Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum aktive Bewerbungen sinnlos sind


von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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Wer sich in der letzten Zeit mal beworben hat, der wird festgestellt 
haben, dass selbst für die Gefragtesten im Markt kaum noch gute Gehälter 
zu erwirken sind. Um 2007 und 2008 herum war es noch so, dass Ingenieure 
mit ca 10 Jahren Erfahrung, die um die 70k lagen, selbst im Status der 
drohenden Arbeitslosigkeit infolge von öffentlich bekannter Insolvenz 
und/oder Personalabbau direkt in eine neue Firmen reinkamen und sogar 
Steigerungen zu verzeichnen hatten. Ich habe dafür mehre Beispiele aus 
dem Bereich Siemens, NSN, BenQ, Bosch und VDO. Es handelt sich um 
typische embedded Leute, mit VDHL und C-Kenntnissen, 
Mikrocontrollertechnik und Digitalkram - eben das Übliche, was aufs 
board muss. Keiner von denen, die wechseln mussten oder wollten, ist im 
Gehalt gefallen, die meisten haben Stellen mit >75k angeboten bekommen 
und liegen heute bei 80k. Von einigen fest etablierten Entwicklern bei 
Bosch und Siemens, die so um die 40 sind und seit Jahren in dem Bereich 
arbeiten, kenne ich aufgrund meiner Projekttätigkeit und Kontakten zur 
PA dort die exakten Personalkosten und die liegen allesamt zwischen 80k 
und 90k. Auch mir, der ich jeweils in verschiedenen Branchen extern 
tätig war und daher folglich nicht so genau passe, wurden regelmäig 80k 
und mehr geboten, wenn ich einsteigen würde.

Die andere Seite der Medaille - bzw die Situation heute - ist, dass man 
für ein und dieselbe Tätigkeit von derselben Firma erheblich weniger 
angeboten bekommt, wenn man sich aktiv dort bewirbt. Dafür habe ich 
mehrere Bespiele sowohl von Siemens, als auch von Bosch. Sobald man von 
sich aus signalisiert, sich um einen Job zu bemühen, wird probiert, 
einen billig einzukassieren, habe ich den Eindruck, wobei sie 
hochgerechnet auf heute noch mehr bieten müssten.

Dieselbe Erfahrung bei der Kommunikation mit Personalberatern und 
-abteilungen, die im Internet oder auf ihren Webseiten interessante 
Stellen ausgeschrieben haben: Trotz der Tatsache, dass ich für einige 
Stellen extrem genau passe, weil ich das Spezialgebiet, auf dem die 
Firma tätig ist, aufgrund meiner Projekttätigkeit bereits kenne und in 
nicht wenigen Fällen thematisch bereits weiter bin, als die Firma (in 
einem Fall sogar ein Patent), sind sie einfach nicht bereit, das 
entsprechend zu honorieren. sie nehmen das Knowhow gerne mit aber 
gehaltssteigernd wirk es nicht. Entweder spielt da die Psyche ein Rolle 
oder aber sie haben Konzernvorgaben für neu einzustellende Ingenieure, 
oder was auch immer. Vielleicht spielt auch das Alter eine Rolle, da ich 
gerade die 40 überchritten habe.

Die einzige Chance, die man hat: Man muss abwarten und sich finden 
lassen. Rar-Machen heisst die Devise. Wer sofort frei ist und sofort 
Bewerbungsmappen versendet und auch direkt zu Bewerbungsgesprächen 
fahren kann, zeigt, dass er den Job unbedingt will, oder braucht. Von 
der Sorte gibt es aber genug Leute im Markt und Firmen wollen und werden 
denen nichts bezahlen. Damit besteht für einen selber keine vernüftige 
Verhandlungsbasis! Das Beste ist, von head huntern gefunden zu werden. 
In einem der Fälle oben wurde für eine von einem head hunter angebotenen 
Stelle nämlich doch wieder im Gehalt weit nach oben gegriffen: Es waren 
85k statt der 75k, wie zunächst von der PA signalisiert. Das dürfte auch 
das Gehalt sein, was sie ihren Internen in den Positionen (es gibt dort 
mehre änhliche Stellen) auch bereits bezahlen.


Leider hat sich aber auch bei den Personalberatern der Markt gedreht:

Firmen beauftragen read hunter, genau denjenigen zu suchen, der gerade 
so eben auf die Anforderungen passt und dabei am billigsten ist! Die 
Betonung verschiebt sich aber immer mehr auf "den Billigsten", wie mir 
scheint. Es wird nicht mehr investiert oder darf nicht mehr investiert 
werden. Selbst, wenn der Abteilungsleiter einen noch will und das Gehalt 
für angemessen hält, kriegt er die Einstellung bei der PA nicht durch, 
weil sie nicht mehr dürfen! Viele Firmen haben sich in der letzten 
Dekade mit ihrer Personalplanung verhauen, für zu wenig Nachwuchs in den 
Topbereichen gesorgt, neu eingestiegene Ingenieure in Krisenzeiten 
schnell wieder entsorgt und durch Knapphalten von Ingenieuren viel 
ineffizente Fluktuation in modernen Bereichen erzeugt, während sie in 
den nicht so agilen und profitablen Bereichen auf den Alten 
sitzengeblieben sind. Das hat dazu geführt, dass gerade Grossfirmen 
neben ihrem typischen Wasserkopf einen vollkommen überalterten 
Personalbestand haben, der hohe Personalkosten verursacht, weil 
Ingenieure und andere hochpositionierte Mitarbeiter mit alten Verträgen 
teilweise abenteuerliche Wundergehälter haben und zudem noch 
Pensionsansprüche besitzen, die die Kassen belasten (werden). Das 
Ergebnis ist, dass alle Neuen und auch Jüngeren, die jetzt reinkommen, 
doppelt klein gehalten werden müssen: Es gibt keine Firmenrente mehr, es 
gibt keine langfristigen Leistungen mehr, es gibt kein hohes 
Einstiegsgehalt mehr und oft genug besteht auch kaum eine Perspektive 
auf eine Karriere, weil zu viele an den Sesseln kleben. Besonders für 
Ingenieure wird es extrem schwer, in Führungspositionen zu kommen, weil 
diese immer mehr durch relativ billigere BWLler bestzt werden, da dies 
sichere(re) Positionen sind, wo alle hindrängen.

Wozu soll man sich also dort bewerben, wenn sie einem am Ende nur 
Durchschnittsgehälter bieten? Die allermeisten Stellen, die man derzeit 
findet, sind Stellen im unteren Gehalts- und Knowhowbereich. Gefragt 
ist, wer 5 Jahre Erfahrung hat und kein bischen mehr.


Was ist zu tun?

Die sicherste Methode, einen Topjob zu bekommen, ist die 
Symphatiemethode = Vitamin B! Man muss für eine verantwortliche Person 
in einer Firma derart wichtig und zutragend sein, dass sie einen hinter 
sich herschleppt. Auch dafür habe ich Beispiele: So z.B. ein neuer 
Bereichsleiter, der sofort 2 Projektleiter aus seiner Altfirma abwirbt 
und dies zu Gehältern jenseits der 110k, wo die bisherigen Projektleiter 
in der Firma, die natürlich mehr Erfahrung hatten und längere Zeit die 
mehr Arbeit bewältigten, als die neuen, bei klar weniger als 100k 
standen und einer sogar gefrustet kündigte und zur Konkurrenz wechselte. 
(Was im Übrigen wieder beweist, das Ingenieure als Projektleiter 
durchaus gut verdienen können, wenn sie geschickt wechseln, denn der ist 
sicher nicht gefallen).

Meine Methode: Selbständig sein, von der Kurzdenkermentalität in den 
Firmen profitieren, einigermassen Stundenätze abkassieren, die Lage 
sondieren, sich dabei anbieten und Leistung zeigen. Dann muss man 
schauen, dass es der Richtige mitbekommt und man als nützlich eingestuft 
wird. Genau das scheint jetzt gefruchtet zu haben. Ich habe ein Angebot 
zur Festanstellung, wo ich 90k als Entwickler bekomme. Das ist zwar die 
ersten 3 Jahre festgelegt und keiner Steigerung unterworfen, läuft aber 
bald auf mehr hinaus, was ich als Selbständiger erwirtschaften kann, 
denn auch da gehen die Stundensätze für Ingenieure immer mehr den den 
Bach runter: Während die IT-ler und reinen Informatikfritzen derzeit 
wieder Richtung 70-75 Euro die Stunde marschieren, arbeite ich derzeit 
praktisch für dasselbe, was ich in schon in einem Projekt in 2007 hatte. 
In 2008 war es mal kurz mehr, danach immer weniger. Die Kosten sind aber 
seither immer gestiegen, der Gewinn folglich gesunken, ganz zu schweigen 
von dem, was nach all dem Aufwand netto über bleibt.

Der Markt für Ingenieure ist momentan einfach total verrückt! Auf der 
einen Seite wird der Fachkräftemangel beschworen und überzeichnet, es 
wird mit Ausländern gedroht, in den Projekten wird gespart und gespart, 
bis zum geht nicht mehr, bei normalen Gehaltsforderungen wird negativ 
reagiert und behauptet, es ginge überall runter und man müsse sich da 
anpassen. Auf der anderen Seite wird hinter den Kulissen schwer 
hingelangt, wenn es sein muss. Wie gesagt: Es handelt sich um genau 
dasselbe (Hardware, FPGA, C, C++ etc), wofür man im Markt derzeit um die 
70k geboten bekommt, wobei die Gehaltsspanne wahnsinnig ist: (MTU 
Friedrichshafen und Zeiss Oberkochen 75k, Liebherr Lindau und Heitec in 
Erlangen 70k, Vispiron für R&S in München sowie Ferchau für EADS beide 
65k). Ich frage mich, wie die zu dieser Einschätzung kommen, wo doch 
mein Profil immer dasselbe ist. Ich denke, es wird halt probiert, einen 
ausfindig zu machen, wer weiss, vielleicht haben sie ja Glück. Bei einem 
bin ich mir allerdings sicher! Die zahlen ihren Internen garantiert 
erheblich mehr, als sie hier anbieten! Speziell bei R&S und EADS bin ich 
mir sicher und habe auch Zahlen - siehe "alt eingesessene Ingenieure".

Auch hier wieder die Frage: Lohnt es sich überhaupt, solche Anfragen zu 
beantworten? Warum soll ich solchen Heinies 10x die Woche (soviele 
Anfragen kriegt man nämlich)  meine Bewerbungsmappe schicken, wenn sie 
nur Durchschnittsgehälter zahlen wollen und darunter? Ich habe jetzt 
eine schwarze Liste, wo ich garnicht mehr drauf antworte.

Ich glaube, es kommt einfach auch darauf an, wie man sich darstellt! Wer 
sich auf eine Stellenanzeige bewirbt, hat enorm Konkurrenz und wird 
aussortiert, wenn man ein normales Gehalt fordert, weil es andere 
billigere gibt und Dank des nun weltweit offenen Marktes immer mehr 
geben wird. Wer vor allem als Bittsteller daher kommt, der einen Job 
haben will, wird man ausgenutzt, wie nie zuvor! Wer sich geschickt 
verhält, kann durchaus abstauben.

Man muss allerdings aufpassen: Nicht wenige Jobs (teilweise auch 
besonders die relativ hochdotierten) sind ziemliche Scheissjobs, wo 
jemand gekündigt hat, weil ein schwieriger Vorgesetzter regiert oder 
sonst komische Zustände herrschen.

Ich kann nur jeden eindringlich davor warnen, einen Job aufzugeben, wo 
er länger als 6/7 Jahre drin ist und Dank Spezialisierung einigermassen 
gut bezahlt wird. Man gibt u.U. viel auf und kommt von der Sonne in die 
Traufe. Nur wer mit seinem Job echt im Regen steht, sollte sich neu 
orientieren, weil es in Kürze zur Marktstagnation kommen wird und man 
dann rasch wieder draussen sein kann, weil man der letzte war, der 
gekommen ist. Das ist im Prinzip wie bei den Schlangen auf der Autobahn: 
Wer wechselt riskiert einen Unfall und ist meistens nicht besser dran.

Ich kann nur zu Folgendem raten:

1) Stellt ein Bewerbungsprofil ins Internet, aber ohne die alten AG zu 
nennen, weil ihr sonst von der eigenen PA, die sicher ja auch sucht, 
erkannt werdet! Beschreibt schön blumig, was ihr tut und zeigt 
Wechselbereitschaft deutschlandweit. Dann werdet ihr sehen, wer alles 
anschreibt. Die miesen einfach mit der Gehaltsforderung wegfiltern. 
Wichtig "Zeitarbeit" ausschließen. Wenn einer trotzdem fragt, hat er 
Druck. Gfs kann in Einzelfällen auch das lohnend sein.

