Forum: PC-Programmierung Welche GUI hat Zukunft


von Pete (Gast)


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Hallo zusammen,

ich frage mich welche GUI (Windows) Zukunft hat?

Bekannt sind mir folgende:

- WINAPI
- wxGadget
- QT


Grüße und danke
Pete

von Florian K. (flo_k)


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Hallo,

Hab mich zwar lange nicht mehr mit der Thematik beschäftigt, aber ohne 
WinAPI würde es wxWidgets bzw. Qt gar nicht geben...
Die beiden Bibliotheken sind nur OS unabhängige Wrapper...

von martin (Gast)


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Ich find es echt zum Kotzen dass es staendig  neue GUIs  gibt.

Okay   okay,  der geschmack aendert sich mit der Zeit,
MOTIF  oder xview  finden heute  womoeglich  alle grauslig,
oder das Originale  WIN3.11   look & feel.

Aber muss  mann denn , wenn man einen look neu  erfindet,
denn immer auch das Interface neu erfinden?

Radio  button   bleibt  radion button,     aus  die Maus

von Klaus W. (mfgkw)


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Die vielen GUIs gingen ja noch, aber dauernd die immer wieder neue 
Diskussion, was besser ist ...

von Johann (Gast)


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Um die API, die GUI oder geht's um Toolkits?

von Nico S. (nico22)


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Also ich finde auch grausam, dass fast jedes Programm eine eigene GUI 
hat.

von Udo S. (urschmitt)


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Genau! Lang lebe das VT100! :-)
Oder DOS 2.11?

von miller lite (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Die vielen GUIs gingen ja noch, aber dauernd die immer wieder neue
> Diskussion, was besser ist ...
Vor allem, welche ständig neuen GUI-(Toolkits/Frameworks)?

Qt         -> gibt es schon ewig.
GTK        -> gibt es schon ewig.
WxWidgets  -> gibt es schon ewig.
Java       -> gibt es schon ewig.

dann die eher unbekannteren:
FLTK       -> gibt es schon ewig.
FoxToolkit -> gibt es schon ewig.
Ultimate++ -> gibt es schon ewig.

Neue wäre mit DotNet und die Mono-Truppe, die DotNet immer noch hinter 
programmiert.

P.S.: Die Sammlung ist selbstverständlich subjektiv und weit weg von 
vollständig.

von Martin (Gast)


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Es hat  hier niemand etwas gegen ein GUI an sich gesagt....
nur gegen  neue  GUIs  (und damit neu zu schreibenden Code)
alle Jubeljahre

von Reinhard Kern (Gast)


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Martin schrieb:
> Es hat  hier niemand etwas gegen ein GUI an sich gesagt....

gesagt nicht, aber bei Linux wirft derzeit ein GUI-Entwickler nach dem 
anderen entnervt das Handtuch, weil der Mainstream anscheinend zurück 
zum Editieren von Konfigurationsdateien geht - bei Suse kann man z.B. 
keine Grafikauflösung mehr auswählen, ohne in zahlreichen .conf oder 
ähnlichen Dateien Einträge nach Versuch und Irrtum zu machen. Möglichst 
mit vi, back to the roots.

Zurück zur ursprünglichen Frage: Microsoft wechselt mit jeder 
Windows-Generation komplett das Aussehen - muss wohl so sein, damit man 
neue Versionen verkauft. Ob einem das gefällt oder nicht, jedenfalls ist 
es das was sich unter bzw. als Windows durchsetzt. Bei Unixoiden 
herrscht wie schon immer das Chaos. Und Apple fragt ja eh nie danach wie 
es die Kunden/Anhänger/Gläubigen haben möchten.

Gruss Reinhard

von Arc N. (arc)


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Reinhard Kern schrieb:

> Zurück zur ursprünglichen Frage: Microsoft wechselt mit jeder
> Windows-Generation komplett das Aussehen
> - muss wohl so sein, damit man
> neue Versionen verkauft. Ob einem das gefällt oder nicht, jedenfalls ist
> es das was sich unter bzw. als Windows durchsetzt.

http://proteino.de/blog/wp-content/bilder/software/20100303_win7_im_win2k-look.jpg
und
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Windows_2000.png
wo ist da der große Unterschied?

von Udo S. (urschmitt)


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Reinhard Kern schrieb:
> Und Apple fragt ja eh nie danach wie
> es die Kunden/Anhänger/Gläubigen haben möchten.

Na ja, was von Gott kommt zweifelt kein Gläubiger (Glaubender?) an :-)

von ole (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Martin schrieb:
>> Es hat  hier niemand etwas gegen ein GUI an sich gesagt....
> gesagt nicht, aber bei Linux wirft derzeit ein GUI-Entwickler nach dem
> anderen entnervt das Handtuch, weil der Mainstream anscheinend zurück
> zum Editieren von Konfigurationsdateien geht -
Belege, außer deinem Bauchgefühl?

> bei Suse kann man z.B.
> keine Grafikauflösung mehr auswählen, ohne in zahlreichen .conf oder
> ähnlichen Dateien Einträge nach Versuch und Irrtum zu machen.
Pebcak?

> Möglichst
> mit vi, back to the roots.
Schlechter Scherz oder pure Ahnungslosigkeit?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arc Net schrieb:
> http://proteino.de/blog/wp-content/bilder/software...
> und
> http://en.wikipedia.org/wiki/File:Windows_2000.png
> wo ist da der große Unterschied?

Scherzkeks. "Windows 7 im Windows-2000-Look" zu vergleichen mit Windows 
2000 ist irgendwie albern.

von ♪Geist (Gast)


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>ich frage mich welche GUI (Windows) Zukunft hat?
Ich denke HTML-5.

von lrlr (Gast)


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@ole

wie heißt der typ von "the big bang theory" nochmal gleich, der den 
sarkasumus nie "findet" ;-)

von Reinhard Kern (Gast)


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ole schrieb:
>> zum Editieren von Konfigurationsdateien geht -
> Belege, außer deinem Bauchgefühl?

Ich habe ausführlich in Foren recherchiert und nur User gefunden, die 
auch fragten, wie man die Grafik unter Suse einstellen kann, aber keine 
Antworten, ausser natürlich Einstieg in das Editieren von zahllosen 
Konfigurationsdateien, die man aber erst selbst anlegen muss, weil es 
sie unter Suse garnicht gibt (jedenfalls nicht auf meinem Rechner). SAX 
wurde offensichtlich aufgegeben. Da Suse unter VMWare grundsätzlich eine 
falsche Auflösung wählt und sich das ohne grössere Entwicklungsarbeiten 
nicht ändern lässt, ist Suse für mich gestorben. Früher mal war YAST 
vorbildlich, das ist vorbei.

Grub2 Zitat: "In GRUB 2, you should not edit grub.cfg directly. 
Instead, you edit the file /etc/default/grub (which contains some 
default settings); this file feeds data to scripts in the folder 
/etc/grub.d.  And you may edit the scripts (text files) in the folder 
/etc/grub.d; these scripts are used to generate the configuration file 
/boot/grub/grub.cfg.  When you need a new grub.cfg, simply do sudo 
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg."

Das ist für mich ein Rückfall in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und 
das ohne Notwendigkeit, so schwierig ist ein Bootloader nun auch wieder 
nicht zu realisieren.

Die Verwaltung von Samba mit SWAT hat auch noch nie zum gewünschten 
Ergebnis geführt. Vermutlich ist Samba ohne Eingriff in die 
Konfigurationsdateien überhaupt nicht einsetzbar.

Es scheint ein Trend zu sein, dass GUIs in früheren Versionen noch 
funktionierten, in neueren nicht mehr. Wenn ich mir die Entwicklung 
ansehe, z.B. wie bei Grub 2 die Anzahl der zu ändernden Dateien geradezu 
explodiert, habe ich auch durchaus Verständnis, wenn GUI-Entwickler 
sagen macht doch euren Dreck alleine.

Gruss Reinhard

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Reinhard Kern schrieb:
>>> zum Editieren von Konfigurationsdateien geht -
>> Belege, außer deinem Bauchgefühl?
>
> Ich habe ausführlich in Foren recherchiert und nur User gefunden, die
> auch fragten, wie man die Grafik unter Suse einstellen kann,
>
nur mal so nebenbei: das alles hat nichts mit der eigentlichen Frage 
nach der "GUI der Zukunft" zu tun! Die von dir angemerkte Problematik 
ist nur eine Eigenheit einer bestimmten, von dir benannten, 
Linux-Distribution...

... und weiterhin bemerkt: ich bin zwar kein "Windows-Jünger", habe aber 
gehört, dass bestimmte Dinge auch nur über eine kryptische Datei namens 
"Registry" einstellbar sein sollen...

Der Rest deiner Be-/Anmerkungen haben wahrlich überhaupt nichts mit dem 
Thema zu tun und sollen wahrscheinlich nur den allseits bekannten Disput 
Windows vs. Linux provozieren, oder?

Zum eigentlichen Thema: letztendlich ist es doch vollkommen egal, 
welches GUI-Toolkit (und darauf zielte doch die eigentliche Frage, 
oder?) verwendet. Der Programmierer entscheidet, was ihm am besten 
gefällt bzw. was er versteht...! Aussehen tun die grafischen Elemente 
unter den jeweiligen Plattformen(!) jeweils gleich, weil sie von ihr 
vorgegeben werden...

Grüße Uwe

von Alex W. (a20q90)


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Uwe Berger schrieb:
> nur mal so nebenbei: das alles hat nichts mit der eigentlichen Frage
> nach der "GUI der Zukunft" zu tun!

Doch, natürlich! Wenn schon die Konfiguration Ärger macht, wird über 
kurz oder lang der User die GUI wechseln. Wir wollten damals auch Linux 
als Embeddet testen! Aber anstatt brauchbare Tips bekam ich sogar hier 
nur dumme Komentare wie schlecht ich doch bin, und ich soll mir doch 
gefälligst erstmal einlesen. Nun, ne CE-Lizens kostet uns 7 Dollar und 
wir haben Ruhe... (somit ist Linux schonmal gestorben.. gewerblich..)

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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MoinMoin,

vielleicht nochmal etwas klarer: GUI <> Betriebssystem, ...zumindestens 
bei denen, die nicht Windows oder MacOS heißen!

Eine Konfiguration einer GUI (GUI sollte wohl hier das Thema sein...) 
hat nichts (und zwar gar nichts!) mit der grafischen Oberfläche, 
geschweige dem darunterliegenden Betriebssystem zu tun!

Mal zum "Einlesen" im Bezug auf die bisher vermengten Begriffe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem
http://de.wikipedia.org/wiki/Linux
http://de.wikipedia.org/wiki/X_Window_System
http://de.wikipedia.org/wiki/Fenstermanager
http://de.wikipedia.org/wiki/Grafische_Benutzeroberfl%C3%A4che
http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows

Und noch eine Definition, wenn sich schon einige Leute darauf 
einschießen wollen:

Linux <> Suse, Fedora, Ubuntu, ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Linux-Distribution

Grüße Uwe

von Linuxer ex (Gast)


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Alex W. (a20q90) schrieb:

>  Wenn schon die Konfiguration Ärger macht, wird über
> kurz oder lang der User die GUI wechseln. Wir wollten damals auch Linux
> als Embeddet testen! Aber anstatt brauchbare Tips bekam ich sogar hier
> nur dumme Komentare wie schlecht ich doch bin, und ich soll mir doch
> gefälligst erstmal einlesen. Nun, ne CE-Lizens kostet uns 7 Dollar und
> wir haben Ruhe... (somit ist Linux schonmal gestorben.. gewerblich..)

Ich kann dich voll verstehen. Was du hier schreibst sind typische 
Reaktionen die man in einem Linux-Forum erfährt. Alles schon selbst zig 
mal erlebt. Wer an Linux krittelt ist immer der Störenfried und wird als 
solcher abqualifiziert. Das war nicht so als Linux noch in den 
Kinderschuhen steckte. Das hat sich im Laufe der Zeit leider so 
entwickelt. Aus diesem Grunde hab auch ich mich längst vom Linux 
verabschiedet und keine Lust mehr mit Leuten mitzumischen, die einfach 
keinen Benimm haben und das zur Ideologie erheben. Ständig dieser 
ideologische Mist gegenüber Microsoft (heise sei "Dank"). Das war mir 
einfach zu blöd. Außerdem ist man sowieso bei bestimmter Software im 
Nachteil (vor allem im Elektronikbereich) und neue Hardware funktioniert 
eh besser mit einem Win7, als das Glücksspiel unter Linux und die oft 
viel schlechtere Ansteurung oder versteckten cryptischen Befehle. Die 
Bequemlichkeit die einem Windows bietet sucht man oftmals vergebens 
unter Linux und wenn man das anspricht gibts aggressiv-blöde Kommentare 
zu hauf. Keine Community ist in weiten Teilen so verkommen wie die von 
Linux. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so bei Apple/Mac in Foren 
zugeht). Mag sein, dass es bei Ubuntu noch ein Teilchen besser ist, aber 
gerade bei Suse hab ich da einiges erlebt und mitgemacht.

Linus (Gast) schrieb:

>>(somit ist Linux schonmal gestorben.. gewerblich..)

> hach, wie schön! Je mehr Schwachmaten die Linux-Community in Ruhe
> lassen, desto besser können wir ungestört arbeiten.

> Es ist doch immer wieder erheiternd, was für verschwurbelten Dünnschiss
> die Reinhard Kerns und Alex W.s sich ausdenken müssen, um etwas zu
> finden, das sie meinen, an Linux auszusetzen zu haben.

Solche Rötzlöffel wie du sind daran mit beteiligt, dass die 
Linux-Community immer mehr verkommt. Freu dich drüber, das du die Leute 
zu Microsoft treibst.

Mir ist das egal, mein W7 läuft und ich hab meine Ruhe und das Geld 
dafür habe ich gerne gezahlt, so hat man wenigstens das Gefühl einer 
adäquaten Gegenleistung für etliche Jahre und muss sich nicht ständig 
(von dumm-dreisten Bürsch-chen) darüber belehren lassen, dass man beim 
Umsonst-Linux gefälligst keine Ansprüche zu stellen hat.

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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... und nochmal: was hat das Gejammer nun mit der Frage nach der "GUI 
der Zukunft" zu tun?

von Georg A. (Gast)


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Von wem war noch mal der Spruch "It's hard to predict, especially the 
future"?  ;)

Alle GUI-Toolkits haben ihren Anwendungsbereich, Pros und Cons... Wer 
zumindest GUI-mässig plattformunabhängig arbeiten will, ist sicher mit 
Qt oder wxWidgets gut bedient. wxWidgets kenne ich nicht so gut, aber 
bei Qt geht die plattformunabhängigkeit ja auch weit in den GUI-losen 
Bereich (diverse Containerklassen, File-IO, Netzwerk, etc.). Ist schon 
ganz nett, wenn man sich da mal durchgewühlt hat.

Aber sonst siehts düster aus, was die Zukunft angeht. Wie sehr uns der 
ganze Touch-Hype auf dem PC noch trifft, wird sich noch zeigen müssen. 
Das bedingt dann auch wieder eine gewisse Umgewöhnung beim GUI-Design. 
Qt-Anwendungen lassen sich zwar trivial zB. auf das Maemo vom n900 
übersetzen, aber wirklich gut bedienbar ist das dann noch nicht.

Kann sein, dass das GUI-Konzept von Android auch irgendwie (ohne ganzen 
Handy-Emulator...) auf den PC schwappt, oder das von Windows Mobile.

von Sven P. (Gast)


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Manche Leute verstehen aber auch einfach nicht:

Die beste GUI für ein 'Betriebssystem' (das steht jetzt mal 
stellvertretend für Administration usw.) ist GARKEINE.

Versuch doch mal, Windows 7 vernünftig zu automatisieren. Shell-Skripte? 
Was denn, JScript? VBScript? Batchdateien?! Oder nach zehn Jahren 
endlich mal die PowerShell, die dann zwei Versionen später wieder 
abgeschafft wird, wegen Überverkomplizierung?
Bunte Klickidialoge automatisieren sich halt schlecht. Wobei das noch 
möglich war mit Makro-Rekordern, schlimmstenfalls von wegen Fenster-ID 
isolieren und dann Mausbefehle absetzen. Mit der neuen Systemsteuerung 
('Browser-ähnlich') geht das nicht mehr so.

Und wenns dann Kommandozeilenprogramme gibt, dann in Redundanz: Einmal 
Windows-API im Kommandozeilenprogramm und nochmal dasselbe Spiel mit GUI 
nachprogrammiert.

Ist das jetzt die Zukunft?

