Forum: Platinen Mischungsverhältnis H2O2 + HCl


von Markus (Gast)


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Hallo!

Ich habe eine kleine Frage zum Mischungsverhältnis.
Also ich habe bislang immer mit Fe3Cl geätzt und mich nervt das lange 
aufheizen, also habe ich es heute mit H2O2 + HCl probiert.

Verhältnis war etwa:
40 Teile Wasser + 30 Teile HCl + 30 Teile H2O2

Nachdem ich 2 kleine alte Platinen geätzt habe nur um den Kupferabtrag 
zu testen, und wie erwähnt schon etwas Kupfer gelöst zu haben, habe ich 
eine Platine belichtet, und  geätzt.

Die Farbe der Flüssigkeit ist jetzt grün, nicht hell, nicht dunkle, 
sondern einfach ziemlich Grasgrün.

Es hat rund 5 minuten gedauert bist alles weggeätzt war. Allerdings fiel 
mir auf, dass die Kantenschärfe etwas schlechter ist als bei Fe3Cl (Man 
sieht noch ein wenig welliges Kupfer am Rand) , ist das normal oder muss 
ich am Verhältnis ein wenig was verändern?

Danke
Markus

von aug (Gast)


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während du immernoch auf eine Antwort wartest, kannst du die ja mal die 
anderen freds zum Thema anschaun

Beitrag "HCl + H2O2"

und es gibt eine suchfunktion im forum

von Markus (Gast)


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Sorry ich muss mich korrigieren!

Mischungsverhältnis:

45 Teile Wasser 37 Teile HCL und 18 Teile H2O2

Also doppelte Menge Salzsäure als Wasserstoffperoxid, und einen Schuss 
mehr Wasser als Salzsäure.

Sollte ich eventuell mehr Wasserstoffperoxid nehmen?

Markus

von Markus (Gast)


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Hallo aug!

Hat sich etwas überschnitten gerade.

Ich habe die SuFu verwendet und mir auch andere Threads angeschaut, und 
eben auf mein Problem der Kantenschärfe keine Antwort gefunden, und in 
einen Thread der älter als 6 Monate ist, sollte man ja keine Frage 
schreiben, daher hier der neue!

lg
Markus

von aug (Gast)


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probier halt aus, ob es durch verduennen, nachschuetten etc besser wird. 
mach eine versuchsreihe und nicht vergessen erst das wasser dann die 
Säure, ...

von Chris (Gast)


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Markus schrieb:
> Verhältnis war etwa:
> 40 Teile Wasser + 30 Teile HCl + 30 Teile H2O2

Diese Info hättest Du auch gleich weglassen können. Es sei denn, du 
nennst uns noch die Gehaltsgrößen der Stoffe.

von Markus (Gast)


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Hallo!

Achso sorry ;) Na klar das fehlt natürlich

der "Standardfall"

30% H2O2
33% HCL

Danke

Markus

von bestuecker (Gast)


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Ich hab immer so geätzt:
1 Teil HCl
1 Teil H2O2
2 Teile Wasser
(da ich kein chemiker bin meine ich damit zB 10ml HCl, 10ml H2O2, 20ml 
Wasser)

Wenn die Flüssigkeit ein wenig älter ist gast das H2O2 aus, einfach "ein 
wenig" nachschütten oder für jedes Ätzen einen neue Flüssigkeit 
anmischen.

von Chris (Gast)


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Ok, dann macht es bei dem von mir eingesetzten Mischungsverhältnis bei 
deinem "Standardfall" etwa folgendes:

15 Teile Wasser + 14 Teile HCl + 7 Teile H2O2


Kleiner Tip:
Mach es im Freien. Du wirst dich sonst noch wundern, was alles rosten 
kann :-) Das in geringen Mengen entweichende Chlor ist auch nicht 
gesund.

von Markus (Gast)


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Hallo!

Ich mache es natürlich im freien, im Keller ist schon genug verrostet ;) 
Und die Dämpfe sehen allgemein nicht gesund aus.

Aber Chris, das sind doch etwa das gleiche Verhältnis, wie ich verwendet 
habe oder? Sind bei dir die Kanten "schärfer"?

Markus

von Chris (Gast)


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Markus schrieb:
> Aber Chris, das sind doch etwa das gleiche Verhältnis, wie ich verwendet
> habe oder? Sind bei dir die Kanten "schärfer"?

Naja, es ist schon ein wenig konzentrierter. Ob das allerdings einen 
großen Unterschied macht kann ich dir nicht sagen. Auf jeden Fall ätze 
ich 35µ Kupfer in deutlich unter 5 Minuten. Wie alt ist denn dein H2O2? 
Das ist (insebondere bei Lichteinfall) nicht sehr stabil.

Die Kanten werden sehr gut. Unterätzung findet kaum statt. Solche 
Probleme beruhen ohnehin meistens auf Fehler beim Belichten und/oder 
Entwickeln. Der Prozess des Ätzens ist gegenüber denen relativ 
unkritisch.

Kennst Du dieses Dokument? Ich finde es recht hilfreich. Insbesondere 
den Punkt "Fehlerursachen".
http://www.bungard.de/images/downloads/pos_basis_anleitung_d.pdf

von Markus (Gast)


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Hallo Chris!

H2O2 ist gerade 10 Stunden alt ;). Heute gekauft!

Ich werde es einmal mit einer anderen Mischung versuchen.

Am Entwickeln + Belichten kanns nicht liegen, da es bei Fe3Cl ja schöner 
wird.

Danke :)

Markus

von Chris (Gast)


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Markus schrieb:
> H2O2 ist gerade 10 Stunden alt ;). Heute gekauft!
Was immer noch bedeuten kann, dass es jahrelang beim Händler in der Ecke 
stand.

Was hast Du denn für eine Bezugsquelle? Ich frage nur, da es 
mittlerweile echt schwer geworden ist daran zu kommen. Früher konnte man 
es in jeder besseren Drogerie kaufen. Ich hatte bis vor kurzem noch 
einen Versandhändler, der 35%iges gegen Verwendungsnachweis geliefert 
hat. Leider tut er das jetzt nicht mehr.

von Markus (Gast)


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Hallo!