2) Rechnet euer jetziges Gehalt auf 35h um und addiert 10-20%. Ihr müsst 
ehrlich das hinschreiben, was ihr wirklich mehr haben wollt und müsst, 
um gfs wegzuziehen, dann einen größeren Anfahrtweg zu haben und eine 
unsicherer Position. 35h nimmt man deshalb als Basis, damit es wenig 
aussieht und man noch 8/7 draufverhandeln kann. So lockt man Angebote an 
(viele andere geben ja auch ihren 35h-Wert an) und hält sich die Türe 
offen.

3) Erst, wenn die Firma bereit ist, was auszugeben, wird losverhandelt. 
In keinem Fall sollte man einem Personalvermittler alle Daten von sich 
geben und alte Arbeitgeber nennen, wo er "Referenzen einholen kann". 
Sichert ihm einfach schriftlich zu, dass die AG existieren und alle 
Angaben stimmen. Die Referenzen kann er im Nachhinein holen, wenn es 
geklappt hat. Damit hat er kein Risiko und kann sicher zum Kunden gehen.

4) Lasst euch vom "head hunter" in ein Hotel zum Gespräch einladen, bzw 
bietet ihm an, ihn dort zu treffen. Nennt ihm enge Termine und lasst ihn 
das Essen zahlen. Gut kommt auch, einen einzigen Termin zu nennen, wo 
man zufällig in der Nähe ist, um mal reinzusehen.

5) Lasst euch früh die Endfirma nennen. Schließt einige aus. So kann man 
auch gut abtasten, wer es ist.

6) Es wird so bald wie möglich ein Telefongespräch mit dem neuen Chef 
geführt. Wenn da nichts signalisiert wird, steckt auch nix dahinter.

7) Die Firma zahlt den Flug und die Auslagen für die Bewerbung. Einfach 
behaupten, die anderen täten das auch.

Viele Personalberater und Firmen werden da vorher aussteigen, weil sie 
das nicht mitmachen. Das sind aber genau die, die man wegsortieren muss, 
weil sie nur eine riesen Palette an angepasstem Durchschnitt einsammeln 
wollen, um sich dann den billigen Jakob aussuchen zu können. Bei all dem 
geht es also darum, euch wichtig und teuer zu machen. Nur, wenn ihr 
einer von max 2-3 Kandidaten seid, wird die Firma soviel Aufwand treiben 
und nur dann wenn ihr zufällig sehr gut ins Profil passt und die anderen 
deutlich weniger - nur dann besteht Aussicht auf ein Spitzengehalt.

Wer sich freiwillig in einen großen Topf zu den anderen Schaafen begibt, 
kriegt nichts Gescheites! Auch deshalb nicht, weil die meisten Stellen 
nur pro forma ausgeschrieben werden und am Ende ein Interner genommen 
werden muss, um ihn von einem unprofitablen in einen profitableren 
Bereich zu versetzen.

: Gesperrt durch User
von Frank M. (aktenasche)


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Ich habe deinen durchaus interessanten Text gelesen und hab eine kleine 
Frage:

Was empfiehlst du Berufseinsteigern? Dass man fuer den Markt noch nicht 
sonderlich attraktiv ist, ist klar. Aber die Grundsteine werden ja 
sicherlich in den ersten paar Jahren gelegt.

P.S.: Ich denke was die Jahresgehaelter angeht, sollte man die Region 
nicht ausser acht lassen. In den neuen Bunderlaendern bekommt man wohl 
im Mittel weniger als in der Region Muenchen.

von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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Meine Betrachtungen gelten bundesweit, natürlich werden die hohen 
Gehälter nur in bestimmten Regionen gezahlt - aber die Relationen und 
das Prinzip bleibt.

Als Berufseinsteiger sollte man schauen, dass man sich eine ideale Firma 
aussucht, bei der man 5 Jahre arbeiten will und kann und die die Chance 
bietet, früher in etwas Besseres zu wechseln. Damit das reibungslos und 
ohne Verletzung der 5 Jahre klappt, sollte man innerhalb des Konzerns zu 
einem anderen Standort wechseln können, um alle Optionen zu haben. Das 
ist vor allem dann wichtig, wenn es mal mit irgendeinem Kollegen etwas 
klemmt. Soetwas kann man also nur in einem Grosskonzern machen. 
Folglich:

1) Man muss diese 5 Jahre in einem Grosskonzern absolvieren.

Dann ist es aber so, dass man nur bei einem klaren Wechsel auch einen 
Gehaltssprung macht. Da dieser kontinuitätsschädlich ist, sollte man in 
eine andere Firma wechseln. Nur so kommt man innerhalb der erst 5 Jahre 
auch auf ein gutes Gehalt. Folglich:

2) Man fängt woanders an und wechselt dann mit Gehaltssprung in den 
Zielkonzern.

Dann will man ja auch Spass - muss gleichermassen aber interessant sein. 
Die Aufgabe muss einen ansprechen und qualifizieren. Folglich:

3) Der Einstieg muss mit einer spannenden Aufgabe in einem modernen 
Thema sein.

Fazit:

Man suche sich eine Firma, die Spass bei der Arbeit bietet, die einen 
Aufgaben machen lässt, die verantwortlich sind, (könnte also auch eine 
kleine sein) und wo man bestens zurecht kommt, damit man ein gutes 
Zeugnis bekommt.

Nach 3-5 Jahren wird in den Zielkonzern gewechselt, der in einer 
Zukunftsbranche tätig ist. Gründe sollten private sein, z.B. Freundin 
umgezogen, zurück in die alte Region oder was auch immer.

Wichtig ist, dass man von Anfang an Aussenkontakt hat und möglichst auch 
mit Fremdsprachen in Berührung kommt.


her sollte man

von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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Ups zu schnell gesendet:

Nachher sollte man zusehen, dass man sich in Richtung Managment bewegt, 
also Teamleiter oder Gruppeleiter wird. Das geht als Einstieg in kleinen 
Firmen meist besser. Das Wissen kann man dann in Grosskonzernen 
gewinnbringend einsetzen.

von Panzer H. (panzer1)


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Jaja, schön beschrieben: die Welt ist leider nicht ideal.

Wenn man sich mit den Verantwortlichen unterhält, ist immer alles prima.
Wie es drin wirklich ausschaut, sieht man selbst erst später, wenn man 
drin ist.

Gelegentlich kommt eine kleine Krise dazwischen oder Firmenteile werden 
verfusioniert, verkauft, an die Börse gebracht oder sonstwas.

Projekte werden gestoppt..., Chefs wechseln oder werden gewechselt.

Ich persönlich kann mich jetzt nicht beklagen... B-)

von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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Stimmt, bin auch schon mal richtig reingefallen auf die Versprechungen 
von Vorgesetzen. Daher rate ich dazu, keine gute Situation aufzugeben 
und sich erst neu zu orientieren, wenn man dadurch einer 
Verschlechterung entgeht,

Man muss sozusagen den Frogger zu miemen und den schwimmenden 
Baumstamm nutzen, solange er noch schwimmt, aber sofort nach der Landung 
genau beobachten, wohin er schwimmt, wann er taucht und wo es den nächst 
besseren Baumstamm gibt.:-)

Kündigen kostetet übrigens viel Geld: Man verliert die Abfindung, die 
man mal bekommt und heute ist keine Angestelltenposition mehr sicher. 
Die Kündigung und die Abfindung werden für die meisten mal Realität sein 
und sollte daher einkalkuliert werden. Meistens gibt es 0,5 Gehälter je 
Jahr der Zugehörigkeit. Man muss sich auch die Firma so aussuchen, dass 
sie sowas zahlen kann!

von Rudi Radlos (Gast)


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Man muß zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein WENN einer nötig 
gebraucht wird. Allerdings sind nicht alle glücklich, die viel Geld 
bekommen.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, E-Ing,

Danke für Deinen Beitrag, der hat Dir Mühe gemacht, und korrigiert hast 
Du anscheinend auch noch. Toll.

Deinen Beobachtungen stimme ich weitgehend zu.

> Die sicherste Methode, einen Topjob zu bekommen, ist die
> Symphatiemethode = Vitamin B!
Ja - für Experten.

Zweckmäßig ist die Unterscheidung zwischen Experte und "formbar" wegen 
der unterschiedlichen Voraussetzungen und demzufolge 
Bewerbungsstrategien:
a) Der Jungakademiker ohne ausgeprägte Spezialkompetenzen gibt sich wohl 
besser formbar und bewirbt sich auf Anfragen.

Aber schon der junge Berufsakademiker hat durch seine Praktika andere 
Voraussetzungen und eine erhöhte Chance, von seinem 
Prakiutkumsunternehmen auch übernommen zu werden. Dies frühzeitige 
Kennenlernen ist ja auch ein gewünschter Vorteil der BA-Wege.

Das entgegengesetzte Ende ist der Vertriebsingenieur, der eher mit 
seinen Kontakten punktet als mit seinen Examensnoten.

Der Experte darf sich aber nicht mit einem 08/15-Bogen bewerben, wo er 
wegen Alters schon von der Praktikatin in der Personalabteilung 
abgelehnt wird.
Sondern er muss den Vertriebschef ansprechen, möglichst anläßlich der 
Messe im Hotel. Oder den Entwicklungsleiter.

Das aber erfordert Marketingaufwand in eigener Sache - man muss 
recherchieren und dann denjenigen Entwicklungsleiter mit einem genau 
zugeschnittenen Angebot ansprechen, das der nicht ablehnen kann.

Ciao
Wolfgang Horn

von Michael S. (technicans)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Wolfgang Horn

Ich denke du bist selbstständig, ansonsten kann ich so viel
Selbstbeweihräucherung, mir bei dir nicht erklären.

von nichtnicht (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich denke du bist selbstständig, ansonsten kann ich so viel
>
> Selbstbeweihräucherung, mir bei dir nicht erklären.



und du bist arbeitslos und wirst es bei dieser Einstellung immer bleiben

von Bert (Gast)


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Hört bitte auf, ständig persönlich zu werden und bleibt beim Thema!

von Bert (Gast)


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Ich kann das auch nur unterstreichen. Heutzutage ist jeder ein 
potenzieller Personalvermittler oder hält sich dafür und sucht "dringend 
Ingenieure." Ich habe es schon erlebt, dass ich mit einer telefoniert 
habe und im Hintergrund plärrt das Kleinkind. Viele picken sich auch 
Stellenanzeigen von Personalberater raus und wollen einen an so einen 
vermitteln.

Ich würde mich daher immer direkt bewerben. Bei den Bewerbungen an 
Grossfirmen besteht aber das Problem, dass die oft solange brauchen, 
dass die Besetzung schon durch ist, wenn sie einen gesichtet haben oder 
die Stelle exisitert schon garnicht mehr.

von smörre (Gast)


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Interessante Analyse und Deine Tips sind nicht schlecht :)
Wobei man je nach Charaktere und Lebenslauf,etc. noch andere Varianten 
in Betracht ziehen muß.
Wichtig ist das entsprechende Selbstbewußtsein, wer sich zu preiswert 
verkauft, wird eben auch als billig eingestuft ... das gilt auch, wenn 
man Bewerbungen im Massenausstoß produziert.
Den Wechsel bei schon vorhandener Spezialisierung sehe ich allerdings 
weitaus weniger kritisch; okay, man kann vom Sonnenplatz in die Traufe 
fallen - genausogut kann man sich auch noch weiter steigern ... wer 
nicht wagt, wird niemals gewinnen.
Ich würde prinzipiell nichts ausschließen, ist aber eine Abwägung der 
Gesamtsituation und persönlicher Vorzüge und hängt natürlich auch stark 
vom Image des Unternehmens ab.
Wenn das Image des zukünftigen Unternehmens in irgendeiner Form nicht 
stimmt (das gilt auch für einige Großunternehmen), würde ich von ein
einem Wechsel absehen. Hier kann man im Vorfeld gut recherchieren.

Als Berufsanfänger ist die Situation prinzipiell schlecht, wenn man 
nicht über Vitamin B oder herausragende Fähigkeiten verfügt - wobei 
Vitamin B letztendlich wichtiger als irgendwelche Skills sind; denn 
letztere müssen ja auch erst einmal der Personalabteilung "verkauft" 
werden.
Na ja, und eine großzügige Fehlerrate mußt Du auch einkalkulieren - 
nichts läuft im Leben perfekt ... leider!
Später ist man immer schlauer.

von Panzer H. (panzer1)


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Bert schrieb:
> Ich würde mich daher immer direkt bewerben. Bei den Bewerbungen an
> Grossfirmen besteht aber das Problem, dass die oft solange brauchen,

WENN der Personalberater spezialisiert ist und einen Draht zur Firma 
hat, kann man auch darüber aktiv werden. Man kann besser nach Zahlen und 
Fakten fragen; ausserdem kennt er den Entscheider.
Jetzt muss man nur noch den spezialisierten finden...

von Wolfgang Horn (Gast)


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Ja, Michael,
> Ich denke du bist selbstständig.

