Hallo zusammen, für eine Bachelorarbeit benötige ich ein System, welches ein Objekt in einer Sporthalle auf den Meter genau (eher genauer) bestimmt. Da ich eher Entwickler von Anwendungen bin (habe aber auch während der Schulzeit etwas mehr mit dem technischeren Bereich anfangen müssen) fühle ich mich jedoch in dieser Aufgabenstellung etwas verloren. Ich hatte schon nach fertigen Systemen gesucht und auch vieles gefunden, aber oftmals komplett ohne Preisangaben. Auf der Suche bin ich also nie sicher ob ich mir gerade ein Enterprisesystem für mehrere hundertausend Euro betrachte, oder ob es auch etwas ist, dass ich für meine Arbeit organisieren könnte. Zu Beginn meiner Überlegungen stand auch noch nicht RFID fest und ich bin da eigentlich auch ganz flexibel, aber nach meinen Nachforschungen müsste das die preiswerteste Technik für die genauere Positionsbestimmung sein. Ich fühle mich wie gesagt etwas verloren und bin auf der Suche nach ein wenig Richtungsweisung. Ich weiß nicht genau wie ich die Infos sortieren soll und wo ich nach dem besten System und der besten Möglichkeit das zu bewerkstelligen suchen muss. Im Idealfall wollte ich nicht zu viel Zeit dafür investieren, weil das dahinterliegende Programm, welches mit den Positionsdaten dann interessante Dinge anstellen soll ebenfalls noch entwickelt werden muss, aber im schlimmsten Fall lerne ich auch gerne das zusammenlöten von Empfangs und Sendegeräten. Ich bin bei meinen Recherchearbeiten auf das OpenBeacon Projekt gestolpert und hatte schon mit großen Augen gesehen, dass es beim CCC für etwas ähnliches verwendet worden ist. Ich wollte schon diesen Weg entlang gehen, als ich dann jedoch gesehen habe, dass man nirgends fertige Geräte kaufen kann, sondern das ganze eher für den Selberbastler gedacht ist. Jetzt frage ich mich: Bin ich nur blind gewesen? Gibt es keinen Anbieter, der OpenBeacon Geräte anbietet? Alternativ: Kann ich mir etwas irgendwo "zusammenbauen" lassen, falls es keine Anbieter dafür gibt? Ansonsten, wenn alle Stricke reißen - wie kann ich das lernen? Im Berufskolleg habe ich zwar Platinen geätzt und Microcontroller reingelötet, aber wenn man das schon viele Jahre nicht mehr gemacht hat geht das ganze Wissen verloren. Gibt es evtl. irgend eine Anhaltsstelle die man mir empfehlen könnte um in die ganze Thematik einzusteigen? Bin ich vielleicht auf einem komplett falschen Weg um zu meinem Ziel zu kommen? Ich würde mich sehr freuen wenn jemand von euch mich in die richtige Richtung weisen könnte, damit ich nicht zu sehr umherirren muss. Gruß -Thomas
Viel Spass, da hast du dir ja ein "schoenes" Thema rausgesucht. Ich kann dir sagen, mit ein bisschen ätzen und µC wirst du da nicht weit kommen. Die Materie ist unglaublich komplex und sehr von der Technik abhängig. Es gibt ein System für Fußball (Bayern Münchnen setzt das wohl ein) dabei sendet der Ball und die Laufzeit innerhalb des Stadions wird gemessen. Dabei müssen aber die Empfänger per Glasfaser synchonisiert werden. Sehr aufwendig und teuer. Dann gibts Systeme zur Funkortung, da kommste aber nicht auf unter 1m Genauigkeit. Dann kannste evtl noch was mit Bilderkennung machen. Das is genau, aber wenn das nichmal die Fernsehsender hinbekommen (da sitzt meines Wissens nach immer noch eine Person, die dann die Spieler zuordnet wenn die Software mal nicht weiterkommt). Dann gibts da noch Versuche mit NFC und Messungen im Bereich bis 1 Lambda mit niedrigen Frequenzen. Das geht wohl genau genug, aber du brauchst entsprechend lange oder komplexe Antennen. In dem Bereich Indoor-Ortung wirst du vermutlich nur Kauf-Anwendungen finden. Und damit meine ich nicht 100€. Eine Bastellösung ist mir nicht bekannt. Tipp: Such dir ein neues Thema. Das ist definitiv zu viel für nen einfachen Bachelor.