Dann aber lieber erstmal nur Kommandozeilenkram und 
Konfigurationsdateien, auf die dann ein GUI nach Belieben aufgesetzt 
wird. Fast ohne Redundanz und trotzdem vollständig automatisierbar.

von Stawito (Gast)


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Ich finde Eclipse RCP Anwendungen mit SWT ein recht guter Ansatz.
http://www.eclipse.org/swt/

von Robert L. (lrlr)


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@sven

ich möcht ja nix sagen..

aber die PowerShell (der du den Tod prophezeist..)
wird im gegenteil genau das machen, was du vorschlägst:
zitat:

>. Zukünftig sollen alle Windows-Administrationswerkzeuge der MMC unter der 
>grafischen Oberfläche auf der Windows PowerShell aufbauen, so dass sich >Windows 
sowohl komplett über die grafische Benutzeroberfläche als auch >alternativ über 
die Kommandozeile administrieren lässt.

zum thema (angeblich) kryptische  registry vs. "jedes linux Programm 
sein eigenes .cofig file format" sag ich besser mal nix..



zum eigentlich thema:

Die frage ist nicht beantwortbar (vorallem wenn die so allgemein 
gestellt ist)

dazu müsst man mal wissen, um was für Projekt es geht.

von Fragesteller (Gast)


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Sven P. (haku) schrieb:

> Die beste GUI für ein 'Betriebssystem' (das steht jetzt mal
> stellvertretend für Administration usw.) ist GARKEINE.

Aber nicht mehr heutzutage.

> Versuch doch mal, Windows 7 vernünftig zu automatisieren. Shell-Skripte?
> Was denn, JScript? VBScript? Batchdateien?!

Kommt doch ganz auf die Aufgabe an. MS bietet einiges an Tools 
diesbezüglich an. Ich bin immer wieder überrascht auf welch neue 
Programme man per Zufall bei MS stößt. :)

> Oder nach zehn Jahren
> endlich mal die PowerShell, die dann zwei Versionen später wieder
> abgeschafft wird, wegen Überverkomplizierung?

Na jetzt sei doch nicht gleich so pessimistisch eingestellt. Die 
Powershell ist doch ein recht mächtiges Werkzeug und sie ist nun mal 
vorhanden.

> Bunte Klickidialoge automatisieren sich halt schlecht.

Was hat automatisieren im Prinzip mit der Darstellungsform zu tun? Man 
kann genauso automatisieren, indem man die Auswahl an klickbare Dialoge 
bindet. Letzteres ist für viele verständlicher. Das der Skript-geübte 
das nicht so mag, mag sein.

> Wobei das noch
> möglich war mit Makro-Rekordern, schlimmstenfalls von wegen Fenster-ID
> isolieren und dann Mausbefehle absetzen. Mit der neuen Systemsteuerung
> ('Browser-ähnlich') geht das nicht mehr so.

Weiß nicht was du meinst, es gibt AutoIt und Konsorten ..

> Und wenns dann Kommandozeilenprogramme gibt, dann in Redundanz: Einmal
> Windows-API im Kommandozeilenprogramm und nochmal dasselbe Spiel mit GUI
> nachprogrammiert.

> Ist das jetzt die Zukunft?

Warum nicht? Soll die Zukunft darin liegen wieder alles in versteckten 
Skripten zu verwalten? Wäre DAS (die) Zukunft?

> Dann aber lieber erstmal nur Kommandozeilenkram und
> Konfigurationsdateien, auf die dann ein GUI nach Belieben aufgesetzt
> wird. Fast ohne Redundanz und trotzdem vollständig automatisierbar

Nö. GUI-Dialoge sind dafür da es dem Anwender einfacher zu machen. Nimm 
mal die Möglichkeit jetzt unter Windows 7 eine Notfall-CD zu erstellen. 
Boote mit ihr und du kannst eine Sicherung (die du natürlich zuvor 
erstellt hat, gelle!) einfach wieder zurückspielen. Oder (fast) noch 
schöner, Eingabeaufforderung öffnen, auf sein Windows-Laufwerk gehen, 
dort den FreeCommander.exe aufrufen und .. das Ding startet wirklich, 
alle Files und Directories mit langen Dateinamen erscheinen, Texte sind 
lesbar, Bilder betrachtbar .. herrlich! :) War in vergangenen 
Windows-Versionen so nicht möglich. Da war man auf Bart-PE oder sowas 
angewiesen.

Ist eben ein schön einfaches OS und keine verskriptete 
Spezialistenkiste. ;)

von Christian B. (casandro)


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Das hängt davon ab, was Du machen willst. Willst Du "Hardware 
fernbedienen", dann mach idealerweise einen Webserver drauf und nimm 
HTML(5). Das machen inzwischen alle Druckerhersteller, bzw Hersteller 
von Netzwerkequipment.

Willst du das gleiche in professionell, oder mit weniger Resourcen 
machen, dann mach einen serielle Konsole, evtl. auch per Telnet (=~ 
Konsole über TCP/IP). Jeder der Dein Produkt in einem technischen 
Kontext einsetzt wird Dich dafür lieben, da er plötzlich das Produkt in 
seine Automatisierung einbinden kann. Das findest Du auch bei 
Netzwerkequipment sowie bei einigen besseren Druckern. Wenn Du unbedingt 
willst, kannst Du auch per ANSI-Steuerzeichen richtige GUIs machen.

Solche GUI-Anwendungen, wie es sie noch in den 1990ger Jahren gab, 
sterben langsam aber sicher aus. Man hat heute kein Zitatssuchprogramm 
mehr, weil das heute entweder im Internet ist, oder man einfach eine 
Textdatei hat.

So gesehen, steck nicht viel Zeit in GUIs, sorge lieber dafür, dass der 
Kern des Programmes von der GUI abstrahiert ist. Dann kannst Du die GUI 
jederzeit neu machen. Und auch, dass jedes Programmteil so dokumentiert 
ist, dass Du es an Hand der Dokumentation neu in einer ähnlichen Sprache 
implementieren kannst.

Glaube mir, die GUI mit der Du heute anfängst wird schon in 10 Jahren 
ein Klotz am Bein sein, egal welche Du nimmst.

von was soll das (Gast)


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Nur so als allgemeiner Hinweis:

Bei den üblichen "Spielzeugprogrammen", die so zusammengeklickt werden, 
ist es doch vollkommen egal, mit welchen Tools dies geschieht. Sollten 
tolle neue Oberflächen kommen, klickt man halt was Neues zusammen.

Bei ernsthaften Projekten mit langfristiger Perspektive ist es 
sinnvoller, sich mehr Gedanken über die Architektur und weniger über das 
aktuell verwendete GUI-Tool zuz machen (Stichwort: MVC). Idealerweise 
sollte hier das verwendete GUI mit vertretbarem Aufwand - im Verhältnis 
zum Gesamtprojekt - austauschbar sein.

von Εrnst B. (ernst)


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Also fassen wir zusammen und beenden den Linux<>Windows Flamewar:

Die GUI mit Zukunft™ ist HTML.

Da kümmern sich andere (Browserentwickler) um die Komaptibilität.
Auch HTML-Seiten von 1995 lassen sich heute noch benutzen, und durch 
einfaches hinzufügen von CSS sogar auf aktuelles Look-n-Feel updaten.
HTML5 steht vor der Tür, und diesmal haben sich sogar alle (*incl. MS*) 
dazu committed.
Dich als Anwendungsentwickler braucht es damit erstmal weniger 
interressieren, ob der Anwender anschliessend ein iPad, einen Androiden, 
ein Windows8 Tablet, ein Nokia-Telefon, ein Chromebook oder einen 
"intelligenten Kühlschrank" benutzt.
Und wenn man es nicht gerade darauf anlegt (Captcha o.Ä), lassen sich 
webapps gut automatisieren, Post und AJAX geht auch aus Skripten, also 
ist auch die Komandozeilen-Frickler-Fraktion glücklich.

von Alex W. (a20q90)


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Sven P. schrieb:
> Versuch doch mal, Windows 7 vernünftig zu automatisieren. Shell-Skripte?

Windows Embedded 7 für PC-Systeme und
Windows Embedded Compact 7 für z.B. ARM11

Geht wunderbar, kosten den Hersteller nix (wir ja dem Kunden berechnet)

von Sven P. (Gast)


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Himmel.
Ich möchte nicht MIT WINDOWS automatisieren, sondern WINDOWS SELBST 
automatisieren. Ferngesteuert konfigurieren, Cronjobs und so weiter. All 
das, was z.B. die Boot-Skripte unter Linux erledigen.

Und ich möchte dabei nicht 'zufällig' auf MS-Tools stoßen, mit denen das 
geht, sondern hätte das gerne in dokumentierten Schnittstellen.

Ich versuchs ansonsten realistisch zu sehen. Die Powershell ist mächtig, 
ja. Aber vermutlich (vermutlich!) zu mächtig. So wie es momentan 
anmutet, könnte ich eigentlich auch gleich API-Routinen von Hand 
aufrufen. Das ist keine Shell, mit der man tagtäglich arbeitet. Genauso, 
wie DOS dazumal ein Krampf war. Ich versteh bis heute nicht, wie man 
damit produktiv gearbeitet hat...

Aber nun. Es wird sicherlich einiges nach HTML ausgelagert, sollte sich 
die Cloud mal wieder fangen. Geht ja heute auch prima als Thin-Client. 
Da ist dann Standardisierungsbedarf, denke ich.

von Robert L. (lrlr)


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>Εrnst B✶

stimmt



wann kommt nochmal gleich die photoshop oder Premiere oder autocad HTML5 
Version ;-)

von Achim Schulte (Gast)


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>wann kommt nochmal gleich die photoshop oder Premiere oder autocad HTML5
>Version ;-)

...
<div style="width:1px;height:1px;top:163;left:42;color#7411FF"></div>
<div style="width:1px;height:1px;top:163;left:43;color#7411FF"></div>
....

von Martin (Gast)


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>> klickt man halt was Neues zusammen

Jaja, und  wer schreibt  dann die  hunderte von
callback-routinen um?

Das  zusammenklicken eines neuen GUIs ist  in der Tat schnell
gemacht,  aber all die Scheiss callbacks

von Martin (Gast)


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Du bist echt ne arme Sau wenn Du das selbst entscheiden musst welche GUI 
Du nehmen sollst.

Lass doch  die Sachzwaenge entscheiden:

auf welcher Hardware/ Betriebssystem  muss es laufen -> da scheiden 
schon  mal  90%  aller GUIS aus.  Ich glaube nicht,  dass z.B.
TCL/TK unter Andoid  laeuft.

von Martin (Gast)


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Und richte  Dich gedanklich darauf  ein  dass Du in 2-5 Jahren sowie 
alles umschreiben musst agal wofuer Du Dich heute entscheidest.

von Robert L. (lrlr)


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> dass Du in 2-5 Jahren sowie
>alles umschreiben musst agal wofuer Du Dich heute entscheidest.

Glaskugel ausgepackt..

"wir" arbeiten seit über 12 Jahren mit Delphi (ab 3)


ja, es ist "nur" win32
aber dank quasi "monopol" von Windows im Firmen Bereich..
kein problem ..

"totgesagt" wurde das schon "immer"...

von Martin (Gast)


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Robert L. schrieb:
> "wir" arbeiten seit über 12 Jahren mit Delphi (ab 3)

Schwein gehabt  vor 12 Jahren auf das richtige Pferd  gesetzt zu haben.
Oder eine  supi Glaskugel.

von Εrnst B. (ernst)


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Robert L. schrieb:
> wann kommt nochmal gleich die photoshop oder Premiere oder autocad HTML5
> Version ;-)

Die brauchen noch etwas länger. Aber auch sowas wird kommen...

Wer vor 15 Jahren behauptet hätte, dass wir irgendwann einmal 
Textverarbeitung und Tabellenkalkulation im Webbrowser haben werden, 
wäre damals wohl in die Klapse eingeliefert worden...
Heut schau dir Office365 oder Google Docs  usw. an.

Klar, Sonderanwendungen die besser lokal laufen wird es weiterhin geben. 
Aber das werden Sonderfälle bleiben.

Deshalb bleibt meine Antwort auf die Ursprungsfrage

> welche GUI (Windows) Zukunft hat

HTML5, solange der TE seine Anforderungen nicht präzisiert.

von Rolf Magnus (Gast)


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Kannst du mal ein paar von diesen mutmaßlichen Unmengen von GUI-Toolkits 
von vor 12 Jahren nennen, die mit aktuellen Systemen inkompatibel sind?

von Arc N. (arc)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Robert L. schrieb:
>> wann kommt nochmal gleich die photoshop oder Premiere oder autocad HTML5
>> Version ;-)
>
> Die brauchen noch etwas länger. Aber auch sowas wird kommen...
>
> Wer vor 15 Jahren behauptet hätte, dass wir irgendwann einmal
> Textverarbeitung und Tabellenkalkulation im Webbrowser haben werden,
> wäre damals wohl in die Klapse eingeliefert worden...
> Heut schau dir Office365 oder Google Docs  usw. an.
>
> Klar, Sonderanwendungen die besser lokal laufen wird es weiterhin geben.
> Aber das werden Sonderfälle bleiben.

Das erzählen die Marketingabteilungen von Google, MS, Amazon, HP, IBM 
etc. pp. auch. Fakt ist, das die lokalen Rechner immer leistungsfähiger 
werden und immer weniger auf zentrale Daten/Server angewiesen sind (auch 
P2P-Netze brauchen keine Cloud).
Den Rest (z.B. UIs/Interaktion in die Cloud zu verlagern) "verbietet" 
die Physik. Stichwort: Latenz. Beispiel: UI Antwortzeiten, soll der 
Benutzer das Gefühl haben, das die Anwendung instantan antwortet, muss 
diese innerhalb von maximal 50 ms antworten und rendern und das bei 
einem Software-Stack der heute etwa so aussieht: Binär-Daten in 
Textumwandeln, in XML/JSON etc. verpacken, in HTTP, TCP/IP und 
Ethernet...auf der Server-Seite das Spiel wieder zurück, "etwas 
rechnen", die "binären Antworten" erneut durch den Stack und auf dem 
Client wiederum entpacken, dazwischen noch haufenweise 
Plausibilitäts/etc.-Tests, dann etwas HTML(webgl, canvas) generieren und 
durch das lokale OS dann irgendwann mal zur Grafikkarte und zum 
Bildschirm...das ist Schwachsinn

von Reinhard Kern (Gast)


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Arc Net schrieb:
> dann irgendwann mal zur Grafikkarte und zum
> Bildschirm...das ist Schwachsinn

Natürlich gibt es Nachteile, aber man muss auch die unbestreitbaren 
Vorteile sehen: keine Behörde muss mehr morgens um sieben mit einem 
Durchsuchungsbefehl anrücken, die richtige URL genügt. Für Video und 
Audiodaten werden Lizenzgebühren vollautomatisch bei jedem Abspielen 
abgeführt. Und bei jedem Arbeitsschritt kann die genau abgestimmte 
Werbung eingeblendet werden. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit...

Gruss Reinhard

von Georg A. (Gast)


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> Klar, Sonderanwendungen die besser lokal laufen wird es weiterhin geben.

Das verrückte ist ja, dass vor ca. 20 Jahren das Terminal-System (also 
dummes (Text)Terminal, alles läuft auf dem Grossrechner inkl. Storage) 
zugunsten des Workstationsystems (wo nur noch die Files vom Server 
kamen, wenn überhaupt) abgeschaft wurde. Wie ich damals so aus Spass und 
Interesse noch in den Untiefen von VM/SP+CP/CMS+Rexx am 3270er-Terminal 
gebohrt habe, hat mir ein hipper Trendboy noch gesagt, dass ich damit 
aufhören soll, das hat ja eh keine Zukunft mehr.

Und jetzt? Die Kisten sind wieder alle virtualisiert und das lokale 
Display läuft auch wieder im "Blockmodus" und reagiert nicht, wenn der 
AJAX-Server in der Cloud grade überlastet ist. Hat sich nix geändert, 
ausser dass jetzt alles bunt ist.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Pete schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich frage mich welche GUI (Windows) Zukunft hat?
>
> Bekannt sind mir folgende:
>
> - WINAPI
> - wxGadget
> - QT
>
>
> Grüße und danke
> Pete

Win-API ist keine GUI, eher die unter der Win-API zum Einsatz kommende 
GDI.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Fragesteller schrieb:
> Aber nicht mehr heutzutage.
Doch, es ist doch Schwachsinn, wenn die GUI eingebaut und nicht optional 
ist. Das hat der Welt KVM-Switches beschert, *NIX kann man auch notfalls 
über die serielle Konsole retten, wenn das Netzwerk nicht geht. Bei 
Windows braucht man gleich das ganze KVM-Geraffel.
Wenn das OS keine 'eingebaute' GUI hat und diese nur ein Aufsatz ist 
folgt daraus, dass jene beliebig austauschbar ist. z.B. Android <-> Xorg

Und ja, grub2 ist wirklich scheußlich, genauso wie der Trend zu '*tool 
set foo bar'.

von Matthias Melcher (Gast)


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Hi,

ich bin einer der Autoren von FLTK. Uns gibt's seit 14 oder so Jahren, 
und es wird uns auch weiterhin geben. FLTK hat MSWindows von '95 bis 
Windows 7 überlebt, SGI's Iris, Linux, SunOS, MacOS 8 bis OS X Tiger, 
und es läuft schneller und besser denn je.

FLTK ist so klein und schnell, dass es auch auf Embdded System 
problemlos läuft.

Sicher,  es gibt zwar keine Transparenz durch Milchglassimulation, aber 
um mal eben schnell eine klein App zusammen zu bauen, die auf all diesen 
Systemen läuft, is FLTK spitze.