Ja, aber nach vielen Jahrzehnten als Beamter, Projektmanager, Entwickler 
und im Vertrieb.
Ich vermittle keine Bewerber, allenfalls Freunde.
Das Geschäft ist mir zu undurchsichtig. Ich bevorzuge meine 
Maxwell'schen Gesetze, Kirchhoffs, meinetwegen C. Die sind verlässlich, 
allgemeingültig, ideologielos - und frei von Moden und Modetorheiten.

"Selbstbeweihräucherung" - worin denn genau? In diesem Geschäft gibt es 
nichts zu beweihräuchern. Der ganze Bereich der sogenannten "Soft Facts" 
ist doch eine Offenbarung des "nix genaues weiß man nich'" - und das ist 
Größenordnungen weit entfernt von dem, was schon Praktikanten in der 
Technik ordentlich leisten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Bert (Gast)


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Gar nicht schauen würde ich bei Firmen auf die Bilanzen. Die sind 
steuertechnisch frisiert und geben nicht die Stabilität der Firma 
wieder. Und wenn einer an der Börse ist, ist sowie Vorsicht geboten, 
weil es kurzfristiges Planen vermuten lässt.

von Marcus (Gast)


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@Elektrotechnik Ingenieur

> 1) Stellt ein Bewerbungsprofil ins Internet

Was für Platformen kannst du empfehlen?

Danke
Marcus

von Wolfgang Horn (Gast)


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Ja, aber, smörre:
> Wichtig ist das entsprechende Selbstbewußtsein, wer sich zu preiswert
> verkauft, wird eben auch als billig eingestuft ...

Das Aber: Das Selbstbewußtsein sollte nicht auf Talmi beruhen, sondern 
auf dem Massivgold des Könnens und des gekonnten Marketings in eigener 
Sache ("wie bringe ich mich selbst am Besten an den Markt?").

Beppo Straßenkehrer von Momo hatte ein herausragendes Selbstvertrauen, 
aber eben nicht der Talmi-Art, sondern der massiven.

Wo übersteigertes Selbstbewußtsein Mode ist, da wird es auch verlangt. 
Aber spätestens am Labortisch sehen die anderen, an welchem Ende man den 
Lötkolben anfasst.

Schon hier im Forum erkennt man doch, wer wirklich was auf dem Kasten 
hat - und wer ein Sprücheklopfer ist wie ich...

Ciao
Wolfgang Horn

von Michael S. (technicans)


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Wolfgang Horn schrieb:
> und wer ein Sprücheklopfer ist wie ich...

was du nicht sagst.

Wolfgang Horn schrieb:
> "Selbstbeweihräucherung" - worin denn genau?
Na, hier!
Wolfgang Horn schrieb:
> Das aber erfordert Marketingaufwand in eigener Sache - man muss
> recherchieren und dann denjenigen Entwicklungsleiter mit einem genau
> zugeschnittenen Angebot ansprechen, das der nicht ablehnen kann.

So eine Gesprächskultur wird es kaum geben, weil sich die Firmen
oft abschotten oder nur das offenbaren was die auch offenbaren wollen.
Die Konsequenz: Man hat eigentlich immer nie die Möglichkeiten oder 
Informationen, die man benötigt um so was ordentlich durch zu ziehen.

Einmal hat ein bekannten Mikrofon- und Kopfhörerhersteller
einen Layouter gesucht. Ich also angerufen und wurde dann
von so ner Personaltante abgeschmettert. Nach meiner Frage
welche CAD-Software verwendet wurde, die unverhältissmäßige
Antwort: Wir arbeiten hier mit Office (sie meinte wohl das
Personalbüro). Meiner Bitte um ein Telefongespräch mit der
Fachabteilung wurde nicht entsprochen. Mann solle seine
Bewerbung (quasi blind) einreichen und die wurde dann natürlich
auch abgelehnt, obwohl ich so einen Job schon hatte, mit den
üblichen stereotypen Antwortschreiben.

Mein lieber Gildo, äh Wolfgang, wenn du das anders und vor allem
kommunikativer handhabst, dann hast du meinen aufrichtigen Respekt
verdient, aber in einem Forum kann man viel erzählen, das Gesagte
muss man aber auch leben und beweisen, das das auch real ist.
Viele Selbständige reden so und handeln so und wenn man es dann
anspricht heißt es schnell: "Nach mir die Sintflut"

Manche Firmen haben eben komische Kulturen, vor allem im Umgang
mit Beschäftigten. Am besten ist es, wenn man sich das gar nicht
erst antut, auch nicht wenn die Firmen irgendwann gezwungen sind
sich bei uns zu bewerben und nicht umgekehrt.

von ... (Gast)


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Elektrotechnik Ingenieur schrieb:
> Von einigen fest etablierten Entwicklern bei
> Bosch und Siemens, die so um die 40 sind und seit Jahren in dem Bereich
> arbeiten, kenne ich aufgrund meiner Projekttätigkeit und Kontakten zur
> PA dort die exakten Personalkosten und die liegen allesamt zwischen 80k
> und 90k.

Personalkosten ist nicht gleich dem Gehalt. Da kann letztenendes alles 
dahinterstecken.

von Matthias (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Einmal hat ein bekannten Mikrofon- und Kopfhörerhersteller
> einen Layouter gesucht. Ich also angerufen und wurde dann
> von so ner Personaltante abgeschmettert. Nach meiner Frage
> welche CAD-Software verwendet wurde,

Derart beiläufige Fragen wie die der verwendeten CAD-Software erörtert 
man im Vorstellungsgespräch, ein Anruf ist dazu nicht notwendig!

Ansonsten sei froh, daß Sennheiser Dich nicht genommen hat.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> "Selbstbeweihräucherung" - worin denn genau?

In gar nichts. Ignoriere das Geblubber dieser Leute einfach. Warum sie 
keinen Job bekommen (und nie einen bekommen werden), erkennt man an 
ihrer Einstellung alleine hier im Forum.

Schätze deine Ansichten.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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@Elektrotechnik Ingenieur:

Danke für deinen Beitrag. Kann manches aus eigener Erfahrung bestätigen, 
anderes durch Beobachtung der Gegebenheiten.

von Tex A. (tex)


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Die hier dargelegten Zahlen und angeblichen Fakten spiegeln allenfalls 
Sonderfälle wieder, sofern sie nicht komplett aus der Luft gegriffen 
sind. Die Höhe des Gehaltes richtet sich nach Tarifverträgen, Region, 
Arbeitsvertrag, Dauer der Anstellung und, und, und.
Daher gibt es auch nicht DAS Einstiegsgehalt oder DAS Normal. Wer 
90kEuro verdienen will, der soll sich selbstständig machen und versuchen 
durch Aquisition und Auftragsabwicklung 90kEuro nach Steuern zu 
erwirtschaften.
In einem Unternehmen ist das nichts anderes. Das man sich vor Jahren in 
Zeiten des abfallenden Wirtschaftswunders noch üppigere Gehälter 
genehmigte ist ein anderes Kapitel. Darum ist ja inzwischen die ganze 
Arbeit nach China und Korea gegangen.
Derzeit sieht es realistisch so aus, dass die Gehälter im Süden bis 20 % 
höher als im Norden sind.
Für einen Dipl Ing. frisch von der Schule sind 30 - 35kEuro realistisch, 
wobei durchaus auch 45kEuro möglich, aber nicht die Regel sind.
Mit 10 Jahren Berufserfahrung bei Wechsel oder Umstieg sind es zwischen 
42 und 48 kEuro wobei auch hier nach oben Spielraum ist, Wohlgemerkt bei 
38 - Wochenstunden-Verträgen. Bei Verträgen, die 20% Überstunden 
pauschal mit abgelten, ist der Betrag entsprechend bis 20% höher. Dazu 
gibt es bisweilen noch Vergünstigungen wie:
- Firmenwagen
- Prämine
- Bonuszahlungen
- 13. Monatsgehalt
- Fahrgeld
oder sonstige geldwerte Vorteile, die in den Fundus noch mit 
eingerechnet werden müssen.
90kEuro klingt schön, ist aber wohl kaum dem Wald- und Wiesening 
zuzuordnen.
Ich finde es schon unfair den Einsteigern gegenüber mit solchen Posts 
überspitzte Erwartungen zu erzeugen, mit denen sie sich bei jedem 
Bewerbungsgespräch rauskatapultieren. Allen Bewerbern und Einsteigern 
empfehle ich sich als Richtschnur die TVÖD heranzuziehen und zu beachten 
das man als Dipl Ing mit E12 bzw E11 eingestuft wird und der öffentliche 
Dienst in der Regel etwas schlechter bezahlt, als die freie Wirtschaft.

von blub (Gast)


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Selbst Ing.-Dienstleister bieten derzeit einem Berufseinsteiger 43kEUR 
im Jahr und manche sogar durchs 13 Monatsgehalt etwas um die 45kEUR. Wer 
also als Einsteiger wirklich für weniger anfängt wohnt entweder in einer 
Gegend in der wirklich niemand gesucht wird (und daher nicht einmal ein 
Dienstleister aktiv ist) oder hat sich mächtig übern Tisch ziehen 
lassen. Das sah vor eins/zwei Jahren noch etwas anders aus, aber im 
Moment sollte 43kEUR so die Untergrenze sein.

von blub (Gast)


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Nachtrag: Ich beziehe mich auf eine 40h Woche.

von Hart aber herzlich (Gast)


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Tex Avery schrieb:
> Für einen Dipl Ing. frisch von der Schule sind 30 - 35kEuro realistisch,
> wobei durchaus auch 45kEuro möglich, aber nicht die Regel sind.

Bei IGM-Betrieben ist die Entlohnung wesentlich besser. Man sollte die 
Krauter mit deiner genannten Bezahlung absolut meiden, zur Not Hartz 
durch Dummstellen. Man muss Prinzipien haben, ansonsten geht hier alles 
den Bach runter.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Tex Avery schrieb:
> Die hier dargelegten Zahlen und angeblichen Fakten spiegeln allenfalls
> Sonderfälle wieder, sofern sie nicht komplett aus der Luft gegriffen
> sind. Die Höhe des Gehaltes richtet sich nach Tarifverträgen, Region,
> Arbeitsvertrag, Dauer der Anstellung und, und, und.

Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Ingenieure, die AT arbeiten, 
gehören nicht dem Tarifvertrag an. Als völlig aus der Luft gegriffen 
würde ich den Beitrag nicht bezeichnen, viele angesprochene Punkte 
treffen zu. Beim Gehalt gebe ich dir - teilweise - recht, die hohen 
Gehälter sind eher die Seltenheit, für Spezialisten aber dennoch nicht 
ausgeschlossen.

Tex Avery schrieb:
> In einem Unternehmen ist das nichts anderes. Das man sich vor Jahren in
> Zeiten des abfallenden Wirtschaftswunders noch üppigere Gehälter
> genehmigte ist ein anderes Kapitel. Darum ist ja inzwischen die ganze
> Arbeit nach China und Korea gegangen.

Ja und Nein. Schaut man sich die Gehälter älterer Kollegen an, kann man 
deren glückliche Zeiten gut erkennen. Die sind für Jüngere vorbei, die 
aber oft mehr können müssen, um zu bestehen, bei schlechterer Bezahlung.
Das die Arbeit nach China und Korea abgewandert ist wegen der Gehälter 
alleine, stimmt so nicht. Das hat viele Ursachen, die Gehälter sind da 
nur eine. Auf der anderen Seite könnte man fragen, warum gerade die 
Kaufleute in höheren Positionen prozentual viel mehr verdienen, meiner 
Meinung nach zu viel, während die geistigen Schöpfer eines Produkts mit 
schlechten Durchschnittslöhnen abgespeist werden sollen.
Gerade die USA mit ihrer Abkommen mit China in den 90ern, die gemacht 
wurden, um gute Dollars in Asien zu verdienen, erweisen sich heute als 
Bummerang. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf, alle anderen müssen 
nachziehen, weil sie sonst zu teuer sind, mit der Folge, dass in den 
alten Industrienationen erst die Jobs wegfallen, dann der Lebensstandard 
runtergeht. Ob das nun der Sinn sein sollte, ist die andere Frage.
Über Turbokapitalismus kann man viel diskutieren, will aber damit hier 
nicht das eigentliche Thema kaputtmachen und die Diskussion ablenken.

Tex Avery schrieb:
> 90kEuro klingt schön, ist aber wohl kaum dem Wald- und Wiesening
> zuzuordnen.

