hallo, bei netzseitiger HF Einkopplung funktioniert unser QTouch Bedienteil nicht mehr zuverlässig (hängt über 2m Verbindungskabel (RX TX GND und +5V) an der Steuerung). Die Tasten und der Slider "interagieren" ja mit der Umgebung. Wenn jetzt der GND durch die Einkopplung der HF mitschwingt, wie kann man das in den Griff bekommen? Ich habe es schon mit galvanischer Trennung versucht, bringt aber zu wenig. Hat jemand von euch schon eine TÜV Abnahme mit QTouch hinter sich? Peter
Peter L. schrieb: > bei netzseitiger HF Einkopplung funktioniert unser QTouch Bedienteil > nicht mehr zuverlässig (hängt über 2m Verbindungskabel (RX TX GND und > +5V) an der Steuerung). Wenn du das Prinzip hinter Q-Touch ansiehst, dann wundert dich diese Fehlfunktion nicht mehr. Da werden winzigste Ladungen hochohmig in einen uC-Pin geschoben und dann Zeiten ermittelt. Das muß in störender Umgebung schief gehen. Frag doch am besten den FAE bei Atmel, was man da machen könnte... Peter L. schrieb: > Wenn jetzt der GND durch die Einkopplung der HF mitschwingt Ist das der "übliche" Burst-Test, bei dem mit der Koppelzange Störsignale auf die Leitung eingekoppelt werden?
Lothar Miller schrieb: > Da werden winzigste Ladungen hochohmig in einen > uC-Pin geschoben und dann Zeiten ermittelt. Eigentlich nicht. Ist doch grad der Vorteil von Q-Touch dass da nix floatet. Und statt Zeiten wird die Kapazität (als Vielfache des Sample-Kondensators) gemessen.
Εrnst B✶ schrieb: > Eigentlich nicht. Ist doch grad der Vorteil von Q-Touch dass da nix > floatet. Ich hatt mit hochohmig nicht gleich den tristate-Zustand gemeint, sondern das Fehlen von definierten Widerständen. Mein EMV-Fuzzi sagt: alles über 1k ist hochohmig. Und recht hat er: bei Burstmessungen taugt der interne Pullup am uC-Pin nichts. Da muss für einen definierte Schaltschwelle irgendwas um 2k2 als Pullup an den uC-Pin. Sonst packt die Schaltung die Industrienorm nie! Und weil QTouch ja auch das Überschreiten einer uC-Pin-Schaltschwelle detektiert (und das eben OHNE Pullups oder sonstwas), wird die Störung beliebig auf den Pin einkoppeln und beliebige Ergebnisse bringen.
danke für die Antworten. Wir haben die Tests bestanden, allerdings nur mit der galvanischen Trennung. Verteuert das Teil halt leider um über 5Eur :-( Unser Bedienteil verwendet eine Tastermatrix. Der Controller sucht sich den Taster mit der grössten Änderung und nimmt den als gedrückt an. Durch die HF "glaubt" er manchmal, dass ein Taster gedrückt ist. Das haben wir softwaremässig abgefangen, indem wir einem Dummytaster eine höhere Empfindlichkeit gegeben haben. Dieser muss jetzt immer herhalten. Peter
Lothar Miller schrieb: > Da muss für einen definierte > Schaltschwelle irgendwas um 2k2 als Pullup an den uC-Pin. Sonst packt > die Schaltung die Industrienorm nie! Dann hat es noch kein ADC in die Industrie geschafft. Das ist ein interessanter Standpunkt.
