Hallo zusammen, ich stecke im folgendem Dilemma. Ich bin 34, seit 8 Jahren fest angestellt, seit 7 beim heutigen Arbeitgeber. Mit dem Gehalt kann ich eigentlich nicht unzufrieden sein (70K) und der Job ist sehr sicher, nur sehe ich für mich keine Perspektiven für weiteres berufliches Fortkommen. Deshalb überlege ich schon seit längerem, ein eigenes Ingenieurbüro zu eröffnen. Kapital im unteren sechsstelligen Bereich wäre vorhanden. Was meint ihr, ist es realistisch mit eigenen Ingenieurbüro mittelfristig eine gesicherte Existenz aufzubauen? Zu meiner Ausbildung/Berufserfahrung: Diplom Informatik (TU), Spezialisierung im Bereich embedded Softwareentwicklung (FPGA, DSP) sowie Bildverarbeitung. Kaufmännische Zusatzausbildung und Erfahrung in Projektleitung habe ich auch. Über Eure Beiträge würde ich mich sehr freuen. Frank.
Mit der Spezialisierung kann man sicherlich etwas anfangen. Idealerweise gründet man so etwas aber nicht alleine, sondern als Kooperation mit anderen Ingenieuren, deren Qualifikation sich gut ergänzen (z.B. noch einen Hardwarespezialisten). Ich denke auch, dass eine klare Spezialisierung vorteilhaft ist, damit man nicht unter den tausenden "Wir-machen-alles-Ingenieurbüros" untergeht. Man braucht quasi ein Alleinstellungsmerkmal - das muss aber auch für genügend Kunden interessant sein. Am besten ist es natürlich, wenn man schon mit den ersten Aufträgen in die Selbstständigkeit geht, indem man während der Berufstätigkeit schon entsprechende Netzwerke gebildet hat.
Frank schrieb: > ein eigenes > Ingenieurbüro zu eröffnen Hallo Frank, also es gibt einige hohe Hürden, aber machbar ist das. Nur was ist Dein Ziel ? Was neues Herausforderndes zu machen ? Kannst Du auch bei Deinem jetzigen Arbeitgeber, Du musst nur mit Deinem Vorgesetzten sprechen. Oder wenns nicht klappt auch in anderer Firma. Ich kenne alle Varianten solcher Selbstständigkeit...Viele gehen schief, manche wursteln sich durch, und etwa 1-3% schaffen den Sprung. Alleine hast Du zunächst das Problem, dass Du entweder arbeiten kannst oder neue Projekte akquirieren kannst, aber eben nicht beides gleichzeitig. Wie Stefan geschrieben hast, sollte man das NICHT alleine versuchen (ich spreche aus laanger Erfahrung), sondern jemand zweites dazuzuholen. Du kanst Dich auch im Rahmen von "Bodyleasing" an die vielen Automobilzulieferer wenden, dort werden solche Fachkräfte gesucht. Dort könntest Du die Selbstständigkeit quasi üben. Frag Dich auch: Was passiert wenn Du krank wirst ? Was passiert wenn Du einen Auftrag hast mit Termindruck und Du wirst krank ? Hast Du z.B. ein Haus oder Wohnung zu finanzieren, sodass Du auf ein gesichertes Einkommen angewiesen bist ? Wie kommst Du an NEUE Kunden ? Kontakte aus Deinem aktuellen Projektumfeld reichen nicht nur nicht, die nützen auch nichts, da diese Kunden Dir quasi nur aus Gefälligket einn Auftrag geben würden, und sich auch nicht dem Risiko aussetzen würden. Es müssen unbedingt (unvoreingenommene) neue Kunden her. Was ist mit Webmarketing, Webauftritt, Bürofläche etc. Unterstützung durch Frau oder Freundin ? Google nur mal im Web nach Ingenieurbüros und scan mal einfach den Webauftritt nach obigen Kriterien. Du siehst direkt wo es immer noch Klitschen sind, oder wo eine gewisse Professionalität dahintersteht... Ein eigenes Ingenieurbüro erfordert mehr als Fachwissen und Projektleitungserfahrung, zumindest wenns nicht eine 1-Mann-Klitsche werden bzw. bleiben soll. Das ist jetzt wirklich nicht abwertend gemeint, aber am Anfang ist es genau das.