 - Matthias

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Arc Net schrieb:
> Das erzählen die Marketingabteilungen von Google, MS, Amazon, HP, IBM
> etc. pp. auch. Fakt ist, das die lokalen Rechner immer leistungsfähiger
> werden und immer weniger auf zentrale Daten/Server angewiesen sind (auch
> P2P-Netze brauchen keine Cloud).

Richtige Beobachtung, falscher Schluss. Der Browser ist inzwischen so 
leistungsfähig, dass er kein Thin Client mehr sein muss der jeden 
Tastendruck zum Server sendet und dann ein Pixel malt. Die 
Anwendungslogik läuft komplett lokal im Browser, die "Cloud" verwaltet 
nur Programmcode und Daten.

von Arc N. (arc)


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Luk4s K. schrieb:
> Fragesteller schrieb:
>> Aber nicht mehr heutzutage.
> Doch, es ist doch Schwachsinn, wenn die GUI eingebaut und nicht optional
> ist. Das hat der Welt KVM-Switches beschert, *NIX kann man auch notfalls
> über die serielle Konsole retten, wenn das Netzwerk nicht geht. Bei
> Windows braucht man gleich das ganze KVM-Geraffel.

Für solche Notfälle gibt's seit Ewigkeiten EMS
http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc739249(WS.10).aspx
http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc786105(v=ws.10).aspx
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ff542282(v=vs.85).aspx


> Wenn das OS keine 'eingebaute' GUI hat und diese nur ein Aufsatz ist
> folgt daraus, dass jene beliebig austauschbar ist. z.B. Android <-> Xorg
>
> Und ja, grub2 ist wirklich scheußlich, genauso wie der Trend zu '*tool
> set foo bar'.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Arc Net schrieb:
> Für solche Notfälle gibt's seit Ewigkeiten EMS
> http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc739249(WS.10).aspx
> http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc786105(v=ws.10).aspx
> http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ff542282(v=vs.85).aspx
Immerhin etwas

Meine Quelle war Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/KVM-Switch#Betriebssystem-Unterst.C3.BCtzung
>KVM-Switches erfuhren erst mit dem Aufschwung der Microsoft-Betriebssysteme
>Windows 2000 und Windows 2003 im Server-Umfeld weite Verbreitung. Diese
>Betriebssysteme lassen sich ohne Tastatur, Monitor und Maus nicht
>zufriedenstellend steuern. Im traditionellen Umfeld der Unix-Server sind
>KVM-Switches nicht verbreitet, da sich diese Rechnergattung über eine
>serielle Schnittstelle vollständig fernsteuern lässt.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Wobei sich die Frage stellt, ob es denn unbedingt plattformübergreifend 
sein muß. Für mich als Linux-Nutzer habe ich diese Frage schon vor 
längerer Zeit mit einem NEIN beantwortet da der Aufwand in keinem 
gesunden Verhältnis zum Nutzen (für mich persönlich gleich Null) steht. 
Für andere Projekte gibt es aber halt wieder andere Präferenzen.
Als GUI verwende ich immer noch das "alte" GTK 1.2 in C ohne ++. Da 
heutzutage (wahrscheinlich) keine Linux-Distribution mehr GTK 1.x mit 
installiert, linke ich die notwendigen Bibliotheken einfach statisch.

Gruß Jörg

von ole (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> ole schrieb:
>>> zum Editieren von Konfigurationsdateien geht -
>> Belege, außer deinem Bauchgefühl?
> Ich habe ausführlich in Foren recherchiert und nur User gefunden, die
> auch fragten, wie man die Grafik unter Suse einstellen kann, aber keine
> Antworten, ausser natürlich Einstieg in das Editieren von zahllosen
> Konfigurationsdateien, die man aber erst selbst anlegen muss, weil es
> sie unter Suse garnicht gibt (jedenfalls nicht auf meinem Rechner). SAX
> wurde offensichtlich aufgegeben. Da Suse unter VMWare grundsätzlich eine
> falsche Auflösung wählt und sich das ohne grössere Entwicklungsarbeiten
> nicht ändern lässt, ist Suse für mich gestorben. Früher mal war YAST
> vorbildlich, das ist vorbei.
Mal ganz im Ernst, wenn du VMWare einrichtest, solltest du schon ein 
versierter Nutzer sein.
Aber ich gebe dir Recht, wenn X geht -> super, wenn nicht, dann viel 
Spaß. Ist aber irgendwie wie früher, entweder spuckte dir X -configure 
was passendes aus, oder du hast Kopfschmerzen vor dir.
Und bei SaX2 musste man aber auch immer wissen, was man hat und will.

> Grub2 Zitat: "In GRUB 2, you should not edit grub.cfg directly.
> Instead, you edit the file /etc/default/grub (which contains some
> default settings); this file feeds data to scripts in the folder
> /etc/grub.d.  And you may edit the scripts (text files) in the folder
> /etc/grub.d; these scripts are used to generate the configuration file
> /boot/grub/grub.cfg.  When you need a new grub.cfg, simply do sudo
> grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg."
> Das ist für mich ein Rückfall in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und
> das ohne Notwendigkeit, so schwierig ist ein Bootloader nun auch wieder
> nicht zu realisieren.
Was denn?
-Dass Ort und Name der Datei sich geändert hat?
-Der lilo-artige Rückschritt mit update-grub (oder dem Befehl da
 oben)?
Als normaler Anwender hat damit aber auch keine Berührungen und eine 
GUI, die die menu-lst eingerichtet hat, wäre mir neu. Okay, vielleicht 
kann/konnte das yast.

> Die Verwaltung von Samba mit SWAT hat auch noch nie zum gewünschten
> Ergebnis geführt. Vermutlich ist Samba ohne Eingriff in die
> Konfigurationsdateien überhaupt nicht einsetzbar.
> Es scheint ein Trend zu sein, dass GUIs in früheren Versionen noch
> funktionierten, in neueren nicht mehr. Wenn ich mir die Entwicklung
> ansehe, z.B. wie bei Grub 2 die Anzahl der zu ändernden Dateien geradezu
> explodiert, habe ich auch durchaus Verständnis, wenn GUI-Entwickler
> sagen macht doch euren Dreck alleine.
Keine Ahnung.

> Gruss Reinhard
Gruß Ole

von Arc N. (arc)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Arc Net schrieb:
>> Das erzählen die Marketingabteilungen von Google, MS, Amazon, HP, IBM
>> etc. pp. auch. Fakt ist, das die lokalen Rechner immer leistungsfähiger
>> werden und immer weniger auf zentrale Daten/Server angewiesen sind (auch
>> P2P-Netze brauchen keine Cloud).
>
> Richtige Beobachtung, falscher Schluss.
> Der Browser ist inzwischen so
> leistungsfähig, dass er kein Thin Client mehr sein muss der jeden
> Tastendruck zum Server sendet und dann ein Pixel malt.

Der Text ging noch etwas weiter...
>> Den Rest (z.B. UIs/Interaktion in die Cloud zu verlagern) "verbietet" die
>> Physik. Stichwort: Latenz.

Wie "gut" bzw. "nicht gut" das geht, kann man sich bei Palm/HP und webOS 
ansehen. Da ist das UI primär nur HTML und JavaScript, ebenso Googles 
Chromebooks, das scheinbar mehr Rechenleistung braucht 
http://www.heise.de/mobil/meldung/Intel-und-Google-wollen-Chromebooks-beschleunigen-1282708.html
Wie "gut" das bei Windows 8 funktioniert, wird man auf/ab der BUILD 
sehen.

Was bringt's? Erst mal nichts, da es keinen Standard für die 
UI-Elemente/Events/ oder gar den Zugriff auf das restliche System gibt.
Falls es das irgendwann geben sollte, hat man die ultimative Scam/Scare- 
und Malware-Plattform, da alles überall läuft.

von Zwie B. (zwieblum)


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@Matthias Melcher: Ich hab' seit 4 Jahren FLTK als GUI im Einsatz und 
bin sehr zufrieden. An dieser Stelle mal danke für das tolle Ding :-)

von Matthias Melcher (Gast)


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@zwieblum: Prima, freut mich! Ich arbeite z.Zt. an echtem cross platform 
rapid development. Mal sehen, ob's klappt.

Nutzt Du FLTK zusammen mit Microcontrollern? Ich habe inzwischen eine 
gute Unterstützung der seriellen Schnittstelle um mit meinen PIXs zu 
reden. Jetzt hat auch das erste USB Projekt mit FLTK geklappt...

von Sebastian G. (jaseg)


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Ich hab bisher mit Java (Swing) und Qt GUIs programmiert, und ich würde 
behaupten, dass beide Zukunft haben. Bei Qt sei angemerkt, dass das vor 
allem ein großes cross-platform-Toolkit ist, was natürlich praktisch ist 
-- hat aber den Riesennachteil, dass die Binaries im Zweifelsfall 
(selbst statisch gelinkt) riesig werden (Ich meine das waren so 30MB für 
ein Progrämmchen mit Tray-Icon und Config-Dialog). Ich "mag" bisher 
beide der genannten, wobei ich bei weiteren Projekten abwägen würde: 
Wenn ich keine Funktion brauche (oder brauchen könnte), die nur in Qt 
auffindbar ist, würde ich gerade kleinere Toolkits in Betracht ziehen -- 
schließlich ist das auch für den Anwender komfortabler.

von Zwie B. (zwieblum)


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@Matthias Melcher: Ich krieg' meine Daten normalerweise über RS232. Am 
Anfang hab' ich da nicht so genau aufgepasst und FLTK-Funktionen wild 
über Threads verstreut aufgerufen, war ein Spaß zum Debuggen (nicht, 
dass das nicht im Handbuch stünde...)

Crossplatform wäre ganz nett, aber von Sourcecodecompatibilität zu Linux 
ist das Windows/Mingw-Gespann noch weit weg. Aber das betrifft die 
grundlegenden Funktionen und nicht die GUI (scandir, DIR vs. wDIR etc).

Vor FLTK habe ich mich mit QT und GTK rumgeschlagen. So wirklich warm 
bin ich beiden nicht geworden (viel zu kompliziert).

von huki (Gast)


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Unter Windows gibts doch nur eine GUI.

von Sven P. (Gast)


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Zwie Blum schrieb:
> Crossplatform wäre ganz nett, aber von Sourcecodecompatibilität zu Linux
> ist das Windows/Mingw-Gespann noch weit weg. Aber das betrifft die
> grundlegenden Funktionen und nicht die GUI (scandir, DIR vs. wDIR etc).
Nu, in QT stecke ich gerade drin, eine Anwendung für Windows und Unix. 
Quellenkompatibilität ist in weiten Teilen tatsächlich da, denn QT 
abstrahiert auch das Nötigste an Verwaltung (z.B. Verzeichnislisting, 
was du da ansprichst, Netzwerk usw.).

Lediglich die serielle Schnittstelle habe ich selbst angepasst. 
Eigentlich fällt ansonsten auch nur Windows negativ auf. Für besagte 
serielle Schnittstelle muss ich sage und schreibe acht verschiedene 
Suchmethoden anwenden, um an eine Liste aller verfügbaren Schnittstellen 
zu kommen. Ich konnts nicht glauben, aber das machen andere Programme 
ernstlich auch so. Dann das beknackste dreifach vorhandene API (Ansi, 
Wide und automatisch), schlimmes Zeigerherumgecaste durch 
'Universalparameter' (lParam, wParam) und solcherlei.

von Zwie B. (zwieblum)


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grins erfreulich, dass ich mit Windows nicht alleine dastehe. 
Zugegeben, mir fehlt auch irgendwie die Motivation mit dem M$-Müll 
nochmal runzumachen. Compilieren erledige ich auch über mingw-w64 
Crosscompiler unter Debian - ich komm' einfach mit der kastrierten Shell 
nicht zusammen, ganz zu schweigen von den IDEs ... brrr. Wenn's nicht 
geht und der Gluelayer dicker als 100 Zeilen wird, dann soll sich jemand 
anders damit rumplagen. Das Leben ist so schon kurz genug :-)

von Sebastian G. (jaseg)


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Ich hatte mal die Ehre, ein Programm zu schreiben, das auf den Zugriff 
auf eine PDF-Datei reagiert. 1. Idee: Adobe-Reader-Plugin. Problem: 
API-Lizenz kostet über 1k€. Weiterer Nachteil wäre, dass für jeden 
PDF-Viewer ein eigenes Plugin erforderlich gewesen wäre. Letztendlich 
artete das Projekt darin aus, dass ich einen Dateisystem-Filtertreiber 
schrieb (analoge werden von Virenscannern verwendet) der jeden 
Dateizugriff jedes Programms abfängt. Unter Linux reichte eine per 
LD_PRELOAD eingebundene .so mit einem modifizierten fopen, die mit den 
registrierten PDF-Readern geladen wird.
(sorry für diesen M$-Rant)

Hinsichtlich der Portabilität ist Java (auch bezüglich der 
Entwicklungsumgebungen) schwer zu schlagen, doch mit Systemnahen Dingen 
wie USB oder Seriellen Ports sieht es hier echt böse aus.

von Matthias Melcher (Gast)


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@zwieblum: so lange du nur den Dateinamen brauchst, kannst Du in FLTK 
diese API nutzen:

int fl_filename_list(const char *d, struct dirent ***l, Fl_File_Sort_F 
*s = numericsort);

void filename_free_list(struct dirent ***l, int n);

Dann siehst und hörst Du nix von MSWindows/Unix/MinGW oder sontswas. 
"dirent" ist in diesem Fall gleich für alle Plattformen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Ich habe ausführlich in Foren recherchiert und nur User gefunden, die
> auch fragten, wie man die Grafik unter Suse einstellen kann, aber keine
> Antworten, ausser natürlich Einstieg in das Editieren von zahllosen
> Konfigurationsdateien, die man aber erst selbst anlegen muss, weil es
> sie unter Suse garnicht gibt (jedenfalls nicht auf meinem Rechner).

Wenn Du in Foren recherchiert hast, ist es kein Wunder, daß Du nichts 
gefunden hast. Die meisten Foren sind voll ahnungsloser Besserwisser, 
die ihren Dunning-Kruger-Effekt ausleben. Elektronikforen wie hier, wo 
es viele kompetente Leute gibt, sind da eine rühmliche Ausnahme. Schau 
her, was die gute alte SDB ausspuckt:

http://en.opensuse.org/SDB:Configuring_graphics_cards

> Früher mal war YAST vorbildlich, das ist vorbei.

YAST war (und ist vermutlich) das leistungsfähigste Werkzeug seiner Art, 
aber bei Profis trotzdem unbeliebt. Die wollen detaillierte und genaue 
Kontrolle über ihr System haben und können dabei kein Werkzeug brauchen, 
das eigenmächtig an ihren Konfigurationsdateien herumfummelt.

YAST und ähnliche Werkzeuge sind primär etwas für Anfänger, um ihnen den 
Einstieg zu erleichtern. Das ist der Sinn und Zweck dieser Werkzeuge, 
und in der Regel erfüllen sie ihn recht gut. Wer aber mehr von seinem 
Linux will, als daß es irgendwie läuft, erreicht dann sehr schnell die 
Grenzen solcher Werkzeuge.

> Grub2 Zitat: "In GRUB 2, you should not edit grub.cfg directly.
> Instead, you edit the file /etc/default/grub (which contains some
> default settings); this file feeds data to scripts in the folder
> /etc/grub.d.  And you may edit the scripts (text files) in the folder
> /etc/grub.d; these scripts are used to generate the configuration file
> /boot/grub/grub.cfg.  When you need a new grub.cfg, simply do sudo
> grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg."
>
> Das ist für mich ein Rückfall in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und
> das ohne Notwendigkeit, so schwierig ist ein Bootloader nun auch wieder
> nicht zu realisieren.

Das ist kein "Rückfall", sondern macht die Funktionalität und 
Flexibilität für Leute zugänglich, die kein GUI benutzen. Geübte 
Anwender verwalten ein Linux- oder auch ein UNIX-System auf der 
Kommandozeile viel schneller und effizienter als mit GUI-Werkzeugen.

Interessanterweise geht auch Microsoft mittlerweile diesen Weg. Nachdem 
Kommandozeilen lange Zeit aus den MS-Produkten verschwinden sollten und 
eher stiefmütterlich behandelt und gepflegt wurden, ist man heute in die 
Gegenrichtung geschwenkt -- das zeigen Entwicklungen wie der Windows 
Scripting Host (WSH) und die Powershell. Die Systemadministration über 
Remoteverbindungen oder für viele Systeme ist über eine Kommandozeile 
einfach viel flexibler, schneller und besser automatisierbar.

HTH,
Sheeva

von Reinhard Kern (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Schau
> her, was die gute alte SDB ausspuckt:

Hallo,

das kenne ich natürlich, aber das ist eben genau das, was Linux als 
Desktop praktisch unbrauchbar macht. Um 1024 x 768 einzustellen anstatt 
800 x 600 wie von Suse vorgegeben, ist ein Tutorial mit Versuch und 
Irrtum in Konfiguarationsdateien und mit Kommandozeilen-Programmen 
unzumutbarer Overkill.