Das stimmt. Für solche Gehälter sollte jemand wirklich sehr gut sein und 
viel mitbringen. Auf der anderen Seite kenne ich als Ingenieur im 
Bekanntenkreis genügend Kaufleute, die nicht unbedingt die fachlichen 
Granaten sind, dafür aber weit über 100k verdienen. Betrachtet man es 
so, sollte ein guter Entwickler auch seine 90k bekommen dürfen.

Tex Avery schrieb:
> Ich finde es schon unfair den Einsteigern gegenüber mit solchen Posts
> überspitzte Erwartungen zu erzeugen, mit denen sie sich bei jedem
> Bewerbungsgespräch rauskatapultieren.

Gut, stimmt, was Einsteiger angeht - völlig unrealistisch, da mit hohen 
Gehältern anzukommen.

Tex Avery schrieb:
> Allen Bewerbern und Einsteigern
> empfehle ich sich als Richtschnur die TVÖD heranzuziehen und zu beachten
> das man als Dipl Ing mit E12 bzw E11 eingestuft wird und der öffentliche
> Dienst in der Regel etwas schlechter bezahlt, als die freie Wirtschaft.

Das würde ich als erfahrener Ingenieur auch so sehen. Ergänzend kann man 
sich die genannten Durchschnittsgehälter bei diversen Jobmaschinen 
anschauen und immer vor Augen halten, dass diese Gehälter sowohl nach 
oben wie nach unten leicht variieren können.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Tex Avery schrieb:
> Für einen Dipl Ing. frisch von der Schule sind 30 - 35kEuro realistisch,

Nachtrag:

Diese Gehälter wurden schon 2000 gezahlt und das war nicht gerade viel. 
Heute, nach 11 Jahren Inflation, ist das definitiv zu wenig. Es sollten 
mind. 40k drin sein, es kann nicht sein, dass der Akademiker heute fast 
überall weniger oder genauso verdient als der Facharbeiter, besonders 
dann, wenn er in einem angeblich vom Mangel geprägten Beruf arbeitet. 
Entweder zahlen die Firmen, oder sie sollen's lassen, dann aber das 
Gejammer aufhören.

von Ratgeber (Gast)


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Und nach 5 Jahren sollte man sich ganz grob bei 60k befinden.
Liegt natürlich an jedem selber und hängt auch stark von der jeweiligen 
Situation ab, aber als Richtwert passt das.

Bezogen auch auf eine 40h Woche, wobei ich nicht denke daß eine 35h 
Woche deutlich schlechter abgegolten wird.

von Mark B. (markbrandis)


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Hart aber herzlich schrieb:
> Man sollte die Krauter mit deiner genannten Bezahlung absolut meiden, zur
> Not Hartz durch Dummstellen. Man muss Prinzipien haben, ansonsten geht
> hier alles den Bach runter.

Wenn man beschissen dumm ist, dann macht man es so. Mann Mann Mann. 
Natürlich ist ein Job bei einem Ingenieurdienstleister die bessere Wahl 
im Vergleich zu Hartz IV; das leuchtet jedem ein der über gesunden 
Menschenverstand verfügt.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Michael,

>> Das aber erfordert Marketingaufwand in eigener Sache - man muss
>> recherchieren und dann denjenigen Entwicklungsleiter mit einem genau
>> zugeschnittenen Angebot ansprechen, das der nicht ablehnen kann.
>
> So eine Gesprächskultur wird es kaum geben, weil sich die Firmen
> oft abschotten oder nur das offenbaren was die auch offenbaren wollen.
> Die Konsequenz: Man hat eigentlich immer nie die Möglichkeiten oder
> Informationen, die man benötigt um so was ordentlich durch zu ziehen.

Abschotten? Eher "Konzentration auf die Kernkompetenzen" auch im Labor.
Im Zeitalter der Arbeitsverdichtung ist auch der Laborleiter 
überarbeitet und nutzt das Angebot des Prozessmanagements im 
Personalwesen: "Personalanforderungen leicht über Maske SAP-XY, bitte 
ankreuzen, welche Kompetenzen nicht benötigt werden..."

Wer nur 08/15 ist, der wird halt mir 08/15 bedient, warum sollte da 
jemand einen Extraweg gehen?

> ...Personaltante abgeschmettert...Meiner Bitte um ein Telefongespräch
> mit der Fachabteilung wurde nicht entsprochen.
Natürlich nicht. Schon das Ansinnen der Umgehung der Personalabteilung 
und die Aufforderung zum Verstoß gegen die "best practice" war eine 
Beleidigung der Kernkompetenzen der Personalabteilung.

Der Weg, den ich beschreibe, geht über persönliche Kontakte. Unter 
Engagierten in DARC, VDI, VDE, GPS, DGQ und ähnliches.
In deren Regionalveranstaltungen stellen die Teilnehmer Fragen an den 
Referenten und signalisieren damit ein Interesse.

Meine wichtigste Bewerbung lief über einen Vertriebsingenieur, der 
allerdings auch gebeten worden war, "Talentscout" zu spielen.

> Mein lieber Gildo,
Jetzt habe ich keine Lust mehr, weiter zu lesen.

Wolfgang Horn

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Hart aber herzlich schrieb:
> Man muss Prinzipien haben, ansonsten geht hier alles
> den Bach runter.

Den Bach geht es allenfalls deswegen hier runter, weil es Leute mit 
deinen Ansichten gibt.

Mark Brandis schrieb:
> Wenn man beschissen dumm ist, dann macht man es so. Mann Mann Mann.

Trifft es auf den Punkt.

von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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> Was für Platformen kannst du empfehlen?
Ich bin auf Gulp, xing ginge noch, Monster oder die anderen. Es kommt 
nur darauf an, dass man sich präsentiert. Die Angebote sind aber weit 
gestreut. Habe ja auch eines von meinem Kunden, aber es liegt auch 
tiefer. Siehe mein Eintrag im gehälter Thread.

> Personalkosten ist nicht gleich dem Gehalt.
> Da kann letztenendes alles dahinterstecken.
Das ist Richtig, aber ich kann ja rechnen :-) Die Projektleiter haben 
feste Berechnungsstrukturen, die in etwa so aussehen:

((Brutto + Sozial + Zulage)  AF  UF + IK + EK) * GA

AF = Schulungs-Ausbildungsfaktor, = 1,1 für die Entwickler (Man hat 
Kosten und keinen Gegenwert, weil der beschult wird)

UF = Durchschittliche Kosten für Unproduktivität (Krankheit)

IK = interne Kostenaufschläge

EK = externe Kostenaufschläge

GA = Gewinnauschlag = 1,25 je Ingenieursstunde.

Als Beispiel kann man rechnen:

(45000+ 8000+2000) -> 130.000 Euro p.a. für einen Anfänger
(78000+13000+4000) -> 170.000 Euro p.a. für einen Senior Entwickler
(90000+13000+8000) -> 185.000 Euro p.a. für einen Projektleiter

von Michael S. (technicans)


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Matthias schrieb:
> Derart beiläufige Fragen wie die der verwendeten CAD-Software erörtert
> man im Vorstellungsgespräch, ein Anruf ist dazu nicht notwendig!
Kannst du ja machen und beiläufig ist das auch nicht.
> Ansonsten sei froh, daß Sennheiser Dich nicht genommen hat.
Was hast du gegen Sennheiser? Soll man da einen Bogen drum machen?

Wolfgang Horn schrieb:
> ...war eine
> Beleidigung der Kernkompetenzen der Personalabteilung.
>
Da pelle ich mir einen drauf und das beweist ja die Boshaftigkeit
der Firmen gegenüber Bewerbern.

>> Mein lieber Gildo,
> Jetzt habe ich keine Lust mehr, weiter zu lesen.
Treffer. Nussecken alle?

Dipl.-Ing. schrieb:
> In gar nichts. Ignoriere das Geblubber dieser Leute einfach. Warum sie
> keinen Job bekommen (und nie einen bekommen werden), erkennt man an
> ihrer Einstellung alleine hier im Forum.

Warum ferschaus du dich nicht, wo der Pfeffer wächst.

von Elektrotechnik Ingenieur (Gast)


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> Kannst du ja machen und beiläufig ist das auch nicht.
Das ist essenziell! Im Projektgeschäft wirst du rausgeschmissen, wenn 
die Tools nicht bekannt sind. Leider rücken die dämlichen Vermittler 
damit nicht raus. Man unterschreibt Vorverträge, führt Vorgespräche und 
am Ende stellt sich raus, dass es nicht passt.

> Was hast du gegen Sennheiser? Soll man da einen Bogen drum machen?
Es gibt einen schönen Bericht von einem Neumannhändler im Internet, wie 
Sennheiser mit ihm umgesprungen ist. Seit Neumann an die verkauft wurde, 
kommt von denen kein einziges gutes Mikro mehr. Nur aufgewärmte Kisten 
aus den 80ern. Die profitieren unglaublich vom Namen Neumann, sind aber 
selber kaum noch innovativ.

>Recruiter
Es wird immer verworrender! Jetzt rufen schon die Ungarn an und wollen 
einen vermitteln!
https://www.xing.com/profile/Eszter_Kovacs9

von Michael S. (technicans)


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Elektrotechnik Ingenieur schrieb:
> Es wird immer verworrender! Jetzt rufen schon die Ungarn an und wollen
> einen vermitteln!
> https://www.xing.com/profile/Eszter_Kovacs9

Uch, musst du mich so erschrecken? Hätte fast nen Herzinfakt bekommen.

Elektrotechnik Ingenieur schrieb:
> sind aber
> selber kaum noch innovativ.

Vielleicht leben die auch davon andere Firmen erfolgreich wegen 
Patentrechtsverletzung zu verklagen wie bei dem Klappkopfhörer
vor ein paar Jahren?

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:

> Hart aber herzlich schrieb:
>> Man muss Prinzipien haben, ansonsten geht hier alles
>> den Bach runter.

> Den Bach geht es allenfalls deswegen hier runter, weil es Leute mit
> deinen Ansichten gibt.

Oben steht doch alles, vom TE. Man muß es nur lesen.



Mark Brandis schrieb:

Und das gilt auch für dich:

> Wenn man beschissen dumm ist, dann macht man es so.

von Gisi (Gast)


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> Mit 10 Jahren Berufserfahrung bei Wechsel oder Umstieg sind es
> zwischen 42 und 48 kEuro
Wo und was arbeitest du?

Bei uns hat einer angefangen, direkt von der TH Aachen, kriegt >50000 
für 35h Woche. Themen Elektrotechnik, Hochfrequenz. Sein Kollege habe 
noch etwas mehr, als er, allerdings für 40h. Die meisten sind direkt 
genommen worden und hätte so gute Verträge.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Oben steht doch alles, vom TE. Man muß es nur lesen.

... und wenn du es dann noch verstanden hast, ist die Welt ja wieder in 
Ordnung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:

> ... und wenn du es dann noch verstanden hast, ist die Welt ja wieder in
> Ordnung.

Wie ein Vorgänger schon schrieb: Geh dahin, wo der Pfeffer wächst.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Gisi schrieb:
> Bei uns hat einer angefangen, direkt von der TH Aachen, kriegt >50000
> für 35h Woche. Themen Elektrotechnik, Hochfrequenz. Sein Kollege habe
> noch etwas mehr, als er, allerdings für 40h. Die meisten sind direkt
> genommen worden und hätte so gute Verträge.

Denke, dass hängt stark vom Unternehmen, der Region und dem 
Aufgabengebiet ab. Wird händeringend jemand gebraucht, weil gute 
Aufträge anstehen, dann können solche Einstiegsgehälter drin sein. Der 
Durchschnitt ist es aber nicht.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Dipl.-Ing. schrieb:
>
>> ... und wenn du es dann noch verstanden hast, ist die Welt ja wieder in
>> Ordnung.
>
> Wie ein Vorgänger schon schrieb: Geh dahin, wo der Pfeffer wächst.

Wozu? Bleib doch mal beim Thema, oder halt eben still.

von wechselwilli (Gast)


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Mann mann mann, habe mir dass zu Gemüte geführt.

Will schon länger was Neues.
In meiner derzeitgen Firma herrscht Chaos.
Ähnlich wie bei Nokia wurden Trends verschalfen und jetzt hechelt man 
hinter her.
Wenn das so wieter geht, muss der Laden demnächst Konsequenzen ziehen 
(Entlassungen, Verkauf, etc.).

Der Verwaltungsapparat ist zu groß, träge und teuer.
Der Wasserkopf im Management ist unproduktiv und trifft keine 
Entscheidungen.

Und meine Kollegen sind auf Standort-Sicherung in eigener Sache bedacht, 
statt guten Miteinanders.