Wenn Du Kunden hast dann mach es, wenn nicht dann lass es. Man kann da in Deutschland schnell auf die Nase fliegen. Ich habe mein Büro aufgegeben und bin wieder in einer Anstellung mit einem lächerlichen Gehalt. In meinem Alter wird es das gewesen sein. 70k sind doch voll ok. Man sollte heutzutage auch nicht zu gierig werden.
Hallo , wenn du in dem Segment was aufmachen willst ,was du beschrieben hast ---- forget it lege die eechsstellige Summe lieber an , zB Gold das ist wenigstens was halbwegs vernünftiges .
Hallo, ich würde an deiner Stelle mal im Branchenbuch/ Gelbe Seiten oder ähnlichem schauen, wie viele Ingenieursbüros mit der von dir beschriebenen Spezialisierung in der Region schon vorhanden sind. Gibt es schon ein Überangebot, dann wäre das Problem, dass man sich gegenseitig unterbieten müsste... Je weniger desto besser.
Ich habe seit 2003 eines und und komme damit auf dein Gehalt. Ich habe mich auf eine Erzeugnispalette spezialisiert und verkaufe diese als OEM-Erzeugnisse an große Mittelständler. Ich danke allen Schutzheiligen der Elektronik und der Nachrichtechnik für deren Beistand und Unterstützung und dafür, dass es bis jetzt gut gegangen ist. Ich musste es aus einer Zwangslage heraus machen, bereue es allerdings auch nicht. Ich hatte vom ersten Tag an zumindest einen zahlenden Kunden. Kunden sind das Problem: du musst welche finden, die Aufträge in Größe und Umfang vergeben, die für dich realististisch machbar sind und noch genug Geld abwerfen, das der Kunde dann auch pünktlich zahlt. Ich würde sagen, du hast ein Luxusproblem. Du solltest für den Anfang genau klären, welchen Aufgabenbereich in welcher Branche du beackern willst und was du machen willst, das kein anderer kann. Alleinstellungsmerkmal sozusagen. Ich z.B. bin ein Hardwariker, der u.a. Leiterplatten konstruieren kann. Das alleine braucht allerdings kein Schwein. Die Leute wollen komplette Lösungen/Geräte/Baugruppen/was auch immer, das sie dann sorglos irgendwo verbauen können. Wenn du das liefern kannst, hast du Chancen. Die Bearbeitung von Teilaspekten/lösungen, die anderswo ranpassen müssen, das dann nicht deiner Verantwortung bzw. Einflussnahme unterliegt, ist hochriskant. Ich würde sagen, lass es sein. Oder du bist der Unternehmertyp, der es nicht mehr aushält und deswegen nicht mehr schlafen kann und es um Tod oder Leben tun muss: dann mach es. Das sind nur so ein paar ungeordnete Gedanken zur Thematik, die keinesfalls etwas bedeuten müssten.
Solche Konzepte stehen und fallen mit den Kunden und die muss man erst mal für sich gewinnen. Ansonsten kann man jedes Konzept vergessen wenn es keine Kundschaft gibt und man nichts verkaufen kann. Und Verkaufen können die meisten Ingenieure nicht.
Ich wuerd mal das Buero anmelden und angestellt bleiben. Dann in der Freizeit ein Produkt entwickeln und irgendwann ueber das Ing.Buero verkloppen.
Oktav Oschi schrieb: > Ich wuerd mal das Buero anmelden und angestellt bleiben. Dann in der > Freizeit ein Produkt entwickeln und irgendwann ueber das Ing.Buero > verkloppen. Wenn der Arbeitgeber das erlaubt. Der hat nämlich Anspruch auf die ganze Arbeitskraft seines Angestellten und Konkurrenz darf der Angestellte dem eigenen Arbeitgeber auch nicht machen. Zum verkloppen braucht man kein Gewerbe, dafür gibts die Bucht.
Ein reines Ingenieurbüro braucht kein Gewerbe - das dürfte problemlos in die Kategorie Freiberuf fallen. Wenn man seine Werke verkaufen will, ist ein Gewerbe notwendig. Mit Bastelzeugs bei Ebay wird man nicht wirklich glücklich.
Danke für Eure Antworten. Mir ist schon klar, dass ich ein kleines Luxusproblem habe und meinen jetzigen Job zu wenig schätze. Und es geht mir auch nicht um ein Paar Euro mehr in der Tasche – zumindest nicht vorrangig. Vielmehr ist es die Frage der Selbstverwirklichung – ich möchte eigene Entscheidungen treffen können und etwas auf die Beine stellen.