Von einem heutigen Desktop-System kann ich VERLANGEN, dass sich die 
Bildschirmauflösung per Knopfdruck einstellen lässt. Auch wenn dir das 
nicht bewusst ist: wir leben nicht mehr in den 80er-Jahren des vorigen 
Jahrhunderts, und auch als Geschäftsführer muss ich Systeme ablehnen, 
bei denen eine Sekretärin erst eine Programmiersprache lernen und ihre 
Software nicht nur kompilieren, sondern auch debuggen muss (weil 
Linuxsoftware sich nie, nie, nie so commpilieren lässt wie sie 
ausgeliefert wird, das ist ja uncool), bevor sie einen Brief schreiben 
kann. Damit sinkt die Produktivität nahe Null, und darauf kommt es an. 
Nicht darauf, einen Nerd beschäftigen zu müssen, der den ganzen Tag 
Linux-Software downloadet, debuggt, kompliert und konfiguriert. Die sind 
hier im Forum gut aufgehoben, aber nicht in einer gut geführten Firma.

Gruss Reinhard

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Linuxer ex,

Linuxer ex schrieb:
> Was du hier schreibst sind typische Reaktionen die man in einem
> Linux-Forum erfährt.

Ich bin jetzt seit Mitte der Neunziger mit Linux unterwegs, habe so 
etwas selbst noch nie erlebt und bei anderen nur dann, wenn es 
gerechtfertigt war. Aber ich versuche auch, ein Problem zuerst mithilfe 
der (meist sehr guten und umfangreichen) Dokumentation zu lösen, bevor 
ich andere Leute belästige -- und zudem ist es immer noch der Ton, der 
die Musik macht.

Mir sind allerdings schon etliche Frager über den Weg gelaufen, die sich 
erkennbar nicht die geringste Mühe gegeben haben, ihr Problem selbst zu 
lösen -- und die dann auch noch unverschämt wurden, wenn niemand seine 
kostbare Freizeit dafür aufwenden wollte, ihnen kostenlos eine Frage zu 
beantworten, die sie binnen Sekunden selbst hätten lösen können.

Wenn hier im Forum jemand die hundertste Frage zu den ohmschen Gesetzen 
postet und sich dann frech beschwert, wenn man ihn auf entsprechende 
Einsteigerliteratur verweist, statt ihm die Lösung haarklein bis ins 
Detail vorzukauen -- "RTFM" eben -- dann werden die hiesigen Forennutzer 
auch ziemlich ungehalten.

> Wer an Linux krittelt ist immer der Störenfried und wird als
> solcher abqualifiziert. Das war nicht so als Linux noch in den
> Kinderschuhen steckte. Das hat sich im Laufe der Zeit leider so
> entwickelt.

Das ist mir noch nie passiert. Natürlich kann das daran liegen, daß ich 
als recht erfahrener UNIX-Systementwickler und -Administrator wohl nicht 
sonderlich viele Anfängerfragen stelle -- und daß eine Kritik, wenn ich 
sie äußere, fachlich kompetent und fundiert ist. Deswegen käme ich auch 
nie auf die jecke Idee, Kommandozeilenbefehle und Konfigurationsdateien 
als "Relikt aus dem letzten Jahrhundert" abzutun. Weil ich nämlich weiß, 
welchen Zwecken das dient und welche Vor- und Nachteile es hat. ;-)

Wie auch immer, hat der Linux-Boom leider auch dazu geführt, daß viele 
Communities verstopft wurden von Leuten, die sich mit ihrem neuen System 
gar nicht beschäftigen, sondern es einfach nur benutzen wollen. Mit 
einem Wort: die eine Art besseres Windows gesucht haben und sich dann 
enttäuscht darüber beklagt haben, daß Linux kein besseres Windows ist 
und das, hoffe ich jedenfalls, auch nie werden wird.

> Außerdem ist man sowieso bei bestimmter Software im Nachteil (vor allem
> im Elektronikbereich) und neue Hardware funktioniert eh besser mit einem
> Win7, als das Glücksspiel unter Linux und die oft viel schlechtere
> Ansteurung oder versteckten cryptischen Befehle.

Darüber kann man sicher unterschiedliche Auffassungen vertreten. Meine 
DiffSCSI-Controller laufen bis heute nicht unter Windows, aber ok, 
welcher Endanwender hat schon sowas. Aber ich kenne auch eine Reihe 
anderer Hard- und Software, die unter Linux bedeutend performater, 
stabiler und runder läuft als unter Windows. Ist halt die Frage, was man 
braucht -- und wie viel Aufwand man zu betreiben bereit ist, um es zum 
Laufen zu bringen.

Die kryptischen Befehle sind aus meiner Sicht übrigens trotz allem die 
bessere Ansteuerung. Kryptische Befehle sind nämlich meistens gar nicht 
kryptisch, sondern logisch, und sie lassen sich eben nicht nur mit der 
Maus anklicken, sondern auch über eine Remoteverbindung anstoßen oder in 
einem Script verwenden. Aber klar, zu deren Benutzung muß man eben auch 
mal in die Dokumentation schauen, das ist nicht selbsterklärend wie ein 
GUI -- bei denen es aber auch einige haarsträubende Exemplare gibt.

> Die Bequemlichkeit die einem Windows bietet sucht man oftmals vergebens
> unter Linux und wenn man das anspricht gibts aggressiv-blöde Kommentare
> zu hauf.

Linux ist nicht das bessere Windows. Wenn Du nur nach einem Ersatz für 
Windows suchst, ist Linux die falsche Wahl -- dann solltest Du eher in 
Richtung MacOS/X gehen, wenn Du möchtest. Linux ist anders, und um es 
effizient zu nutzen, muß man sich auf dieses Anderssein einlassen.

Darum empfehle ich jedem Einsteiger die Lektüre des Standardwerks 
"Linux" von Michael Kofler, IIRC bei Addison-Wesley, und Interessierten 
zusätzlich "Linux im Netz" von Dr. Bernhard Röhrig, erschienen bei C&L. 
Außerdem gibt es unter /usr/src/linux eine ausführliche Dokumentation 
des Kernels, unter /usr/share/doc jeweils Dokumentationen für jedes 
einzelne Softwarepaket sowie Manpages und info-Seiten für fast alle 
Befehle.

Beste Grüße,
Sheeva

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> das kenne ich natürlich, aber das ist eben genau das, was Linux als
> Desktop praktisch unbrauchbar macht. Um 1024 x 768 einzustellen anstatt
> 800 x 600 wie von Suse vorgegeben, ist ein Tutorial mit Versuch und
> Irrtum in Konfiguarationsdateien und mit Kommandozeilen-Programmen
> unzumutbarer Overkill.

Ist es? In der Zeit, in der ich die passende Stelle in dem Tutorial 
gefunden und angewendet habe, ist Dein GUI nichtmal gestartet. ;-)

> Von einem heutigen Desktop-System kann ich VERLANGEN, dass sich die
> Bildschirmauflösung per Knopfdruck einstellen lässt.

Von einem kostenlosen System, das Dir geschenkt wird, kannst Du erst 
einmal überhaupt gar nichts verlangen. Das Problem ist dabei nicht das 
System, dessen Designentscheidungen Du nicht verstehen kannst oder 
willst, sondern das Problem ist Deine Anspruchshaltung. SCHREIEN wird 
Dir da auch nicht viel helfen, fürchte ich.

> Auch wenn dir das nicht bewusst ist: wir leben nicht mehr in den
> 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts,

Das ist mir tatsächlich aufgefallen -- natürlich nur wegen Y2K. Aber 
sogar Microsoft hat ja mittlerweile eingesehen, daß eine Kommandozeile 
durchaus sinnvoll ist. Auch die Apple-Systeme haben seit OS/X eine 
Kommandozeile -- nur Du hälst diese für ein Relikt aus den 80'ern. Das 
sagt allerdings mehr über Dich und Deine Kompetenzen als über die 
Entscheidungen der Entwickler in der professionellen Systementwicklung 
aus.

> und auch als Geschäftsführer muss ich Systeme ablehnen,
> bei denen eine Sekretärin erst eine Programmiersprache lernen und ihre
> Software nicht nur kompilieren, sondern auch debuggen muss (weil
> Linuxsoftware sich nie, nie, nie so commpilieren lässt wie sie
> ausgeliefert wird, das ist ja uncool), bevor sie einen Brief schreiben
> kann.

Ich weiß nicht, in was für einer Art Unternehmen Du Geschäftsführer 
bist, aber Installation, -Wartung und Pflege von System- und 
Anwendersoftware gehören üblicherweise nicht in die Hände einer 
Sekretärin. Angesichts der tausenden Softwarepakete, die moderne 
Distributionen mitbringen, wüßte ich auch nicht, warum die Sekretärin 
jemals in die Verlegenheit kommen sollte, etwas zu kompilieren -- und 
bei der meisten Software funktioniert das bekannte "./configure && make 
&& sudo make install" völlig problemlos, Ausnahmen bestätigen die Regel.

In mehreren von mir betreuten Unternehmen arbeiten die Sekretärinnen auf 
Linux-Systemen, ohne eine Programmiersprache zu beherrschen, und haben 
keinerlei Probleme damit. Aus meinem Berufsleben kenne ich auch mehrere 
große Unternehmen, Behörden und andere Organisationen, bei der fast alle 
Mitarbeiter problemlos auf Linux arbeiten.

Warum das bei Dir nicht funktioniert, weiß ich nicht. Vielleicht wäre es 
hilfreich, professionelle Unterstützung einzukaufen. Aber Du kannst Dich 
natürlich auch wie ein kleines Kind auf den Boden werfen und schreiend 
VERLANGEN, daß man Dir Deine Wünsche erfüllt. Ich fürchte nur, daß Dir 
dieses Verhalten nicht allzu viel nutzen wird.

> Damit sinkt die Produktivität nahe Null, und darauf kommt es an.
> Nicht darauf, einen Nerd beschäftigen zu müssen, der den ganzen Tag
> Linux-Software downloadet, debuggt, kompliert und konfiguriert. Die sind
> hier im Forum gut aufgehoben, aber nicht in einer gut geführten Firma.

Entschuldige, aber langsam bekomme ich einen Eindruck, warum Du in den 
Linux-Communities angeeckt bist...

Die von mir betreuten und beratenen Unternehmen erreichen mit Linux bei 
einigen Aufgaben dieselbe, bei vielen aber auch eine spür- und meßbar 
höhere Produktivität als unter Windows. Möglicherweise liegt das daran, 
daß sie professionell betreut und beraten werden. Es gibt übrigens auch 
unabhängige wissenschaftliche Studien, die zu dem Ergebnis kommen, daß 
ein Linux-Neuling mit einem KDE fast genauso produktiv ist wie ein 
erfahrener Windows-Anwender mit einem Windows -- und mit steigender 
Linux-Erfahrung steigt deren Produktivität natürlich noch weiter.

Schau, Du hast offenbar keine oder jedenfalls nur sehr wenig Ahnung von 
Linux. Kein Problem: nimm' Windows, aber bitte schwafel' dann nicht von 
Dingen, von denen Du nichts verstehst. Solange Du nicht bereit bist, 
Dich in Linux einzuarbeiten, kannst und wirst Du damit nicht zum Erfolg 
kommen.

Beste Grüße,
Sheeva

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Zwie Blum,

Zwie Blum schrieb:
> Compilieren erledige ich auch über mingw-w64
> Crosscompiler unter Debian - ich komm' einfach mit der kastrierten Shell
> nicht zusammen, ganz zu schweigen von den IDEs ... brrr.

Die Cygwin-Suite stellt eine Shell, einen gcc sowie eine Vielzahl der 
gebräuchlichsten UNIX- und Linux-Befehle unter Windows zur Verfügung.

YMMV.

HTH,
Sheeva

von Maik M. (myco)


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Sheeva Plug schrieb:
> Von einem kostenlosen System, das Dir geschenkt wird, kannst Du erst
> einmal überhaupt gar nichts verlangen.

lol... Immer wieder lustig

Das scheint das einzige Argument für Linux zu sein, weil es ständig 
von dessen Anhängern wiederholt wird. Oder wer weiß, vielleicht ist's ja 
der inoffizielle Slogan ;)

// nicht ernst nehmen

von Haku (Gast)


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So, mal wieder. Windows ist es schonmal nicht.
Wenn ich einen USB-Stick ziehe, schließt sich ungefragt mein 
Explorer-Fenster. Wer hat sich den Schwachsinn nun wieder ersonnen?

von ole (Gast)


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Sebastian G. schrieb:
> Ich hab bisher mit Java (Swing) und Qt GUIs programmiert, und ich würde
> behaupten, dass beide Zukunft haben. Bei Qt sei angemerkt, dass das vor
> allem ein großes cross-platform-Toolkit ist, was natürlich praktisch ist
> -- hat aber den Riesennachteil, dass die Binaries im Zweifelsfall
> (selbst statisch gelinkt) riesig werden (Ich meine das waren so 30MB für
> ein Progrämmchen mit Tray-Icon und Config-Dialog).
Ich würde vermuten, dass man da noch an ein paar Schrauben drehen kann. 
Wobei ich noch nie statisch gelinkt habe. So schaut es aus, als ob die 
ganz Gui- und Core-Komponenten mit einkompilierten worden sind.
Abgesehn davon, dass die JRE auch groß ist, hier (Windows 7) steht in 
der Systemsteuerung was von 94MB. ;-)

> Ich "mag" bisher
> beide der genannten, wobei ich bei weiteren Projekten abwägen würde:
> Wenn ich keine Funktion brauche (oder brauchen könnte), die nur in Qt
> auffindbar ist, würde ich gerade kleinere Toolkits in Betracht ziehen --
> schließlich ist das auch für den Anwender komfortabler.
FLTK habe ich auch schonmal probiert, braucht da aber Fullscreen und die 
Leisten (z.B. das Gnome-Panel) konnte FLTK einfach nicht überdecken, 
bzw. ich konnte nicht herausfinden, wie das geht.

von Zwie B. (zwieblum)


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@Matthias Melcher: Super, das funktioniert :-)

@Sheeva Plug: die Cygwin-Shell ist ganz nett, aber das Ding ist 
kastriert. Man kann es nicht maximieren, Copy&Past sind genau so grausam 
wie in der Windows Shell, etc. - ich brauch's mir zum Glück nicht antun 
:-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Maik,

Maik M. schrieb:
> Das scheint das einzige Argument für Linux zu sein,

Nö. Das Argument für Linux gibt es ohnehin nicht. Der Eine schätzt die 
Stabilität und die Sicherheit, der andere die Performanz, wieder einer 
die Offenheit und für mich persönlich sind die Killerfeatures einerseits 
die Flexibilität, andererseits auch die Möglichkeit, dazu beizutragen.

Aber hier geht es ja um etwas ganz anderes: wenn ich hier Code aus der 
Softwaresammlung herunterlade und dann von dem Autor, der das in seiner 
Freizeit macht, etwas VERLANGE, dann zeigt der mir -- und zwar völlig 
zurecht -- einen Vogel. Wenn ich Glück habe. ;-)

Beste Grüße,
Sheeva

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Zwie Blum,

Zwie Blum schrieb:
> @Sheeva Plug: die Cygwin-Shell ist ganz nett, aber das Ding ist
> kastriert. Man kann es nicht maximieren, Copy&Past sind genau so grausam
> wie in der Windows Shell, etc. - ich brauch's mir zum Glück nicht antun
> :-)

Umso besser -- bleibt halt doch eine Krücke wie SFU, UWIN, MKS etc.. ;-)

Beste Grüße,
Sheeva

von Robert L. (lrlr)


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(inzwischen "etwas" OT, aber:)

>ist Linux die falsche Wahl -- dann solltest Du eher in
>Richtung MacOS/X gehen,


jetzt ist ja MacOS/X auch "nur" ein Unix

es besteht also schon noch die hoffnung dass "linux" (also eigentlich 
eine distribtion) mal benutzerfreundlich wird ;-)

das thema GUI vs. Console ist eingentlich ganz einfach:
man "braucht" beides...
(desktop bereich halt eher GUI, Server "nur" Console)

schönes beispiel: SVN vs. TortoiseSVN
beides hat seine vor/nachteile..


das problem dass man config files per text-editor  editieren "muss" ist 
ja nur ein Symptom..

die ursache: hätte man ein einheitliches system, wie  config files 
auszuschauen haben, (z.b. die registry unter windows)
bräuchte man auch keinen "dummen" text editor..,

von Sven P. (Gast)


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Robert L. schrieb:
> das thema GUI vs. Console ist eingentlich ganz einfach:
> man "braucht" beides...
> (desktop bereich halt eher GUI, Server "nur" Console)
Vorsicht. Man braucht garnix :-)
Ich sag ja: Um eine Konsole ein GUI herumbauen geht einfach, aber ein 
GUI programmierbar/automatisierbar machen, das ist meistens eine 
Katastrophe.