Habs aus der Apotheke, gibt es bei uns noch alles.

denke nicht, dass es soooo alt ist.

Werde trotzdem mal versuchen die H2O2 Konzentration zu erhöhen.

Markus

von Chris (Gast)


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Danke! Apotheken haben nur immer Apothekenpreise :-(

Viel Erfolg bei deinen Versuchen!

von Markus (Gast)


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Ja habe es nur zum versuchen gekauft, später sollte ich mal eine bessere 
Quelle auftun.

20€/Liter kostets in der Apotheke !!

Danke!

Markus

von HF-Papst (Gast)


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ACHTUNG MITLESER !!!!

Die o.g. Anleitung mit den Mengen und Konzentrationen ist 
brandgefährlich. Finger weg vom Ätzen mit HCl und H2O2 für Anfänger bzw. 
Ich-meine-ich-habs-drauf-Typen.

Wenn einem das Erwärmen der Ätzflüssigkeit mit Natriumpersulfat auf den 
Zeiger geht, der verwende doch bitte Eisen(III)Chlorid.

Gruß
HF-Papst

PS für Unbelehrbare: Der Anteil von H2O2 ist w e s e n t l i c h 
geringer als o.g. Ich spreche jedoch keine Empfehlung aus, erst recht 
gibt es von mir auch kein "Rezept" dazu.

von Markus (Gast)


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Hallo!

nachdem der HF- "Papst" hier keine Empfehlung oder Rezepte abgeben 
möchte, finde ich, kann man seinen Beitrag getrost vergessen. Große 
Meldungen ohne Begründungen schieben kann ich auch :) Danke HF-Papst

Markus

von HF-Papst (Gast)


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Meine Empfehlungen stehen oberhalb meines Grußes!!!

Gruß
HF-Papst

von Markus (Gast)


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Hallo!

Empfehlungen helfen nichts, fundierte Begründungen wären angebracht, 
wenn einer aus einer Masser hervorsticht mit solch großen Behauptungen!

Markus

von Hobbybastler (Gast)


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Mach weiter Markus,

warum auf andere Leute hören, du möchtest deine eigenen Erfahrungen 
sammeln, ja ?

Warum hast du dann erst hier angefragt ?

von Alex W. (a20q90)


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Markus schrieb:
> Empfehlungen helfen nichts, fundierte Begründungen wären angebracht,
> wenn einer aus einer Masser hervorsticht mit solch großen Behauptungen!

Es kann in Verbindung mit Aceton (ausversehen reinschütten reicht) 
Acetonperoxid entstehen. Das Zeug wurde in der Londoner U-Bahn benutzt, 
um anderen Menschen (Christen) das Leben zu nehmen!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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hüstel

In 30% H2O2 kann man einfach reingreifen. Passiert nicht viel. 
Allenfalls wird die Haut oberflächlich weiß. Was wieder weggeht.

Aber immer schön Panik machen.


Wenn es so einfach wäre, Acetonperoxid in ausreichender Menge 
herzustellen, würde es ständig irgendwo krachen. Dem ist aber nicht so. 
Verkauft werden darf nämlich nur noch dünne Plörre.

von Markus (Gast)


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Ich habe gefragt um hier auch Antworten zu bekommen, die getestet sind, 
und falls jemand sagt, nein das darf man nicht, das ist schlecht, das 
tut weh, das macht bumbum, dann hätt ich gerne einen Beweis oder eine 
Begründung. Mehr wollte ich doch nicht oder?

Wie man sieht gehen die Meinungen auseinander, und bislang habe ich kaum 
eine Meinung wie die von HF-Papst gehört, deshalb dachte ich mir, er 
kann es mir doch sicher Erklären. Er, der eben ein Vertreter der anderen 
Meinung ist.

Alex. W.: Ja das war mir bekannt, Aceton kommt min. 10m entfernt von 
H2O2 hin, damit keine versehentliche Berührung zustandekommt ;)

Markus

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Oh je. Ätzen mit HCL und H2O2 basiert auf einer Kupferverbindung, die im 
Kreislauf genutzt wird. Am Anfang hat man diese in der neuen Plörre 
noch nicht ausreichend drin, daher startet es langsam.

Wenn die Leiterbahnen unterätzen, ist die Mischung zu scharf oder die 
Belichtung schlecht. Gilt für alle Ätzlösungen.

Versuch mal Gewichtsverhältnis (entspricht ca. Volumenverhältnis) 3:2:1 
(100% Wasser : 30% HCL : 30% H2O2)

H2O2 einfach zu verdünnter HCL zugeben und dann nach Bedarf 
nachdosieren, da es langsam verbraucht wird.

Die blaugrüne Verfärbung ist besagte Kupferverbindung. Zeigt an, daß es 
funktioniert, aber nicht ob es nicht zu scharf angesetzt ist.

Die Vorteile bei HCL+H2O2:
- billige Komponenten, leicht beschaffbar
- durchsichtig
- leicht steuerbar durch Zugabe von H2O2
- relativ temperaturunabhängig

Geätzt wird immer schön draußen!

von Markus (Gast)


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Hallo Abdul!

Danke dir! Werde deine Tipps berherzigen und hoffen, dass es bessere 
Ergebnisse gibt!

Lg
Markus

von Marcus B. (raketenfred)


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Naja die Empfehlung, dass man darein greifen kann- kann ich nicht 
Bestätigen!

Laut einem Doktor der Chemie: Wenn du mal eine Leiche verschwinden 
lassen willst, dann nimm das, da sollte sich alles fast restlos drin 
auflösen.

von Chris (Gast)


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Marcus B. schrieb:
> Laut einem Doktor der Chemie: Wenn du mal eine Leiche verschwinden
> lassen willst, dann nimm das, da sollte sich alles fast restlos drin
> auflösen.