Hallo Frank, hast du dir schon mal überlegt ein bereits bestehendes Unternehmen/Büro zu übernehmen? Vor nicht all zu langer Zeit gab es dazu auch einen Bericht in den VDI-Nachrichten. Schönes Wochenende!
Aus meiner eigenen Erfahrung: Stefan L. schrieb: > Idealerweise > gründet man so etwas aber nicht alleine, sondern als Kooperation ... Ich hab das Zitat hier absichtlich abgebrochen. Wenn man etwas zusammen macht, muß man zu 100% die gleiche Einstellung zum Geschäft haben, sonst geht's schief. Im schlimmsten Fall haßt man sich am Ende. Wenn man unsicher bezüglich eines Geschäftspartners ist, lieber alleine. Da hilft auch nicht, wenn man sich technisch ergänzt. Die Familie, der Partner müssen aber voll dahinter stehen. Bürovorsteher schrieb: > Kunden sind das Problem: du musst welche finden, die Aufträge in Größe > und Umfang vergeben, die für dich realististisch machbar sind und noch > genug Geld abwerfen, das der Kunde dann auch pünktlich zahlt. Kunden sind das A und O. Und einer der Kunden könnte der alte Arbeitgeber sein, wenn man nicht im Streit geht. MfG Klaus
Auf Projekte wuerde ich nicht gehen. Projekte werden in der Regel dem Guenstigsten vergeben. Das ist derjenige, der die benoetigte Arbeit am meisten unterschaetzt. Dazu kommt, dass der Auftraggeber in der regel den Preis druecken will. Je kleiner die Ahnung des Projektvergebers ist, desto schwieriger wird es den Aufwand zu kommunizieren. Dazu kommt, dass man eine Projekt in der regel mehrfach unterschaetzt. Eigene Produkte sind da etwas besser..
Frank schrieb: > Was meint ihr, ist es realistisch mit eigenen > Ingenieurbüro mittelfristig eine gesicherte Existenz aufzubauen? Frank schrieb: > Und es geht > mir auch nicht um ein Paar Euro mehr in der Tasche – zumindest nicht > vorrangig. Vielmehr ist es die Frage der Selbstverwirklichung – ich > möchte eigene Entscheidungen treffen können und etwas auf die Beine > stellen. Schon dass Du hier fragst, zeigt, dass Du Zweifel hast. Wenn Du anfängst, darfst Du keine Zweifel haben! Deine Schreibweise hört sich für mich sehr unspezifisch an: irgendwie Selbstverwirklichung, selbst entscheiden - aber letztendlich machst Du später immer noch dasselbe. Dass mit den "paar Euro mehr" wirst Du in den ersten Jahren hintenan stellen müssen - kalkuliere mit dem doppelten Einkommen, um nachher dasselbe netto zu haben. Positiv ist Deine kaufmännische Zusatzausbildung - daran scheitert es oft. Denk dran: ein erfolgreicher Unternehmer ist in erster Linie ein guter Kaufmann! Ist ein schlechter Ingenieur ein guter Kaufmann, ist er eher erfolgreich als ein exzellenter Ingenieur als schlechter Kaufmann. Aber: ich glaube, Du weisst noch nicht wirklich, wo Dein Problem liegt - warum Du unzufrieden bist. "Irgendwie selbstverwirklichen" reicht nicht. Chris D. (selbstständig und AG)
Chris D. schrieb: > Aber: ich glaube, Du weisst noch nicht wirklich, wo Dein Problem liegt - > warum Du unzufrieden bist. "Irgendwie selbstverwirklichen" reicht nicht. Das denke ich auch. Die Vorstellungen des TEs sind noch zu schwammig um hier wirklich sagen zu können: Tu es!
Chris D. schrieb: > Schon dass Du hier fragst, zeigt, dass Du Zweifel hast. > Wenn Du anfängst, darfst Du keine Zweifel haben! Weil eben die Erfahrung fehlt. Zweifel sind aber ok, das bedeutet auch das du nicht hirnlos an die Sache ran gehen willst, weil du Angst hast das die Geschichte schief geht. Und Angst ist bekanntlich der bessere Teil der Tapferkeit. Lass dir dein Vorhaben nicht ausreden, belege einen Existensgründungskurs bei der IHK und danach bist du viel schlauer und kannst das für und wieder besser abschätzen. Viele habe das nämlich nicht gemacht und sind heute ein Sozialfall.