Soviel Know-How habe ich nicht (3 Jahre),
habe Elektrotechnik an der FH studiert.


Wo finde ich gute Stellen?
Woher weiß ich für was ich geeignet bin?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Elektrotechnik Ingenieur schrieb:
>> Was hast du gegen Sennheiser? Soll man da einen Bogen drum machen?
> Es gibt einen schönen Bericht von einem Neumannhändler im Internet, wie
> Sennheiser mit ihm umgesprungen ist. Seit Neumann an die verkauft wurde,
> kommt von denen kein einziges gutes Mikro mehr. Nur aufgewärmte Kisten
> aus den 80ern. Die profitieren unglaublich vom Namen Neumann, sind aber
> selber kaum noch innovativ.

Denke, das kannst du heute überall sehen. Gute Konkurrenz ist lästig, 
also kauft man sie auf, und baut anschließend eine gemeinsame Plattform, 
die billiger ist und nimmt Qualitätseinbußen hin. Das hängt oft vom 
Management ab, da kann der Entwickler selten etwas dafür.

Wenn ich als Entwickler in den letzten Jahren alleine unsere AG 
betrachte, musste auch ich akzeptieren, dass unsere gutes 
embedded-Equipment durch billigeres ergänzt worden ist, weil der Kunde 
nach billig schreit. Wenn's die Konkurrenz dann billiger macht, dann ist 
der Kunde entweder weg, oder man hat selbst in diesem Segment etwas 
anzubieten. Pech halt.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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wechselwilli schrieb:
> Der Verwaltungsapparat ist zu groß, träge und teuer.

Wo ist das nicht so?

wechselwilli schrieb:
> Der Wasserkopf im Management ist unproduktiv und trifft keine
> Entscheidungen.

Nur zur Ergänzung: unser Management trifft viele Entscheidungen in so 
kurzer Zeit, dass zum Entwickeln keine Zeit mehr bleibt. Dafür kassieren 
sie ein Schweinegeld, während wir zusehen können, deren Mist umzusetzen 
oder es ihnen aus den Köpfen zu hämmern. Einfach sich den Spaß nicht 
verderben lassen und innerlich grinsen - ist gesünder.

wechselwilli schrieb:
> Und meine Kollegen sind auf Standort-Sicherung in eigener Sache bedacht,
> statt guten Miteinanders.

Bei uns auch so. Kommt in vielen Firmen vor. Kannst du nix machen, wenn 
sie nicht wollen, dann wollen sie halt nicht.

wechselwilli schrieb:
> Soviel Know-How habe ich nicht (3 Jahre),
> habe Elektrotechnik an der FH studiert.

Macht nichts, Sprung ins kalte Wasser oder sich mit der jetzigen 
Situation erst einmal abfinden. Wissen kommt v.a. durch Selbststudium, 
wenn's der Job nicht bringt.

wechselwilli schrieb:
> Wo finde ich gute Stellen?

Das weiß man erst, wenn man mal drin ist. Ist oft auch eine subjektive 
Frage, je nachdem, was du willst.

> Woher weiß ich für was ich geeignet bin?

In dem du es ausprobierst. Immer eine persönliche Antwort suchen, sich 
nicht zu sehr von anderen leiten lassen. Probieren geht über studieren.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, wechselwilli,

> Ähnlich wie bei Nokia wurden Trends verschalfen und jetzt hechelt man
> hinter her.
Das ist normal.
"Es ist unmöglich, einen Mann, dem durch seine Art zu verfahren, viel 
geglückt ist, zu überzeugen, er könne gut daran tun, anders zu 
verfahren. Daher kommt es, dass das Glück eines Mannes wechselt: denn 
die Zeiten wechseln, er aber wechselt nicht sein Verfahren." 
(Machiavelli, vom Staate, 3,9)
Diese Weisheit gilt auch für Gesellschaften und Unternehmen.
Trends, die Erfolg versprachen, werden deshalb viel länger beibehalten 
als ein tot zu Boden sinkendes Rennpferd.

> Wenn das so wieter geht, muss der Laden demnächst Konsequenzen ziehen
Klar. Auch das ist normal. Eine logische Folge.
Nix zum Aufregen, nur zum Alarmieren, weil man betroffen sein kann und 
sich nicht genügend vorbereitet hat.
Vorbereitung - darunter zähle ich die Taktik der Spezialisierung, wenn 
sie einen so unverzichtbar und unkündbar macht, wie es Otto von Bismarck 
mal war. Aber auch die Taktik des "Universalgenies" das überall 
einsetzbar ist und daher in der Rangliste der Kollegen im vorderen 
Drittel steht, weit weg von den "Abstiegplätzen".

> Der Verwaltungsapparat ist zu groß, träge und teuer.
> Der Wasserkopf im Management ist unproduktiv und trifft keine
> Entscheidungen.
Auch das ist normal.
Wer eine SW-Entwicklung nach Reifegraden beurteilt, der beurteile sein 
Management auch danach und führe den Reifegrad "Überreif, verfaulend" 
ein.
"Großbetriebe sind deswegen weniger kreativ als Kleinbetriebe, weil in 
großen Unternehmen oft versucht wird, das nächste Problem nicht durch 
Denken zu lösen, sondern durch Einstellung eines neuen Managers." (***)


> Und meine Kollegen sind auf Standort-Sicherung in eigener Sache bedacht,
> statt guten Miteinanders.
Auch das ist eine logische Folge. Deshalb gibt der Kapitän eines 
sinkenden Schiffes Pistolen an seine Offiziere aus, damit sie der 
Forderung "Frauen und Kinder zuerst" auch Geltung verschaffen können.
Als Sanierer kommt nur ein harter Typ in Frage.

Dazu auch mein Vorschlag: Informiere Dich, wie Jack Welch die General 
Electric saniert hat. Wie er mit seiner SIX SIGMA-Strategie sich aus der 
Belegschaft Yellow/Green/Brown und Black Belts herangezogen hat zur 
Neustrukturierung der GE.
Deine Übelregungen zur Abwanderung machen Sinn.
Aber schau mal als "Plan B" nach den Köpfen, welche wie Jack Welch 
denken und wie Du die unterstützen kannst.
Solche Überlegungen sind so riskant, wie andere diese als "Rebellen" 
bekämpfen werden.
Aber Deine Denkweise, wechselwilli, hat den Bedarf zum Wechsel Deines 
Untnerehmens bereits erkannt. Die Rebellen brauchen solche Leute wie 
Dich.

Für weitere Überlegungen rate ich Dir auch: Informiere Dich über Johann 
Tikart, wie er mit der Mettler-Tolede (Albstadt) einen "Turn-Around" 
erreichte, ein "Business Process Reengineering", und zwar ohne Berater, 
indem er im angeschlagenen Unternehmen Miteinander schuf. Seine 
Strategie ist um Größenordnungen besser als die von Jack Welch.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mark B. (markbrandis)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und das gilt auch für dich:

Der Themenersteller redet eher von Selbstständigen, ich rede von 
Angestelleten unter 40 (da ich selbst einer bin), Hart aber herzlich 
redt Unsinn und wir aneinander vorbei.

von Michael S. (technicans)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2262581:
> Wahrscheinlich ist der gar kein Dipl.-Ing. sondern nur ein Blender. So
> wie der sich hier aufführt!

Laut Wilhelm ist der angeblich bei Perschau beschäftigt.
Da kann er sich mit seinem Diplom...nach was wohl, abwischen.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Laut Wilhelm ist der angeblich bei Perschau beschäftigt.

Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin sicher nicht bei Ferchau 
beschäftigt und auch sonst nicht im Leiharbeitsverhältnis.

Wilhelm hat diese Schlussfolgerung gezogen, weil er in einem Thread über 
ein Vorstellungsgespräch bei Ferchau berichtete, wo es u.a. um 
Fahrtkostenregelungen ging. So, wie er es damals schilderte, stimmt es 
nicht.
Der Hinweis reichte, um mich zum Ferchau-Mitarbeiter zu machen :-))) 
Bisschen kindisch, oder? Ein weiteres Argument, warum ihr keine Jobs 
bekommt.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2262608:
> Hab ich mir schon gedacht. Das der mit seiner Großen Klappe nichts
> anständiges findet und beim Seelenverkäufer den Kasper spielt kann ich
> nachvollziehen.
>
> Wenn man nichts draufhatt und nur Sprüche kloppft bleibt halt nur
> Perschau.

Wenn das stimmen würde, wärst du schon lange bei Ferchau -LOL

von smörre (Gast)


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> Der Hinweis reichte, um mich zum Ferchau-Mitarbeiter zu machen :-)))
> Bisschen kindisch, oder? Ein weiteres Argument, warum ihr keine Jobs
> bekommt.
Interessant wäre es schon zu wissen in welcher Position Du arbeitest ... 
wenn man mal weiter oben schaut, würde ich auf höheres Management tippen 
- das würde dann wieder ins Bild passen.

von Michael S. (technicans)


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Ich vermute eher das Dipl.-Ing. (Gast) selbständig ist
und was gegen H4-Gammler hat, aber einen Job bietet er auch
nicht. Meckern macht ja auch mehr Spaß als mit guten Beispiel
voran zu gehen. Es spielt dabei keine Rolle das das dann sowieso
nichts wird. Es kommt auf den guten Willen an und den hat er nicht.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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smörre schrieb:
> Interessant wäre es schon zu wissen in welcher Position Du arbeitest ...
> wenn man mal weiter oben schaut, würde ich auf höheres Management tippen
> - das würde dann wieder ins Bild passen.

Kein höheres Management, angestellter Diplom-Ingenieur (TH), 
Nachrichtentechnik. Einige Jahre Erfahrung in diversen Unternehmen. 
Entwicklung Messtechnik, Entwicklung Automotive, Validation Automotive, 
Launch Support an der Linie im Automotive, später Entwicklung in der 
Chemischen, vorwiegend Embedded und Hardware. Job gut, Bezahlung gut - 
sieht man davon ab, dass alles ein Kompromiss ist, bin ich ein 
zufriedener Ingenieur. Hobby zum Beruf gemacht.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich vermute eher das Dipl.-Ing. (Gast) selbständig ist

Nö.

Michael S. schrieb:
> und was gegen H4-Gammler hat,

H4-Gammler ja, wie die meisten Erwerbstätigen
H4-Empfänger, die unschuldig in dieser Situation sind, nein, für diese 
Leute ist diese Sozialleistung schließlich da.

Michael S. schrieb:
> aber einen Job bietet er auch
> nicht.

Nö, aber ich ermögliche neben den anderen Erwerbstätigen Leuten wie dir, 
dass sie hier den ganzen Tag schreiben können und von H4 leben.

Michael S. schrieb:
> Meckern macht ja auch mehr Spaß als mit guten Beispiel
> voran zu gehen.

LOL - DER war wirklich gut, besonders wenn er aus deiner Feder stammt!

Michael S. schrieb:
> Es kommt auf den guten Willen an und den hat er nicht.

Oh doch, deswegen war ich auch in schweren Zeiten nie arbeitslos und mir 
für nichts zu schade, da kannst du noch eine Menge von mir lernen ;-)

von smörre (Gast)


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> Kein höheres Management, angestellter Diplom-Ingenieur (TH),
> Nachrichtentechnik. Einige Jahre Erfahrung in diversen Unternehmen.
> Entwicklung Messtechnik, Entwicklung Automotive, Validation Automotive,
> Launch Support an der Linie im Automotive, später Entwicklung in der
> Chemischen, vorwiegend Embedded und Hardware.
Interessant, somit etwas andererer Werdegang als der Threadopener 
bezüglich Karriere vorschlägt.
Zufrieden, aber letztendlich nicht ganz so zufrieden, sonst würdest Du 
nicht von einem Kompromiss reden, oder?

von smörre (Gast)


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> Oh doch, deswegen war ich auch in schweren Zeiten nie arbeitslos und mir
> für nichts zu schade, da kannst du noch eine Menge von mir lernen ;-)
glaube ich Dir nicht so ganz und wenn dann wäre es ja eine 
Selbstdegradierung. Wozu soll das gut sein ?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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smörre schrieb:
> Zufrieden, aber letztendlich nicht ganz so zufrieden, sonst würdest Du
> nicht von einem Kompromiss reden, oder?

