Ströme geeignet. @ Harald Wilhelms Danke, das mit den 10% ist ein sehr guter Hinweis. Ist es wirklich egal, welche Type, welches Material, Induktivität, Bauform, etc. bei netzspannungsführenden Leitungen? Viele Grüße, Andreas
Andreas schrieb: > Ist es wirklich egal, > welche Type, welches Material, Induktivität, Bauform, etc. bei > netzspannungsführenden Leitungen? Ganz egal sicher nicht. Drahtwiderstände (oder Metallbandwiderstände) eignen sich gut für kurze Überlasten. Erstere eventuell nicht wenn Du entsprechende Netzoberwellen messen willst. Es gibt aber auch bifilar gewickelte niederinduktive Drahtwiderstände. Dann hängt es auch noch von der Sicherung ab die an der Leitung hängt. Ein normaler Leitungsschutzschalter (Haussicherung) schaltet bei knapp 2-facher Überlast (28A bei 16A Sicherung) erst nach ca einer Minute ab. Wie deine 2A-Sicherung reagiert müßtest Du selbst herausfinden. Solche Überlasten würde ich mit in die Dimensionierung einkalkulieren oder entsprechende Drahtwiderstände mit Lötsicherung verwenden. Ferner liegt die "Betriebstemperatur=Drahttemperatur im inneren" bei Nennlast bei normalen Drahtwiderständen meist deutlich über dem Schmelzpunkt der Lötstellen. Wenn man beides zusammen nimmt (doppelter Strom = 4-fache Leistung) + Faktor 2 für Derating von 350 auf maximal 210 Grad Drahttemperatur bei 70 Grad Umgebung, ist man schnell auf 10% Nennlast. Gruß Anja
Andreas schrieb: > Stromtrafos kommen leider aus Platz- und Kostengründen nicht in Frage. Auch ganz interessant sind auch "Fully Integrated, Hall Effect-Based Linear Current Sensor IC", z.B. ACS712 von Allegro. Die sind sehr klein. Da kostet bei Digi-Key der ACS712ELCTR-05B-T als Einzelstücke 3,48€, bei 1000 Stck. 1,49€. Gruß Dietrich
> Ist es wirklich egal, > welche Type, welches Material, Induktivität, Bauform, etc. bei > netzspannungsführenden Leitungen? Es ist total egal! Denn der Shunt kommt mit Netzspannung gar nicht in Berührung, bzw 'sieht' die Netzspannung gar nicht. Der Shunt muss nur so ausgelegt sein, wie sonstige Rs auch (ist auch nur n R). (insbes darf der R im Betrieb dauerhaft nat. nicht überlastet werden; und Impulsströme, falls vorhanden, sollte er auch verkraften)
Du hast natürlich ein Problem, wenn es auf der 230V Leistung einen Kurzschluss gibt. Bevor die meist 16A Sicherung auslöst, können viele Bauteile verdampfen. Aber da du vo 2A redest, wirst du eine 2A Feinsicherung im Gerät haben, und dann ist es wieder unkritisch, der Widerstand sollte halt erst nach der Sicherung durchschnelzen. Der OpAmp sollte vor hohen Spannungen im Falle des Kurzschlusses geschützt sein, also mindestens 10k Vorwiderstand in jeder Leitung, oder antiparallele Leistungsdioden parallel zum Widerstand um mehr als 0.5V abzublocken (die ebenfalls stärker sein müssen als die Sicherung).
Du könntest es so wie im Anhang machen, also mit fetten Panzerdioden, wie auch schon Mawin vorgeschlagen hat.
>Du könntest es so wie im Anhang machen, also mit fetten Panzerdioden,
Mit GND am Eingang? Ne.
Er meint daß du da eventuell die Phase (L1/L2/L3) als Massepotential einbringst, was sich für die Schaltung wohl nicht so besonders eignen wird.
>Er meint daß du da eventuell die Phase (L1/L2/L3) als Massepotential >einbringst, was sich für die Schaltung wohl nicht so besonders eignen >wird. Du kannst doch den Shunt hinhängen, wo du willst...
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