Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wechsel von Wirtschaftsinformatik zu WiWi


von FuRuftUta (Gast)


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Hi,

ich studiere derzeit im 2. Semester Wirtschaftsinformatik (Uni). 
Verhältnis von Informatik/Wirtschaftswissenschaften ca. 70/30.

Ich frage mich, ob ich mit Wirtschaftswissenschaften besser fahre.

Warum?

- Java

Kommilitonen ohne Programmiererfahrung sagen häufig, dass die 
Bearbeitung der Übungszettel auch ihnen sehr viel Zeit kostet und höhere 
Semester sprechen davon, dass der Programmierkurs für Anfänger extrem 
hart sei. Soweit okay, studieren heißt schließlich auch "sich bemühen".

Die Übungszettel konnte ich alle lösen (mit teils sehr hohem Aufwand) 
und ich denke auch, dass ich die Klausur bestehen kann. Aber Herzblut 
kann ich für die Programmierung nicht aufbringen und ein guter 
Programmierer wäre ich mit Sicherheit nicht. Klar freue ich mich, wenn 
ich nach stundenlanger Übung endlich die Lösung für ein Problem gefunden 
habe, aber das kann es nicht allein sein.


- Algorithmen und Datenstrukturen
Quasi analog zu Java. Machbar? Ja. Leidenschaft/Interesse/private 
Auseinandersetzung mit dem Thema? Nein!


- Diskrete Strukturen/LinA/(Analysis/Statistik)
Für mich sicher schwer und aufwendig. Aber kein Kriterium für die 
Studienwahl. Muss überstanden werden.


- Softwareprojekt
z. B. "Einen Webshop ins Leben rufen"
Interessiert mich nicht die Bohne ... :-/


- Wirtschaftsinformatik I + II

Interessiert mich!
IT-Strategien, Situationsanalysen, Outsourcing, SaS, ASP etc.


- WiWi-Module
... interessieren mich ebenfalls. Zudem habe ich schulisch auch 
ökonomische Schwerpunkte gesetzt.


Als Berufsbild wird uns meist etwas vorgehalten wie "Information 
Manager". Klingt interessant, auf strategischer Ebene (siehe WI I + WI 
II) mitgestalten zu koennen (im Idealfall).

Aber auch hier müsste man technisch immer auf dem laufenden Bleiben und 
die Technik interessiert mich nicht so sehr. Man wäre natürlich an "IT" 
gebunden und ob ich das ein Berufsleben lang machen möchte, bezweifle 
ich immer mehr.

Privat lese ich eher FAZ und Handelsblatt als Zeitschriften aus dem 
heise Verlag.


Berufsaussichten:
"WiWi" studiert jeder - ja das schreckt mich auch bisschen ab

Wirtschaftsinformatiker mit "unserem" Profil werden laut Prof. extrem 
gesucht. Banken und auch immer mehr KMUs kommen als AG in Frage. Früher 
waren Information Manager eher was für Unternehmen mit > 250 
Mitarbeitern. Heute soll dies anders aussehen und der Trend geht weiter 
in diese Richtung.

So der Prof. ...

---------

Nun frage ich mich:
Soll ich das Studium durchstehen, um am Ende mit meinen Schwerpunkten 
Richtung Informationmanager abzuschließen?

Oder sollte ich die Fachrichtung wechseln und WiWi studieren? (WI I + II 
und andere Module koennen angerechnet werden).

von Klaus W. (mfgkw)


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Wenn du kein Interesse daran hast, dann lass es mit Informatik.
(Du wärst nicht der erste aus der Ecke, der dazu keinen Draht hat, aber 
man muß es sich und anderen ja nicht antun.)

Wie man andererseits Herzblut für den Rest der WiWi-Sachen haben kann, 
ist jetzt für mich persönlich nicht leicht zu verstehen - aber das ist 
sicher Geschmackssache.

von FuRuftUta (Gast)


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Mein "Problem" ist quasi, dass ich mich für die strategische Ebene der 
Wirtschaftsinformatik interessiere. Die Kernmodule, Berufsbilder etc. 
klingen schon interessant. Aber selbst wenn ich das Studium durchziehe, 
wäre ich wahrscheinlich unglücklich, weil ich für die taktische und 
operative Ebene so wenig Leidenschaft und Interesse mitbringen. Und wer 
kann im Alltag bzw. als Berufsanfänger schon (stets) auf taktischer 
Ebene agieren (auch wenn viele Studis das glauben). Zudem ist es m. E. 
wichtig, auch auf taktischer und operativer Eben fit zu sein, selbst 
wenn hier andere Leute zuständig sind.

