Hallo zusammen, ich möchte einen Monitor- und Kopfhörercontroller bauen. Klanglich brauch ich keine esoterische Zauberei, aber das Ding soll zumindest auch in einem Tonstudio ruhigen Gewissens eingesetzt werden können. Das Ding soll möglicherweise sogar Aufnahmesignalweg und Monitoringsignalweg enthalten. Kerstück des Gerätes ist eine Mixermatrix, die 8 (lautstärkegeregelte) Stereo-Eingangskanäle 4 Stereo-Ausgangskanälen zuweisen kann (also 32 Taster). Das Ganze wird mit Relais geschaltet. Üblicherweise wird in solchen Anwendungen immer vorgeschlagen, alle Einzelsignale über Widerstände zusammenzufassen und gemeinsam in einen OPAMP zu geben. Das ist dann das "summieren", das normalerweise in einer sündteuren Konsole passiert. Aber ist das auch noch gerechtfertigt, wenn man nach Studioqualität sucht? Es wäre ja denkbar, dass eine Signalquelle auf die Ausgänge 1 und 2 geroutet ist. Dann könnte man sich eine zweite Signalquelle vorstellen, die nur auf Ausgang 1 soll und über die Widerstände dann zurück nach Ausgang 2 streut. Jemand schon Erfahrungen gemacht? Oder macht man sowas ab einer bestimmten Qualität grundsätzlich per Summierer-IC? Welche ICs kommen da so in Frage?
A. S. schrieb: > Es wäre ja denkbar, dass eine Signalquelle auf die Ausgänge 1 und 2 > geroutet ist. Dann könnte man sich eine zweite Signalquelle vorstellen, > die nur auf Ausgang 1 soll und über die Widerstände dann zurück nach > Ausgang 2 streut. Genau das verhindert der Summierer. Nimm NE5532
Um das zurückstrahlen wie du es nennst zu verhindern kannst du in diese Verbindungen auch noch OpAmps packen... das wäre wohl der sauberste Weg. Ansonsten sind "Summier-ICs" eigentlich auch nur immer OpAmps... Noch ein Linktipp: http://www.prodigy-pro.com/diy/ Forum zum Selbstbau von Studioequipment
> Hört man IN2 auf OUT2 ?
Wenn die Eingänge irgendwelche von andren Geräten sind:
Schon möglich, man kennt deren Ausgangswiderstand nicht,
ausserdem ist eine eventuell relevante Leitung dazwischen.
Wenn die Eingänge jedoch Ausgänge von gegengekoppelten
OpAmps sind die im selben Mischpult sitzen: Nein, nicht
mehr als das Signal über die Versorgungsspannung oder
über Abstrahlung/Einstrahlung durchschlägt, die OpAmp-
Ausgänge sind so niederohmig im Vergleich zu den
Summierwiederständen, daß nichts durchkommt.
skua: Die reine Summierschaltung von OPAMPs behebt ja mein Problem nicht, da auch hier die Signale über Widerstände zusammengeschalten werden. Oder habe ich dich falsch verstanden? dlee, MaWin: hab ich das richtig verstanden? ihr schlagt Impendanzwandler an jedem Eingang vor, bevor es ins Routing geht? Also 8 (Eingänge) x 2 (Stereo) x 2 (symmetrisch) = 32 zusätzliche OPVs? Und dann verschwindet das Signal von IN2 von OUT2? Obwohl der Widerstand entlang des Wegs "dort hin" R3->R1->R2 nur dreimal so groß ist, wie der Widerstand R3 nach OUT1? Sollte nicht die Spannung an beiden Ausgängen wieder nahezu identisch sein, da da wieder Treiber stehen (beispielsweise Impendanzwandler), deren Eingangswiderstand so groß ist, dass es egal sein dürfte, ob da noch R oder 3R dazu kommen?
