Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NC Pins von Bauteilen auf Masse?


von Elektronics (Gast)


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Hi.

Wenn im Datenblatt die NC Pins nicht als "Do not connect" oder so 
gekennzeichnet sind, darf oder soll man sie auf Masse legen?

Oder sollte man sie besser unbeschaltet lassen?

von Klaus D. (kolisson)


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"Do not connect" heisst "nicht anschliessen !"
oder manchmal  "es ist intern nicht angeschlossen.
Im Fall 2 kannst du es aus Layougründen auf masse legen
und es stört nix.
Im Fall 1 kann es kontraproduktiv sein.

Also: konsultiere das Datenblatt.


Klaus

von Elektronics (Gast)


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Also ich habe das Datenblatt gelesen.
Bei dem einen Bauteil steht N.C. ohne weitere Angaben.
Bei den anderen steht N.C. und im Text "Do not connect"

Bei N.C. ohne weitere Angaben könnte man davon ausgehen, dass es einfach 
nur ein unbeschalteter Pin ist, den man dann auf Masse legen könnte.

von Klaus D. (kolisson)


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Elektronics schrieb:
> Bei N.C. ohne weitere Angaben könnte man davon ausgehen, dass es einfach
> nur ein unbeschalteter Pin ist, den man dann auf Masse legen könnte.

könnte man so annehmen aber ganz sicher wäre ich nicht immer.
wenn du mal zwei Bespiele von datenblättern nennen würdest. könnte
man ja ins Detail gehen.
Oft gibt es in Datenblättern ja auch eine Art 
"Innenbeschaltungsdiagramm"
Das könnte Aufschluss geben.

In den meisten Fällen sollte es aber vollkommen Wurst sein,
ob du diese Pins nun offen lässt oder einen alten Hering dran hängst.

K.

von Ccc (Gast)


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Im anderen Fall konnen es aber auch Pins sein, die für interne Test 
zwecke benutzt werden und dementsprechend Signale anliegen...deshalb 
wurde ich im Zweifelsfall eher nichts anschliesen...do not connect eben 
;-)

von Dirk J. (dirk-cebu)


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N.C. heißt Finger weg. Man muß nicht alles und jedes, was nicht braucht 
oder nicht versteht, an Masse legen!

von Elektronics (Gast)


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Im konkreten Fall geht es um einen MOC 3021
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/motorola/MOC3021.pdf

Ein Pin ist auf N.C, der andere auf N.C - Substrate - Do not Connect.

Für die Eingänge habe ich noch CNY71, da sind ebenfalls N.C. Pins dran, 
aber ohne weitere Angaben.

von faustian (Gast)


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Bei einseitigen Layouts kann beides die jeweils unguenstigere Variante 
sein :)

von Elektronics (Gast)


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Ich nutze die Dinger um von 24V AC Steuerspannung auf TTL hin und her zu 
wandeln für die Lichtsteuerung.

von Ina (Gast)


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>Im konkreten Fall geht es um einen MOC 3021
>http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/motorola...
>
>Ein Pin ist auf N.C, der andere auf N.C - Substrate - Do not Connect.

Die "Typical Application Circuit" läßt sie unbeschaltet. Dann solltest 
du das auch tun.

Je mehr du anschließt, um so größer wird die unerwünschte Streukapazität 
zwischen den beiden Seiten. Das berifft auch die Lötpads. Nicht größer 
machen als unbedingt nötig...

von Elektronics (Gast)


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Hmm ok.
Und wie sieht es mit einer PE Schutzbahn zwischen beiden Seiten aus?
Um im Falle eines Spannungsüberschlag diesen einzufangen.
Kann man sowas machen oder setzt man die Optokoppler auf ein komplett 
freies Feld?
In dem Fall würden die OK komplett ohne Massenähe da sitzen.

Ich habe momentan zwar nur 24V und LKW Lampen, aber wenn ich die 
Versuchsphase beendet habe, soll es Lastseitig irgendwann mal mit 230V 
laufen.
Die Steuerspannung wird bei 24V bleiben, da ich die Installations-Taster 
mit LEDs beleuchten will und nicht überall noch ein Kondensatornetzteil 
ranhängen will.

von Ina (Gast)


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>Und wie sieht es mit einer PE Schutzbahn zwischen beiden Seiten aus?
>Um im Falle eines Spannungsüberschlag diesen einzufangen.

Entwder du isolierst oder du erdest. Optos werden üblicherweise zum 
isolieren verwendet und da verwendet man so große Abstände zwischen 
beiden Seiten (Kriechstrecke!) wie möglich. Irgendwelche Leiterbahnen 
dazwischen würden nur alles ruinieren.

>In dem Fall würden die OK komplett ohne Massenähe da sitzen.

Ja, wenn du damit meinst, daß sie nicht in eine Massefläche eingebettet 
sind.