Ich habe mit H2O2 auch schon Schädel mit noch vorhandenen organischen 
Resten gebleicht. Frage bei deinem promovierten Chemiker lieber nochmal 
nach, wie viele Tage die Leiche darin bei Raumtemperatur liegen muss :-)

In der Medizin kommen zur Wunddesinfektion üblicherweise Lösungen mit 3% 
zum Einsatz, beim Haarebleichen sogar um die 12% (und da wirkt das 
minutenlang auf deine Kopfhaut ein).

von Marcus B. (raketenfred)


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Es ging um die Kombination zwischen H2O2 und HCl

aber cih glaube auch, dass der ds etwas höher konzentriert meinte.

Naja, für mich gilt allgemein: nicht in Chemikalien packen, und da finde 
ich jeden sehr strange, der anderen Leuten empfiehlt in Chemikalien zu 
packen, die nicht ungefährlich sind.

Wenn ihr eine Flasche H2O2 habt und die gesifft hat, dann nur mit 
Handschuhen anpacken- kleine Mengen auf der Haut sind keine Katastrophe- 
aber mehr sollte man vermeiden- es brennt sehr unangenehm. - Da ist die 
weiße Haut(die ggf. dann nach einiger Zeit abfällt) dsa kleinste Übel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Marcus B. schrieb:
> Naja die Empfehlung, dass man darein greifen kann- kann ich nicht
> Bestätigen!
>
> Laut einem Doktor der Chemie: Wenn du mal eine Leiche verschwinden
> lassen willst, dann nimm das, da sollte sich alles fast restlos drin
> auflösen.

Frag einen Biologen und du bekommst ne bessere Antwort:
Großen Misthaufen öffnen, Leiche rein, zubutteln. Stinkt etwas, aber ein 
Misthaufen stinkt immer. Nach 1-2 Jahren sind nur noch die sauberen 
Knochen da. Und sehr umweltfreundliche Methode.


Es fällt keine Haut bei Einwirkung von H2O2 ab. Wer erzählt dir solche 
Märchen? Die Haut wird nur oberflächlich radikal oxidiert. Drunter 
bleibt sie frisch.
Aber wenn man keine Ahnung hat oder vor lauter Angst dann noch das 
Fläßchen fallen läßt und die Hauskatze interessiert das Zeug aufleckt... 
Tja, dann laß lieber doch die Finger davon.

Ich habe übrigens keineswegs gesagt, man solle reingreifen! Das nennt 
man rhetorische Überhöhung. Soll anzeigen, das übertriebene 
Vorstellungen da sind. Aber ja, ich habe das vor langer Zeit selbst 
ausprobiert.

von Marcus B. (raketenfred)


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Abdul K. schrieb:
> In 30% H2O2 kann man einfach reingreifen.

Naja kann man jetzt kommentarlos stehen lassen

Die oberste Hautschicht, die ganz klar von dem Zeug("reines frisches 
30%") angeätzt war, ist mir angetrocknet und hat sich auch von der 
darunter liegenden Haut abgelöst und ist dann halt einfach nach und nach 
abgefallen.

Ich meinte nicht dass die ganze Haut abfällt.


Abdul K. schrieb:
> Hauskatze interessiert das Zeug aufleckt

Zum Schutze davor habe ich sie aufn Grill getan ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es wird nicht 'angeätzt'. Ätzen basiert auf Protonenübergabe. Es wird 
oxidiert . H2O2 ist ein sehr kräftiger Oxidator. Oxidation basiert auf 
Elektronenübergabe. Wie die meisten Oxide erscheint auch hier die 
oberste Hautschicht in einem letztendlich weißen Farbton. Die 
unterliegenden Gewebeschichten der Haut, unterhalb der dünnen eh ständig 
abgeschieferten abgestorbenen Hautzellenschicht, werden nicht 
angegriffen. Davor schützt einem das dort vorhandene Fett. <Die 
richtigen 'Fettpolster' liegen unter der eigentlichen Haut. Die sind 
hier nicht gemeint>

Aber das nur so am Rande.

Aber eines stimmt: 30% sagt nicht viel. Gibt gewaltige Unterschiede in 
der dann aktuell vorliegenden Konzentration und es sind auch noch 
Stabilisatoren beigesetzt, damit es sich nicht zu schnell selbst 
zersetzt. Vor allem Phosphorsäure wird dazu verwendet.

Wenn es sich schnell zersetzen soll: Schwermetall zugeben. Kupfer ist 
übrigens auch eines. Damit wären wir wieder am Anfang meiner Geschichte. 
Nämlich, wie die eigentliche ätzende Kupferverbindung überhaupt erstmals 
in die Ätzpampe kommt.

So. Werde noch etwas arbeiten gehen...

von Alex W. (a20q90)


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Abdul K. schrieb:
>
> Wenn es sich schnell zersetzen soll: Schwermetall zugeben.

Oder Braunstein (Mangandioxid)

von MaWin (Gast)


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Irre.

Ich las die ersten Beiträge, und sah mich auch genötigt, gleich was 
hinzuzuschreiben was offenbar alle verpennen, bis dann Abdul's Beitrag 
kam.

Der ERSTE, der darauf hinwies, daß HCl+H2O2 nur funktioniert, wenn schon 
Kupferchlorid vorliegt.

Da unterhalten sich ein Haufen KINDER, so muß man sagen, über 
Mischungsverhältnisse und Konzentrationen, aber KEINER wusste welche 
chemischen Vorgänge hinter der Sache stecken und KEINER hat die 
richtigen Hinweise gegeben, sondern im Prinzip haben alle nur weiter ins 
Verderben geleitet.

UNGLAUBLICH !

Leute, seht es ein, ihr seid einfach zu doof und GENAU die Kandidaten, 
denen HCl+H2O2 um die Ohren fliegt. Es geht eben NICHT um VIEL BRINGT 
VIEL, sondern eher um MEHR GRIPS BRINGT MEHR.