> das problem dass man config files per text-editor  editieren "muss" ist
> ja nur ein Symptom..
>
> die ursache: hätte man ein einheitliches system, wie  config files
> auszuschauen haben, (z.b. die registry unter windows)
> bräuchte man auch keinen "dummen" text editor..,
Und du findest, dass es auch nur ansatzweise sinnvoll ist, jede Form von 
noch so komplexer Konfiguration auf Biegen und Brechen in so einen 
verkorksten Schlüssel-Werte-Baum einzuquetschen?

Die Registry ist ja gerade ein Musterbeispiel dafür, wie man es nicht 
tun sollte. Genauso wie das, was Windows da als 'Dateizugriffsrechte' 
beschönigt. Noch unkomfortabler und holpriger hätte man den Dialog nun 
kaum gestalten können.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> jetzt ist ja MacOS/X auch "nur" ein Unix
>
> es besteht also schon noch die hoffnung dass "linux" (also eigentlich
> eine distribtion) mal benutzerfreundlich wird ;-)

Nicht mit dem bisherigen Ansatz der Distributionen, existierende Tools 
aus verschiedenen Quellen zusammenzustellen und lose unter einer 
Oberfläche zusammenzufassen. Um eine Usability wie bei OS X zu erreichen 
müsste ein Hersteller erst mal SEHR viel Zeit und Geld investieren und 
vieles komplett neu schreiben. Analog zu Android. Aber dafür müsste man 
erst mal ein Geschäftsmodell finden.

von Zwie B. (zwieblum)


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Aber wozu?

von Reinhard Kern (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Aber hier geht es ja um etwas ganz anderes: wenn ich hier Code aus der
> Softwaresammlung herunterlade und dann von dem Autor, der das in seiner
> Freizeit macht, etwas VERLANGE, dann zeigt der mir -- und zwar völlig
> zurecht -- einen Vogel.

Du verwechselst hier Bastlermentalität (wobei gegen die nichts 
einzuwenden ist, sofern es sich eben um Bastler handelt) mit 
professionellem IT-Einsatz. Selbstverständlich verlange ich etwas von 
einer Software: bevor etwas eingesetzt werden kann, ist ein 
Anforderungsprofil zu erstellen, und das ist völlig unabhängig vom 
Preis. Ich kann ja auch, wenn ein LKW benötigt wird, nicht einfach ein 
Motorrad kaufen nur weil es so viel billiger ist.

In Windows stelle ich die Bildschirmauflösung in etwa 10 sec um, das ist 
nun mal der Massstab. Ein Tutorial dazu durchzulesen kostet in der 
realen Wirtschaftswelt schon mehr als eine Windowslizenz. Aber wenn 
jemand echte Kosten gegeneinander aufrechnet, bezeichnest du ihn einfach 
als unfähig - für mich ist das ein verantwortungsvoller Manager, der 
sich in Betriebswirtschaft auskennt. Offensichtlich leben wir in 
verschiedenen Welten.

Deine Belehrungen über Xorg.conf usw. kannst du dir sowieso sparen, Suse 
richtet die in den Tutorials angeführten Dateien überhaupt nicht ein. 
Aber soo weit reicht deine Qualifikation wohl nicht.

Besagte 10 sec gegen mindestens 2 Stunden Unterlagenstudium, das ist 
wohl so etwa das durchschnittliche Verhältnis im Arbeitsaufwand zwischen 
Windows und Linux. Da sind Kaufpreise völlig unbedeutend.

Gruss Reinhard

von Klaus W. (mfgkw)


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Reinhard Kern schrieb:
> Besagte 10 sec gegen mindestens 2 Stunden Unterlagenstudium, das ist
> wohl so etwa das durchschnittliche Verhältnis im Arbeitsaufwand zwischen
> Windows und Linux.

Und du bist sicher, daß es keine Gegenbeispiele gibt?

> Da sind Kaufpreise völlig unbedeutend.

Das wiederum ist richtig.

von Sven P. (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> In Windows stelle ich die Bildschirmauflösung in etwa 10 sec um, das ist
> nun mal der Massstab.
Ah ja.

Aus dem Alltag mit Win7:
. Und die Lizenz-Aktivierung scheitert schon an einem simplen Proxy mit 
Authentifizierung.
. Kopieren von/auf USB-Stick ist um Faktor 10 langsamer, als bei allen 
anderen Betriebssystemen, einschließlich frührerer Windows, trotz 
korrekt installierter Treiber. Ich kanns mir nicht erklären, der Support 
von MS auch nicht. Liegt wohl am tollen GUI, das alle kopierten Dateien 
einzeln aufzählen möchte.
. Hotplug mit PS/2 funktioniert auch nicht. Oder muss ich da etwa erst 
herumfrickeln?
. "C:\Programme" gibt es zweimal, einmal lesbar, einmal nicht. Sehr 
übersichtlich und intuitiv.
. Eine funktionierende DLL-Versionierung gibts immer noch nicht. Simple 
Dinge wie 'Dreifachklick markiert gesamten Text' oder 'Scrollrad scrollt 
Bereich unter Mauszeiger ohne Fokus' lassen sich auch nicht einstellen.
. Der Explorer verschwindet, wenn man den USB-Stick zieht (s.o.).

Ist das der Massstab? Na danke, dann frickel ich lieber weiter...

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Robert,

Robert L. schrieb:
> die ursache: hätte man ein einheitliches system, wie  config files
> auszuschauen haben, (z.b. die registry unter windows)
> bräuchte man auch keinen "dummen" text editor..,

Bitte verzeih', aber die "Registry" unter Windows ist aus 
administrativer und softwaretechnischer Sicht die dümmste Erfindung seit 
Konrad Zuse. Mit Abstand. Das gälte sogar, wenn dieses Konglomerat 
programmiertechnischen Mittelmaßes sauber und ordentlich dokumentiert 
wäre -- was es aber, oh wie schade, bekanntlich nicht ist.

Unter UNIXen ist es überhaupt gar kein Problem, eine Konfiguration von 
einer Maschine auf eine andere zu übernehmen. Konfigurationsdatei 
kopieren, schon fertig. Es ist sogar möglich, die Konfigurationen von 
einem Linux etwa auf ein Solaris oder *BSD zu übertragen -- das ist beim 
Up- oder Downsizing, in der Desaster Recovery und in vielen anderen 
Situationen sehr nützlich. Man kann in Konfigurationsdateien Kommentare 
hineinschreiben, also den Systemzustand und die Begründung dafür sauber 
und direkt neben den relevanten Konfigurationsdaten speichern. Man kann 
Konfigurationsdateien in Versionskontrollsystemen verwalten, problemlos 
mit automatisierten Werkzeugen be- und verarbeiten, Konfigurationen 
völlig rückstandsfrei löschen und viele andere Dinge, an denen Windows 
-- nicht zuletzt auch dank der Fehlkonstruktion "Registry" -- regelmäßig 
scheitert.

Richtig ist aber auch, daß es ein Wirrwarr zwischen den 
unterschiedlichen Dateiformaten für UNIX-Konfigurationsdateien gibt. Das 
ist für Einsteiger sehr verwirrend und vervielfacht den Arbeitsaufwand 
für die Entwickler sowohl der betroffenen Programme, als auch von 
Verwaltungssoftware. Aber solang die Entwicklung von UNIX-Software nicht 
in der Hand eines einzelnen Herstellers liegt, wird sich daran 
wahrscheinlich nicht viel ändern. Ein Schritt in diese Richtung sind die 
/etc/sysconfig-Verzeichnisse, die aber bislang leider nur eine begrenzte 
Komplexität abbilden können. Mal sehen, was die Zukunft bringt -- ich 
weiß, daß ich nicht der Einzige bin, der dieses Problem sieht und 
kritisiert.

Beste Grüße,
Sheeva

von Sven P. (Gast)


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Ich schrob ja auch bereits:
Spezielle Probleme erfordern spezielle Konfigurationen. Lässt sich halt 
nicht alles mit Schlüssel=Wert erschlagen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sheeva Plug schrieb:
> Bitte verzeih', aber die "Registry" unter Windows ist aus
> administrativer und softwaretechnischer Sicht die dümmste Erfindung seit
> Konrad Zuse. Mit Abstand.

Du kennst den Zustand vor Einführung der Registry nicht. Das, was es 
da gab, war noch schlimmer. Eine größenbeschränkte (max. 32 kiB) 
Textdatei namens win.ini, in der irgendwelches Zeug von irgendwelchen 
Programmen irgendwie hineingerotzt wurde.

Die Registry selbst ist gar nicht so schlecht, schlecht ist das, was 
damit gemacht wird. Angefangen bei der (D)COM-Katastrophe, und nicht 
endend bei den meisten Programmen, die überwiegend so wirken, als würden 
sie von retardierten Affen zusammengefrickelt werden, die nie, niemals 
nie die Dokumentation lesen, die beschreibt, wann, wie und wo ein 
Programm Dinge in der Registry hinterlassen soll. Die gibt es, nur ist 
sie in dem Dokumentationskonvolut von MS nicht leicht zu finden, weil MS 
nie Konzepte beschreibt, sondern nur sehr scheuklappenlastige 
Lösungsansätze. Nie das "große ganze", sondern immer nur eine Facette, 
ohne Erklärung des Warum.

Ich verdiene seit gut zwanzig Jahren meinen Lebensunterhalt damit, 
spezialisierte Software für Windowssysteme zu entwickeln, und ich weiß 
ganz genau, warum ich privat mittlerweile einen weiten Bogen um 
Windowssysteme mache. Linux und Konsorten fasse ich aber auch nicht an, 
ich will Werkzeug, das funktioniert, und kein Werkzeug, das Selbstzweck 
ist.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Du verwechselst hier Bastlermentalität (wobei gegen die nichts
> einzuwenden ist, sofern es sich eben um Bastler handelt) mit
> professionellem IT-Einsatz.

ach, ich habe nur fünfzehn Jahre bei Sun Microsystems gearbeitet. Woher 
sollte ich da wissen, was professionelle IT ist. Ich kenne nur Gebastel, 
bei dem die Sekretärin nicht an der Systemkonfiguration spielen darf.

> In Windows stelle ich die Bildschirmauflösung in etwa 10 sec um, das ist
> nun mal der Massstab.

Also das ist Dein Maßstab von "professionellen IT-Einsatz"? Verzeih', 
aber da habe ich dann doch etwas andere Ansprüche.

Zumal es in der professionellen IT einen so genannten 
Systemadministrator gibt, der sich um so etwas kümmert -- und 
hoffentlich weiß, was er tut.

> Ein Tutorial dazu durchzulesen kostet in der realen Wirtschaftswelt
> schon mehr als eine Windowslizenz.

Das halte ich für ein Gerücht. Und zwar deswegen, weil jemand, der sich 
mit Windows nicht auskennt, dazu bedeutend länger braucht. Wobei jemand, 
der Linux-Erfahrung hat, das mit seinem Linux mindestens genauso 
schnell kann wie ein erfahrener Windows-Nutzer unter Windows.

Du vergleichst also ein System, das Du offensichtlich gut genug kennst, 
um die Bildschirmauflösung zu verstellen, mit einem System, das Du 
weniger gut kennst. Wenn Du dann mit dem Dir weniger gut bekannten 
System weniger effizient arbeiten kannst, dann schiebst Du die Schuld 
daran nicht etwa auf Deine Unkenntnis, sondern auf das System. OMG.

> Aber wenn jemand echte Kosten gegeneinander aufrechnet, bezeichnest du
> ihn einfach als unfähig - für mich ist das ein verantwortungsvoller
> Manager, der sich in Betriebswirtschaft auskennt.

Ich bezeichne niemanden als unfähig, weil er Kosten vergleicht. Ich 
bezeichne jemanden als unfähig, der die Kosten von Äpfeln und Birnen 
vergleicht, sich aber nur mit Äpfeln auskennt und dann voller Inbrunst 
verkündet, daß die Birnen nicht so sein Ding und deswegen doof sind.

> Besagte 10 sec gegen mindestens 2 Stunden Unterlagenstudium, das ist
> wohl so etwa das durchschnittliche Verhältnis im Arbeitsaufwand zwischen
> Windows und Linux.

Wenn Du dafür zwei Stunden Unterlagenstudium brauchst, dann liegt das 
trotzdem nicht an Linux, sondern an Dir. Aber nehmen wir hypothetisch 
an, daß es nicht an Dir läge: auch dann liegt es immer noch nicht an 
Linux, sondern an OpenSuSE.

Denn auf meinen Linuxen existieren die genannten Konfigurationsdateien, 
und in meinem KDE kann ich -- Root-Privilegien vorausgesetzt -- äußerst 
komfortabel die Auflösung setzen (K -> Systemeinstellungen -> Anzeige). 
Aber das würde ich nicht tun, weil ich viel schneller auf meiner Konsole 
eingeloggt bin, die Konfigurationsdatei editiert, mich wieder ausgeloggt 
und mit Ctrl+Meta+Backspace meinen X-Server neu gestartet habe. Wenn man 
weiß, was man tut, geht das ratzfatz.

Nicht umsonst weisen die meisten unabhöngigen TCO-Studien einen 
deutlichen Kostenvorteil von Linux- und andern UNIX-Systemen aus, und 
nicht umsonst werden solche Systeme überall dort eingesetzt, wo es ganz 
besonders stark auf Zuverlässigkeit, Stabilität und Performanz ankommt.

Aber wahrscheinlich haben auch die NASA und die NSA keine Ahnung, was 
professionelle IT ist. Sonst würden die Marsroboter ja nicht unter Linux 
laufen und die NSA ihre Sicherheitserweiterung SE-Linux nicht 
ausgerechnet für ebendieses implementiert haben. Bastlermentalität eben, 
is klar... ;-)

Beste Grüße,
Sheeva

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Rufus,

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Du kennst den Zustand vor Einführung der Registry nicht. Das, was es
> da gab, war noch schlimmer. Eine größenbeschränkte (max. 32 kiB)
> Textdatei namens win.ini, in der irgendwelches Zeug von irgendwelchen
> Programmen irgendwie hineingerotzt wurde.

Danke, aber so jung bin ich gar nicht. Zumindest kann ich mich noch 
dunkel (in mehrlei Hinsicht) daran erinnern, die Trumpet Winsock unter 
Windows 3.0 zu installieren. Aber trotzdem sie fraglos eine Verbesserung 
im Vergleich zum vorherigen Zustand ist, ist und bleibt die Registry 
dennoch eine böse Fehlkonstruktion; geboren aus der Strategie, dem 
Kunden die Kontrolle über seine Daten zu rauben und sie nur gegen 
Lösegeld wieder herauszugeben. Der Unterschied zum erpresserischen 
Betrug ist nur, daß das Lösegeld hier als Lizenzgebühr bezeichnet wird. 
;-)

Beste Grüße,
Sheeva

von Andreas L. (andi84)


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Moinsen,

irgendwie driftet das ja grad böse in Richtung OS-Krieg ab - wie so oft.
Um da auch noch Senf abzuladen: was ich an Linux schätze: eine API, 
egal ob ich auf PPC/I386/MIPS/ARM oder was auch immer bin, gemütlich auf 
x86 entwickeln und testen können um es dann auf embedded 1:1 nutzen zu 
können hat was für sich. Braucht nicht jeder, geht aber.

Um aber mal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen - auf i386/Linux 
entwickeln und das Programm (Compiler und Sachverstand bzg Endianness 
vorausgesetzt) auf Linux und Windows einsetzen können, das geht mit QT 
beispielsweise ganz gut - mach ich selber so, es gibt eine Codebase und 
drei Binärversionen - einfach so, ohne Portieren. Man muss dann halt 
auch drauf achten, dass man sich nicht irgendwas plattformspezifisches 
einfängt.
Aber für (fast) alles hat QT ja passende APIs und Klassen drum rum. 
Solange man die nutzt und erweitert, ist das alles stressfrei.
Ein Allheilmittel ist QT deswegen sicher noch nicht, aber man kommt 
damit (einarbeitung vorausgesetzt) dann doch recht fix zu recht viel. 
Und das gute sind ja gerade die ganzen nicht-UI-Klassen. Endlich mal 
eine DB-API, ein Interface für Dateidialoge, Orderoperationen, XML, 
Threads, wasauchimmer. Logischerweise gibts grad bei GUIs 
Betriebssystemspezifische Quirks. Dafür gibt es dann zumeist 
Sonderfunktionen, die man nutzen kann - nicht muss - wenn man native 
Sonderfunktionen nutzen will.
Und im Falle des echt gelungenen QT-Creator, auch noch eine ganz 
ordentlich erweiterbare Doku dazu - nur einen Tastendruck entfernt.
Dass die Dateien beim statischen Linken groß werden ist übrigens normal 
und quasi gewollt. Da werden ja auch die gesamten Bibliotheken mit 
eingebettet!

Ansonsten ist "das richtige" Toolkit eine Frage der Anwendung:
zB macht es durchaus Sinn, eine Formularlastige Anwendung die vom Ablauf 
her hauptsächlich ein Request-View-Edit-Submit Schema ist, als 
HTML+Serverkomponente zu implementieren - simples Deployment und weniger 
Ärger mit der Datenhaltung. Vor allem Datengetriebene Anwendungen können 
da profitieren.