Gleichwohl gibt es geschirmte Optos, die beiden Seiten durch einen 
internen Schirm trennen, der üblicherweise mit der Masse des Empfängers 
verbunden ist. Dadurch werden Störspannungen zwischen beiden Seiten zur 
Masse abgeleitet, bevor sie das Schaltelement des Empfängers erreichen 
können. Dadurch erreicht man besondere Störunterdrückungen:

http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/hp/HCPL-0530.pdf

von Klaus D. (kolisson)


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Mein lieber Autor: Elektronics (Gast),
da sieht man es doch wieder, wie eine unpräzise Fragestellung
zu schwammigen Antworten führt.
Eine etwas konkretere Frage aber den Nebel des Stocherns wegpusten kann.
In Concreto:

Bei nem MOC, wie du ihn hast , geht es doch um maximalen Abstand
der HV Teile zu den LV Teilen....  also maximale Trennung.
Nun musst du dir nur noch (was für ein Wort) Versinnbildlichen,
dass im inneren des IC die Abstände der einzelnen PINs ja viel geringer
sind als von aussen zu sehen.
Zudem kannst du dir die Faustregel > 1000V DC kann in Luft 1mm springen 
<
vorstellen.

Ich würde da also keine Experimente machen sondern den Pin einfach
abknipsen.
Zudem hilft, um die Trennung zu verbessern auch eine kleine Trennscheibe
auf nem Dremel , um zwischen RE un LI deutlich zu trennen.


Gruss Klaus

von Mine Fields (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> dass im inneren des IC die Abstände der einzelnen PINs ja viel geringer
> sind als von aussen zu sehen.
> Zudem kannst du dir die Faustregel > 1000V DC kann in Luft 1mm springen

Im IC hat man aber auch keine Luft.

von Elektronics (Gast)


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Interessant, aber eine Schirmung brauche ich glaube ich nicht.

Mit einer PE / Masse Schutzbahn zwischen dne Seiten wirds eventuell auch 
zu knapp mit den Schutzabständen.
Der OK sitzt ja Ausgangsseitig auf dem heißen Leiter.
Auf der 5V Seite sitzt er zwischen 5V und Controller.
Wenn da was durchschlägt, ist natürlich alles schrott.
Daher kam die Idee, zusätzlich noch eine geerdete Masse zu verlegen (und 
evtl den NC Pin anzuschließen), die dann als Überschlagsfänger dienen 
sollte.

Von der Steuerseite könnte theoretisch auch was durchschlagen, aber da 
ist eh nur 24V AC drauf, sofern ich nicht doch auf die Idee kommen 
sollte, und 230V Tasterspannung zu verwenden.
Es sind ja normale Installationstaster.
Bei 230V müsste ich nur an jeden Port eine kapazitive Strombegrenzung 
anbringen. Mit einem normalen Widerstand würde es verlustleistungsmäßig 
schon sehr knapp werden.
Und für die LED Beleuchtung im Taster müsste ich ebenfalls ein 
Kondensatornetzteil aufbauen oder das LED Modul vom Schalter-Hersteller 
kaufen.

von Elektronics (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Zudem hilft, um die Trennung zu verbessern auch eine kleine Trennscheibe
> auf nem Dremel , um zwischen RE un LI deutlich zu trennen.

Einen Schlitz zwischen den Seiten fräsen ist eine gute Idee. Habe ich in 
kommerziellen Produkten auch schon gesehen.

von Klaus D. (kolisson)


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Stefan L. schrieb:
> Klaus De lisson schrieb:
>> dass im inneren des IC die Abstände der einzelnen PINs ja viel geringer
>> sind als von aussen zu sehen.
>> Zudem kannst du dir die Faustregel > 1000V DC kann in Luft 1mm springen
>
> Im IC hat man aber auch keine Luft.

Nee .. nur ein bisserl,
zudem jibbet auch noch Feuchtigkeit.
Denk nochmal nach.

Klaus

von faustian (Gast)


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"Im IC hat man aber auch keine Luft"

Und dann meint irgendwann jemand etwas gutes zu tun indem er die 
hochwertige Keramikversion des ICs einbaut :)

von Mine Fields (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Nee .. nur ein bisserl,
> zudem jibbet auch noch Feuchtigkeit.
> Denk nochmal nach.

Mit Luft und Feuchtigkeit würde ein Optokoppler (zumindest für 
Netzanwendungen) nicht funktionieren, da er niemals die Luft- und 
Kriechstrecken einhalten könnte.

Denk nochmal nach.

von Klaus D. (kolisson)


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>> Denk nochmal nach.

Ich habe nun lange nachgedacht.
Zudem bin ja nicht lernresistent.

Mir fällt also ein:
Es gibt den "Popcorn Effekt" bei modernen SMD Bauteilen.
Dieser soll darauf beruhen, dass die Gehäuse Wasser ziehen können.
Wenn ich euch so denken höre , gehe ich also davon aus,
dass dieses Verhalten von IC Gehäusen erst bei SMD Bausteinen
extra eingebaut wurde.

.. und dass die Bauteile keine Luft enthalten wäre mir komplett neu.
Werden die denn im Vakuum oder unter Schutzgas in die Gehäuse verbracht 
?

k.

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