Aber, die Evolution brachte intelligente Lebenwesen hervor, Darwin wird 
sich um euch kümmern.

Die
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm
weist darauf hin,

und das Rätsel woher übrigens das erste Kupferchlorid kommt wenn keins 
reingekippt wurde: Es ist als Dreck auf der Platine vorhanden, je besser 
die poliert und gereinigt sind, um so schlechter legt die Ätzwirkung 
los.

Ihr kippt natürlich noch einen Schuß H2O2 nach, ein wenig Dreck reicht 
schon:
http://www.youtube.com/watch?v=_11WR6UVhm8
http://www.youtube.com/watch?v=tnkKznd_Rc0

von Chris (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der ERSTE, der darauf hinwies, daß HCl+H2O2 nur funktioniert, wenn schon
> Kupferchlorid vorliegt.

Wieso ist dieses Gerücht eigentlich nicht tot zu kriegen?
So schnell wie Du durch H2O2 + Cu -> CuO + H2O genügend Cu-Ionen in 
Lösung hast, kannst Du gar nicht schauen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Alex W. schrieb:
> Markus schrieb:
>> Empfehlungen helfen nichts, fundierte Begründungen wären angebracht,
>> wenn einer aus einer Masser hervorsticht mit solch großen Behauptungen!
>
> Es kann in Verbindung mit Aceton (ausversehen reinschütten reicht)
> Acetonperoxid entstehen. Das Zeug wurde in der Londoner U-Bahn benutzt,
> um anderen Menschen (Christen) das Leben zu nehmen!

Abdul K. schrieb:
> Wenn es so einfach wäre, Acetonperoxid in ausreichender Menge
> herzustellen, würde es ständig irgendwo krachen. Dem ist aber nicht so.
> Verkauft werden darf nämlich nur noch dünne Plörre.

Naja,
der Schwierigkeitsgrad bei der Herstellung von APEX ist ungefähr so hoch 
wie bei der HErstellung von GENIEßBAREN Spaghetti unter Verwendung von 
Trockennudeln aus dem Supermarkt...

Einfach mal versehentlich was zusammenkommenlassen und es entsteht 
schlagartig explosionsfähiges Acetonperoxid ist definitiv nicht der 
Fall.
Es muss schon eine gewisse REihenfolge eingehalten werden und auch eine 
Zeitspanne vergehen... (Daher ist das Verbot von mitgebrachten 
Flüssigkeiten in Flugzeugen unter Hinweis auf Ausgangsmaterialen für 
APEX auch Blödsinn. Bei den Möglichkeiten die einem im Flugzeug zur 
VErfügung stehen um unbemerkt die Synthese durchzuführen würde es
 >10std. dauern bis eine nennenswerte Menge APEX im Explosionsfähigen 
Zustand vorliegt)

Es braucht aber weder besondere Chemiekenntnisse NOCH irgendwelche auch 
nur halbwegs besonderen Aparaturen. H2O2 Lösung, HCL und eine dritte 
Chemiekalie sowie Materialien (beides in fast allen Haushalten zu 
finden) reicht völlig. Kritisch wird es erst wenn das APEX tatsächlich 
Explosivfähig vorliegt und man dies dan handhaben will. Schnell ist man 
dann selbst Geschichte. Und das wird der Grund sein warum es nicht so 
oft Knallt...

Die "Spielkinder" begüngen sich mit dem alten Schwarzpulver, diejenigen 
die etwas mehr können kennen meist die gefahren und nehmen davon abstand 
bzw. begnügen sich mit winzigsten mengen im unteren mg Bereich!
Für den größeren Knalleffekt gibt es andere, ähnlich leicht 
herzustellende aber wesendlich handhabungssicherere Explosivstoffe.

Ach ja. Es KÖNNTE passieren, wenn man h2o2 und Aceton zusammenbringt 
(z.b. zwei Glasflaschen auf dem regal fallen gleichzeitig herunter) und 
das dann lange zeit so reagieren lässt, das sich Apex bildet... Das 
hängt von den Umständen und sonstigen Fremdstoffen die sich noch auf dem 
Boden befinden ab... Aber es ist doch extremst unwahrscheinlich...
Wenn aber ein solches Missgeschick passiert und man bemerkt das erst 
nach Tagen und findet weiße Kristalle auf dem Boden - Naja, dann wäre 
ich schon vorsichtig...

Aber BTT:
Abdul K. schrieb:
> Die Vorteile bei HCL+H2O2:
>
> - billige Komponenten, leicht beschaffbar
Leider nicht mehr so direkt gültig!
H2O2 wird immer schwerer beschaffbar und manchmal nur noch in der 
Apotheke zu Apothekenpreisen zu bekommen. Viele bisherige Quellen haben 
es aus dem Sortiment genommen. Auf jeden Fall MUSS man seine Personalien 
hinterlassen (Wenn der Verkäufer nicht Aufschreibt verstösst er gegen 
geltendes REcht)

Am einfachsten ist wohl wirklich noch der Weg über den 
Aquarienfachhandel..
Sofern man einen in der Nähe hat - was auf dem Land nicht immer gegeben 
ist.

> - durchsichtig
OK, hat NAPS aber auch.

> - leicht steuerbar durch Zugabe von H2O2
Und wie wirkt sich das definitiv auf den Bastelalltag aus?
Kann man bei Fe(III)Cl durch Wärmezufuhr... Aber da kann man auch wieder 
abkühlen. Bei NaPS (eingeschränkt) DITO.

> - relativ temperaturunabhängig
Sagen wir: Es funktioniert schon bei Zimmertemperatur sehr ordentlich.
Wird es wärmer ist es schnell "zu" Aggressiv...

> Geätzt wird immer schön draußen!
Dem ist nichts hinzuzufügen!!!

Einen Vorteil  hast du aber tatsächlich vergessen:
- HOHE Geschwindigkeit!

