Forum: Platinen Transparentpapier zur Layouterstellung


von Marcel (gast) (Gast)


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Eignet sich dieses Papier zur Erstellung von Platinenlayouts mit 
Laserdrucker?

Meine bisherigen OVH-Folien waren nie richtig schwarz deckend und die 
Tonerschicht hatte Risse. P.S.: Ich brauche das auch für ganz kleine 
SMD-µC's also z.B. einen im TQFP-Gehäuse...

http://www.viking.de/a/sku/business%2FSchoellershammer-Transparentblock-mit-50-Blatt-A4-60-65-g-m2/pr=Q88&id=25054/

von Helmut L. (helmi1)


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Sollte funktionieren, gleiche Gewichtsklasse brauche ich schon seit 
Jahren und das auch mit TQFP.

von Marcel (gast) (Gast)


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Von wo und was benutzt Du genau? Bilichtungszeit ist damit dann ca. das 
vierfache als "normale" Folie?

von Helmut L. (helmi1)


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Marcel (gast) schrieb:
> Von wo und was benutzt Du genau? Bilichtungszeit ist damit dann ca. das
> vierfache als "normale" Folie?

Verschiedene Hersteller, was gerade bei Staples vorrätig ist. 60 gramm 
Papier.

Belichtung mit UV-Röhren Belichter ca. 5 min

Material: Bungart

12 Gramm Ätznatron pro Liter

von Marcel (gast) (Gast)


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Ich nehme an, dass Du dann soetwas hier hast:
http://www.staples.de/briefumschlage-versandtaschen/spezial-versandtaschen/staples-transpatente-premium-briefumschlage-und-briefpapier/papier-din-a4-transparent-50-blatt?r=se

Das sieht ja von der Beschreibung her ähnlich aus.

Ich werde es damit probieren und hoffe mal, dass es nicht das gleiche 
Ergebnis, wie normales, weißes A4-Papier ergibt.

von Helmut L. (helmi1)


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Wobei das Foto nicht so ganz zum Text passt.
Ich meine Transparentes Zeichenpapier. Wo man früher mit Tusche drauf 
gezeichnet hat.

http://www.staples.de/SearchEngine-zeichenpapier+a4

von agp (Gast)


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Das ganze nennt sich Transparentblock und sieht so aus

http://www.amazon.de/Folia-8000-25-Transparentpapierblock-80-m%C2%B2/dp/B000FOT88G/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1311529658&sr=8-10

Meiner ist noch von Stables (vor Ort) und hat dort 4,19 EUR gekostet (25 
Blatt), aber aktuell sehe ich den dort gerade nicht mehr.

Der Vorteil von Transparentpapier ist, es verzieht sich nicht im 
Laserdrucker und man kann bei nicht ausreichender Deckung es auch mit 2 
Lagen probieren (Belichtungszeit erhöht sich). Hohe Lichtdurchlässigkeit 
erreicht man mit Pausklar oder etwas ähnlichem (ist natürlich immer 
erwas "Sauerei"). Probieren kann man auch das Blatt zweimal durch den 
Drucker laufen zu lassen (geht nur bei genauem Einzug), um den 
Schwärzungsgrad zu verbessern.

Transparentpapier geht auch gut mit pigmentierten Tinten 
(nicht-pigmentierte Tinten verlaufen und sind diesbezüglich 
unbrauchbar).

von Marcel (gast) (Gast)


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Ah okay, also brauche ich kein Öl drauf streichen oder Pausplar oder 
Ähnliches, richtig?

Hört sich für mich irgendwie ähnlich wie das Verfahren Kopierpapier an. 
Wenn der Toner da richtig gut deckt, sollte es auch gehen, oder klappt 
das nciht?

von Dr. G. Reed (Gast)


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Ich belichte auch mit Transparentpapier, wird nur einmal bedruckt und 
ich benutze keine weiteren Sprays oder sowas.

Das ausgedruckte Layout ist leicht durchscheinend, aber trotzdem werden 
die Platinen einwandfrei belichtet.

von agp (Gast)


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Bei ebay übrigens besser mit Stichwort Transparentpapierblock suchen. 
;)

> Ah okay, also brauche ich kein Öl drauf streichen oder Pausplar oder
> Ähnliches, richtig?