Würde nicht auch Kreuzpeilung gehen? Zwei Sende-Empfangseinheiten in die Deckenecken der halle und dann das gesuchte Objekt per Radar anpeilen, bzw Dopllerradar nutzen. Porblem wäre nur das es ziemlich teuer wäre und Radartechnik nicht wirklich einfach ist. Primitivradargeräte können mit einem Magnetron einer Microwelle "gebastelt" werden. Aber erfolgsversprechend ist das nicht. Was mir noch spontan einfällt ist ein Optischens System über IR-Cams. Dann muss das Obkjekt was gefunden werden soll, nur sehr stark IR-Leuchten. Geht natürlich an der Idee des RFID-Chips vorbei.
Basti schrieb: > Primitivradargeräte können mit einem Magnetron einer Microwelle > "gebastelt" werden. Aber erfolgsversprechend ist das nicht. Klingt dafür aber lebensgefährlich.
Ja das kann es sein, man sollte wissen was man tut ;-). Ganz einfach wäre auch. Ein Sporthalle ohne dach und dann GPS nutzen.
wie waere es hiermit : 3 Sender, einer sweept einen Sinus von 2 bis 2.01 GHz , der naechste von 2.1 bis 2.11 und der dritte von 2.2 bis 2.21 GHz Sweepdauer: doppelte laenger der halle / Lichtgeschwindigkeit Das zu messende Objekt empfaengt alle 3 Signale, frequenzverdoppelt sie und schickt sie zurueck. In den 3 Sendern wird das verdoppelte Signal empfangen, frequenzhalbiert und die Frequenzdifferenz zwischen gesendet und empfangen gemessen. Der Abstand zum zu messenden Objekt ist proportional zur Frequenzdifferenz. Servus Laenge der Sporthalle: 50m Lichtgeschwindigkeit: 30cm / ns Abstand Sender-Objekt z.B. 10m entspricht 66ns Laufzeit Das Problem ist die Messung der Differenzfrequenz. Das Gute ist dass sie sich nicht aendert waehrend der Messung (das Objekt darf sich nicht zu schnell bewegen). Bei 50m Abstand haette man volle 10MHz Differenzfrequenz, bei 5m (Mindestabstand) 1MHz. 1MHz zu messen dauert mindestens 1us. Sollte die sweepzeit kleiner sein als die Messzeit muss der sweep-Hub vergroessert werden. Umpf
Hallo Thom, an so etwas Ähnlichem habe ich auch mal gedacht und bin bei meiner Recherche auf das Hamburger Miniatur Wunderland gestossen. Sie haben nämlich dort für die Schiffssteuerung das gefordert, was du oben beschreibst, nur noch genauer. Sie haben es geschafft und wie wird in diesem kleinen Artikel beschrieben: http://www.miniatur-wunderland.de/anlage/technik/schiff-system/steuerung/ Näheres ist mir nicht bekannt. Evtl. lässt sich eine über die Uni finanzierte "Dienstreise" nach Hamburg realisieren und Du kannst mit den entsprechenden Personen reden?! Das Thema ist wirklich nicht trivial, im Gegenteil, das ist ganz großes Kino! Vielleicht lässt sich die Arbeit in zwei Arbeiten splitten und Du findest Jmd, der HF kann und die Positionsbestimmung übernimmt, den Rest machst Du eben. Jedenfalls wünsche ich Dir Erfolg. Wäre nett, wenn Du nach Abschluss deine Arbeit präsentierst :) Schöne Grüße aus der Hauptstadt kyrel
Also nach einigen Tagen Forschungsarbeit habe ich mir folgendes überlegt: Die Firma Ananiah Electronics aus Hong Kong bietet den RFID Empfänger RF9315R (http://www.ananiahelectronics.com/RF9315R.htm) an, welcher innerhalb 8 Metern (bzw. 14 Meter mit längerem Antennenkabel) die aktiven RFID Sender vom Typ RF8315T (http://www.ananiahelectronics.com/RF8315T.htm) mit einem 8-bit RSSI Wert auswerten kann. Ich verteile dann auf dem Feld (20x40 Meter) die Sender im Abstand von 14 Metern und hoffe, dass mein Empfänger dann immer jeweils 3 Sender im Zugriff hat. Dadurch müsste ich die Position bestimmen können. Kosten für das System: 40$ für den Empfänger, je 20$ für die Sender. Meines Erachtens ein ganz fairer Preis. Für den ersten Test hole ich mir nur 3-4 Sender und einen Empfänger. Theoretisch müsste damit eine Positionsbestimmung auf ~5cm genau möglich sein. Die Frage ist natürlich wie das in der Praxis funktioniert... mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als mir das ganze mal zu bestellen. (laut http://blog.amal.net/?p=1096 soll das ganze jedoch erstaunlich gut funktionieren) Habe ich irgend einen Denkfehler in dem ganzen hier? Die einzige Befürchtung die ich habe: Woher ist der 0-Punkt im Empfänger. Der Anfang der Antenne (=der Empfänger selber)? Das Ende der Antenne? Oder mal so mal so (das würde mir das Genick brechen)? Edit: Wow während ich meinen Beitrag geschrieben habe, sind so viele Antworten dazu gekommen. Danke euch allen für die vielen Ideen und Hinweise :) Dieses Forum hier ist einfach nur super.