Aber neben den Vorteilen sollte man auch die NAchteile nicht vergessen:

- Mittlerweile MUSS man in DL bei der Beschaffung von H2O2 seine 
Personalien angeben und der Kauf wird protokolliert! Wenn dann in der 
jeweiligen REgion zufällig ein paar Briefkästen oder Hochsitze in die 
Luft fliegen wird die Polizei regelmäßig die REgionalen Verkaufsstellen 
der Ausgangssubstanzen nach Auffälligkeiten befragen. Im Falle von 
Dokumentierten Chemikalien werden die Abgabebücher angefordert und 
eingesehen und die Personen die gekauft haben ggf. Überprüft.

Wenn also soetwas passiert und das Labor macht APEX als Explosivstoff 
aus...

- hohe Brisanz der Ausgangschemikalien und der Ätzlösung.
Beides ist gefährlich. Die Sicherheitsvorschriften müssen PENIBELST 
eingehalten werden. PAssiert ein Unfall besteht ERNSTHAFTE 
GEsundheitsgefahr. Wenn dann gerade die Schutzbrille nicht aufgesetzt 
ist oder keine Schutzhandschuhe getragen werden kann es bleibende Folgen 
haben.
Die Dämpfe sind Aggressiv und können im Falle von nicht ausreichender 
Belüftung oder zu geringem Abstand Mund/Nase zu Ätzlösung noch 48h NACH 
der Exposition zu einem Lebensbedrohlichen Lungenödem führen.
-> ES IST ABSOLUT WICHTIG JEDERZEIT HOCHKONZENTRIERT ZU ARBEITEN - NUR 
DRAUSSEN!!!

Solange man die Ätzlösung nicht trinkt ist NaPS hingegen relativ 
ungefährlich. Man sollte aufpassen das es beim Ansetzen nicht so sehr 
staubt bzw. den Staub nicht einatmen, das ist schon wichtig.
Ansonsten reich tnach Kontakt normales kurzfristiges Waschen. Selbst 
nach einem Augenkontakt stehen bei schneller Reaktion die chancen noch 
"recht gut" (wenn auch nicht bei ganz 100%) ohne dauerhaften Schaden 
davonzukommen. Es dünstet nur Sauerstoff aus! (Keine Geruchsbelästigung, 
kein Rosten!)
Textilien sind aber oft leider nicht mehr retten... Das ist ein 
Glückspiel und nur mit sehr sehr gründlichem Waschen zu erreichen.

Fe(III)Cl macht bei Hautkontakt auch nur Flecken. Der Augenkontakt ist 
aber schon sehr gefährlich und kann hier auch schon mit einer gewissen 
Wahrscheinlichkeit zu schweren Schäden führen.

- Man muss draussen arbeiten... (s.o.)
Die ganze Ätzerei wird extremst wetterabhängig. Es ist auch nicht 
möglich die ganze Vorrichtung enfach betreibsbereit stehen zu lassen. Wo 
der NaPS Ätzer mit Hobbykeller bequem im Warmen keller 10 Minuten vor 
seiner Küvette sitzt und als einzige Vorbereitende /Nachbereitende 
Tätigkeit den Netzschalter umlegen muss, da muss der HCL-H2O2 Ätzer 
immer alles auf und abbauen...
(Ok, ich weiß auch das nicht jeder der mit NaPs arbeitet die Möglichkeit 
hat das Zeug einfach stehen zu lassen - Aber man kann damit zumindest in 
Räumen ohne wertvollen TEppichboden gut arbeiten)

- Das Zeug ist extremst korrosiv
Alles was rosten Kann rostet in der Nähe. Selbst wenn man draußen Ätzt. 
Man sollte also weit genug abstand von allen Metallteilen halten! Kann 
auf einem Balkon mit Eisenteilen im Geländer oder Möbeln schon mal 
schwierig werden...
Bei Fe(III)Cl dünstet auch etwas HCL aus, kann also auch in der Umgebung 
zu Rostanfälligkeit führen. Aber in deutlich geringerem Maße wie bei 
HCL+H2O2. NaPS ist völlig Unkritisch, da kommt nur Sauerstoff raus.

- Den gestank habe ich ja schon erwähnt...

Es ist also mitnichten so das es ein Zeug nur mit lauter Vorteilen 
ist...
H2O2+HCL ist eine Möglichkeit zu ätzen. Wahrscheinlich die mit der 
höchsten Prozessgeschwindigkeit. Bis vor kurzem waren die Zutaten auch 
günstig und unkompliziert in jedem Baumarkt vorrätig und einfach zu 
bekommen.

Es hat aber ein wesentlich höheres Gefahrenpotential und der wesentlich 
höhere Aufwand beim Umgang damit machen den Vorteil der nicht 
notwendigen Erwärmung mehr als nichtig. (Meine Meinung)

Für Leute die Erfahrung im Umgang mit gefährlichen Chemikalien haben und 
die noch eine einfache Bezugsquelle in der Nähe haben ok. Wenn größere 
Mengen gefertigt werden vieleicht tatsächlich -trotz der NAchteile- in 
diesem Fall das vorteilhafteste.

Aber es ist DEFINITV kein Material für Anfänger. Diese Meldungen das 
HCL+H2O2 ja "so Unkompliziert" ist und gerade für Anfänger Ideal sind da 
nicht nur falsch, sondern meiner Ansicht nach extremst Fahrlässig!

Und echte Vorteile bringt es einem Wenigätzer garantiert auch keine.

Zudem muss man ja bedenken das gerade für Anfänger der Ätzprozess der 
Vorgang mit dem geringsten Einfluss auf das Endergebniss darstellt. 
Entscheidend ist einzig die Belichtung und Entwicklung.
Beim Ätzen geht wohl am wenigsten Schief da bei allen Materialen die 
Bandbreite zwischen "optimal" und funktioniert immer noch EXTREM Breit 
ist.