KarlHeinz schrieb: > Dann hat es noch kein ADC in die Industrie geschafft. Ein ADC mit einem offenen Eingang wird zwingend Probleme machen. Meine ADCs werden so niederohmig angesteuert, dass da nichts anbrennt. > Das ist ein interessanter Standpunkt. Nicht wahr? Denk mal drüber nach... ;-) Für die, die (nach amerikanischem Vorbild) Beispiele brauchen: Ingenieur Karl setzt in seinem Design einen Point-of-Load Wandler vom Typ ATA006A0X ein. Dieser POL Wandler hat einen Enable Eingang. Im Datenblatt steht: "When not using positive logic On/off pin, leave the pin unconnected..." Das freut Karl und er lässt also den Enable-Eingang unbeschaltet. Bei der Burst-Prüfung schaltet der Wandler aber immer wieder ab. Erst nachdem der Eingang über eine Brücke fest auf Vcc gelegt wird, läuft die Schaltung stabil. Techniker Franz hat in seinem Design einen Atmel AVR eingesetzt. Um die Beschaltung zu vereinfachen, schaltet er mit einem Neigungsschalter direkt den Portpin gegen Masse und verwendet den internen Pullup für einen definierten High-Pegel. Auf dem Labortisch funktioniert dann auch bei einem Dauerlauf alles tadellos. Beim Burst-Test (und insbesondere bei den negativen Pulsen) schaltet der uC aber (trotz kampferprobter Entprellung von P. Dannegger) munter drauflos. Der Anschluss eines externen Pullups mit 1kOhm bringt Ruhe ins Design. Ich kenne Karl und Franz höchstpersönlich... ;-)
Lothar, du bringst es auf den Punkt. Nur ist beim QTouch 1k halt ein bisserl wenig. Darum meine Frage am Anfang, ob schon jemand mit QTouch (Matrix und Slider) beim TÜV war. Für alle, die es noch vor haben, viel Spass :-) Peter
Lothar Miller schrieb: > Und weil QTouch ja auch das Überschreiten einer uC-Pin-Schaltschwelle > detektiert (und das eben OHNE Pullups oder sonstwas), wird die Störung > beliebig auf den Pin einkoppeln und beliebige Ergebnisse bringen. Dann hast Du das QTouch nicht verstanden. Während die Spannung am Integrationskondensator geprüft wird, ist der Pin zum Taster als Ausgang geschaltet, also sehr niederohmig. Dadurch ist es deutlich störfester als andere Verfahren. Ich vermute eher, es liegt daran, daß hier eine Matrix verwendet wird. Dann ist das Tastenlayout erheblich kritischer. Steht auch so in den Atmel Notes. Wenn jede Taste ihre eigenen 2 Pins und einen Kondensator hat, dürfte das Thema vom Tisch sein. Allerdings würde ich ein Gerät mit Sensortasten nur kaufen, wenn es garnicht anders geht. Sowas zu bedienen ist ne Qual. Man hat keinen Hub, keinen Druckpunkt und keinen Klick. Mein LCD-Monitor hat sowas an der unteren Kante. Man kann sie nicht erfühlen, da das ja schon einer Betätigung entspricht. Die Einstellung hat mich daher fast in den Wahnsinn getrieben. Da wäre mir sogar eine Folientastatur noch lieber. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Während die Spannung am > Integrationskondensator geprüft wird, ist der Pin zum Taster als Ausgang > geschaltet, also sehr niederohmig. eher als Input oder? wie soll sonst die Spannung gemessen werden bzw ob der Eingang bereits logisch 1 ist.
Über den Integrationskondensator ist er jedoch hf mässig kurzgeschlossen, meinst du das?
wayne schrieb: > eher als Input oder? wie soll sonst die Spannung gemessen werden bzw ob > der Eingang bereits logisch 1 ist. Es wird eben nicht die Spannung am Taster gemessen, sondern die Spannung am Kondensator. Und dazu wird das eine Pin den Kondensators, welches an der Sensorfläche liegt, auf GND gelegt (Low-Output). Es wird also zyklisch zwischen Aufladen und Messen umgeschaltet. Eine HF kann nur dann stören, wenn sie phasenstarr zu diesem Zyklustakt ist. Um das zu verhindern, könnte man die Tasten zweimal mit unterschiedlichem Takt auslesen. Wie das QTouch mit Tastenmatrix funktioniert, habe ich mir nicht näher angesehen. Es ist aber verständlich, daß dann die Sensitivität leidet. Peter
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