Die Frage ist doch, wie man Zufriedenheit definierst. Wenn man überall 
das Maximum von dem erwartet, was ein Job theoretisch mitbringen könnte, 
dann macht man sich selbst etwas vor.
Kompromisse musst du automatisch immer dann machen, wenn auch andere 
ihre Ideen und Meinungen ins Spiel bringen, die nicht unbedingt den 
eigenen entsprechen. Deshalb Kompromiss. Und wo gibt's schon 
Gerechtigkeit? Wenn man diese Dinge akzeptiert, kann man auch 
klarkommen, wenn's mal völlig an den eigenen Interessen vorbeigeht.
Unter'm Strich kann ich für mich sagen, dass es mir damit gut geht und 
ich zufrieden mit meiner Situation bin, trotz mancher schwieriger 
Situationen.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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smörre schrieb:
>> Oh doch, deswegen war ich auch in schweren Zeiten nie arbeitslos und mir
>> für nichts zu schade, da kannst du noch eine Menge von mir lernen ;-)
> glaube ich Dir nicht so ganz und wenn dann wäre es ja eine
> Selbstdegradierung. Wozu soll das gut sein ?

Ich meine damit nicht Selbstdegradierung, sondern den zeitweisen Weg 
über den Dienstleister statt der Arbeitslosigkeit, um an die 
eigentlichen Arbeitgeber heranzukommen.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2264066:
> Eine Illusion! Die Fälle wo jemand beim Seelenverkäufer vom Kunden
>
> Übernommen wurde kann ich in den letzten 30 Jahren an einer Hand
> abzählen.
>
> Dafür brauche ich noch nicht mal alle fünf Finger.
> Eher unwahrscheinlich.

Stimmt.
Nur ist ein Job beim Dienstleister besser als längerfristig arbeitslos.
Es macht sich besser, wenn man im Anschreiben einer Bewerbung, "aus 
einer ungekündigten Position" schreiben kann.

Nurdann muss man weitersuchen, wie oben geschrieben Bewerbungsprofil ins 
Internet, bzw. sein Profil bei XING etc. rein mit ggf. seinem 
derzeitigen Dienstleiter reinschreiben.
So rufen Head-Hunter unter einem Vorwand auch mal direkt beim 
Dienstleister an :-).
So kann man besser um eine Gehaltserhöhung verhandeln.

von Inschenör (Gast)


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Hart aber herzlich schrieb:
>> Für einen Dipl Ing. frisch von der Schule sind 30 - 35kEuro realistisch,
>> wobei durchaus auch 45kEuro möglich, aber nicht die Regel sind.
>
> Bei IGM-Betrieben ist die Entlohnung wesentlich besser. Man sollte die
> Krauter mit deiner genannten Bezahlung absolut meiden, zur Not Hartz
> durch Dummstellen. Man muss Prinzipien haben, ansonsten geht hier alles
> den Bach runter.


Die 30 - 35K sind absolut realistisch und werden nicht nur bei kleinen 
Krautern (es sei denn man rechnet Mittelständler mit 200 Mitarbeitern 
und Auslandsniederlassungen auch dazu) als Einstieg gezahlt. 90K und 
mehr gibt es häufig in dieser Firmengröße nicht mal für den 
Entwicklungsleiter!

Man darf nicht von überbezahlten Posten aus der Autoindustrie auf die 
gesamte deutsche Wirtschaft schließen...

Übrigends wird es auch deshalb immer schwieriger solche Gehälter bei den 
Großen zu bekommen, da die längst outgesourcet haben. Die Ingenieure 
sitzen in kleinen externen Entwicklungsbüros oder noch besser: man baut 
sich gleich in China oder Südosteuropa eine verlängerte Entwicklung auf 
(Monatseinkommen ca 1000€ bei einem Ingenieur in ExJugoslawien - 
fachliche Kompetenz sehr gut - Deutsch und Englisch können die auch 
noch). Da dürfte es bald sehr dünn werden in der >70K Liga!

von Michael S. (technicans)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> aber ich ermögliche

Aber nicht ausreichend genug. Arbeite mehr, bezahle mehr Abgaben
damit es allen besser geht. Ein Recht dich da raus zu halten hast
du doch eh nicht.

Übrigens unterstellst du mir Untätigkeit und Unwilligkeit, was
definitiv falsch ist. Das ganze läuft hier lokal eben nicht so
wie man es gern hätte. Woanders hin zu ziehen kommt für mich
nicht infrage, ganz gleich was kommt. Ist eben hier ein ungünstiges
Angebots/Nachfrageverhältnis.

Klar hab ich mehr Zeit zum surfen und posten, aber ich schaue
auch nach Jobs und die müssen wenigsten irgendwie passen.
Ich bin nicht Tootsie und da passen eben viele Jobs nicht.

von Der Unwissende (Gast)


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Moin,

so wie es ausschaut sind bei dieser Diskussion einige mit langjähriger 
Erfahrung dabei.
Ich habe da mal eine Frage in die Runde, es wird geschrieben das man ca. 
fünf Jahre als Anfänger in einem Betrieb bleiben sollte, bevor man 
wechselt. Da meine Freundin zurzeit auf Arbeitssuche ist und wohl 
demnächst eine Job in einer andere Stadt  bekommen wird, will ich 
natürlich mit ihr zusammen umziehen.  Ich müsste mir dazu aber eine neue 
Stelle suchen. Zurzeit arbeite ich als Ingenieur seit ca. 2 ½ Jahren in 
der Entwicklung. Meine Frage lautet nun, wie würde sich dies auf meinen 
beruflichen Lebenslauf auswirken?

MfG Der Unwissende

von Ich (Gast)


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Verdient deine Freundin so gut, das du einen Jobwechsel in Betracht 
ziehst?
Es gibt viele, die leben zumindest eine Zeit eine Wochenendbeziehung.


2 Jahre sind auch erstmal eine gute Hausnummer, wichtig ist aber, das du 
dich bei einem Jobwechsel verbesserest.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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und eine Wochenendbeziehung ist doch nicht schlecht? Da freut man sich 
wieder aufs WE ;-)
Rosa

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2264066:
> Eine Illusion! Die Fälle wo jemand beim Seelenverkäufer vom Kunden
> Übernommen wurde kann ich in den letzten 30 Jahren an einer Hand
> abzählen.
> Dafür brauche ich noch nicht mal alle fünf Finger.
>
> Eher unwahrscheinlich.

Tja, da kann ich aus meiner eigenen Erfahrung aber anderes berichten. 
Ich bin in der New Economy-Krise mit dem Studium fertig geworden, 
Arbeitsmarkt hielt sich mit Stellenangeboten zurück. Beim Dienstleister 
angefangen, bei 5 Kunden gewesen, davon 4 große AGs, bei allen 
mindestens ein Übernahmeangebot bekommen. Am Ende unabhängig davon 
extern beworben, dort, wo ich bis heute bin.

Anderes Beispiel: nachdem unsere Produktion verlagert worden ist, haben 
sich 2 erfahrene Techniker unserer Firma erst einmal bei Ferchau 
gemeldet, war 2009 in der Krise. Diese haben sich dann beim jeweiligen 
Kunden über Ferchau vorgestellt. Beide wurden sofort vom Kunden 
eingestellt, Ferchau hat also nur eine Vermittlungsprämie kassiert, 
statt eigene Mitarbeiter gewonnen.

Es zeigt sich ganz klar, dass es stark davon abhängig ist, wie gut 
jemand ist und welche Fachkompetenzen besitzt. Nicht jeder wird beim 
Kunden übernommen, gute Leute i.d.R. aber schon.

Mag sein, dass das für dich Illusion ist, für mich war das Gegenteil von 
2000 - 2003 Realität. Für meine Kollegen 2009 auch. Dafür brauchten wir 
überhaupt keine Finger, um da irgendwas abzuzählen, nur ein bisschen 
Grips und Fachkompetenz. Wem die fehlt, nun gut, da gebe ich dir recht, 
der zählt sich eben was ab.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Ich schrieb:
> Stimmt.
> Nur ist ein Job beim Dienstleister besser als längerfristig arbeitslos.

Richtig.

von Der Unwissende (Gast)


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Moin

@Ich
Na ja wenn Sie dort angenommen wird, denke ich schon das sie mehr als 
ich verdienen wird. Sie hat das selbe wie ich studier. So wie es 
mitbekommen habe von Bekannten verdiene ich in meiner jetzigen Firma 
wohl zu wenig, aber geredet wird ja immer. Ich hatte auch schon zwei mal 
nach ner Lohnerhöhung gefragt, aber immer vertröstet worden. Ich 
verdiene seit dem ich hier angefangen ahbe ca. 40k, die Arbeit ist aus 
meiner Sicht anspruchsvoll, muss vielles alleine machen und bin zur Zeit 
der einzige hier der sich mit der Thema auskennt. Die Arbeit macht spaß.

Eine Wochenendebeziehungm, na ja also ich denke für ein paar Monate geht 
das bestimmt, aber auf die Dauer, nein. Mir stellt sich nur die Frage, 
wie sich ein Jobwechsel auf meine zukünftige berufliche Entwicklung 
auswirkt. Ich denke aber das ein Jobwechsel aus diesem Grund 
gerechtfertig wäre, oder?

MfG Der Unwissende

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Aber nicht ausreichend genug. Arbeite mehr, bezahle mehr Abgaben
> damit es allen besser geht. Ein Recht dich da raus zu halten hast
> du doch eh nicht.

Bei solchen Aussagen kann man sich das Lachen vor lauter Kopfschütteln 
wohl kaum verkneifen. Ich würde sagen, dass du froh sein kannst, in 
diesem Land zu leben, wo solche Leistungen überhaupt ermöglicht werden. 
Raushalten kann man sich nicht, aber unanbhängig davon besitzt man ja 
eine Meinung zum Thema Sozialleistungen. Und in deinem Fall würde ich 
sie streichen, im Falle des Arbeitswilligen, der unschuldig in die 
Arbeitslosigkeit gerutscht ist, nicht.

> Aber nicht ausreichend genug.

Der ist echt gut, LOL :-))) Wenn du wüsstest.

Michael S. schrieb:
> Übrigens unterstellst du mir Untätigkeit und Unwilligkeit, was
> definitiv falsch ist.

Nö, das dies nicht falsch ist, hast du durch deine Ansichten in diesem 
Forum mehr als einmal unter Beweis gestellt. Die folgenden Zitate 
untermauern das weiterhin.

> Das ganze läuft hier lokal eben nicht so
> wie man es gern hätte.

Das tut es selten, bei den meisten von uns. Kompromisse machen heißt die 
Devise.

Michael S. schrieb:
> Woanders hin zu ziehen kommt für mich
> nicht infrage, ganz gleich was kommt.

Siehst du, ziemlich bequeme Ansicht. Du glaubst, dass sich das jeder 
eben so mal aussuchen kann?! Sollen die Firmen zu dir kommen, vor der 
Haustür eine Niederlassung aufbauen, weil ein bewegungsunwilliger 
Techniker gerne das goldene Tablett präsentiert bekommen möchte?

Michael S. schrieb:
> Ist eben hier ein ungünstiges
> Angebots/Nachfrageverhältnis.

Dann mach dir endlich klar, dass sich das wohl nicht ändern wird und 
beweg dich dorthin, wo die Jobs sind. Du hast nicht das recht auf 
Staatskosten zu leben, weil du zu bequem bist dich zu bewegen.

Auch dieser deiner Beiträge zeigt, dass du selbst die Ursache deiner 
Probleme bist. Aber das kapierst du nicht. Stattdessen verarschst du 
dann lieber sachliche Beiträge wie den von Wolfgang Horn, weichst dann 
komplett vom Thema ab, in dem du ihn lächerlich mit "Gildo" bezeichnest 
und erwartest dann hier allen Ernstes noch, dass Leute mit dir anständig 
diskutieren, dir womöglich noch einen Job anbieten.
Ämm, ich weiss ehrlich nicht, was für eine Erziehung du genossen hast, 
aber da hättest du mal meinen Vater haben sollen, der hätte dir in 
jungen Jahren einen Tritt in den Hintern verpasst und empfohlen, mal 
endlich auf eigenen Beinen zu stehen.

Wirklich, was du von dir gibst hat Kindergartenstatus. So gibt das nie 
etwas mit dir. Rate dir, mal weniger frech ins Vorstellungsgespräch zu 
gehen, dann klappt's auch mal mit dem Arbeitgeber.

Wer A sagt, muss nicht B sagen, er kann auch erkennen, das A falsch war 
(B.Brecht)

Hilft manchmal.

Schönen Tag noch, muss arbeiten :-)

von Der Unwissende (Gast)


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@Zuckerle

Mh, recht hast Du, aber wenn ich den Job wechsel, ist das ja egal. Das 
kann man dann mit dem neuen Arbeitgeber aushandeln. Mir geht es erst mal 
nur darum, wie sich das auf meine zukünftige berufliche Entwicklung
auswirkt, wenn ich schon nach 2 1/2 Jahrn gehe.

von Ich (Gast)


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Der Unwissende schrieb:
> Eine Wochenendebeziehungm, na ja also ich denke für ein paar Monate geht
> das bestimmt, aber auf die Dauer, nein. Mir stellt sich nur die Frage,
> wie sich ein Jobwechsel auf meine zukünftige berufliche Entwicklung
> auswirkt. Ich denke aber das ein Jobwechsel aus diesem Grund
> gerechtfertig wäre, oder?