Auswirkungen kommen nur da zum tragen wo es dann um feinste Strukturen 
geht. Wo ein TFQP 100 Gehäuse auf der Platine sitzt sollte der Prozess 
schon recht stimmig sein - aber es geht immer noch mit allen drei 
Verfahren. Da wo es dann so fein wird das die unterschiede im Verhalten 
bei der Unterätzung zwischen Fe(III)Cl und HCL entscheidend werden, da 
ist es oft auch schon unabdingbar auf andere Verfahren wie Sprühätzen 
zurückzugreifen...
Hobbyelektroniker, selbst bei reger Verwendung von SMD, werden bei 
selbstgefertigten Platinen aber nur sehr sehr selten überhaupt in diese 
REgionen kommen wo das wirklich eine Rolle spielt...
Und Anfänger schon gar nicht.

Bei reiner THT Bestückung Kann man auch mit völlig falschen 
Konzentrationen -solange die Lösung nicht völlig verwässert oder total 
übersättig ist- und selbt mit deutlich zu hohen oder zu niedrigen 
Temperaturen noch akzeptable Ergebnisse erzielen. Die Kantenschärfe mag 
etwas leiden und auch die Prozesszeit wird sich stark verändern. Das 
Ergebniss bleibt aber brauchbar wenn nur die Belichtung/Entwicklung 
stimmt.

Gruß
Carsten

von Alex W. (a20q90)


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Carsten Sch. schrieb:
> Ach ja. Es KÖNNTE passieren, wenn man h2o2 und Aceton zusammenbringt
> (z.b. zwei Glasflaschen auf dem regal fallen gleichzeitig herunter) und
> das dann lange zeit so reagieren lässt, das sich Apex bildet...

Damit die Reaktion schnell geht, benötigt man HCL als Katalysator! Dabei 
entsteht APEX augenblicklich, wenn man Aceton in HCL+H2O2 reinkippt 
(Flüssigkeit wird milchig und flockt als weißes Pulver aus).

Ich kann Euch nur vor dem Zeug warnen! In Youtube sieht man schön, 
welche geringen Mengen was bewirken. Und APEX ist extrem 
stoßempfindlich.

Und ich finde es unverschämt zu schreiben, das andere einfach nur blöd 
sind, wenn das Zeug entsteht und knallt. Ich denke eher diejenigen 
Beführworter sind potentielle Terroristen, welche angst haben nichtmehr 
an ihre Stoffe zu kommen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja danke Alex, für deinen erbaulichen Beitrag. Ich bin also potentieller 
Terrorist und als Tarnung habe ich ne Frau, die bei der Polizei 
arbeitet. Genauso muß man denken! Wer hat schon was zu verbergen, also 
geht doch alles nackt über die Straße.

Dann gehen wir doch mal in die Küche. Nachdem wir Oma heimtückisch eine 
Packung Spaghetti zum Kochen gaben und diese bei einem Lachanfall (beim 
Lesen des Threads) unverhofft sich eine Spaghetti in den Rachen rammte 
und verstarb, nahm der junge Terrorist doch glatt die Mehldose aus dem 
Schrank und sprengte damit die Küche in die Luft...
Dass reichte ihm aber nicht! Er machte noch einen Ausflug zur Tanke, 
denn da gibts Giftiges gleich in großen Mengen. Putzlappen und 
Glasflaschen wurden aus geheimen Gründen sofort vom Markt genommen. Auch 
Steine wurden verboten und durch Ordnungsbehörden von den Feldern 
gelesen...

Nicht zu vergessen, daß unser großer Komposthaufen durchsucht werden 
muß. Der ist dem Nachbarn auch ein Dorn im Auge (Grenzpolizist).


In der grauen Realität verstarb der nette Kollege übrigens an einer 
Bratwurst. Ein Mordanschlag konnte nicht nachgewiesen werden. Darwin 
wars.


Naja, Moderator löscht es bald.

von Uhu U. (uhu)


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MaWin schrieb:
> Leute, seht es ein, ihr seid einfach zu doof und GENAU die Kandidaten,
> denen HCl+H2O2 um die Ohren fliegt. Es geht eben NICHT um VIEL BRINGT
> VIEL, sondern eher um MEHR GRIPS BRINGT MEHR.

Jaaaaa, nur MaWin ist clever genug. Und selbst der ist zu doof.

> und das Rätsel woher übrigens das erste Kupferchlorid kommt wenn keins
> reingekippt wurde: Es ist als Dreck auf der Platine vorhanden, je besser
> die poliert und gereinigt sind, um so schlechter legt die Ätzwirkung
> los.

Unsinn. Es entsteht in geringen Mengen auch in reiner HCl+H2O2-Mischung. 
Nur ist eben dann noch das Gleichgewicht bei viel Kupfer und wenig 
Kupferchorid.

Chris schrieb:
> Wieso ist dieses Gerücht eigentlich nicht tot zu kriegen?

Das ist kein Gerücht. Wenn man die Ätzlösung frisch ansetzt und nicht 
ein Wenig verbrauchte zugibt, ist die Ätzgeschwindigkeit zu Beginn 
wirklich sehr gering. Die Sache kommt erst in Fahrt, wenn genügend 
Kupferchlorid entstanden ist.

Carsten Sch. schrieb:
> Einfach mal versehentlich was zusammenkommenlassen und es entsteht
> schlagartig explosionsfähiges Acetonperoxid ist definitiv nicht der
> Fall.

Die Chemiker an der Uni Bonn haben das mal ohne auch nur einen Gedanken 
zu verschwenden hinbekommen. Die kippten einfach unkontrolliert alles 
Mögliche in ein Faß im Entsorgungskeller und in der Nacht flog die ganze 
Musike in die Luft.

Abdul K. schrieb:
> und als Tarnung habe ich ne Frau, die bei der Polizei
> arbeitet.

Das ist ja noch schlimmer... Dann hast du wohl auch die Blutegel nur zur 
Tarnung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nach meinen Kenntnisstand, müssen Peroxide in ein extra Faß. Bin aber 
kein Chemiker. Ich würde natürlich NIE welche in die Hand nehmen. 
Niemals würde ich auch vermuten, es gäbe diesen Stoff sogar in jeder 
tierischen Zelle. Komplett mit dem passenden Abbaustoffen. Graue Haare 
kommen übrigens davon, daß H2O2 mit zunehmenden Alter nicht mehr genug 
abgebaut wird.