> ihr schlagt Impendanzwandler an jedem > Eingang vor, bevor es ins Routing geht? Falls die nicht sowieso davor sind (Klangregelnetzwerk, Eingangsverstärker): Ja. > Obwohl der Widerstand entlang des Wegs "dort hin" R3->R1-> > R2 nur dreimal so groß ist, wie der Widerstand R3 nach OUT1? Falsche Theorie. Die Spannung an IN1 ist so wie IN1 halt ist und kommt auch so über R2 nah OUT2, egal welcher Strom über R1 R3 nach IN2 fliesst denn den kann IN1 auch noch locker treiben.
A. S. schrieb: > skua: > Die reine Summierschaltung von OPAMPs behebt ja mein Problem nicht, da > auch hier die Signale über Widerstände zusammengeschalten werden. Oder > habe ich dich falsch verstanden? Bei der invertierenden Summierschaltung hat der Knotenpunkt Prinzipbedingt immer 0V daher gibt es keine Rückwirkung.
ah alles klar, das leuchtet mir auch ein. Ich habe nun also zwei Lösungen zur Auswahl. Vielleicht hilft mir bei der Auswahl folgende Anforderung: "Ausgänge können auf Mono geschaltet werden" Dazu müsste man meinen Schaltplan doppelt und in Stereo verstehen. Im Fall mit den Impedanzwandlern an den Eingängen ist das ziemlich straight forward: OUT2L und OUT2R werden direkt verbunden. Die Ausgänge der Wandler füttern sich gegenseitig mit etwas Strom durch die Widerstände. Ein Großteil des Stromes aus den Impedanzwandlern geht dadurch in den Monokanal und wieder zurück. In weitere Stereo-Outputs fließt fast kein Strom, da hier der OPV der nächsten Stufe meistens direkt anschließt. Das dürfte aber laut MaWin egal sein und die "Monoschaltung" koppelt nicht auf OUT1 über, richtig? Im Fall der invertierenden Summierschaltungen an den Ausgängen hat man zwei Möglichkeiten. Entweder müsste man die (-)Eingänge der OPVs von OUT2 L und R zusammenschalten, dann muss aber die Signalquelle einen niedrigen Innenwiderstand haben (so wie beim Impedanzwandlervorschlag). Oder man schaltet die OPV-Ausgänge von L und R zusammen. Dafür benötigt man allerdings zwei Widerstände, damit der Strom aus den beiden OPVs begrenzt wird. Dadurch steigt die Impedanz von den beiden OUT2-Kanälen deutlich an. Richtig?
Bei passiver Mischung (Widerstände) halbiert sich die Spannung des 1. Kanals, wenn Du einen 2. Eingang dazuschaltest. Daher muß es ein Summierverstärker sein. Für gute Dämpfung nimmt man auch besser einen Umschalter, der schaltet von der Quelle ab und gegen GND. Ansonsten kommen hohe Frequenzen über die Kontaktkapazität durch. Es muß auch ein break-before-make Kontakt sein, also nicht überbrückend. Besser entsprechende Analogmultiplexer-ICs nehmen. Peter
Schalten würde ich, wie gesagt gerne mit Relais. entweder damit: http://www.reichelt.de/Miniaturrelais/FTR-B4GA-12V/index.html?ARTICLE=101956 oder damit: http://www.reichelt.de/Miniaturrelais/FRT5-DC12V/index.html?ARTICLE=79366 Die sollten sicher "break before make" sein. Was sagt ihr zur Monoschaltung? Tritt da das von Peter beschriebene Problem mit der Halbierung der Pegel wieder auf? Ich muss sagen, die Ursache hierfür habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich habe also nochmal eine Skizze gemacht: 2 Eingänge und 2 Ausgänge. Hier sind die Eingänge jetzt immer mit den Ausgängen verbunden. In der Praxis sitzen dazwischen natürlich die angesprochenen Relais! Die Frage nun: Ändert sich etwas am Ausgang 2, wenn der Ausgang 1 auf Mono geschaltet wird? Vor allem in anbetracht der Tatsache, dass da eigentlich noch Relais vor der Summierung sitzen und das Routing schaltbar ist? Im Prinzip entsteht dadurch ja wieder die von Peter angesprochene "passive Mischung", oder? Und wenn ja: Was schafft Abhilfe?
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