Hallo Leute - Ich möchte mal eure persönlichen Erfahrungen erfahren was realistische Einarbeitungszeiten für eine neue Stelle/ein neues Projekt betrifft. Bei mir je nach Thema und Vorerfahrung 3-6 Monate. (Wenn man davon ausgeht wirklich mitreden zu können.) Es gibt aber auch Gebiete (Medtec, Luftfahrt) wo man von einem Jahr ausgeht und es gibt auch Leute (hab ich getroffen) die sagen keine Einarbeitung zu benötigen (1 Woche Anmeldung in allen Systemen, 1 Woche Systemanalyse und querlesen - und fertig die Einarbeitung). Was habt ihr als realistisch erfahren?
Schwer zu sagen, abhängig was jemand vorher gemacht hat. In vielen, besonders großen Konzernen dauert es 6-8 Wochen, bevor man seinen eigenen PC samt E-Mail, SAP, etc. - Zugang hat. Vorher ist ein eigenständiges Arbeite nicht möglich. Aber 3-6 Monate sind eine gute Hausnummer, um halbwegs zu wissen, wie es läuft.
In dem Bereich wo ich arbeite Legacy-Systeme, zB in C usw mit allen möglichen Subsystemen, JMS und historisch angewachsener C-Code von 10 Jahren oder mehr mit Millionen Zeilen Code im Bereich industrieller Automatisierung und Software brauchts oft schon ein Jahr oder mehr bis man auch nicht nur gut programmiert und einen Überblick hat, sondern auch selbständig neue Erweiterungen dazu designen kann..Viele haben da schon ihr Handtuch geworfen..
Analoge Chipentwicklung: 3-4 Jahre, bis man auf Topniveau ist.
Nimm es nicht persönlich, aber die Frage disqualifiziert Dich schon alleine.
Quereinstieg als Entwickler ins Projekt- bzw. Produktcontrolling: 6 Monate um halbwegs effizient arbeiten zu können. Lag weniger am BWL-Wissen sondern eher dadran Fertigungswissen anzueignen und Abläufe im Werk zu verstehen.
Fred vom Stern schrieb: > Nimm es nicht persönlich, aber die Frage disqualifiziert Dich schon > alleine. Ich nehme es nicht persönlich.
Bei einem Bewerbungsgespräch vor kurzem wurde vom Leiter der Abteilung eine Einarbeitungszeit von 1-2 Jahren eingeschätzt. Basierend auf vorhergehenden Erfahrung. Ging hier allerdings um Einstieg nach der Uni.
Man muss auch die soziale Interaktion mit den Kollegen mit berücksichtigen. Ohne Hilfe dauert es lange, bis man alle Leute, deren Fachkompetenz und deren Funktion, kennen gelernt hat. In einer Firma, wo ich mal war, hatten die Damen aus der Dokumentation, Bilder der Kollegen gemacht und aussagekräftige Schilder neben den Bürotüren angebracht. Das hat ungemein geholfen und man hatte den Kopf frei für wichtigeres. Da war das akklimatisieren eine richtige Freude. Ich fand es eine super Idee.