Über die Egel muß ich nochmal nachdenken. Hast aber ein gutes 
Gedächtnis, wie ein Elefant.

Das Kupfer wird übrigens als einzelnes Ion durch den entstehenden 
Komplexbildner an der Wiederanlagerung verhindert. Im Detail ist es 
recht kompliziert.

von MaWin (Gast)


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> Es entsteht in geringen Mengen auch in reiner HCl+H2O2-Mischung.

Im Prinzip nein.

Siehe
http://members.optusnet.com.au/~eseychell/PCB/etching_CuCl/index.html
Preparing Cupric Chloride Etchant

Die veranschlagen mehrere Tage, aber nur weil etwas Kuper an der Luft zu 
Kupferoxid wurde, welches angreifbar ist.

Es steht auch weiteres drin, zur Ätzgeschwindigkeit, zur Temperatur, zur 
Entsorgung und alles was man beim Ätzbad regulieren sollte, damit kein 
Chorgas austritt und es munter weiterätzt.

http://www.chemcut.net/pdf/Cupric-Chloride.pdf

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Prinzipiell ist es so, dass das Mischungsverhaltnis davon abhaengt, wie 
schnell man aetzen will, aber auch wieviele Platinen man mit dem Bad 
durchbringen will. Sinnvollerweise setzt man sich naemlich immer ein 
frisches Aetzbad an und nimmt dann noch ein paar Schluck von der alten 
Bruehe wegen dem Kupferchlorid.

Je schneller man aetzt, desto konturschaerfer wird das Ergebnis (wegen 
dem guten Aetzfaktor). Allerdings wird das Zeug dann auch zunehmend 
aggressiver und gast staerker aus. Kommt also darauf an, wo man aetzen 
moechte.

Das beste ist es, man findet das selber heraus. Abmessen braucht man 
dann sowieso nicht mehr, weil man ein Gefuehl dafuer bekommt. Und wenn 
es zu wenig war kann man problemlos noch nachkippen.

P.S. Auf saeurefeste Handschuhe und bei starken Loesungen einer 
Schutzbrille sollte man auf keinen Fall verzichten.

Greets,
Michael

von Journy (Gast)


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aug schrieb:
> probier halt aus, ob es durch verduennen, nachschuetten etc besser
> wird. mach eine versuchsreihe und nicht vergessen erst das wasser dann
> die Säure, ...

Hallo frage nur aus interrese wäre dass ätzen mit salpeter säure in dem 
bereich nicht einfacher ?

von Walter K. (walter_k488)


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Journy schrieb:
> aug schrieb:
>
>> probier halt aus, ob es durch verduennen, nachschuetten etc besser
>> wird. mach eine versuchsreihe und nicht vergessen erst das wasser dann
>> die Säure, ...
>
> Hallo frage nur aus interrese wäre dass ätzen mit salpeter säure in dem
> bereich nicht einfacher ?

Inzwischen dürfte die Beschaffung von Salpetersäure, ebenso wie die von 
Wasserstoffperoxid bei vielen Beamten spezieller Behörden reflexartig 
die Worte:  „Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat“ in ihrem 
Hirn aufblitzen lassen ;-)

von Jack V. (jackv)


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Journy schrieb:
> Hallo frage nur aus interrese wäre dass ätzen mit salpeter säure in dem
> bereich nicht einfacher ?

Wenngleich alles auf einen Trollbeitrag hinweist (offensichtlich 
mutwillig kaputte Rechtschreibung, Ausgraben eines über zehn Jahre alten 
Threads mittels einer OT-Frage, problematische Substanz) hier mal 
trotzdem eine ernstgemeinte Antwort:

Kupfer lässt sich sehr gut mit HNO₃ ätzen – dabei entstehen jedoch große 
Mengen nitroser Gase, die höchst ungesund sind (schon kleine eingeatmete 
Mengen führen zu ernsthaften Lungenschäden bis hin zum Tod) – womit das 
Verfahren für Hobbybastler ungeeignet ist.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ob der Fotolack Salpetersäure aushält?
Beitrag "Re: Platinen ätzen, was empfehlt ihr?"

Positiv20 verträgt laut Hersteller immerhin Chromsäure und Flussäure, 
und kann damit auch zum Glasätzen benutztwerden.

von my2ct (Gast)


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aug schrieb:
> probier halt aus, ob es durch verduennen, nachschuetten etc besser wird.
> mach eine versuchsreihe und nicht vergessen erst das wasser dann die
> Säure, ...

HCL ist kein H2SO4

von TomA (Gast)


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So viel Wind um so ein bisschen Ätzmittel. Die Methode HCl + H2O2 mag 
funktionieren ist aber nur die Vorstufe zum eigentlichen Ätzmittel 
Kupferdichlorid - gerade so als wenn man beim Kuchen backen bereits den 
Teig isst und sich wundert dass es nicht so recht nach Kuchen schmecken 
will. Das grüne Zeug ist das eigentliche Ätzmittel und das kippen viele 
weg und setzen beim nächsten mal neu an (welche Verschwendung und 
Umweltsünde). Das grüne Kupferdichlorid (CuCl2) ist ein Ätzmittel das 
anderen Ätzmitteln weit überlegen ist - und - es verbraucht sich nicht. 
Ganz im Gegenteil, es wird mit jedem abgeätzten Kupferatom stärker.

Auszug aus meinen Notizen

Ätzen: Am Ende wurde ein Kupferatom aus dem metallischen Kupfer genommen 
und aus dem CuCl2-Molekül sind zwei CuCl-Moleküle entstanden:  CuCl2 + 
Cu -> 2 CuCI. Die Farbe der Lösung ändert sich von klar grün zu trüb 
braun.