Das kann man nicht pauschal sagen. Kommt immer drauf an, ob die Deckung 
ausreicht, wie stark die UV-Quelle ist, der Abstand etc. MIT Pausklar 
ist die Belichtung nach meiner Erfahrung einfacher, weil nun mal 
wesentlich mehr UV durch die Vorlage dringt. Wenn es auch OHNE klappt, 
warum nicht?!

von Gerd E. (robberknight)


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Ich habe verschiedene Verfahren mit meinem Laserdrucker (HP LJ 4100, 
Original HP-Toner) versucht:

- Laserfolie, unbehandelt: nicht deckend genug, ungleichmäßig
- Laserfolie, mit Tonerfestiger besprüht: gleichmäßig gut deckend

Die Laserfolie verziehen sich leicht. Wenn man das verhindern möchte 
lässt man die Folie vor dem endgültigen Druck 2x mit höherer 
Fixiertemperatur ohne Druckbild durch den Laser. Dann Fixiertemperatur 
reduzieren und richtig bedrucken, dann Tonerfestiger. Das gibt bei mir 
die besten Ergebnisse.

Ich hab sicher 5 oder 6 unterschiedliche transparente Zeichenpapiere 
ausprobiert. Lassen sich gut bedrucken, das Verziehen ist ähnlich wie 
bei der Folie.

Pausklar hat bei mir mit dem Transparentpapier nix gebracht, ist nicht 
wirklich in das Papier eingedrungen.

Nachteil des Transparentpapiers ist der schlechtere Kontrast im 
Vergleich zur Folie. Ich hab Vergleichsreihen gemacht und die 
Belichtungszeiten für jede Methode optimal gewählt. Dann das Ergebnis 
verglichen. Die Laserfolie hat besser abgeschnitten, das ist das was ich 
seit dem verwende.

Meine Empfehlung daher: Kauf Dir ne Dose Tonerfestiger und probier es 
nochmal mit der Folie.

von agp (Gast)


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Gerd E. (robberknight) schrieb:

> Pausklar hat bei mir mit dem Transparentpapier nix gebracht, ist nicht
> wirklich in das Papier eingedrungen.

Der optische Unterschied mit/ohne Pausklar ist bei Transparentpapier 
auch eher gering und dann neigt das Pausklar auch relativ schnell auf 
diesem Papier zu verdunsten. Ich hab hier welches vor mir und das gerade 
nochmal ausprobiert. Solange das Papier durchnässt ist sieht man aber 
den Unterschied schon. Ich bin mir allerdings selber nicht sicher wie 
hoch die UV-Durchlässigkeit generell bei Transparentpapier ist (denke 
sie ist bereits ohne Pausklar schon ganz gut), so dass die Anwendung von 
Pausklar eigentlich nicht mehr viel bringt. Da muss ich selber nochmal 
schauen.

> Ich hab sicher 5 oder 6 unterschiedliche transparente Zeichenpapiere
> ausprobiert. Lassen sich gut bedrucken, das Verziehen ist ähnlich wie
> bei der Folie.

Das wäre mir neu.

von Gerd E. (robberknight)


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>> Ich hab sicher 5 oder 6 unterschiedliche transparente Zeichenpapiere
>> ausprobiert. Lassen sich gut bedrucken, das Verziehen ist ähnlich wie
>> bei der Folie.
>
> Das wäre mir neu.

Ich hab ne A4-Seite mit nem 1x1 cm Raster gefüllt und das mit 
Tintenstrahler auf Tintenstrahlerfolie gedruckt. Das habe ich als 
Referenz genommen und die Laserausdrucke damit auf dem Leuchttisch 
verglichen.

Das Ausmaß des Verziehens hängt aber sicher von der verwendeten 
Laserfolie und der Fixiertemperatur des Lasers ab.

von Marcel (gast) (Gast)


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Meint ihr mit Verziehen, dass sich die Folie nach dem Drucken wellt?

Soweit ich weiß habe ich bei meinem Laserdrucker keine Möglichkeit, die 
Fixiertemperatur einzustellen.

Ich würde wenn es besser ist, auch eine Folie verwenden, am liebsten 
wäre mir etwas günstiges, was ich nicht durch irgendwelche Sprays 
nachbehandeln muss.

Habt ihr auch Erfahrungen mit Kopierpapier?

von agp (Gast)


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Autor: Gerd E. (robberknight) schrieb:

>>> Ich hab sicher 5 oder 6 unterschiedliche transparente Zeichenpapiere
>>> ausprobiert. Lassen sich gut bedrucken, das Verziehen ist ähnlich wie
>>> bei der Folie.
>>
>> Das wäre mir neu.

> Ich hab ne A4-Seite mit nem 1x1 cm Raster gefüllt und das mit
> Tintenstrahler auf Tintenstrahlerfolie gedruckt. Das habe ich als
> Referenz genommen und die Laserausdrucke damit auf dem Leuchttisch
> verglichen.

Da liegt der Knackpunkt drin. Tinte vergleich mit Laser.

Ich habe eine Platinenfläche von 160x100 mm mit OpenOffice erstellt und 
mit Siemenssternen gefüllt (Anzahl 40; angefangen von 0.01 mm 
Liniendurchmesser aufsteigend (+ jeweils 0.01 mm); die letzten beiden 
Sterne wieder 0.25 und 0.15 mm).