Ich würde den Schritt nicht machen. 70k ist ein gutes Gehalt, dass man erst mal als Selbstständiger verdienen muss, wenn man zusätzlich die Annehmlichkeiten des Angestelltendaseins berücksichtigt: 30 Tage Urlaub, Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall, 40h Woche, etc. Zudem kommen wieder mal schlechtere Zeiten und in einem Ingenieurbüro spürt man das alles erster. Man sollte sich darauf einstellen, ein paar Monate keinen Umsatz zu machen.
Mit etwas Glueck ist der grad selbstaendig gewordene in einem Gebiet mit guter Nachfrage. Falls die Nachfrage sehr gut ist, werden bald solche erscheinen, die das auch koennen, oder auch nur vorgeben. Falls der Trend anhaelt werden die Firmen, die diese Leistung oder dieses Teil bisher eingekauft haben, jemanden einstellen, der das fuer sie erbringt, resp baut. Dann wird's eng fuer Externe. Dh man wird nur noch benoetigt wenn die Nachfrage zu hoch ist, zB fuer saisonale Spitzen. Mit etwas Pech kommt irgendwann ein Chip raus, der alles bisherige schon enthaelt. Oder vorgibt zu enthalten. Spaetestens dann sollte man etwas weiter sein und etwas Neues anbieten... Als Selbstaendiger muss man die relevanten Normen kennen uns auch haben. Einmal davon gehoert haben ist zuwenig. Und man benoetigt eine aufgeblaehte Infrastruktur. Man benoetigt Gerate, die braucht man nur dreimal im Jahr. Man besitzt Software, die wird nur an 3 Tagen pro Monat laufengelassen. Mit etwas Glueck bleibt man nach 20 Jahrenin einer Ecke sizten, die hinreichend Nachfrage bietet, wo die Investitionskosten so hoch sind, dass Konkurrenten abgehalten werden, und wo man die Geraetschaften und das Wissen bereits hat.
Oktav Oschi schrieb: > Oktav Oschi Deine Schwarzmalerei hilft dem TO wenig. Klar gibts Risisken, aber auch Chancen und einen gut bezahlten Job kann man auch wieder verlieren, vor allem weil andere darüber die Kontrolle haben. Mir hat mal ein Coach erzählt, das der Hauptbeweggrund für viele ist, sich Selbständig zu machen, eben nicht mehr abhängig zu sein von Kontrollfreaks und das man dann seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Geldeinkommen war da für die meisten eher zweitrangig und wer sagt eigentlich das man mit einer guten Geschäftsidee nicht auch schon 70k oder mehr im MONAT verdienen kann? Natürlich nicht mit Pizzabacken, aber mit Ingenieurleistungen und guten Ideen, je nach Nachfrage, bestimmt. Gegenüber Nachahmern, vor allem auf Chipebene gibts doch reichlich Schutzmechanismen und rechtlich kann man Gebrauchsmusterschutz und Patente nutzen.