Habe sowas mal mit Aurel Modulen (AM) gemacht, ging auf 30cm. Wenn ich das Heute machen müsste würde ich das RFM12 nehmen.
Ein Ultraschall Beacon (+IR) geht 6 Meter weit. Wenn du lauter beacons aufstellen darfst, dann würde ich die bevorzugen. Du könntest auch ein RFM12 Modul für 433Mhz im 800/900Mhz Bereich umkonfigurieren, durch die falsche Antennenanpassung und bei geringer Sendeleistung senden die dann wenig und du kannst dann deren RSSI auch verwenden für den gleichen Zweck wie deine gefundenen RFID Tags zu einem Bruchteil des Preises.
Thomas D. schrieb: > Die Firma Ananiah Electronics aus Hong Kong bietet den RFID Empfänger > RF9315R (http://www.ananiahelectronics.com/RF9315R.htm) an, welcher > innerhalb 8 Metern (bzw. 14 Meter mit längerem Antennenkabel) die > aktiven RFID Sender vom Typ RF8315T > (http://www.ananiahelectronics.com/RF8315T.htm) mit einem 8-bit RSSI > Wert auswerten kann. Das System sendet auf 315 MHz - der Frequenzbereich ist in Deutschland bzw. Europa nicht für so etwas freigegeben. Das Teil hat zwar keine große Leistung, aber du wirst auf einen der Bereiche um 433, 868 oder 2400 MHz ausweichen müssen, wenn du nicht vielleicht unerfreuliche Bekanntschaft mit den Freunden von der Bundesnetzagentur machen willst. Praktisches Problem, vor allem in geschlossenen Räumen: Mehrwegeausbreitung. Durch Reflektionen kommt es an manchen Stellen zur destruktiven Überlagerung, d.h. das Signal löscht sich aus (der Effekt ist dir vielleicht aus dem UKW-Autordio bekannt). Das macht den RSSI-Wert mindestens unzuverlässig...und abhängig vom Aufbau in der Halle in der Regel auch vollkommen unbrauchbar. In dem von dir verlinkten Artikel steht dazu auch: "Because its easy to interfere with the signal, RSSI values alone can not be used to accurately judge distance from a reader, or location between multiple readers." Das ist wirklich ein komplexes Thema und für eine Bacherlorarbeit sehr (wenn nicht gar zu) ambitioniert...
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weil das dahinterliegende Programm, welches mit den
Positionsdaten dann interessante Dinge anstellen soll ebenfalls noch
entwickelt werden muss,
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Welcher Betreuer hetzt Dich denn in so ein Himmelfahrtskommando? Ich
würde mir schleunigst ne Arbeit suchen, die realistisch zu schaffen ist,
erfolgreich und mit guter Note. Ich glaube zu wissen, dass das bei
dieser Aufgabe nicht der Fall ist.
Habe das mal gesehen mit zwei (oder drei?) Magnetloop Antennen,
senkrecht zueinander und mit verschieden Frequenzen. War aber aufwendig
gewesen.
Cheers
Detlef
Wenn du nur ein grosses Objekt erkennen sollst, kannst du vielleicht mit einer Lichtschrangenmatrix was erreichen (der Ansatz ist aber eher brute force und nicht elegant). Ansonsten stimme ich Detlef zu, das beste ist, ganz schnell weglaufen und einen neuen Betreuer suchen. Bei der Implementierung von Positionierungsmethoden mit Funk haben sich schon etliche Leute selbst fuer Teilloesungen einen Doktortitel ergattert, sowas zu entwickeln ist definitiv kein Thema fuer eine Bachelorarbeit.
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