Das ganze einmal ausgedruckt auf Transparentpapier und auf normalem 
Laserdruckerpapier. Deckungsgleichheit im Gegenlicht vor 
Plexiglasscheibe beurteilt und .. ist deckungsgleich. Da ich nicht an 
den Verzug durch Hitze auch von normalem 80g Papier glaube ist für mich 
damit der Verzug von Transparentpapier negativ bzw. es verzieht sich 
nicht.

Dann der Vergleich mit dem Tintenausdruck (ip3600) und siehe da, der 
Laserausdruck ist in horizontaler Richtung nach 160 mm etwa 0.5 mm 
kürzer als der Tintenausdruck (vertikal schwer auszumachen), deckt also 
nicht. Ich denke allerdings, mit einer minimalen Skalierung (gibt mein 
Druckertreiber beim 6L leider nicht her) bekäme man beide 
Deckungsgleich. eagle Ausdrucke könnte man allerdings einfach 
sklalieren.

Bei Folen tritt eher ein anderer Effekt auf, da hat man beim Laser einen 
(je nach Folie u. Drucker) nichtlinearen Verzug der Folie, der auch 
heftiger sein kann, als der Unterschied der sich hier zeigt. Insofern 
ist das nach meiner Ansicht noch was anderes.

von Marcel (gast) (Gast)


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Marcel (gast) schrieb:
> Meint ihr mit Verziehen, dass sich die Folie nach dem Drucken wellt?

von agp (Gast)


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Marcel (gast) schrieb:
> Meint ihr mit Verziehen, dass sich die Folie nach dem Drucken wellt?

So schlimm ist es nicht, es sei denn du hast Overheadfolien genommen. ;)

von Marcel (gast) (Gast)


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agp schrieb:
> So schlimm ist es nicht, es sei denn du hast Overheadfolien genommen. ;)

Ja sicher, gibt es denn noch andere Folien, ausser die a* teuren 
Spezielfolien?

Hier wurde aber häufig von Verzug gesprochen. Darunter kann ich mir 
jetzt nichts vorstellen. Ich hatte es manchmal nur, dass meine Folie aus 
dem Drucker etwas gewellt kam.

von Helmut L. (helmi1)


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Ich hatte mit dem Transparentzeichenpapier auch noch keine Probleme mit 
verziehen. LQFP mit 100 Pins gingen bisher problemlos zu aetzen und zu 
loeten.

von Marcel (gast) (Gast)


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lieber dickes und schweres (bessere Temperaturbeständigkeit aber 
undurchlässiger) oder besser ganz dünnes, leichtes?

von Helmut L. (helmi1)


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Marcel (gast) schrieb:
> lieber dickes und schweres (bessere Temperaturbeständigkeit aber
> undurchlässiger) oder besser ganz dünnes, leichtes?

Besser duennes. Bei dickerem hast du an der Seite der Leiterbahnen 
Unterstrahlung.

von Stephan (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Marcel (gast) schrieb:
>> lieber dickes und schweres (bessere Temperaturbeständigkeit aber
>> undurchlässiger) oder besser ganz dünnes, leichtes?
>
> Besser duennes. Bei dickerem hast du an der Seite der Leiterbahnen
> Unterstrahlung.

Deswegen spiegelt man auch den Ausdruck.

von Helmut L. (helmi1)


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Stephan schrieb:
> Deswegen spiegelt man auch den Ausdruck.

Stimmt mach ich sonst auch habe nur nicht daran gedacht.

60 .. 80 Gramm Papier reicht aber.

von Gerd E. (robberknight)


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Marcel (gast) schrieb:
>> Meint ihr mit Verziehen, dass sich die Folie nach dem Drucken wellt?

Nein, sondern daß der Ausdruck auf der Folie im Format ungleichmäßig 
wird, weil manche Teile der Folie sich durch die Hitze beim Fixieren 
stärker ausdehnen als andere.

Wenn Du also nen Raster mit exakt 10mm x 10mm druckst, kommen nachher 
auf der Folie z.B. 10mm x 10,05mm raus.

Bei den Pads stört das in der Regel nicht, auch bei 0,5er Dotpitch hatte 
ich da noch nie Probleme mit. Störend ist es eigentlich nur wenn Du 
zweiseitige Layouts machst und Bohrlöcher mit engem Restring verwenden 
willst. Dann kann es eben sein daß die nicht exakt passen, auch wenn Du 
4 saubere Positionier-Bohrungen in die Ecken der Platine gesetzt hast.

Daher lasse ich die Folien für zweiseitige Platinen vorher zweimal leer 
durch den Drucker um die sozusagen vorzudehnen. Und dann geb ich halt 
nen bischen mehr Restring dazu und dann passt das.

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