Michael S. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Schon dass Du hier fragst, zeigt, dass Du Zweifel hast. >> Wenn Du anfängst, darfst Du keine Zweifel haben! > > Weil eben die Erfahrung fehlt. Zweifel sind aber ok, > das bedeutet auch das du nicht hirnlos an die Sache > ran gehen willst Ja, Zweifel sind im Vorfeld durchaus ok - das führt dann dazu, dass man sich in die Materie einarbeitet. Wenn er aber startet, darf es keine Zweifel mehr geben. >, weil du Angst hast das die Geschichte > schief geht. Und Angst ist bekanntlich der bessere > Teil der Tapferkeit. Selbstständigkeit bedeutet, Risiken einzugehen. Da wäre Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber - das lähmt und vernebelt den Blick. Anstehende Entscheidungen dürfen einem nicht den Schlaf rauben. > Lass dir dein Vorhaben nicht > ausreden, belege einen Existensgründungskurs bei > der IHK und danach bist du viel schlauer und kannst > das für und wieder besser abschätzen. So ist es - nur sollte er es auch erst dann machen, wenn er nicht mehr zweifelt :-) > Geldeinkommen war da für die meisten eher zweitrangig und > wer sagt eigentlich das man mit einer guten Geschäftsidee > nicht auch schon 70k oder mehr im MONAT verdienen kann? Sicherlich. Aber muss ihm eben klar sein, dass er für gleiches Netto das Doppelte einnehmen muss. 70k reichen da nicht ansatzweise. Und es hört sich so an, als ob er meint, er würde im Prinzip nur so weiterentwickeln wie bisher, nebenher noch ein paar Kunden an Land ziehen - eben nur in die eigene Tasche. Und das wird nicht der Fall sein - die meiste Arbeit geht für das Kaufmännische drauf. Er wird deutlich weniger Zeit für die eigentliche Entwicklung haben. Wenn er keine Lust auf diese Dinge (Kalkulation, Rechnungswesen, Angebote schreiben etc.) hat, wird es schwierig. Wichtig: Was hier noch gar nicht erwähnt wurde: die Familie muss mitziehen. Er wird anfangs deutlich mehr arbeiten müssen, bei weniger Geld. Wenn er natürlich Single ist, fällt das weg - allerdings auch der Rückhalt, das Aufbauen, die Ratschläge durch die Familie. Man darf das nicht unterschätzen. Ich habe es jedenfalls nie bereut und wünsche ihm, dass er sich dafür entscheidet und gut vorbereitet :-) Chris D.
wenn man weiss das 70% der Ingenieurbüros in den ersten 3 Jahren insolvent gehen würde ich mir eine Gründung sehr gut überlegen. Fakt ist Ingenieurbüros gibt es wie Sand am Meer, ist ungefähr so wie mit den ganzen Currywurstbuden .
Dr. House schrieb: > wenn man weiss das 70% der Ingenieurbüros in den ersten 3 Jahren > insolvent gehen würde ich mir eine Gründung sehr gut überlegen Das hat aber weniger mit der Menge der Büros zu tun als vielmehr mit der Blauäugigkeit mit der die Gründer an die Sache ran gehen ;)
>Deine Schwarzmalerei hilft dem TO wenig.
Keine Schwarzmalereien. Erfahrung. Moeglicherweise ist Kommunikation
viel mehr wert. Ich hab einen Kollegen, der baut einfaches Zeug und
kriegt von seinen Kunden auch einen guten Preis. Auch bei hohen
Stueckzahlen. Ich war da etwas weniger erfolgreich. Baute
Komplizierteres und konnte den Aufwand zuwenig kommunizieren.
Dr. House schrieb: > wenn man weiss das 70% der Ingenieurbüros in den ersten 3 Jahren > insolvent gehen würde ich mir eine Gründung sehr gut überlegen. Fakt ist > Ingenieurbüros gibt es wie Sand am Meer, ist ungefähr so wie mit den > ganzen Currywurstbuden . Und 90% von den 70% hatten nie einen Existensgründerkurs besucht weil sie das für verschwendete Zeit hielten. Da haben die sich wohl geirrt. Mach sein, das es die Ingenieurbüros wie Sand am Meer gibt, Hauptsache es gibt auch Kundenaufträge wie Sand am Meer. Nicht jedes Ingenieurbüro kann mit anderen verglichen werden weil jeder sein Tätigkeitsschwerpunkt hat und das ist entscheidend. Man gut das man auch was anderes zu beißen kaufen kann als immer zu nur Currywurst. Wäre ja langweilig. Oktav Oschi schrieb: > und konnte den Aufwand zuwenig kommunizieren. Nennt sich für gewöhnlich Angebot und Nachfrage.
Sag ich auch. Nur was Spass macht, interessant ist und lukrativ erscheint. Arbeitgeber-einverstaendnis ... egal.
Interessant, was Oktav Oschi schreibt > Ich hab einen Kollegen, der baut einfaches Zeug und > kriegt von seinen Kunden auch einen guten Preis. Auch bei hohen > Stueckzahlen. Ich war da etwas weniger erfolgreich. Baute > Komplizierteres und konnte den Aufwand zuwenig kommunizieren. In einem meiner früheren Leben habe ich auch tolle, komplizierte, anspruchsvolle Einzelgeräte entwickelt, konstruiert und gebaut. Habe dabei selten einmal gutes Geld verdient. Jetzt habe ich mich auf relativ einfaches Zeug mit gutem Preis bei geringen Kosten auch bei hohen Stückzahlen verlegt und kann davon gut leben. Ohne eigene Erzeugnisse, die in großen Stückzahlen über Jahre hinweg laufen, wird das alles nichts. Als lupenreines Ingbüro fängst du bei jedem Dreck, den der Kunde haben will, wieder bei Null an. Betriebwirtschaflich gesehen ist das der Unterschied zwischen Armen Hunden und Cash-Cows. Suche dir die Cash-Cows! Wem es um den bloßen Tatbestand der Selbstverwirlichung geht, der sollte sich ein anderes Objekt dafür suchen. Noch ein Zitat von Karl Simrock ("Die deutschen Sprichwörter"): "Gehe auf der Landstraße - nicht jeder kann auf dem Seile gehen!"