Nach dem Studium bekam ich gut 6 Monate zur Einarbeitung, ohne daß ich für die Hauptaufgaben produktiv wurde. Zur Einarbeitung gab es auch einen richtigen detaillierten Plan mit vielen Unterpunkten, die im Laufe der Zeit abgehakt wurden. Das fand ich wirklich Klasse. Unter anderem war da das Kennenlernen der Betriebsstrukturen und Prozesse mit drin, und auch die Einarbeitung in die Tools, die Hard- und Software. Ich evaluierte in der Zeit ein paar neue µCs für den Umbau bestehender Projekte. Und lernte vollständig erst dort die Programmiersprache C. Sofort voll produktiv zu sein, ist schwierig. Bei einem Fleischer oder Bäcker mag das noch gehen. Über einen Personaldienstleister wurde ich mal an einen Automatisierungsbetrieb verliehen. Für die war Elektro = Elektro, also Äpfel = Birnen, und meine Spezialisierung ging so überhaupt nicht in Richtung Visualisierung von Anlagen und Anlagensoftware. Einarbeitung gab es nicht, große Hilfe der Kollegen auch nicht. Das sagten sie mir nach knapp 2 Wochen auch, daß sie niemanden einarbeiten wollten. Ja, das war dann ein abruptes Ende mit Kündigung. Mein guter Wille war vorhanden. Aber von der anderen Seite aus nicht. Auch ein Grund, die Finger von den Verleih-Hanseln weg zu lassen. Da muß es oft exakt passen, wie die Faust aufs Auge. Man gerät da schnell nur von einer Traufe in die nächste.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Zur Einarbeitung gab es auch einen richtigen detaillierten Plan mit > vielen Unterpunkten, die im Laufe der Zeit abgehakt wurden. Das fand ich > wirklich Klasse. Früher: Man zog sich einen Mitarbeiter für die nächsten 10 - 20 Jahre heran Wilhelm Ferkes schrieb: > Einarbeitung gab es nicht, große Hilfe der Kollegen auch nicht. Das sagten > sie mir nach knapp 2 Wochen auch, daß sie niemanden einarbeiten wollten. Heute: BWLer kaufen ein Stück Fleisch (Entschuldigung) die Ware Arbeitskraft und wenn die ausgelutscht/verbraucht bzw. keine Arbeit mehr da ist weg damit.
Udo Schmitt schrieb: > Heute: BWLer kaufen ein Stück Fleisch (Entschuldigung) die Ware > Arbeitskraft und wenn die ausgelutscht/verbraucht bzw. keine Arbeit mehr > da ist weg damit. Ich habe ja auch ein wenig den Eindruck, daß man das Frischfleisch vom Dienstleister mal der Reihe nach durchprobieren kann. Z.B. im Wochenrhythmus. Verträge und bundesweite Reisen, alles egal. Das ist alles einfacher als eine Einarbeitung.
Ich muss mich jeden Morgen neu einarbeiten. Nach dem Wochenende wirds nicht besser und am schlimmsten ist es nach dem Urlaub.
EinArbeiter schrieb: > Ich muss mich jeden Morgen neu einarbeiten. Und wenn ich das Zeugs halbwegs bringe ist schon wieder Feierabend... Trotzdem, der war gut.
> Auch ein Grund, die Finger von den Verleih-Hanseln weg zu lassen.
Die gäbe es schon lange nicht mehr, wenn nicht irgendwelche Leute immer
wieder dahinlaufen würden...
Man muss wohl "Einarbeitung" erst mal definieren. Möglichkeit: 1. Man fängt an, Ergebnisse zu produzieren. Das dürfte so nach 1-3 Monaten sein. 2. Man ist zu mind. 95% eingearbeitet (ähnlich Aufladekurve bei einem C). Das kann dann in der Tat bis zu 2 Jahre dauern.
2 Monate im aktuellen Projekt - trotz 15 Jahren Erfahrung. Grund: Katastrophale Doku - keine Ordnung!
Der Chef meiner Firma sagt von vorne herein, dass man effektive Arbeit erst nach circa einem Jahr abliefern kann und von einem erwartet wird. Aber das kommt natürlich immer darauf an, in welcher Branche du arbeitest. In diesem Fall ist es der Maschinenbau f. Pharmazie.
rudi schrieb: >> Auch ein Grund, die Finger von den Verleih-Hanseln weg zu lassen. > Die gäbe es schon lange nicht mehr, wenn nicht irgendwelche Leute immer > wieder dahinlaufen würden... Nach 3 Versuchen war bei mir auch Schluß. Endgültig. Erstens mal gibt es in meiner Gegend keine, und zweitens müßte ich ergo bundesweit verfügbar sein. Für diese doofen Kinderspielchen.
Robert schrieb: > Man muss wohl "Einarbeitung" erst mal definieren. Möglichkeit: > > 1. Man fängt an, Ergebnisse zu produzieren. Das dürfte so nach 1-3 > Monaten sein. > > 2. Man ist zu mind. 95% eingearbeitet (ähnlich Aufladekurve bei einem > C). Das kann dann in der Tat bis zu 2 Jahre dauern. So würde ich das auch in etwas sehen. In der Entwicklung muss man eigentlich ein Produkt einmal von Kick-Off bis Serie (und eigentlich darüber hinaus) begleitet haben, um wirklich eingearbeitet sein. Und das kann je nach Branche durchaus auch länger als zwei Jahre dauern. Das gilt natürlich nur für den ersten Job, im zweiten kennt man dann die prinzipiellen Abläufe dann ja schon. Man muss sich dann nur noch in die Eigenheiten der neuen Firma einarbeiten.