Eine "hoch interaktive" Anwendung ist da schon eher was für lokal,
zB Audio/Video Bearbeitung oder Dinge, die lokal vorhandene Hardware 
(Scanner/Drucker/USB-Hardware/xyz) nutzen müssen. Auch ist nicht immer 
eine Netzwerkanbindung vorhanden - was heutzutage einige zu vergessen 
scheinen. Auch kann lokaler Code bei multi-user Anwendungen sinn 
ergeben, wenn es hier asynchron Auswirkungen von einzelnen Sitzungen 
untereinander gibt.
Und nur weil ein Programm im Browser läuft heißt das nicht, dass der 
Code auf dem Server ausgeführt würde.

Für Zwischendinge und Java-freudige Programmierer gibt es noch GWT, 
womit man recht interaktive Browseranwendungen baun kann.

Gruß
Andreas

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Sven,

Sven P. schrieb:
> Spezielle Probleme erfordern spezielle Konfigurationen. Lässt sich halt
> nicht alles mit Schlüssel=Wert erschlagen.

Keine Frage. Aber es gibt da ja viele Möglichkeiten, einige elegantere, 
einige weniger... Auch wenn ich qmail wegen seiner Lizenz nicht mag, ist 
mir sein Konfigurationsformat sehr sympathisch. Das besteht einfach aus 
Dateien in Verzeichnissen, womit sich sogar Baumstrukturen sauber 
abbilden lassen, die in herkömmlichen Konfigurationsdateien meist etwas 
derangiert aussehen. Das läßt sich manuell und maschinell prima 
bearbeiten und verwalten.

Beste Grüße,
Sheeva

von Andreas L. (andi84)


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@Sheeva:

na, so schlimm ist die Registry auch nicht - zumindest voon der Idee 
her.
Was dann aber draus wurde (mit x undokumentierten Keys und 2 Millionen 
Programmen, die an 4 Millionen Orten Daten speichern)  ist ne 
Katastrophe.
Dazu kam noch, dass man auf Win 9x von je her als Admin unterwegs war 
und das zu bescheidenem Programmierstil führte, was dann die Anwender 
unter Nt, 2k, XP usw ausbaden durften.
GConf bzw die ganzen .foo Files unter Linux sind nichts anderes, auch 
wenn hier weniger oder zumindest überschaubarerer Wildwuchs herrscht.

Gruß
Andreas

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Andreas,

Andreas Lang schrieb:
> Um aber mal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen - auf i386/Linux
> entwickeln und das Programm (Compiler und Sachverstand bzg Endianness
> vorausgesetzt) auf Linux und Windows einsetzen können, das geht mit QT
> beispielsweise ganz gut - mach ich selber so, es gibt eine Codebase und
> drei Binärversionen - einfach so, ohne Portieren.

Ja, das geht mit Qt wirklich prima. Besonders spannend finde ich, daß es 
für Qt auch saubere Bindings für andere Programmiersprachen als C++ 
gibt, etwa für Perl und Python. Das ist eine prima Sache, wenn man mal 
schnell einen Dialog entwerfen und mit minimaler Funktionalität 
ausstatten will.

Außerdem hat sich Qt in den letzten Jahren recht schnell 
weiterentwickelt, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß das Projekt in 
naher Zukunft aufgegeben wird oder einem Produktzyklus zum Opfer fällt, 
wohl nicht sehr hoch ist.

Beste Grüße,
Sheeva

von Rolf Magnus (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Außerdem hat sich Qt in den letzten Jahren recht schnell
> weiterentwickelt, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß das Projekt in
> naher Zukunft aufgegeben wird oder einem Produktzyklus zum Opfer fällt,
> wohl nicht sehr hoch ist.

Insbesondere wenn man daran denkt, daß KDE darauf aufsetzt. Selbst wenn 
Qt nicht mehr kommerziell weiterentwickelt würde, dann würde es eben in 
der KDE-Community weiterentwickelt.

von Arc N. (arc)


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Sheeva Plug schrieb:
> Aber das würde ich nicht tun, weil ich viel schneller auf meiner Konsole
> eingeloggt bin, die Konfigurationsdatei editiert, mich wieder ausgeloggt
> und mit Ctrl+Meta+Backspace meinen X-Server neu gestartet habe. Wenn man
> weiß, was man tut, geht das ratzfatz.

In weniger als 5 Sekunden? Eher nicht

> Nicht umsonst weisen die meisten unabhöngigen TCO-Studien einen
> deutlichen Kostenvorteil von Linux- und andern UNIX-Systemen aus,

Auch das nicht, 
http://www-03.ibm.com/linux/whitepapers/robertFrancesGroupLinuxTCOAnalysis05.pdf
Da ist zwar Linux günstiger, aber Solaris deutlich teurer als Windows.
Bei den Kosten für Wartung und Support des Application Servers ist Linux 
sogar deutlich teurer (Faktor ~1.7).
Aktuelle (d.h. nicht älter als zwei, drei Jahre) Studien oder solche die 
nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sind mir allerdings nicht bekannt.

> und
> nicht umsonst werden solche Systeme überall dort eingesetzt, wo es ganz
> besonders stark auf Zuverlässigkeit, Stabilität und Performanz ankommt.

s.u.

> Aber wahrscheinlich haben auch die NASA und die NSA keine Ahnung, was
> professionelle IT ist. Sonst würden die Marsroboter ja nicht unter Linux

Gerade deshalb laufen die nicht unter Linux, sondern unter VxWorks
(http://trs-new.jpl.nasa.gov/dspace/bitstream/2014/37779/1/05-0825.pdf)

> laufen und die NSA ihre Sicherheitserweiterung SE-Linux nicht
> ausgerechnet für ebendieses implementiert haben. Bastlermentalität eben,
> is klar... ;-)

Es gibt, trotz diverser Versuche 1), bis heute kein Linux was EAL5 
erreicht 2)
Von semi- oder gar formal verifiziert ganz zu schweigen 3)
1) u.a. 
http://www.linuxfordevices.com/c/a/News/France-funds-EAL5-Linux-project/
2) http://www.commoncriteriaportal.org/products/
3) http://www.ghs.com/products/safety_critical/integrity-do-178b.html
http://research.microsoft.com/pubs/122884/pldi117-yang.pdf
http://ertos.nicta.com.au/research/sel4/

von Klaus W. (mfgkw)


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Arc Net schrieb:
> Es gibt, trotz diverser Versuche 1), bis heute kein Linux was EAL5
> erreicht

stimmt, deshalb hat sich Stuxnet bestimmt auch nur über Linuxrechner 
verbreitet, oder?

Windows hier implizit als Hort der Sicherheit zu zu verkaufen, ist 
vielleicht jetzt doch etwas übertrieben.

von Haku (Gast)


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Autor: Sheeva Plug (sheevaplug)
> Das besteht einfach aus
> Dateien in Verzeichnissen, womit sich sogar Baumstrukturen sauber
> abbilden lassen, die in herkömmlichen Konfigurationsdateien meist etwas
> derangiert aussehen.

Klar. Aber das geht unter Windows halt noch nicht so lange. Die hatten 
ja kürzlich noch mit 8.3 zu kämpfen, und ner knappen FAT und so 
Spielereien...

Ansonsten ist Linux mit Sicherheit nicht die Lösung für 
Sicherheitsrelevante Probleme. Aber dem Internet-Explorer einen TÜV zu 
verpassen, ist schon eine Farce.

MS soll erstmal ihren DLL-Haufen in den Griff bekommen, dann reden wir 
weiter.

von Stefan Salewski (Gast)


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Autor: Rolf Magnus (Gast)
Datum: 02.08.2011 07:07

>Insbesondere wenn man daran denkt, daß KDE darauf aufsetzt. Selbst wenn
>Qt nicht mehr kommerziell weiterentwickelt würde, dann würde es eben in
>der KDE-Community weiterentwickelt.

Da ist wohl etwas Skepsis angebracht. Nokia wird sich um QT wohl nicht 
mehr wirklich kümmern. Hat sonst jemand kommerzielles Interesse?

Qt ist ja sehr groß und kompliziert, da wird es ohne kommerzielle 
Vollzeitentwickler möglicherweise schwierig. Und wer bestimmt dann die 
Richtung? Das könnte eine lange Durststrecke ergeben, ähnlich wie mit 
OpenOffice und Mozilla.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Arc Net,

Arc Net schrieb:
> In weniger als 5 Sekunden? Eher nicht

Hier ging es um zehn Sekunden, und in fünf Sekunden stellst Du auch die 
Bildschirmauflösung eines Windows nicht ein. Alleine die Windows-Delays 
für die Menüs machen in diesem Falle schon mindestens eine Sekunde aus, 
wenn man sie nicht in der Registry verkürzt. Obwohl... mit ein bisschen 
Training und einem frisch installierten Windows mit schneller, getunter 
Registry auf einem sehr schnellen Rechner... vielleicht. ;-)

Möglicherweise habe ich es noch nicht ausreichend verdeutlicht, aber ich 
finde nicht, daß das Ändern der Bildschirmauflösung zu den wichtigsten 
und häufigsten Anwendungsfällen zählt.

>> Nicht umsonst weisen die meisten unabhöngigen TCO-Studien einen
>> deutlichen Kostenvorteil von Linux- und andern UNIX-Systemen aus,
>
> Auch das nicht,
> http://www-03.ibm.com/linux/whitepapers/robertFran...
> Da ist zwar Linux günstiger, aber Solaris deutlich teurer als Windows.

Gut, dann stimmen wir also überein, daß Linux günstiger ist. Übrigens 
mit 40.000$ für Linux zu 67.000$ für Windows ziemlich deutlich, 
findest Du nicht? Das ist ein Unterschied von 27.000$. Solaris ist dort 
mit 84.000$ gegenüber Windows jedoch nur 17.000$ teurer. Das hält Dich 
leider nicht davon ab, bei dem kleineren Unterschied von 17.000$ darauf 
hinzuweisen, daß er deutlich sei, während der erheblich größere 
Unterschied von Windows zu Linux von Dir als nur "günstiger" eher 
verharmlost wird.

Daß Solaris günstiger sei, habe ich übrigens ganz offensichtlich nicht 
gesagt. Was soll das? Ich würde niemals bestreiten, daß Solaris viel 
teurer ist als Windows oder erst Recht Linux. Aber Solaris kann so ein 
paar Sachen, die Linux nur teilweise und Windows gar nicht kann. Häkel 
doch mal im laufenden Betrieb an Hardware herum, da sind kommerzielle 
UNIXe extrem leistungsfähig. CPUs, einzelne RAM-Riegel etc im laufenden 
Betrieb ausschalten, auswechseln, initialisieren und wieder in Betrieb 
nehmen? Das ist auf einem Desktop wohl nicht notwendig. Auf einem 
Cluster, der fünf Millionen SMS in der Minute abrechnet, ... ;-)

Abgesehen davon würde ich nicht ausgerechnet eine vom Wettbewerber in 
Auftrag gegebene und finanzierte Studie anschauen, wenn ich an einem 
objektiven Bild interessiert bin. Ich meine, dann könnte ich auch die 
uralte Microsoft-Studie herauskramen, demzufolge Windows performanter 
arbeiten soll als ein Redhat: wenn man unter Windows am Plattenpuffer 
herum bastelt und auf einem Redhat einen für das Szenario unpassenden, 
fehlerbehafteten und veralteten Samba-Server betreibt.

>> Aber wahrscheinlich haben auch die NASA und die NSA keine Ahnung, was
>> professionelle IT ist. Sonst würden die Marsroboter ja nicht unter Linux
>
> Gerade deshalb laufen die nicht unter Linux, sondern unter VxWorks
> (http://trs-new.jpl.nasa.gov/dspace/bitstream/2014/...)

Oh. Ja, stimmt, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Es sind natürlich 
die Desktop-Systeme, die unter Linux laufen, welche zur Steuerung der 
Roboter eingesetzt werden. Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt laufen 
natürlich mit vxWorks, keine Frage.

>> laufen und die NSA ihre Sicherheitserweiterung SE-Linux nicht
>> ausgerechnet für ebendieses implementiert haben. Bastlermentalität eben,
>> is klar... ;-)
>
> Es gibt, trotz diverser Versuche 1), bis heute kein Linux was EAL5
> erreicht 2)

Richtig. Es gibt auch kein Windows, das EAL5 erreicht. EAL5 und darüber 
ist bislang die Domäne von z/LPAR, RTOS und sel4. Trusted Solaris 
schafft übrigens EAL4+ und wird unter anderem auf einigen Kriegsschiffen 
genutzt. (War es nicht die USS Yorktown, die in den Hafen 
zurückgeschleppt werden mußte, weil a) die Admins eine 0 in die 
Datenbank eingegeben hatten, die das b) zuließ und c) WindowsNT4 damit 
zum Freeze brachte?)

Sonst noch was? Ach ja: Deine Strohmänner und Provokationen möchtest Du 
bitte wieder mit nach Hause nehmen. Wenn Du nicht sachlich gegen meine 
Ausführungen argumentieren kannst, dann unterstell' mir bitte keinen 
Unfug, um dann Deinen eigenen Unfug zu widerlegen. Vielen Dank.

Beste Grüße,
Sheeva

von Rolf Magnus (Gast)


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Stefan Salewski schrieb:
>>Insbesondere wenn man daran denkt, daß KDE darauf aufsetzt. Selbst wenn
>>Qt nicht mehr kommerziell weiterentwickelt würde, dann würde es eben in
>>der KDE-Community weiterentwickelt.
>
> Da ist wohl etwas Skepsis angebracht. Nokia wird sich um QT wohl nicht
> mehr wirklich kümmern. Hat sonst jemand kommerzielles Interesse?

Derjenige, der es von Nokia gekauft hat, wird ja wohl einen Grund gehabt 
haben.

> Qt ist ja sehr groß und kompliziert, da wird es ohne kommerzielle
> Vollzeitentwickler möglicherweise schwierig.

KDE ist noch viel größer und komplizierter. Da klappt das auch.

> Und wer bestimmt dann die Richtung? Das könnte eine lange Durststrecke
> ergeben, ähnlich wie mit OpenOffice und Mozilla.

Mag sein, daß die Weiterentwicklung sich dadurch verlangsamt, aber man 
muß dennoch nicht befürchten, daß Qt auf einmal ab morgen aufhört zu 
existieren. Das wird man noch einige Jahre problemlos weiterverwenden 
können.

von Klaus W. (mfgkw)


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Mangels ernsthafter Alternativen sind "einige Jahre" mehr als nur 2 oder 
3...

von ole (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Mangels ernsthafter Alternativen sind "einige Jahre" mehr als nur 2 oder
> 3...
Abgesehen davon, dass mit Qt5 gerade mehr nur als nur ein Lebenszeichen 
gesendet worden ist, ich mache mir um Qt keine Sorgen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Also, hier (Debian + KDE) schalte ich mit Strg+Alt und +/- zwischen 
beliebig vielen Auflösungen hin und her - in etwa einer Sekunde.

Bloß: ich brauche das nie

Wofür sollte es im Zeitalter der TFTs gut sein, andere als die native 
Auflösung des Displays zu verwenden?
Verwaschene Buchstaben?

Zum Thema:
Wir nehmen hier Tcl/Tk - GUIs in C/C++ zu schreiben halte ich für 
Unsinn.
So etwas gehört in eine Skriptsprache, ohne Übersetzen, am besten wird 
direkt am laufenden Interpreter die GUI optimiert.

Tcl/Tk läuft dann auch direkt plattformübergreifend auf Win/Mac usw.

Und wenn man nur Tcl möchte, dann passt der Interpreter in jeden 
größeren AVR :-)

Chris D.

von Reinhard Kern (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wofür sollte es im Zeitalter der TFTs gut sein, andere als die native
> Auflösung des Displays zu verwenden?

Da hast du natürlich völlig recht. Bloss stellt Suse eben eine falsche 
Auflösung ein und bietet keinerlei Möglichkeit an, diese zu ändern. Und 
aufgrund der Entwicklung von X ist zu befürchten, dass das alle anderen 
Distributionen früher oder später so übernehmen. Wenn Suse wenigstens 
eine brauchbare Auflösung bieten würde, hätte ich mich hier garnicht 
gemeldet, aber mit SVGA kann man heute kaum noch arbeiten.

Gruss Reinhard

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Ich habe schon erlebt dass eine Präsentation fast daran gescheitert 
wäre, dass der Vortragende die Grafikkarte des Notebooks mit SuSe nicht 
für den angeschlossenen Beamer konfigurieren konnte. Nach 15 Minuten 
erfolglosem Gebastel und Hilfe durch mehrerere Personen wurde dann ein 
Windows-Laptop herbeigeschafft, mit dem dann alles klappte. Die 
beteiligten Personen arbeiteten übrigens alle hauptsächlich mit Linux.

von Arc N. (arc)


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Sheeva Plug schrieb:
> Gut, dann stimmen wir also überein, daß Linux günstiger ist.

Da stand noch was von Äpfel und Birnen...
Gern genommen der "Vergleich" von Cybersource. Aka GIMP vs. Photoshop in 
dem auch Einzelhandels/Endkundenpreise genommen werden, obwohl bei den 
dort verglichenen Stückzahlen ganz andere Preise/Lizenzgebühren fällig 
wären.