Thisamplifierisloud schrieb: > Wenn Du so nen sicheren gut bezahlten Job hast, > mach das doch nebenher ! An sich ne gute Idee, aber nicht immer sinnvoll, denn man ist ja zur normalen Arbeitszeit für die Kundschaft nicht verfügbar und wenn die was von dir wollen, was dann? Klar kann was arrangieren (AB, Mailbox, Fax, Bürohilfskraft) das man stets irgend wie erreichbar ist, aber ob das den Kunden reicht? Kundenbesuche zur normalen Geschäftszeit kann man mit dem Urlaub managen, aber auch hier gibts Grenzen. Dann sollte man etwas machen wo all die Nachteile nicht auftreten, z.B. Onlinehandel. Da kann man sich das je nach freier Zeit so schieben wie es passt. Das aber mit der Tätigkeit eines Ingenieurbüros zu vereinbaren dürfte schwierig werden.
Es ist schon einiges geschrieben worden. Selbständigkeit läuft über Resourcen: 1. Kunden (!!) auch dauerhaft(!), die auch zahlen(!) (können) 2. Evt. Zulieferer, Firmen, die vernünftig z.B. Leiterplatten u. Gehäuse herstellen, zu vertretbaren Kosten 3. Kundenbindung, Produkthaftung beachten, Zulassungsverfahren usw. usw. Ich möchts nicht machen, aber jedem das seine.
Ich würde es nicht machen. 70k sind so das, was man als Freelancer bekommt, man man gut im Geschäft ist. Das dauert aber eine Zeit, bis man Projekterfahrung hat. Bis dahin geht es aber auch wieder runter mit dem Markt. Das Beste sind Komplettprojekte. Da sind bis zu 30% mehr drin, aber es birgt grosse Risiken! > Auf Projekte wuerde ich nicht gehen. Projekte werden in der Regel > dem Guenstigsten vergeben. Das ist derjenige, der die benoetigte > Arbeit am meisten unterschaetzt. Sehr gut getroffen! Genau das ist das Problem! Der Markt ist übervoll mit Billiganbietern und Gründern, die Aufträge machen müssen. Ich überlege derzeit, ob ich nicht wieder Festangestellter werde. Bei dem gebotenen Gehalt von 80k aufwärts (ich mache fast dasselbe wie der OT) kommt man als Freelancer nicht mehr drüber! Siehe aktuellen Thread: Beitrag "Stundensatz auf der Basis von Gehalt berechnen"
> 70k sind so das, was man als Freelancer bekommt, man man gut im > Geschäft ist Wenn man sehr gut im Geschäft ist, sind es 80k: 70,- beim Kunden direkt 1600h bezahlt im Jahr, bei 1800 Aufwand (wie der Angetellte mit 40h) 112.000 Umsatz -12.000 maximale Reisekosten und wohnen total beim Kunden (1000x12) -13.000 fehlende Sozialleistungen vom AG - 6.000 Steuernachteil der fehlenden Sozialleistungen - 1.000 Versicherungen, weil selbständig ------- 80.000 Pseudogehalt In Wirklichkeit ist es dank Abschreibungsvorteilen noch etwas höher. Man darf halt sonst keine Zusatzkosten haben.
soviel zum Thema "Ingenieur Büro gründen" http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/cannabisplantage-in-ingenieurbuero-angelegt/4421916.html
Hallo zusammen , ich spiele auch mit der Gedanken ein Ingenieurbüro in Aachen zu gründen , leider ohne Kapital , ich studiere math mit E-tech als Nebenfach. Allein würde ich das nicht anfangen, da das Risiko zu groß ist . schöne Grüße aus der Karlsstadt. Rhamati
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