Oder meint ihr, ich sehe das alles zu idealistisch und motiviert?

von Klaus W. (mfgkw)


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Wenn du hinterher mangels Interesse eh keinen Plan von Informatik hast, 
kannst du es dir auch sparen.

von FuRuftUta (Gast)


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Das glaube ich auch.

Ich denke, man sollte eben auch in den Grundlagen wirklich fitt sein und 
Interesse zeigen, um dann auf strategischer Ebene gute Entscheidungen 
treffen zu koennen.

Ich denke daher auch, dass es viel sinnvoller ist, wenn man sich als 
Informatiker mit wirtschaftlichem Interesse fühlt und handelt.

Ich verstehe deswegen auch nicht, warum an anderen Unis das Verhältnis 
zw. Info/WiWi teils 50/50 oder sogar 30/70 ist.

Ein bisschen Java coden zu koennen, macht einen doch nicht zum 
Informatiker :-/

von yellowstone (Gast)


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Naja, du bist im 2ten Semester, da ist ein wechsel nicht so tragisch. 
Immer noch besser als sich bis zu 2/3 durchzuquälen und dann das 
Handtuch wegen mangelnder Motivation zu schmeissen.
Solltest du es bis zum Abschluss durchhalten kannst du dich immer noch 
umorientieren. Nicht alle Ingenieure landen letztendlich in der 
Entwicklung.

von Marx W. (Gast)


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FuRuftUta schrieb:
> Berufsaussichten:
>
> "WiWi" studiert jeder - ja das schreckt mich auch bisschen ab
Stimmt!
> Wirtschaftsinformatiker mit "unserem" Profil werden laut Prof. extrem
> gesucht. Banken und auch immer mehr KMUs kommen als AG in Frage. Früher
> waren Information Manager eher was für Unternehmen mit > 250
Werden gesucht?
Dann müsste doch bei euch die Recruiter nur so in der Mensa auf euch 
W-Inf. in spe lauern?

Glaube ich aber nicht.

> Mitarbeitern. Heute soll dies anders aussehen und der Trend geht weiter

> in diese Richtung.
>
>
>
> So der Prof. ...

Och, sagt mein Prof.?

Also ehrlich, mach deinen W-Informatiker. Häng  dann noch einen Master 
in
Wirtschaft BWL oder VWL dran, oder mach halt noch in Wirtschaftsrecht.
(Wenn du magst!)

von Marx W. (Gast)


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FuRuftUta schrieb:
> Ich verstehe deswegen auch nicht, warum an anderen Unis das Verhältnis
>
> zw. Info/WiWi teils 50/50 oder sogar 30/70 ist.

Ist halt die Freiheit der Lehre und Forschung!

von kai (Gast)


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die profs erzählen immer allen studenten das sie super gefragte 
fachleute werden und jobgarantie für alle... was sollen sie auch sonst 
sagen? da würde ich maximal 50% von glauben. wenn du da nen anhaltspunkt 
suchst, schau dir die stellenanzeigen im inet an und guck ob es welche 
gibt auf die du nach dem studium passen würdest.

egal was du studierst, am anfang stehen immer die grundlagen die wenig 
spaß machen. da muss man sich durchbeissen und das hat wenig damit zu 
tun was man wirklich später macht. von den jobs die du dir da 
vorschweben würde ich sagen das du mit wi-inf besser fährst. 
normalerweise kann man im hauptstudium dann durch wahlmodule den stoff 
auch mehr auf den späteren job ausrichten, vielleicht solltest du dich 
da mal informieren bevor du alles hinschmeisst...

von FuRuftUta (Gast)


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Danke für die Kommentare.

Ich habe nochmal mit paar Leuten aus der Fachschaft und höheren 
Semestern gesprochen.

Fazit:
Ich ziehe es durch :)

von MoinMeister (Gast)


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Wie ist es gelaufen ?

von Rohrverleger (Gast)


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Er ist jetzt im Handwerk gelandet

von Marx W. (Gast)


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MoinMeister schrieb:
> Wie ist es gelaufen ?

Rohrverleger schrieb:
> Er ist jetzt im Handwerk gelandet

Es gibt halt nix schöneres als eine echte Thread-Mumie zu reanimieren.

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