> Das ist ein Unterschied von 27.000$. Solaris ist dort
> mit 84.000$ gegenüber Windows jedoch nur 17.000$ teurer.

Selbst wenn, wie in dem "Paper" mal wieder Äpfel und Birnen verglichen 
wurden (unterschiedliche Auslastung der Server etc), sind 28 % deutlich.

> Daß Solaris günstiger sei, habe ich übrigens ganz offensichtlich nicht
> gesagt. Was soll das?

Zitat von oben...oder ist Solaris kein Unix?
> Nicht umsonst weisen die meisten unabhöngigen TCO-Studien einen
> deutlichen Kostenvorteil von Linux- und andern UNIX-Systemen aus

> Aber Solaris kann so ein
> paar Sachen, die Linux nur teilweise und Windows gar nicht kann. Häkel
> doch mal im laufenden Betrieb an Hardware herum, da sind kommerzielle
> UNIXe extrem leistungsfähig. CPUs, einzelne RAM-Riegel etc im laufenden
> Betrieb ausschalten, auswechseln, initialisieren und wieder in Betrieb
> nehmen?

Wo ist das Problem?
http://www.microsoft.com/windowsserver2008/en/us/2008-dc.aspx
Hot Add CPU / Memory (SQL Server)
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/bb964703.aspx
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ms175490.aspx

> Sonst noch was? Ach ja: Deine Strohmänner und Provokationen möchtest > Du bitte 
wieder mit nach Hause nehmen. Wenn Du nicht sachlich gegen
> meine Ausführungen argumentieren kannst, dann unterstell' mir bitte keinen
> Unfug, um dann Deinen eigenen Unfug zu widerlegen. Vielen Dank.

Einer der Gründe warum hier niemand mehr GPL-Projekte unterstützt...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Schwarz schrieb:
> Ich habe schon erlebt dass eine Präsentation fast daran gescheitert
> wäre, dass der Vortragende die Grafikkarte des Notebooks mit SuSe nicht
> für den angeschlossenen Beamer konfigurieren konnte. Nach 15 Minuten
> erfolglosem Gebastel und Hilfe durch mehrerere Personen wurde dann ein
> Windows-Laptop herbeigeschafft, mit dem dann alles klappte. Die
> beteiligten Personen arbeiteten übrigens alle hauptsächlich mit Linux.

Hehe. Ja, SuSE empfand ich schon immer als suboptimal.

Wenn jemand mit einem System arbeitet, heisst das übrigens nicht, dass 
derjenige auch Ahnung davon hat :-)

In Debian musste ich mich damals auch richtig einarbeiten - was 
natürlich gedauert hat. Aber ist das einmal geschehen, möchte man nichts 
anders mehr.

Viel kann man mit einer GUI besser und schneller - alles rund um die 
Systemadministration gehört mMn nicht dazu.

Chris D. (immer mindestens mit vier offenen Bashs)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Arc Net,

Arc Net schrieb:
> Sheeva Plug schrieb:
>> Gut, dann stimmen wir also überein, daß Linux günstiger ist.
>
> Da stand noch was von Äpfel und Birnen...

Du hattest die Studie eingebracht. Ich hab' das nur kommentiert, und 
jetzt kommst Du mir mit Äpfeln und Birnen. Warum verlinkst Du denn eine 
Studie, die Du dann selbst als "Äpfel und Birnen" bezeichnest? Wie 
witzig. Hast Du denn keine sachlichen Argumente, daß Du mir mit Äpfeln 
und Birnen kommst?

> Selbst wenn, wie in dem "Paper" mal wieder Äpfel und Birnen verglichen
> wurden (unterschiedliche Auslastung der Server etc), sind 28 % deutlich.

Du hattest die Studie... siehe wie vor.

>> Aber Solaris kann so ein
>> paar Sachen, die Linux nur teilweise und Windows gar nicht kann. Häkel
>> doch mal im laufenden Betrieb an Hardware herum, da sind kommerzielle
>> UNIXe extrem leistungsfähig. CPUs, einzelne RAM-Riegel etc im laufenden
>> Betrieb ausschalten, auswechseln, initialisieren und wieder in Betrieb
>> nehmen?
>
> Wo ist das Problem?
> http://www.microsoft.com/windowsserver2008/en/us/2...
> Hot Add CPU / Memory (SQL Server)
> http://msdn.microsoft.com/en-us/library/bb964703.aspx
> http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ms175490.aspx

ROTFL "Note: Removing physical memory from the system still requires 
restarting the server." Auch CPUs im laufenden Betrieb ausschalten und 
entfernen kann dieses "Datacenter"-Windows ebensowenig. Du sprichst da 
also von etwas vollkommen anderem als ich: ich rede davon, im laufenden 
Betrieb zentrale Hardwarekomponenten auszutauschen, während Du nur von 
einem winzigen Teil davon redest, nämlich dem letzten Schritt -- der 
dazu auch noch der mit Abstand einfachste Teil dieser Operation ist.

Aber sogar das würde ich auf einem Windows gerne erst einmal mit meinen 
eigenen Augen sehen, bevor ich es glaube. Zu gut erinnere ich mich an 
die Totalversagen von Microsoft-Technik bei der Übernahme von Hotmail, 
der Exchange-Migration für die Geschäftskunden des Rosa Riesen oder eben 
die Geschichte mit der USS Yorktown.

Aber trotzdem toll, daß Microsoft jetzt angeblich Features beherrscht, 
die andere bereits seit langen Jahren mitbringen. Blöd nur, daß die 
anderen in diesen Jahren auch nicht die Hände in den Schoß gelegt haben 
und längst schon wieder weiter sind.

> Einer der Gründe warum hier niemand mehr GPL-Projekte unterstützt...

Ich kenne mehr Leute, die aufgehört haben, weil ihnen die unverschämten 
Anwender auf den Keks gingen, die schreiend nach etwas VERLANGEN und 
dann frech werden, wenn man ihnen "wenn Du das haben willst, dann mach 
es doch selbst" oder "RTFM" sagt. Die, die alles haben wollen, natürlich 
kostenlos und für lau, aber nichts dafür geben wollen -- nichtmal ein 
paar Minuten Zeit für eine Google-Suche und die Lektüre der 
Dokumentation. Hacker's secrets, #7: hackers read manuals. ;-)

Abgesehen unterstütze ich mehrere Projekte, die unter der GPL und 
anderen OSS-Lizenzen stehen. Insofern ist Deine Behauptung, "niemand" 
würde das tun, natürlich offensichtlich ebenfalls inkorrekt. Aber das 
dürfte dann wohl wieder "Äpfel mit Birnen" sein. ;-)

Beste Grüße,
Sheeva

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Da hast du natürlich völlig recht. Bloss stellt Suse eben eine falsche
> Auflösung ein und bietet keinerlei Möglichkeit an, diese zu ändern.

Ich habe gerade eine openSuSE 11.4 in einem KVM installiert. Da hab ich 
mir mit cvt eine Modeline erzeugt:
1
Modeline "1024x768_60.00"   63.50  1024 1072 1176 1328  768 771 775 798 -hsync +vsync

und in /etc/X11/xorg.conf.d/50-monitor.conf eingetragen sowie
1
  SubSection
2
    Depth 16
3
    Modes "1024x768_60.0"
4
  EndSubSection

der Section "Screen" hinzugefügt habe, funktioniert alles prima.

Ja, das hat länger als zehn Sekunden gedauert, heute hab' ich irgendwie 
dicke Finger und obendrein hat die Emacs-Installation ewig gedauert. Ist 
dieses "zypper"-Dings eigentlich immer so schnarchig?

Beste Grüße,
Sheeva

von Reinhard Kern (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Ich habe gerade eine openSuSE 11.4 in einem KVM installiert. Da hab ich
> mir mit cvt eine Modeline erzeugt:

Danke für den Hinweis. Ich bringe einen 20er-Jahre-Oldtimer auch mit der 
Kurbel zum Laufen, aber ist das eine ernsthaftes Argument gegen einen 
Anlasser?

Die einzig vernünftige Methode ist eine Listbox mit den verfügbaren 
Auflösungen (wieso müssen die eigentlich unter Linux geheim gehalten 
werden?), in der man den gewünschten Modus anklickt. Ich bezweifle ja 
nicht, das das was du beschreibst auch funktioniert, aber auf 
Nicht-Freaks kann das doch nur abstossend wirken. Ausserdem musst du 
einfach hoffen, dass 1024 x 768 mit 60 Hz überhaupt geht, sonst fängst 
du wieder von vorne an. Vielleicht muss es ja auch 62 Hz heissen oder 
24bit Farbauflösung...

Naja lassen wir's, eingefleischte Mäusehasser sind eh nicht zu 
überzeugen. Ich lasse mich aber nicht gern als Idiot darstellen, nur 
weil ich es auch bequem haben will wenn es möglich ist. Auch als 
Sysadmin. Ich habe schon eigene Betriebsysteme mit Floppy-Verwaltung 
geschrieben, als Unix noch im Entwurf war.

Gruss Reinhard

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Danke für den Hinweis. Ich bringe einen 20er-Jahre-Oldtimer auch mit der
> Kurbel zum Laufen, aber ist das eine ernsthaftes Argument gegen einen
> Anlasser?

Nein. Aber das ändert auch nichts daran, daß es manchmal trotzdem gute 
Argumente gibt, die gegen einen Anlasser sprechen. Sei es bei einem 
Oldtimer aus den 20ern die Erhaltung des Originalzustandes oder wie bei 
manchen modernen Rennfahrzeugen (zB. Formel 1) die Gewichtsersparnis.

Vielleicht bin ich an der Stelle auch nicht der richtige 
Ansprechpartner, denn mein Traumauto ist ein Donkervoort. Aber so ein 
Auto ist natürlich eine der teuersten Arten, unbequem zu reisen. Ich 
weiß das. Deswegen reise ich heute, wo ich nicht mehr so viel reisen 
muß, mit einem Golf 5 Diesel.

Deswegen nutze ich auch ein Funktionsmonster wie den KDE statt einer 
kleineren Lösung, nutze Emacs, Kontact, Firefox und OpenOffice.org statt 
vi, biff, w3m und LaTeX: Bequemlichkeit. ;-)

> Die einzig vernünftige Methode ist eine Listbox mit den verfügbaren
> Auflösungen (wieso müssen die eigentlich unter Linux geheim gehalten
> werden?), in der man den gewünschten Modus anklickt. Ich bezweifle ja
> nicht, das das was du beschreibst auch funktioniert, aber auf Nicht-
> Freaks kann das doch nur abstossend wirken. Ausserdem musst du einfach
> hoffen, dass 1024 x 768 mit 60 Hz überhaupt geht, sonst fängst du wieder
> von vorne an. Vielleicht muss es ja auch 62 Hz heissen oder 24bit
> Farbauflösung...

Also in dem KDE-Systemverwaltungsdings da in der Listbox hinter "Größe" 
befindet sich haargenau das, was Du möchtest. Die allwissende Müllhalde 
sagt, daß es sowas auch unter GNOME gäbe. Übrigens werden die möglichen 
Auflösungen bei mir auch davon beeinflußt, welche Grafikkarte ich durch 
meine KVM emulieren lasse. Bei Dir nicht?

Und wenn ich alleine daran denke, wie schwierig es war, Windows' 
Zeroconf mit den Treibern der Intel-WLAN-Karte in meinem Schlepptop zum 
Laufen zu bringen, dann weiß ich, was abstoßend ist. Für sowas hast Du 
mit Windows keinerlei sauberen Fallback, denn Du mußt dann in der 
Registry an Dingen herumfummeln, die nicht_ _offiziell_ _dokumentiert 
sind. Das kann im schlimmsten Fall bedeuten, daß Dein System gar nicht 
mehr startet.

Wenn jedoch bei mir Dein "außerdem"-Fall eintritt, daß die 1024x768 bei 
60 Hz nicht passen, kein Thema: dann logge ich mich auf der Shell ein, 
kille den dysfunktionalen X-Server, korrigiere die Konfiguration und 
starte den X-Server neu. Insofern ist die Textkonsole für Linux-Anwender 
noch eine zusätzliche Rettungsmöglichkeit in Fällen, in denen Windows 
nicht einmal mehr im abgesicherten Modus starten würde. Sieh' es doch 
als zusätzliche Chance an, Probleme zu lösen. ;-)

Der vorgenannte Schleppi rennt mittlerweile unter Ubuntu Linux viel 
runder als je unter Windows, verkraftet mittlerweile auch 1280 MB RAM, 
obwohl das Datenblatt maximal 1024 MB zuläßt.

Vielleicht bin ich aber auch ein Freak, nur weil ich die Anwendungsfälle 
neben den Bedürfnissen des einfachen Desktop-Nutzers kenne. Ja, auf 
einem einfachen Standalone-Desktop ist die Listbox eine feine Sache. Bei 
fünfzig oder hundert Desktops ist das aber gewaltiger Mist, der zu dem 
führt, was erfahrene Sysops abfällig "Turnschuhadministration" nennen.

> Naja lassen wir's, eingefleischte Mäusehasser sind eh nicht zu
> überzeugen.

Ich bin kein Mäusehasser, sondern ein Poweruser. Die Maus ist mir da oft 
im Weg und macht mich langsamer. Sachen wie
1
find ~/suche -type f -iregex '.*\.cp?p?' -exec grep -A 8 _OVF_vect {} /dev/null \;

kann man nun einmal nicht vernünftig mit einer GUI abbilden. Aber wenn 
Du mal schnell wissen willst, wie dieser blöde Timer-Interrupt doch 
gleich nochmal aussah und in welcher Datei er nochmal stand, ist das 
sehr viel schneller und effizienter als es GUIs überhaupt sein können.

Aber klar: ich bin auch geübt darin und kann aus dem, was ich suche, 
ganz schnell einen find-Befehl machen. Da ist natürlich noch viel mehr 
möglich, sowohl auf Shell-Ebene (hier wird ja nur ein Kommando gezeigt) 
als auch über den Umweg über populäre Programmiersprachen. Python, Perl, 
aber auch traditionelle UNIX-Werkzeuge von sed über awk, tr und cut 
formen einen unglaublich leistungsfähigen Werkzeugkasten, der sich nach 
Belieben und Bedarf zusammenfügen läßt.

Wie ich in einem meiner ersten Postings bereits sagte: man muß sich halt 
drauf einlassen. Wer das tut, wird reich belohnt. Wer nicht? Eben nicht. 
Na und? Ich will Dich nicht missionieren, wozu sollte ich? Wenn Du mit 
Windows glücklicher bist, dann bitte, tu' Dir keinen Zwang an. Niemand 
stört das. Aber bitte erzähl' keinen Quatsch über Linux, wenn es allein 
OpenSuSE und Deinen eigenen Unwillen, das Problem zu lösen, betrifft.

> Ich lasse mich aber nicht gern als Idiot darstellen, nur weil ich es
> auch bequem haben will wenn es möglich ist. Auch als Sysadmin.

Dann würd' ich vorschlagen, Du redest mal mit den Leuten von SuSE. Oder 
Du übernimmst das Sax-Projekt -- und behebst die beiden Fehler, 
derentwegen Novell die Pflege aufgegeben hat. OpenSource lebt vom 
Mitmachen, nicht vom Mosern.

Wenn Du nicht als Idiot dargestellt werden willst -- was ich sehr gut 
verstehen kann, keine Frage -- dann empfehle ich, Dich nicht als solchen 
zu präsentieren. Dazu gehören nur wahlweise ein wenig Zurückhaltung oder 
entsprechende Sachkenntnis, mit der Du Dir einen Mangel an Zurückhaltung 
leisten kannst. Wenn OpenSuSE ein Konfigurationstool entfernt und Du 
dann vergleichsweise rüde auf Linux losgehst, mangelt es wohl an beidem. 
Und eben am Mitmachen.

> Ich habe schon eigene Betriebsysteme mit Floppy-Verwaltung geschrieben,
> als Unix noch im Entwurf war.

Das ist jetzt wirklich lustig. Aus [1]: "Die erste Diskette [...] mit 
dem dazu gehörenden Laufwerk wurde von IBM 1969 für die Computerserie 
System/370 auf den Markt gebracht; dieses Laufwerk konnte Disketten aber 
nur lesen und nicht beschreiben [...]" und aus [2]: "UNIX [...] wurde im 
August 1969 [...] entwickelt."

Nun, wenigstens bin ich froh, daß Du schon seit 1969 Betriebssysteme 
entwickelst und deswegen kompetent genug bist, um das Sax-Projekt zu 
übernehmen und die Fehler zu beseitigen. Wobei ich mich dann allerdings 
wundere, warum Du der Konfiguration mit Textdateien und Kommandozeilen 
dermaßen abgeneigt gegenüberstehst. ;-)

Viel Erfolg,
wünscht
Sheeva


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Floppy#Geschichte
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Unix

von Sven P. (Gast)


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Also wegen der blöden Graphikkarte, bei mir sieht das wie angehängt aus. 
Und das ist bei weitem keine aktuelle Karte mehr, sondern eine Geforce4 
440 Go mit 64MB Speicher.

