Forum: Platinen Basismaterial mit metallischer Schutzschicht


von Werner (Gast)


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Hallo Forum!

Ich habe in einem Restekarton verschiedene Zuschnitte von Basismaterial 
(FR4 ein und zweiseitig).

Einige Stücke sahen total matt aus, deswegen habe ich sie bisher nicht 
beachtet. Heute habe ich jedoch festgestellt, dass die Stücke gar nicht 
matt sind, sondern sich lediglich eine metallische Schutzschicht (die 
auch wie Kupfer aussieht) darauf befindet. Nach dem Abziehen sieht das 
Basismaterial aus wie vom allerfeinsten.

Beim Abziehen kam mir eine Idee: Daraus kann man relativ einfach einen 
Stancil fräsen. Gesagt, getan:
Ich bin so vorgegangen, dass ich in Eagle erstmal alle verlegten 
Leiterbahnen wieder entfernt habe, so dass ich nur die SMD-Pads noch 
hatte. Dann nur mit den Pads -> CAM-JOB, Gerber.
Das Gerber habe ich auf einer LPKF gefräst (hat nur 20-30 sek gedauert, 
weil er ja nur einmal mit dem Fräser um jedes Pad fräst).
Danach habe ich die metallische "Schutzfolie" vom Basismaterial gezogen, 
und fertig war meine Schablone für die Lötpaste. Denn da wo gefräst 
wurde, war nun diese Schicht entfernt worden.

Ich habe den "Stancil" dann einfach auf einen Rahmen aus Basismaterial 
aufgelötet. Erster Test: Ganz Ok. Vor allen Dingen war die Herstellung 
einfach und schnell.

Für Stückzahlen wird der Stancil wohl nicht reichen, aber für eine 
Kleinserie bis 50 bestimmt.


Jetzt meine Frage:
Ich habe schon gesucht ohne Ende. Kennt jemand dieses Basismaterial, das 
mir einer metallischen Schutzschicht versehen ist? Ich finde das 
nirgendwo.
Es sieht aus wie eine 2. Kuperschicht, die relativ matt ist. Ist aber 
kein Kupfer. nur die Oberfläche (matt) ist Kupfer, wie aufgalvanisiert.

Um meine Stancil-Produktion zu verfeinern, brauche ich mehr von diesem 
Material.

Hat jemand eine Idee, wo man das bekommen kann?

Ich kann am Montag mal ein paar Bilder einstellen..


Werner

von MaWin (Gast)


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Werder, die Dinger heissen Stencil.

Und irgendwie schliesse ich aus deiner Beschreibung,
daß diese Metallfolie eine Selbstklebeschicht hat,
was wohl eher kontraproduktiv ist, sie könnte schon
beim Abziehen von der Platine kleine Metallstege
zerreissen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Werner schrieb:
> Kennt jemand dieses Basismaterial, das
> mir einer metallischen Schutzschicht versehen ist?

Hallo,

mir ist nur 5µ-Material mit einer solchen Schutzschicht bekannt. D.h. 
das Material war FR4 mit beidseitig 5µ Kupfer, da diese Schicht aber 
extrem empfindlich ist, wurde darüber noch eine abziehbare dickere 
Kupferschicht abgeschieden, nur zum Schutz bis zur Verarbeitung. Ich 
weiss nicht ob sowas noch hergestellt wird.

Gruss Reinhard

von Moritz E. (devmo)


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Hmm... Das Thema bzw. die Lösungsidee würde mich auch sehr 
interessieren, da ich auch schon länger überlege wie man mit Hausmitteln 
einen Stencil erzeugt kriegt.

Ich verstehe beim von Werner beschriebenen Weg noch nicht, warum es, 
wenn sowieso schon ein Programmgesteuerter Fräser vorhanden ist, dieser 
Weg eine deutliche Erleichertung ist, denn mit dem Fräser könnte man den 
Stencil doch direkt aus einem dünnen Metallblech fräsen? Alternativ evtl 
auch in dünnem Kunststoffmaterial (Acrylglas) oder ähnliches, falls 
dünne Bleche für Fräsen problematisch sind.

Also wenn es sich um eine Kupferfolie tatsächlich handelte, wäre ein 
praktiabler Ersatz doch die Klebbaren Kupferfolien die man bei den 
Distris kaufen kann, oder eine andere Metallfolie, bzw. ein dünnes Blech 
aus dem Baumarkt?

Man sollte aber darauf achten, ob das verwendete Substrat auch die 
richtige Stärke für ein Stencil hat, da der Durchmesser ja die Menge des 
Pastenauftrags steuert, und recht genau stimmen muss. Bei ~50 bis 100% 
überschüssiger Pastenmenge auf einem Pad kann es schon arge Probleme mit 
Brückenbildung geben, wie ich bei nicht ganz sauber ausgeführtem 
Pastenabstrich an und an feststellen durfte.

Ich habe alternativ das ein oder andere mal eine Lithotechnik im Sinn 
gehabt, Denn 0.035mm Kupferstärke kriegt man ja schonmal auf jeden Fall 
schnell und Konturscharf bzw mit geringer Unterätzung gemacht. Die Frage 
wäre dann, wie oder ob man die Unterätzung voraussagbar und Konturscharf 
bei sagen wir 0.3mm hinbekommt. Hat jemand dazu Erfahrungen, Kenntnisse?

Generell könnte man auch über die Methoden nachdenken, die unter 
http://de.wikipedia.org/wiki/Rapid_Prototyping aufgelistet sind. Für den 
Heimgebrauch geht es ja fast nie um größere Serien, weshalb mir kein 
Grund einfällt, das ein Stencil unbedingt aus Metall sein muss, und 
nicht aus einem anderen, weniger robusten Material. Ich denke da etwa an 
3D-Printer, die ja langsam erschwinglicher werden, bzw. die Ausnutzung 
der dort angewandten Techniken, wie Stereolithogafrie?

von Guido (Gast)


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von Paul Baumann (Gast)


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MaWin schrob:
>Werder, die Dinger heissen Stencil.

Nein, Werder heißt Bremen. Der hier heißt Werner.

;-)
MfG Paul

von geniessen müsste man geni-essen aussprechen! (Gast)


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MaWin schrieb:
> Werder, die Dinger heissen Stencil.
                                                  ß
>
> Und irgendwie schliesse ich aus deiner Beschreibung,
                                               ß
> daß diese Metallfolie eine Selbstklebeschicht hat,
         ss
> was wohl eher kontraproduktiv ist, sie könnte schon
> beim Abziehen von der Platine kleine Metallstege
> zerreissen.
               ß

von geniessen müsste man geni-essen aussprechen! (Gast)


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MaWin schrieb:
> Werder, die Dinger heissen Stencil.
                       ß
>
> Und irgendwie schliesse ich aus deiner Beschreibung,
                     ß
> daß diese Metallfolie eine Selbstklebeschicht hat,
    ss
> was wohl eher kontraproduktiv ist, sie könnte schon
> beim Abziehen von der Platine kleine Metallstege
> zerreissen.
        ß

Scheiß Smartphone: -)

von Moritz E. (devmo)


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Guido schrieb:
> @ Moritz E.: Kannst dir mal das anschauen:
>
> 
http://www.progforum.com/showthread.php?8030-L%F6tpastenmaske-selbstgemacht&highlight=maske

sehr cool! an sowas dachte ich, danke für den link

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