Forum: HF, Funk und Felder 869 MHz 500 mW Funkmodule mit hoher Datenrate


von Elektronics (Gast)


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Hi.

Gibts für den Frequenzbereich 869 MHz Funkmodule, die eine hohe 
Datenübertragungsrate (40-60 kbit/s minimum) erlauben, die 
"Störungsminderungstechniken" zur Umgehung der Duty Cyle Regelung 
beinhalten und einen RS232 Anschluss haben, und nicht gleich mehrere 100 
Euro kosten?

Ich würde sowas gerne als Wlan Fallback/Service Link benutzen.

von Funker (Gast)


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Elektronics schrieb:
> ... zur Umgehung der Duty Cyle Regelung beinhalten ...

Nur blöde, wenn jemand anders auf die selbe Idee kommt oder sich so 
gestört fühlt, dass er bei der BNetzA vorspricht

von Christian E. (cerker)


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Wieso, mit Listen-before-Talk darf man (unter gewissen weiteren 
Rahmenbedingungen, die ich jetzt nicht aus dem Stehgreif weiss) die 
Dutycycleregelung ganz offiziell umgehen.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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RFM12BP

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Funker schrieb:

> Nur blöde, wenn jemand anders auf die selbe Idee kommt oder sich so
> gestört fühlt, dass er bei der BNetzA vorspricht

Ja, denn es könnte ihm passieren, dass er dort aufgrund seiner
mangelhaften Kenntnisse der Rechtsvorschriften ausgelacht wird.

@TE: Es würde auch alles gehen, was einen AT86RF212 verbaut, denn
der beherrscht listen-before-talk(*).  USB-basierte Lösungen sehe ich
da einige fertige, etwas mit kompletter RS-232 nicht auf Anhieb.
Wenn es für dich allerdings in Frage käme, bspw. einen Zigbit-900
mit einem MAX3232 auf eine kleine Platine zu setzen, könnte das eine
entsprechende Lösung sein.

(*) Er beherrscht regelkonformes LBT bereits in der Hardware.  Beim
RFM12B müsste man es meiner Meinung nach stattdessen in Software
implementieren.

von Ulf Knoblich (Gast)


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Hallo,

Nach meinen Vesrtändnis geht LBT nur in Kombination mit AFA ("Frequency 
Hopping").

Quelle ERC RECOMMENDATION 70-03:
"For frequency agile devices the duty cycle limit applies to the total 
transmission unless LBT is used.
For LBT devices without frequency agility, the duty cycle limit 
applies."


EN 300 220:
"For equipment with the listen before talk or access protocol facility 
together with Adaptive Frequency Agility (AFA), a
duty cycle restriction does not apply, see clause 8.11."


Gruß

Ulf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ulf Knoblich schrieb:

> Nach meinen Vesrtändnis geht LBT nur in Kombination mit AFA ("Frequency
> Hopping").

Ja, neuerdings (und mit der Ablösung der Vfg 30/2006 durch die
Vfg 40/2010 scheint das auch reichlich schwammig in nationales Recht
überführt worden zu sein).  Das muss man dann halt auch mit
implementieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:

(AFA)

> Das muss man dann halt auch mit
> implementieren.

Ähem, Moment mal: ich lese gerade im Subject "500 mW".  Dann ist's
natürlich Essig mit AFA.  Für die 500 mW EIRP steht nur ein Bereich
von gerade mal 250 kHz Breite zur Verfügung.  Den kann man nun
entweder in 25 kHz breite Kanäle unterteilen und dann dort AFA
machen (das würde, bei freiem Kanal, maximal 1000 s Sendezeit pro
Stunde gestatten), aber dann kommt man (je nach Modulation) nur auf
einige kbit/s.  Oder man benutzt den kompletten 250-kHz-Bereich als
ein Band zum Erzielen einer hohen Datenrate, aber dann fällt AFA
natürlich aus, denn in den anderen Teilen des SRD-Bands gibt es
keine Genehmigung für 500 mW ERP mehr.

DMR446 könnte da vielleicht noch eine Abhilfe sein, aber da habe ich
keine Ahnung, wer dafür Technik anbietet und wieviel das kostet.
(Ja, *D*MR446, nicht *P*MR446.  Siehe Allgemeinzuteilung und die
dort referenzierten Dokumente der BNetzA.)

von ich (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Für die 500 mW EIRP steht nur ein Bereich
> von gerade mal 250 kHz Breite zur Verfügung.

Elektronics schrieb:
> Datenübertragungsrate (40-60 kbit/s minimum))

Das wird doch wohl mit einem vernünftigen Modulationsverfahren kein 
Problem sein, oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ich schrieb:

>> Datenübertragungsrate (40-60 kbit/s minimum))
>
> Das wird doch wohl mit einem vernünftigen Modulationsverfahren kein
> Problem sein, oder?

Bei 25 kHz Kanalbandbreite?  Nu ja, wenn du jemanden findest, der
OFDM oder sowas macht. :-)  Die meisten Verfahren im Lowspeed-Bereich
gehen eher in die andere Richtung: Spreizung des Spektrums, dadurch
relativ viel Bandbreite für vergleichsweise geringe Raten, aber
hohe Spreizgewinne (Empfang unterhalb des Rauschens möglich).  Dabei
dürfte als Grund dazu kommen, dass man den Empfängereingang ohne
gute Induktivitäten (die sich nicht gut integrieren lassen) ohnehin
nicht sehr schmalbandig bekommt.

Die ganzen simplen Transceiver machen meines Wissens kaum mehr als
eine einfache BPSK.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Kannst ja mal bei TETRA vorbeischauen. Da werden üblicherweise auch 
25kHz benutzt im gleichen Frequenzband. Modulationsarten sind DQPSK oder 
D8PSK, oder auch QAM. Das sind ziemlich bandbreiteneffektive 
Modulationen. Bei Bruttobitraten von 36 kbit/s bis sogar 115,2 kbit/s 
wenn der Kanal 64-QAM packt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:
> Kannst ja mal bei TETRA vorbeischauen.

Es sollte aber unter 100 Euro kosten. ;-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Kannst ja mal bei TETRA vorbeischauen.
>
> Es sollte aber unter 100 Euro kosten. ;-)

Ich meinte nur von der elektrischen Spezifikation ;-) Ja, TETRA 
Equipment ist verdammt teuer und schlecht zu bekommen und ab und zu auch 
nur mit Verschwiegenheitserklärung. Und das bei einem offenen Standard, 
tz.

Habe da beruflich mit zu tun.

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