Zur Not weiß ich aber, wie man in den X-Konfigurationsdateien arbeitet. 
Aber meistens klicke ich doch erstmal herum, weil ich zu faul bin...

von Oldie (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Den Rest (z.B. UIs/Interaktion in die Cloud zu verlagern) "verbietet"
> die Physik. Stichwort: Latenz. Beispiel: UI Antwortzeiten, soll der
> Benutzer das Gefühl haben, das die Anwendung instantan antwortet, muss
> diese innerhalb von maximal 50 ms antworten und rendern und das bei
> einem Software-Stack der heute etwa so aussieht: Binär-Daten in
> Textumwandeln, in XML/JSON etc. verpacken, in HTTP, TCP/IP und
> Ethernet...

Das selbe Argument gab es vor 10 oder 20 Jahren bzgl. herkömmlichen 
GUIs, weil doch Grafik gegenüber einen reinen Textdarstellung immer 
langsamer ist. Damals haben die Programme auch direkt in den Speicher 
der Videokarte geschrieben.

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Reinhard Kern schrieb:
> Die einzig vernünftige Methode ist eine Listbox mit den verfügbaren
> Auflösungen (wieso müssen die eigentlich unter Linux geheim gehalten
> werden?)

Die Option hast du ja trotzdem.

Siehe screenshot vom "krandrtray"-Popupmenu.
Bildschirmauflösung ändern geht damit in unter 1 Sekunde, wenn man mit 
der Maus zielsicher genug ist.

Und bevor jetzt Meckerei von wegen "Nur 50 Hz, Windows ist viel 
schneller, das schaft 60 Hz" kommt: Das ist eine Eigenheit des 
Nvidia-Treibers bei "twinview"/Xinerama Konfigurationen, der Treiber 
benutzt verschiedene "virtuelle" Bildwiderholfrequenzen, um zwischen 
Konfigurationen zu wechseln.

Real läuft ein Monitor mit 85 Hz (CRT), der andere mit 60 Hz (LCD)...

von Reinhard Kern (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Das ist jetzt wirklich lustig.

Was soll daran lustig sein? Ich hatte Anfang der 70er Jahre ein eigenes 
Betriebssystem für die Softwareentwicklung mit F8-Prozessor am Laufen, 
weil es nichts anderes gab - vorher hatte ich mit Lochstreifen 
entwickelt. Das System ähnelte der Pascal Microengine mit 2 
8-Zoll-Laufwerken. Aber wahrscheinlich reicht deine Vorstellungskraft 
einfach nicht soweit, dass ausser dir noch jemand anderes Ahnung haben 
könnte.

Und was die Konfiguration angeht - seit damals hat sich nicht nur die 
Welt weiterentwickelt, sondern ich auch. Könnte dir auch nicht schaden, 
aber Arroganz ist der Feind der Weiterbildung.

Gruss Reinhard

von Plug and Pray (Gast)


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Warum will ich eine Auflösung einstellen wenn das Display es dem Treiber 
sagen kann ?

Und bei Windows gibt es auch ziemlich viel Nerv, wo sehr schnell die 
Fummelei losgeht.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Sheeva Plug schrieb:
>> Das ist jetzt wirklich lustig.
>
> Was soll daran lustig sein? Ich hatte Anfang der 70er Jahre ein eigenes
> Betriebssystem für die Softwareentwicklung mit F8-Prozessor am Laufen,
> weil es nichts anderes gab

Lustig ist, daß es Unix schon seit 1969 gibt, während der F8 IIRC erst 
1975 auf den Markt kam. Herzlichen Glückwunsch zur Erfindung der 
Zeitmaschine!

Auf Deine weiteren Pöbeleien und Beleidigungen werde ich nicht eingehen. 
Bitte melde Dich, wenn Du etwas zur Sache beizutragen hast. Besten Dank.

Mit der Dir gebührenden Hochachtung verbleibt:
Sheeva

von Reinhard Kern (Gast)


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Sheeva Plug schrieb:
> Wenn Du in Foren recherchiert hast, ist es kein Wunder, daß Du nichts
> gefunden hast. Die meisten Foren sind voll ahnungsloser Besserwisser,
> die ihren Dunning-Kruger-Effekt ausleben.

Völlig klar - niemand ausser dir selbst hat Ahnung. Das ist an 
wahnhafter Überheblichkeit von niemand zu toppen, auch nicht von mir. 
Mal abgesehen davon, dass ich mich an Pöbeleien meinerseits nicht 
erinnern kann, während du nur immer wiederholst, dass alle ausser dir 
bloss zu blöd sind. Aber wo du recht hast hast du recht: so eine 
Diskussion ist sinnlos.

Gruss Reinhard

von Zwie B. (zwieblum)


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Ich finde es köstlich, dass sich solch sinnlose Rangeleine an überholten 
Problemen entzünden.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Ach, Reinhard,

Reinhard Kern schrieb:
> Sheeva Plug schrieb:
>> Wenn Du in Foren recherchiert hast, ist es kein Wunder, daß Du nichts
>> gefunden hast. Die meisten Foren sind voll ahnungsloser Besserwisser,
>> die ihren Dunning-Kruger-Effekt ausleben.
>
> Völlig klar - niemand ausser dir selbst hat Ahnung.

Nein. Im Usenet, diversen Mailinglisten und diversen anderen Communities 
gibt es sehr viele herausragende, hochkompetente Experten, nur eben kaum 
in Webforen. Zudem ist meine Erfahrung, daß viele Ratschläge aus 
Webforen häufig schlicht falsch und oft sogar gefährlich, nämlich dazu 
geeignet sind, Datenverluste oder sogar bleibende Schäden zu 
verursachen.

Wenn Du übrigens schreibst: "Ich habe ausführlich in Foren recherchiert 
und nur User gefunden, die auch fragten, wie man die Grafik unter Suse 
einstellen kann, aber keine Antworten", dann unterstützt das doch meine 
These, daß man in Webforen seltenst Lösungen zu Computerfragen findet.

Die Elektroniker bilden da tatsächlich eine rühmliche Ausnahme. Einen 
IT-Experten wie Lutz Donnerhacke, Felix von Leitner oder Volker Göbbels 
findet man nun einmal eher selten in Foren -- während hier andererseits 
topfitte Leute wie ein Peter Danegger zu finden sind. Ich weiß ja nicht, 
woran das liegt, komme aber nicht an der Tatsache vorbei.

> Mal abgesehen davon, dass ich mich an Pöbeleien meinerseits nicht
> erinnern kann,

Vielleicht habe ich Dich ja falsch verstanden, aber wenn ich mich recht 
entsinne, bezeichnetest Du mich als eingefleischten Mäusehasser und als 
arroganten Freak, welchem es an Vorstellungskraft, Weiterbildung und 
-entwicklung mangele, der eine Bastlermentalität und keine Ahnung vom 
professionellen IT-Einsatz habe. :-)

Nun, Du bist sicherlich ein kompetenterer und erfahrener Elektroniker 
als ich, aber von professioneller IT habe ich nun tatsächlich definitiv 
sehr viel Ahnung. Ich habe jetzt mehrmals versucht, Dir zu erklären, 
warum Deine Kritik und Dein Geschrei a) den Falschen treffen, b) an der 
Sache vorbeigehen und c) ohnehin gegenstandslos sind. Dazu habe ich mir 
sogar eigens eine openSuSE heruntergeladen und installiert. Ich habe 
jetzt auch mehrmals versucht, Dir aufzuzeigen, warum 
Konfigurationsdateien und Kommandozeilenwerkzeuge kein Relikt aus 
vergangenen Zeiten, sondern a) auch heute noch sehr nützlich, b) überaus 
flexibel und leistungsfähig sowie c) für den, der sie beherrscht, 
meistens die deutlich schnellere Möglichkeit darstellen Probleme zu 
lösen.

Du hingegen bist auf kein einziges meiner Argumente eingegangen und hast 
von dem, was ich Dir zu erklären versucht habe, offensichtlich nichts 
annehmen wollen. Es ist ziemlich schwierig, mit jemandem zu reden, der 
einfach nicht auf gestellte Fragen antwortet, ständig das Thema 
wechselt, und überhaupt nicht zuhört. Offensichtlich ging und geht es 
Dir nur darum, einfach mal über Linux her zu ziehen -- und dabei stehen 
die Realität und die Fakten offensichtlich nur im Wege. Und jetzt kommst 
ausgerechnet Du daher und unterstellst ausgerechnet mir Arroganz.

Naja.
Sheeva

von Robert L. (lrlr)


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zurück zum thema:

ich hab weiter oben geschrieben:

>"wir" arbeiten seit über 12 Jahren mit Delphi (ab 3)

so wie es ausschaut bleibt das auch noch eine Weile so

es kommt "Delphi XE2"
mit 64bit windows und OSX und iOS unterstützung

und (irgendwann) XE3 mit (vermutlich) linux

mit (je nach Plattform)  OpenGL/Direct3D unterstütztem userinterface...

"alte" Delphi-sourcen  wird man so (vermutlich) mit "etwas" aufwand 
weiter verwenden können...

http://www.youtube.com/watch?v=JtFIw2YpuQc&feature=player_embedded

von Sven P. (Gast)


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Hoffentlich dann mal ein natives Delphi für Linux. Das Kylix war ja 
genaugenommen auch gruselig. Da nehmen sie schon Qt als Bibliothek und 
verkapseln trotzdem alles nochmal in einer eigenen Objektbibliothek.

Auch ne native Entwicklungsumgebung wäre fein, nicht so ein 
Windows-Wine-Portierungsgemisch.
Aber genaugenommen könnte man dann auch wieder direkt C++ nehmen, läuft 
letztlich auf ein bisschen syntactic sugar hinaus.

von Robert L. (lrlr)


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so wie ich das gesehen hab, bleibt die entwicklungsumgebung 
(mittelfristig?) mal auf Windows (teilweise .NET)

nur die damit erstellten programme laufen dann Nativ? unter osx usw.



>Aber genaugenommen könnte man dann auch wieder direkt C++ nehmen,

kannst ja eh, rad studio ist schon ewig auch als C++ (C++Builder XE) 
version erhätlich....

nur wenn man 100000ende zeilen delphi code hat, wird man das nicht 
einfach auf C++ umstellen (wollen)

von Guest (Gast)


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WPF hat Zukunft.

von Matthias Melcher (Gast)


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Weia, das ist wieder so ein Microsoft Monster. Da musst Du dann wieder 
viele GHz und noch mehr GB RAM haben, damit das erträglich wird. Auf 
andere Rechner kann man natürlich garnicht Portieren, und selbst 
innerhalb der Microsoft Betriebssysteme muss man erst viel 
nachinstallieren, damit Apps überhaupt laufen (Silverlight, XAML, etc.).

Siehe dazu "Deployment Strategies for WPF". Mit fettem Installier und 
allem, was der Downloader mit 750kBit T-DSL so braucht.

Ich bleibe da lieber Systemnah und trotzdem komfortabel. Bei der 
Entwicklung in der Embedded Welt läuft dann jede meiner Applikationen 
auch problemlos auf Tabletts und Telefonen. So kann man dann z.B. einen 
PIC in der freien Wildbahn auch mit nem iPhone neu programmieren.

 - Matthias

von Klaus W. (mfgkw)


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Mannomann, mit solchen Kunden kann man aber auch kein Geld verdienen.
Denk doch mal an die notleidende Wirtschaft!

von Linuxer ex (Gast)


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Matthias Melcher (Gast)schrieb:
> Weia, das ist wieder so ein Microsoft Monster. Da musst Du dann wieder
> viele GHz und noch mehr GB RAM haben, damit das erträglich wird.

Hoffentlich hat der Rechner genug MHz und RAM, denn sonst wird KDE 4 zur 
Schnecke.

> Auf
> andere Rechner kann man natürlich garnicht Portieren, und selbst
> innerhalb der Microsoft Betriebssysteme muss man erst viel
> nachinstallieren, damit Apps überhaupt laufen (Silverlight, XAML, etc.).

Dann solltest du besser mal einen gescheiten Kurs besuchen und dein 
Wissen auffrischen

http://www.informatik.fh-lausitz.de/sreichel/gui/index.htm

"Zunächst erhalten Sie einen groben Überblick über verschiedene 
Plattformen und Technologien, mit dem Ziel, dann möglichst 
plattformunabhängige GUI-Applikationen mit der Programmiersprache C# 
erstellen zu können.

Sogar auf mobilen Geräten können .NET-Anwendungen ausgeführt werden .NET 
Compact Framework und noch kleineren embedded Systemen .NET Micro 
Framework. Ebenso lassen sich auch interaktive Internetanwendungen mit 
dieser Technologie erstellen.

In der Lehrveranstaltung werden die Besonderheiten bei der Arbeit mit C# 
gegenüber C++ bzw. JAVA kurz erläutert. Die Fertigkeiten beim Umgang mit 
dieser Sprache lassen sich mit Kenntnissen in objektorientierter 
Programmierung und der Programmiersprachen C++ bzw. JAVA sehr leicht im 
Selbststudium erwerben.
Mit der IDE SharpDevelop bzw. MS Visual Studio entwickeln Sie 
selbständig GUI-Applikationen in C#."

von Zwie B. (zwieblum)


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@Linuxer ex (Gast): Schleichwerbung war auch schon mal dezenter. Aber 
erkär' mir mal, wie .NET auf Android funktioniert.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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>Hoffentlich hat der Rechner genug MHz und RAM, denn sonst wird KDE 4 zur
>Schnecke.
Pustekuchen.
@Work hab ich einen Pentium 4 mit 1,6Ghz und 768MB RAM als Programmier- 
und Officerechner, da läuft KDE4 und das dick Openoffice problemlos 
drauf. Man sollte halt nicht unbedingt XGL, Compiz oder die anderen 3D 
Sachen laufen lassen.
Genauso der Dateiinidizierungsmist ist völliger overload, wenn man mit 
find, cat, grep und locate umgehen kann oder nen Rechner <3Ghz & < 2gb 
RAM hat.

Der erste Start nach der Installation war die Hölle.


Aber ich halt mich hier raus, hier schafft man sich nur Feinde ;)

In diesem Sinne "Sieg Linux und Heil Gates!", anders hört es sich nicht 
an.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Linuxer ex schrieb:
> Hoffentlich hat der Rechner genug MHz und RAM, denn sonst wird KDE 4 zur
> Schnecke.

Aber es gibt ja nicht nur KDE 4 und GNOME3 (Gnome Shell braucht 430MB 
RAM :O).
Wenn der Rechner schon etwas betagter ist, gibt's noch XFCE oder LXDE, 
welche beide auch sehr angenehm zu benutzen sind. Für uralte Gurken kann 
man dann was vom Schlage Fvwm, Icewm, TWM, oder gar awesome benutzen.

von Sven P. (Gast)


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Luk4s K. schrieb:
> Wenn der Rechner schon etwas betagter ist, gibt's noch XFCE oder LXDE,
> welche beide auch sehr angenehm zu benutzen sind. Für uralte Gurken kann
> man dann was vom Schlage Fvwm, Icewm, TWM, oder gar awesome benutzen.
Ja, bei Windows hat man die Auswahl leider nicht :-)

Darum sagte ich ja: Die beste GUI ist garkeine. Wenn man dann wirklich 
eine braucht, hat man Auswahl und hat nicht gleich so einen Brocken im 
Betriebssystem verbohrt.

von Sven P. (Gast)


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Linuxer ex schrieb:
> http://www.informatik.fh-lausitz.de/sreichel/gui/index.htm
Wieso stehen GTK und X11 eigentlich unter 'plattformabhängig'? Das ist 
eine glatte Lüge! Ansonsten geht die Vorlesung ziemlich am Thema vorbei. 
Das interessante an GUI-Entwicklung ist doch nicht irgendein dämliches, 
austauschbares API. Interessant sind doch Aspekte wie Ergonomie und 
Bedienbarkeit, aber damit hat MS ja öfter mal Probleme.

Ansonsten könnte man bei der Übersicht ja fast glauben, die FH wird von 
MSDNAA gesponsert...

PS: Ja, ich kenne das, ist an meiner FH auch so. Das geht soweit, dass 
Professoren ihr Skript in eine Access-Datenbank (sic!) verpacken. So 
können dann Menschen mit Apple oder BSD wenigstens garnichts mehr 
damit anfangen.

von Rolf Magnus (Gast)


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Plug and Pray schrieb:
> Warum will ich eine Auflösung einstellen wenn das Display es dem Treiber
> sagen kann ?

Weil das längst nicht jedes Display gescheit hinbekommt.

> Und bei Windows gibt es auch ziemlich viel Nerv, wo sehr schnell die
> Fummelei losgeht.

Allerdings. Ich wüßte gar nicht, wie ich Windows davon überzeugen 
könnte, eine ganz bestimmte Auflösung überhaupt anzubieten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Linuxer ex schrieb:

> Hoffentlich hat der Rechner genug MHz und RAM, denn sonst wird KDE 4 zur
> Schnecke.

Können wir hier nicht bestätigen.
KDE 4 läuft hier auch auf älteren Rechnern flüssig - allerdings stellen 
wir auch den ganzen Schnickschnack (Transparenz, Animationen) ab.

Chris D.

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