Auffrischen: Das Kupferchlorid (CuCl) wird mit Sauerstoff (O) und 
Salzsäure (HCl) zu neuen CuCl2 regeneriert: 2 CuCl + 2 HCl + O = 2CuCl2 
+ H2O.
Der Sauerstoff kann aus der Luft, durch Zugabe von Wasserstoffperoxyd 
(H2O2) oder einer Elektrolyse kommen. Die aufgefrischte Lösung ist 
wieder klar und grün.

Auszug Ende.

Also, beim nächsten mal die Ätzlösung nicht wegkippen. Einfach an der 
Luft regenerieren lassen und bei nachlassen der Ätzkraft etwas Salzsäure 
(Chlornachschub) nachkippen. Ihr werdet staunen welch potentes Ätzmittel 
dabei entsteht und verbrauchtes Ätzmittel das sonst im Ausguss landet 
gibt es dabei auch nicht. Das freut die Umwelt und den Geldbeutel.

Ich habe derzeit einen Versuch am laufen, mit Haushaltsmitten die 
Kupferdichlorid-Lösung zu erzeugen und aufzufrischen. Ganz ohne 
Salzsäure und Peroxid. Der Versuch ist erfolgreich, aber noch nicht 
abgeschlossen. Habe aus Kochsalz (NaCl), Wasser (H2O) und Kupferesten 
(Cu) mit Elektrolyse innerhalb 8 Stunden eine ätzfähige Lösung 
hergestellt. In weiteren 8 Stunden wird sie stark genug sein Platinen in 
Minuten zu ätzen. Das Chlor kommt aus dem Salz, Wasserstoff und 
Sauerstoff aus dem Wasser und Kupfer von den Resten.

Gruss Tom

von 0815 (Gast)


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TomA schrieb:
> Ihr werdet staunen welch potentes Ätzmittel
> dabei entsteht und verbrauchtes Ätzmittel das sonst im Ausguss landet
> gibt es dabei auch nicht.

Leider wird das kaum jemand bemerken, denn wer mit H2O2 und HCl ätzt, 
legt die Platine normalerweise einfach in die Lösung. Wenn so ein 
Faulpelz mit luftregeneriertem Kupferchlorid ätzt, braucht seine Platine 
glatt eine Stunde, bei reichlich Unterätzung, da der Rand schon nach 10 
Minuten fertig war. Schon heißt es, das Prinzip ist sche*ße...
Der Knackpunkt gerade bei angereicherter Kupferchlorid-Lösung ist ja 
ihre hohe Viskosität. Die kann problemlos so hoch werden, daß nicht mal 
mehr die Standard-Küvettenätzung vernünftig funktioniert. Ab etwa Dichte 
1,3 aufwärts kommt man in den Bereich.
Ich denke, diese gegen die schnelle Ätzung wirkende Viskosität ist die 
eigentliche Ursache dafür, daß man gebetsmühlenartig auf die vielen 
Vorteile von luftreg. Kupferchlorid verweisen kann, sich das dennoch nie 
durchsetzen wird. Leider, denn die paar Leute, die es tatsächlich 
nutzen, können sich zurecht nur an den Kopf fassen, wie man teure, sich 
schnell verbrauchende Ätzmittel kaufen, später sogar noch beim 
Wertstoffhof strammstehen kann...
Oder anders gesagt, ich habe das Thema damals schon so oft durchgekaut, 
mit immer derselben Ablehnung. Man kann ein Kamel nur zum Wasser führen, 
trinken muss es dann schon selbst.

von TomA (Gast)


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Hallo 0815.

Mich erstaunt das Kupferdichlorid, nach vielen Jahren der Arbeit damit, 
immer noch. Die Elektrolyse und das Ätzmittel sind wie füreinander 
gemacht und Eines fügt sich zwanglos ins Andere.

Ich habe kein Problem damit wenn Adere das nicht erkennen, heute ätzt ja 
kaum noch einer selbst. Ich habe früher auch unterschiedliche Ätzmittel 
probiert und war mit keinem wirklich zufrieden.

Nach meinen jetzigen Erkenntnissen kommt der, bei der Elektrolyse 
zusätzlich entstehenden hypochlorigen Säure (HClO: H2O + 2Cl -> HCl + 
HClO), eine besondere Rolle zu. Sie bringt alles mit was es zum 
Auffrischen braucht und gibt es bei Bedarf auch bereitwillig wieder ab. 
Näheres wird mir die Arbeit mit der Elektrolyse-Lösung zeigen.

Gruss Tom

von 0815 (Gast)


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TomA schrieb:
> Mich erstaunt das Kupferdichlorid, nach vielen Jahren der Arbeit damit,
> immer noch. Die Elektrolyse und das Ätzmittel sind wie füreinander
> gemacht und Eines fügt sich zwanglos ins Andere.

Ja, das ist oftmals so. Für welches Vorhaben auch immer gibt es häufig 
einen ganz einfachen Weg, der fast nur Vorteile hat. Nur erkennen muss 
man es, bzw. die dazu nötigen Schritte durchlaufen.

TomA schrieb:
> Ich habe früher auch unterschiedliche Ätzmittel
> probiert und war mit keinem wirklich zufrieden.

Bin ne Zeitlang auch auf H2O2+HCl reingefallen. Nach und nach das halbe 
Bad mit der vom H2O2 regelrecht herausgeschleuderten Salzsäure 
zerstört...
Irgendwann doch wieder beim guten alten Eisen3 gelandet. Erst das 
Beseitigen des Schlamms führte dann zur Erkenntnis, daß das Eisen3 ja 
quasi nur die Starthilfe für luftreg. Kupfer2chlorid ist. Ab dann damit 
getestet, und bald gestaunt, wie einfach und dennoch vorteilhaft das 
geht. Entgegen irgendwelchen Anleitungen im Netz mit angeblich 
hochkomplizierter Badpflege. Was für ein sauberes, total einfaches, 
billiges Ätzmittel...

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