Sehr gut - der Thread ist gut gelaufen. Da sind wir von praktisch keine Einarbeitung bis hin zu 4 Jahren. Für ein neues Projekt 2-3 Monate. Bleibt eigentlich nur noch die Frage wie die Größe des Projekts dabei signifikant eine Rolle spielt. Wenn man in einem Teilbereich arbeitet, ist es dasselbe wie schon diskutiert. Ich hatte mal als Berater ein größeres Projekt zu betreuen wo ich nach 3 Monaten selbst nicht gesagt hätte, ich wäre eingearbeitet - das Projekt wurde dann wegen der Krise auf Eis gelegt - aber 1 Jahr echte Einarbeitung wäre sicher realistisch gewesen. Im Projektteam waren so 15 Leute und die Elektronikentwicklung saß in England.
Michael Lieter schrieb: > Ich hatte mal als Berater ein größeres Projekt zu betreuen wo ich nach 3 > Monaten selbst nicht gesagt hätte, ich wäre eingearbeitet - das Projekt > wurde dann wegen der Krise auf Eis gelegt - aber 1 Jahr echte > Einarbeitung wäre sicher realistisch gewesen. Im Projektteam waren so 15 > Leute und die Elektronikentwicklung saß in England. Hm, vielleicht bist du einfach nicht besonders gut?
The One and Only schrieb: > Hm, vielleicht bist du einfach nicht besonders gut? Geh schlafen kleiner Troll und träum davon irgendwann mal was sinnvolles zu wissen.
The One and Only schrieb: > Hm, vielleicht bist du einfach nicht besonders gut? Keine Ahnung - ist schwer sich selbst zu beurteilen. Sehe ich aber was andere so machen, kommen mir viele sehr lahm, geistig unbeweglich und in ihrer Sichtweise begrenzt vor - oder zusammengefasst: unerträglich langsam. Mich nerven die Erklärungen von Leuten die langsam sprechen und wenn ich selbst Dissertationen in 10 min quer lese, denke ich oft - für so eine unwissenschaftliche Grütze bekommt man also an der Elite-Uni einen Dr. - AHA.
Michael Lieter schrieb: > Keine Ahnung - ist schwer sich selbst zu beurteilen. > > Sehe ich aber was andere so machen, kommen mir viele sehr lahm, geistig > unbeweglich und in ihrer Sichtweise begrenzt vor - oder zusammengefasst: > unerträglich langsam. > > Mich nerven die Erklärungen von Leuten die langsam sprechen und wenn ich > selbst Dissertationen in 10 min quer lese, denke ich oft - für so eine > unwissenschaftliche Grütze bekommt man also an der Elite-Uni einen Dr. - > AHA. Ja, ist schon recht, Juri. Wolltest du nicht dem Forum den Rücken gekehrt haben?
Klaus schrieb: > Ja, ist schon recht, Juri. Wolltest du nicht dem Forum den Rücken > gekehrt haben? Du meinst Juri P. würde die selbe oder die gleiche Ansicht vertreten? (Vorbehalt, ich will ja Juri nicht beleidigen - denn er sagte ja mal, wer ihn beleidigt, beleidigt alle denkenden Menschen.)
Michael Lieter schrieb: > beleidigt alle denkenden Menschen. gibts auch nicht-denkende Menschen? Michael Lieter schrieb: > Sehe ich aber was andere so machen, kommen mir viele sehr lahm, geistig > unbeweglich und in ihrer Sichtweise begrenzt vor - oder zusammengefasst: > unerträglich langsam. Irgend wann trifft man dann auch mal Leute die das selbe von einem selbst denken. Wer dann damit umgehen kann hat dann zwar seinen Meister gefunden, gewinnt dadurch aber auch einen erweiterten Horizont, würde ich mal behaupten.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.