2 1/2 jahre sind OK, sieht nicht unbedingt nach Jobhopping aus, zumal es 
auch private Gründe gibt, die man später bei Rückfragen angeben kann.
Die Jobsuche nimmt ja auch einige Zeit in Anspruch,
sodaß du dort ca. 3 Jahre warst.
Eine Wochenendbeziehung geht über einige Zeit, wenn du dich in Ruhe nach 
einem passenenden ortsnäheren Job umsiehst, ist das noch besser 
ertragbar.
Nichts überstürzen!

von Der Unwissende (Gast)


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@Ich

Besten Dank für die Antwort

von smörre (Gast)


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> Tja, da kann ich aus meiner eigenen Erfahrung aber anderes berichten.
> Ich bin in der New Economy-Krise mit dem Studium fertig geworden,
> Arbeitsmarkt hielt sich mit Stellenangeboten zurück. Beim Dienstleister
> angefangen, bei 5 Kunden gewesen, davon 4 große AGs, bei allen
> mindestens ein Übernahmeangebot bekommen. Am Ende unabhängig davon
> extern beworben, dort, wo ich bis heute bin.
Der Threadopener hat das ja ausführlich dargelegt, daß dies ein Fehler 
ist - dem kann ich nur zustimmen.
In Deinem Fall hat es funktioniert, gratuliere - das ist aber nicht der 
Normalfall, sondern die Ausnahme - mal ganz abgesehen davon, daß man 
sich moralisch verbiegen muß.
Völlig offen ist außerdem, wo Du nach der ganzen Ochsentour aktuell 
gehaltsmäßig stehst ?!
Mag sein, daß Du völlig zufrieden bist ... na ja, das kann so ziemlich 
jeder sagen, der einen Job hat, egal welche Gehaltsstufe :)
Dienstleister ist immer ein Notnagel; wer was anderes erzählt begeht 
einen Selbstbetrug.

> Anderes Beispiel: nachdem unsere Produktion verlagert worden ist, haben
> sich 2 erfahrene Techniker unserer Firma erst einmal bei Ferchau
> gemeldet, war 2009 in der Krise. Diese haben sich dann beim jeweiligen
> Kunden über Ferchau vorgestellt. Beide wurden sofort vom Kunden
> eingestellt, Ferchau hat also nur eine Vermittlungsprämie kassiert,
> statt eigene Mitarbeiter gewonnen.
Ferchau wird aus diesem dummen Fehler - falls die Story überhaupz stimmt 
- sicherlich gelernt haben.
Normalerweise gibt es Vertragsklauseln am Rande der Rechtswidrigkeit ... 
und wer zeichnet hat den Vertrag einzuhalten - Abwerbung ist dann eben 
nicht so leicht möglich, wie Du das hier propagierst.
Hätten sich die Techniker direkt bei den Firmen beworben, wären die 
Konditionen für sie besser gewesen - das ist also eher ein Armutszeugnis 
aufgrund von panischer Angst.
Also bitte nicht auch noch Dienstleister als Wohltäter darstellen ... 
das gilt vielleicht in Frankreich, wo sie per Gesetzgeber den gleichen 
Lohn zahlen müssen, aber nicht in Deutschland!

> Es zeigt sich ganz klar, dass es stark davon abhängig ist, wie gut
> jemand ist und welche Fachkompetenzen besitzt. Nicht jeder wird beim
> Kunden übernommen, gute Leute i.d.R. aber schon.
wer beim Dienstleister anfangen muß, hat schon während seines Studiums 
etwas falsch gemacht. Er gehört dann einfach nicht zur Creme de la 
Creme, sondern ist nur Durchschnitt. Akzeptier das einfach mal, 
wenigstens das solltest Du Dir selbst eingestehen.

> Für meine Kollegen 2009 auch. Dafür brauchten wir
> überhaupt keine Finger, um da irgendwas abzuzählen, nur ein bisschen
> Grips und Fachkompetenz. Wem die fehlt, nun gut, da gebe ich dir recht,
> der zählt sich eben was ab.
Deine Kollegen sind den gleichen Weg gegangen - sehr schlechtes 
Vergleichskriterium.
Die moralische Komponente läßt Du außen vor - aber, da gebe ich Dir 
recht, das spielt heutzutage sowieso keine Rolle mehr.
Deine Einteilung in gut und schlecht, Fachkompetenz und fachlichen 
Mangel ist aus der Luft gegriffen und zudem nicht meßbar.
Letztendlich geht es um Gehorsam, am besten blind alles zeichnen und 
nicht weiter nachdenken über Ungereimtheiten - tja, nun denn, jeder wie 
er mag.


> Mir stellt sich nur die Frage,
> wie sich ein Jobwechsel auf meine zukünftige berufliche Entwicklung
> auswirkt. Ich denke aber das ein Jobwechsel aus diesem Grund
> gerechtfertig wäre, oder?
wenn Ihr beide umterm Strich (also netto) mehr verdient, dann auf jeden 
Fall!
Da bei Deinem alten Arbeitgeber finanziell das Ende der Fahnenstange 
erreicht zu sein, würde ich den Wechsel wagen, wenn in der neuem Firma 
Entwicklungspotential für Dich besteht.
Ein Risiko ist ein Wechsel immer, aber an starre Vorgaben sollte man 
sich nicht halten - außerdem kannst Du es Dir aufgrund Deiner ersten 
Berufserfahrung und der derzeitigen Arbeitsmarktlage leisten.
Insofern stufe ich das Risiko als gering ein und würde einen Wechsel an 
Deiner Stelle jetzt schon anstreben ... aber das ist meine persönliche 
Meinung.

von smörre (Gast)


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> 2 1/2 jahre sind OK, sieht nicht unbedingt nach Jobhopping aus, zumal es
> auch private Gründe gibt, die man später bei Rückfragen angeben kann.
> Die Jobsuche nimmt ja auch einige Zeit in Anspruch,
> sodaß du dort ca. 3 Jahre warst.
Na selbst wenn es nur ein Jahr wäre und es nach Jobhopping aussieht - es 
kommt darauf an, wie gut Du Dich verkaufen kannst.
Ich würde nicht versuchen - leider macht man diesen Fehler allzu häufig 
- mich moralisch wegen irgendwelcher Mängel im Lebenslauf zu 
rechtfertigen;
das ist doch kontraproduktiv.
Es geht darum, was die Firma x sucht, was ich denen bieten kann und 
weshalb ich der Beste bin, und von mir aus noch ein polizeiliches 
Führungszeugnis.
Den Rest geht die absolut nichts an bzw. geht am Thema vorbei.
Du bist kein Bittsteller, sondern hast etwas zu bieten!

von Michael S. (technicans)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Aber nicht ausreichend genug. Arbeite mehr, bezahle mehr Abgaben
>> damit es allen besser geht. Ein Recht dich da raus zu halten hast
>> du doch eh nicht.
>
> Bei solchen Aussagen kann man sich das Lachen vor lauter Kopfschütteln
> wohl kaum verkneifen.
Das war ja auch meine Absicht.

> Ich würde sagen, dass du froh sein kannst, in
> diesem Land zu leben, wo solche Leistungen überhaupt ermöglicht werden.
Klar, die Alternative wäre im Kampf ums Überleben dauernd Streit
anzufangen.
> Raushalten kann man sich nicht, aber unanbhängig davon besitzt man ja
> eine Meinung zum Thema Sozialleistungen.
Die aber, sofern von dir, kein Gewicht für mich hat, weil keinerlei
Nutzen ersichtlich ist.
> Und in deinem Fall würde ich
> sie streichen, im Falle des Arbeitswilligen, der unschuldig in die
> Arbeitslosigkeit gerutscht ist, nicht.
Also bin ich daran schuld? Du spinnst.
Schon allein deine Aussage beweist, das es eine Schuldfrage gibt, die
du andererseits wieder verleugnest oder gern auf mich abschiebst ohne
wirklich die Fakten zu kennen. Tolle Leistung.
>> Aber nicht ausreichend genug.
>
> Der ist echt gut, LOL :-))) Wenn du wüsstest.
Interessiert mich nicht, also musste dir da keinen Kopf machen.
> Michael S. schrieb:
>> Übrigens unterstellst du mir Untätigkeit und Unwilligkeit, was
>> definitiv falsch ist.
>
> Nö, das dies nicht falsch ist, hast du durch deine Ansichten in diesem
> Forum mehr als einmal unter Beweis gestellt. Die folgenden Zitate
> untermauern das weiterhin.
Seit wann muss meine Meinung identisch mit meinem Verhalten sein?
Ich kann ja gegen etwas sein ohne gleich mit Steinen zu schmeißen
oder bin für etwas und mache es dann doch nicht.
Da lass ich mir auch nicht von dir oder anderen rein reden.
>> Das ganze läuft hier lokal eben nicht so
>> wie man es gern hätte.
>
> Das tut es selten, bei den meisten von uns. Kompromisse machen heißt die
> Devise.
Nicht immer sind Kompromisse möglich, vor allem wenn man sozial
engagiert ist. Da fehlt dir entschieden genug Information um sich
da auch nur entfernt ein Urteil bilden zu können.
> Michael S. schrieb:
>> Woanders hin zu ziehen kommt für mich
>> nicht infrage, ganz gleich was kommt.
>
> Siehst du, ziemlich bequeme Ansicht.
Daran ist nichts bequem, bequem scheinst du es dir zu machen.
> Du glaubst, dass sich das jeder
> eben so mal aussuchen kann?!
Na, die Freiheit hat doch jeder, gleich wie du darüber denkst.
> Sollen die Firmen zu dir kommen, vor der
> Haustür eine Niederlassung aufbauen, weil ein bewegungsunwilliger
> Techniker gerne das goldene Tablett präsentiert bekommen möchte?
Das wäre nicht unzumutbar und viele Firmen machen das ja auch, nur
leider meist die falschen Branchen.
> Michael S. schrieb:
>> Ist eben hier ein ungünstiges
>> Angebots/Nachfrageverhältnis.
>
> Dann mach dir endlich klar, dass sich das wohl nicht ändern wird und
> beweg dich dorthin, wo die Jobs sind.
Denk ich gar nicht daran, insbesondere weil die Hemmnisse zu hoch sind.
> Du hast nicht das recht auf
> Staatskosten zu leben, weil du zu bequem bist dich zu bewegen.
Doch, das Recht habe ich, was glaubst du denn für einen Unsinn?
> Auch dieser deiner Beiträge zeigt, dass du selbst die Ursache deiner
> Probleme bist.
Falsch, die Ursache liegt einfach in einem bedingungsfeindlichem System
das Flexibilität verlangt aber keine Flexibilität im Gegenzug bietet,
mal von der fehlenden Verantwortung ganz abgesehen.

Ich hatte schon jede Menge Jobs für die ich geeignet war, wo es
die Arbeitgeber nicht ernsthaft auf Nachhaltigkeit ausgelegt hatten.
Soviel zur Schuldfrage.
> Aber das kapierst du nicht.
Wer hier wohl was nicht kapiert?
> Stattdessen verarschst du
> dann lieber sachliche Beiträge wie den von Wolfgang Horn, weichst dann
> komplett vom Thema ab, in dem du ihn lächerlich mit "Gildo" bezeichnest
> und erwartest dann hier allen Ernstes noch, dass Leute mit dir anständig
> diskutieren, dir womöglich noch einen Job anbieten.
Natürlich, was sonst? Gute Absichten sollten immer da sein, aber
wenn man natürlich nur mit den Wölfen heult, dann muss man sich ja
nicht wunderen.
> Ämm, ich weiss ehrlich nicht, was für eine Erziehung du genossen hast,
> aber da hättest du mal meinen Vater haben sollen, der hätte dir in
> jungen Jahren einen Tritt in den Hintern verpasst und empfohlen, mal
> endlich auf eigenen Beinen zu stehen.
Ich stehe auf eigenen Beinen und bin damit auch zufrieden.
Kümmere dich mal lieber um dich selber und deine Brut, denn dafür
bist du verantwortlich. Um andere musst du dir keine Gedanken machen
wenn du nichts sinnvolles beizutragen hast.
> Wirklich, was du von dir gibst hat Kindergartenstatus. So gibt das nie
> etwas mit dir.
Vor allem nicht durch deine guten (oder schlechten) Ratschläge.
> Rate dir, mal weniger frech ins Vorstellungsgespräch zu
> gehen, dann klappt's auch mal mit dem Arbeitgeber.
Mehr als Unterstellungen haste nicht drauf?
> Wer A sagt, muss nicht B sagen, er kann auch erkennen, das A falsch war
> (B.Brecht)
Wem selbst nichts schlaues mehr einfällt, klaut man halt woanders, nur
um eine gute Figur zu machen, armselig.
> Hilft manchmal
Dummes Zeug.
Mit solch durchgeknallten intellektuell unausgewogenen Leuten
wie dich kann man sich nicht vernünftig unterhalten.
Du bist einfach nur missgünstig und sozial inkompetent.
Ich schlage vor mal besser die Klappe zu halten, bevor ich meine
gute Erziehung wirklich verliere. Wenn du dich für so überlegen schlau 
hältst, warum folgst du dann nicht dem Grundsatz: Der Klügere gibt nach?

smörre schrieb:
> Du bist kein Bittsteller, sondern hast etwas zu bieten!

Das sehe ich genauso, aber finde mal jemanden bei den Arbeitgebern,
der das genauso sieht. Da ist Pessimismus doch ne Volkskrankheit.

von Axel L. (axel_5)


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smörre schrieb:
>> Tja, da kann ich aus meiner eigenen Erfahrung aber anderes berichten.
>> Ich bin in der New Economy-Krise mit dem Studium fertig geworden,
>> Arbeitsmarkt hielt sich mit Stellenangeboten zurück. Beim Dienstleister
>> angefangen, bei 5 Kunden gewesen, davon 4 große AGs, bei allen
>> mindestens ein Übernahmeangebot bekommen. Am Ende unabhängig davon
>> extern beworben, dort, wo ich bis heute bin.
> Der Threadopener hat das ja ausführlich dargelegt, daß dies ein Fehler
> ist - dem kann ich nur zustimmen.
> In Deinem Fall hat es funktioniert, gratuliere - das ist aber nicht der
> Normalfall, sondern die Ausnahme - mal ganz abgesehen davon, daß man
> sich moralisch verbiegen muß.
> Völlig offen ist außerdem, wo Du nach der ganzen Ochsentour aktuell
> gehaltsmäßig stehst ?!
> Mag sein, daß Du völlig zufrieden bist ... na ja, das kann so ziemlich
> jeder sagen, der einen Job hat, egal welche Gehaltsstufe :)
> Dienstleister ist immer ein Notnagel; wer was anderes erzählt begeht
> einen Selbstbetrug.
>

Also mir ging das ähnlich. Die ursprüngliche Firma ging Pleite und das 
Entwicklunsteam wurde komplett von einem Dienstleister übernommen. Habe 
dann in dem Rahmen bei zwei grossen Firmen gearbeitet, beide hätten mich 
übernommen.

Das waren denn auch hervorragende Referenzen für meine weiteren 
Bewerbungen.

Also ich finde nicht, dass das ein Fehler war. Die Erfahrungen in den 
Firmen waren unglaublich hilfreich.

Gruss
Axel

von smörre (Gast)


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@ Dipl.-Ing.
> Ich würde sagen, dass du froh sein kannst, in
> diesem Land zu leben, wo solche Leistungen überhaupt ermöglicht werden.
das gibt es in anderen Ländern mit gleichen Wohlstandsgrad in ähnlicher 
Form doch auch, ist also keine deutsche Errungenschaft; nennt sich dann 
nur anders und die Bedingungen zum Erhalt der Sozialleistungen sind dort 
u.U. sogar noch besser.
Da wo es keine Sozialleistungen gibt (in südlichen Ländern) hilft sich 
die Familie untereinander aus - in Deutschland geht das nicht, weil hier 
die Familienbindung komplett weggefallen ist; deshalb werden die Alten 
ja auch ins Altenheim abgeschoben.
Willst Du noch mehr Kontrolle, noch mehr Beamte, noch mehr uneffeziente 
Arbeitsplätze ... Zwangsarbeit oder was schwebt Dir vor?
Also was soll der Quak, das ist ziemlich kleinkariert.


@ Michael S.
> Du bist kein Bittsteller, sondern hast etwas zu bieten!
> Das sehe ich genauso, aber finde mal jemanden bei den Arbeitgebern,
> der das genauso sieht. Da ist Pessimismus doch ne Volkskrankheit.
ja, das liegt im wesentlichen an 4 Dingen:
1.) es gibt ein Überangebot an Fachkräften; somit hat man Zeit und Muße 
Äußerlichkeiten als Entscheidungskriterium zu bemühen.
Glücklicherweise schmilzt das Überangebot dahin (das ist der sogenannte 
Mangel), insofern bessert sich die Lage :)
2.) die Personalabteilung besteht in der Regel aus Leuten mit einer 
BWL-Ausbildung. D.h. man wird in ersten Instanz abgeblockt bzw. kommt 
gar nicht in die engere Auswahl, weil man nicht ins traditionelle Schema 
paßt oder die Auswahlmöglichkeiten für die Stelle immer noch ergiebig 
genug sind.
Da kann man fachlich die absolute Koriphäe sein - und ich kenne solche 
Leute - man wird garantiert leer ausgehen.
Leider ist das so.
3.) Einarbeitungszeit nicht erwünscht, alles just in time, just in skill 
... das war in früheren Zeiten ganz anders!
4.) keine Vergleichbarkeit der Abschlüsse trotz gleichen Studiengangs 
mehr möglich - aus diesem Grund gibt es ja auch schon während des 
Studiums den Hochschultourismus :)

von Michael S. (technicans)


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smörre schrieb:
> das ist der sogenannte
> Mangel), insofern bessert sich die Lage :)

Das kann man nur hoffen, aber noch glaube ich nicht daran,
weil es durchaus möglich ist das hunderte von Bewerbungen
bei den Entscheidern liegen und die immer noch auf die eierlegende
Wollmilchsau warten. Andere Firmen brauchen nur wenige Wochen ihre
Mint-Stellen zu besetzen und manche Monate. Eine Firma, die ich
gerade im Fokus habe hat auf Kununu und Jobvote nur einen
grottenschlechten Score von unter 2 und das ist nach der
Legende sehr schlecht. Kann natürlich von ein und dem selben
Ex-Mitarbeiter sein, aber wenn man es genau wissen will, muss man sich
schon in die Höhle des Löwen begeben.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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smörre schrieb:
> das gibt es in anderen Ländern mit gleichen Wohlstandsgrad in ähnlicher
> Form doch auch, ist also keine deutsche Errungenschaft;

Wenn man sich mit deutscher Geschichte auskenne würde und in etwa 
wüsste, wie viele gerade der von dir genannten Länder unsere System 
übernommen haben, wüsste man sehr wohl, dass der Sozialstaat eine 
weitgehend deutsche Errungenschaft ist.

Der Rest von dir weicht so sehr vom Thema ab und ist von mir auch so 
nicht kommuniziert worden, dass ich diesen nicht kommentieren werde. 
Falls du dich fachlich mit mir austauschen möchtest, gerne, falls du 
jemanden zum Abreagieren brauchst, unterhalte dich mit Michael S., der 
hat's auch nötig. Sein letzter Roman ist mir zu lang, um ihn überhaupt 
zu lesen - lohnt eh nicht, da er auf der Stelle tritt und die Schuld 
gerne bei den anderen sucht.

Schönen Tag noch.

von smörre (Gast)


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> Das kann man nur hoffen, aber noch glaube ich nicht daran,
> weil es durchaus möglich ist das hunderte von Bewerbungen
> bei den Entscheidern liegen und die immer noch auf die eierlegende
> Wollmilchsau warten.
Ja und nein - wenn Du keine Spezialqualifikation vorweisen kannst, die 
das Unternehmen gerade sucht bist Du einer von hunderten, praktisch 
keine Chance.
Ich gehe auch davon aus, daß viele Stelleninserate genau diese 
Trefferquote erzielen wollen, nämlich unter 5%
Und die 5% wissen auch, was man für die Stelle einfordern, unabhängig 
davon was sich der Arbeitgeber so vorstellt.
Man will natürlich den Spezialisten zermürben.
Die restlichen Bewerber sind von vornherein als Ausschuß eingeplant.
Es gibt auch Stellenausschreiben, da wird niemand eingestellt, weil man 
warten kann und eigentlich niemand sucht.
Lauter so Tricksereien.

> Eine Firma, die ich gerade im Fokus habe hat auf Kununu und Jobvote nur > einen 
grottenschlechten Score von unter 2 und das ist nach der
> Legende sehr schlecht.
Leider ist das so, daß mit Ausnahme des Threadopeners sich hier niemand 
zur auserwählten Schar zählen kann (ich auch nicht) - insofern muß man 
sich auf solche Firmen früher oder später einlassen, daß gilt auch für 
Dienstleister, wobei ich dann lieber eine grottenschlechte Firma wähle 
als einen Dienstleister (letztendlich Geschmackssache).
Letztendlich sollte man seine eigenen Ziele im Focus behalten und sich 
nicht von anderen zerreden lassen.
Wenn Du was in Deiner Region suchst und Schwierigkeiten mit Flexibilität 
hsst ist das völlig in Ordnung - irgendwo hat jeder seine persönlichen 
Grenzen.
Der Gehaltslevel den der Threadopener anpeilt ist ohnehin nur einigen 
wenigen vorbehalten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Der Themenersteller redet eher von Selbstständigen, ich rede von
> Angestelleten unter 40 (da ich selbst einer bin), Hart aber herzlich
> redt Unsinn und wir aneinander vorbei.

Es kann passieren, daß man mal aneinander vorbei redet. Sicher.

Das zentrale Thema für alle heißt aber auch: Selbstvermarktung. Das war 
auch ein Thema in den Jobcoachings. Um das Selbstbewußtsein der 
Teilnehmer mal etwas aufzupeppen. Damit sie nicht so klein sind, und 
jedem unter der Schuhsohle her kriechen. Und es betrifft Selbstständige 
UND Angestellte. Will sagen: Auch der Angestellte muß sich bestens 
verkaufen.

von smörre (Gast)


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> Der Rest von dir weicht so sehr vom Thema ab und ist von mir auch so
> nicht kommuniziert worden, dass ich diesen nicht kommentieren werde.
Ja, stimmt - Du weichst allerdings auch sehr stark ab.
Erst H4-Schelte, dann Dienstleister Lobpudeleien, alles völlig am Thema 
vorbei.
Die Ausgangsprämisse war, daß aktive Bewerbungen nichts bringen, ja 
sogar kontraproduktiv sind - genau diesen Sachverhalt, diametral zum 
Zeitgeist, versucht der Threadopener zu begründen.
Das hört sich im ersten Moment schizophren an, ist aber im Großen und 
Ganzen richtig.

Ich danke deshalb an dieser Stelle dem Threadopener Elektrotechnik 
Ingenieur für seine Ausführungen, aus der ja jeder für sich selbst seine 
weiteren Rückschlüsse ziehen kann.
Mehr ist nicht hinzuzufügen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nachtrag: (Sorry, smörre kam mir zuvor, konnte binnen 2 Minuten nicht 
mehr editieren)

Und nicht einfach nur kritiklos nehmen, was er angeboten bekommt.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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smörre schrieb:
> Ja, stimmt - Du weichst allerdings auch sehr stark ab.

Ja, genau, immer die anderen :-)

von Michael S. (technicans)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Ja, genau, immer die anderen :-)

Ne, du (ist der Post auch noch zu lang? Dann lass dich begraben).

von J. S. (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Nicht jeder wird beim
>
> Kunden übernommen, gute Leute i.d.R. aber schon.
wenn sie billig genug sind!

nur, wenn sie billige genug sind.

Die sind verbrannt, weil sie kurz beim Dienstleister waren, und nun 
nicht sofort wieder wechseln können. Also MÜSSEN sie bleiben, kriegen 
lange keine Gehaltserhöhung und dümpeln in Aushilfspositionen vor sich 
hin.

Wer als Zeitarbeiter irgendwo reinkommet, kriegt erst mal keine 
Verantwortung sondern darf den Mist machen, den die anderen nicht 
wollen.

von Marx W. (Gast)


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Ach redet nicht von "...kriegt erst mal keine
Verantwortung sondern darf den Mist machen, den die anderen nicht
wollen."
Also, darf die Putzfrau die Geschäfte führen in einer Firma?
Wohl nicht!
AÜG-Kräfte und Leiharbeitnehmer sind in D-land keine festen AN!
Sie stellen die konjunturellen Beschäftigten dar!
Übernahme ist bei denen nur eine Randgröße!
In aller Regel sind die Verträge zwischen Verleiher und Entleiher so 
geregelt, dass eine Übernahme des AÜG-lers aussgeschlossen wird!
(Wie, mit welchen Mitteln, oder warum steht genügend im Forum!)
Faustformel:
Vom Entleiher werden AÜG-kräfte nicht übernommen!
Eher von Konkurenten oder anderen Firmen (Branchenfremd)!

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