Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Notebookakku wird zwar geladen, aber nicht verwendet.


von Michael K. (charles_b)


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Hab nen neuen Akku für mein IBM R40. Leider hab ich das Dings schon 
länger also "Garantie" NEBEN dem Notebook liegen gehabt und jetzt erst 
ausprobiert:

Resultat: Akku wird geladen, doch wenn ich beim geladenen Akku den 
Netzteilstecker ziehe geht die Kiste aus.

Der Akku hat 5 Pins, 4 nebeneinander und einer, der etwas abgesetzt ist. 
Beim alten Akku messe ich gegen diese abgessetzten Pin zweimal 16,2 V 
und 2 mal 14.7 V.

Beim neuen Akku komme ich höchsten auf 50 mV.

Hab ich beim Laden was falschgemacht? Gibt es Akkus, bei denen die 
Spannung z. B. erst angelegt wird, wenn an zwei anderen Pins eine 
Steuerspannung drankommt? Irgendwie kann ich mir das nicht erklären, 
zumal das Notebook ja munter aufgeladen hat.

von Knut (Gast)


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Der hat sich wohl tiefendladen. Somit musst du ihn neu Zyklitisieren. Am 
Besten ein externes Ladegerät verwenden.



Knut

von Michael K. (charles_b)


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Das klingt ja nach Hoffnung!

Leider habe ich kein extra Li-Ladegerät. Soll ich den Akku einfach mal 
längere Zeit im Rechner lassen? Aber da hat ja die Akkuanzeige 
berichtet, dass der Akku "voll" sei.

Ach ja, bei ersten Hochfahren mit Akku zeigte die Anzeige erst mal was 
von 6534% oder so was an - was ich darauf zurückgeführt habe, dass sich 
Ladeelektronik und Akku erst mal kennenlernen müssen.

Anbei noch ein Bild aus dem Service-Manual. Der Widerstand zwischen 4 
und 5 ist bei mir bei 11 kOhm - also erstmal ganz vernünftig.

p.s. Kann ich ein NiCd-Ladegerät umstricken bzw. dazu verwenden, den 
Akku zu revitalisieren? Habe eines mit einstellbarer Zellenzahl - 
maximal 15 bzw. 18 V.

P.S. Welche Pins wären den korrekt zum Laden? Ich vermute 2 und 3 (+) 
sowie 1 (-)?

von Knut (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Kann ich ein NiCd-Ladegerät umstricken bzw. dazu verwenden, den
> Akku zu revitalisieren?
Jaein, die NiCd verhalten sich anders als Lithium!

> Welche Pins wären den korrekt zum Laden? Ich vermute 2 und 3 (+)
> sowie 1 (-)?
Ich würde mal auf 1 und 5 tippen. Die Anderen werden vermutlich zum 
Balancing verwendet. Gibt es keine Software für so ne Sachen? Die 
Ladeelektronik ist ja prinzipiell im Lapttop drinnen.

Die Sache ist die, dass der Akku erstmal keine Ladung aufnehmen wird, 
deswegen (vermutlich) sagt dein Laptop er sei geladen.

Ich würde so vorgehen.

ladegerät auf kleinen Strom einstellen (100mA). Dann Spannung auf einen 
Wert unter der Ladeschlussspannung einstellen und ne ganze Weile laufen 
lassen und beobachten. Wenn der Akku irgendwann Strom fließen lässt kann 
man den Ladestrom vorsichtig erhöhen.

So würde ich es mal versuchen.



Knut

von Michael K. (charles_b)


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Knut schrieb:

> ladegerät auf kleinen Strom einstellen (100mA). Dann Spannung auf einen
> Wert unter der Ladeschlussspannung einstellen und ne ganze Weile laufen
> lassen und beobachten. Wenn der Akku irgendwann Strom fließen lässt kann
> man den Ladestrom vorsichtig erhöhen.
>
> So würde ich es mal versuchen.
>
>
>
> Knut

Ja, ich befürchte auch, dass sich das NiCd-Gerät ausklinkt und erkennt, 
dass ich es betrügen möchte... Doch ich hab Zugriff auf ein Netzgerät 
mit Spannungs/Strombegrenzung (geht bis 5 A, aber darüber reden wir hier 
ja nicht). Da werd ich 1 und 5 mal anschließen und sehen, ab welcher 
Spannung Strom zu fließen beginnt und dann auch nicht mehr als 100 mA 
fließen lassen.

Das Akkupack hat 6 Zellen und 14.4 V nominell. Die Spannung am "alten" 
Pack war ja 16,2 V - und 16,8 V wird als Ladespannung angegeben.

Ab und dann kann ich ja das Laden unterbrechen und die Spannung am Akku 
messen - ob es mehr wird als die aktuellen Null Volt.

von Michael K. (charles_b)


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Ich konnte den Akku aufladen, mit 16,8 V Maximalspannung am Netzgerät 
und ner zusätzlichen Strombegrenzung auf 0,1 bis 0,2 A.

Die Spannung des Akkus (ohne Ladegerät!) stieg bis auf 16 V an, fiel 
jedoch beim Messen in den Nachkommastellen doch ziemlich ab.

Den Akku habe ich eingesetzt: 5% Ladekapazität wurden angezeigt, was ok 
ist, weil ich nicht so ewig geladen habe.

Ich konnte den Rechner auch "ohne" Netzteil laufen lassen. Allerdings 
wurde der Akku im Gerät nicht weiter geladen (wieder mit Netzteil dran). 
Dies kann man im Akku-Monitor verfolgen, wo Lade/Entladestrom und 
Spannung angezeigt werden.

Entladestrom wird korrekt angezeigt, aber beim Einstöpseln des Netzteils 
werden kurz 0,4 A Ladestrom angezeigt, dann geht es zurück auf Null und 
die Kapazitätsanzeige verhungert bei 5%.

Auf dem Akku steht als Spannung 14,8 V, auf dem Original-Akku steht 14,4 
V.

Kann dies einen Unterschied ausmachen?

Weiterhin ist es so, dass auf dem Ersatzakku ein großer Aufkleber ist, 
der um die runde Kante geklebt ist und sich zum Teil gelöst hat. Diesen 
Zipfel des Aufklebers habe ich kurzerhand abgeschnitten.

Kann es sein, dass im Aufkleber ne Art Erkennungs-RFID oder sonstwas 
ist, welches den Betrieb erst ermöglicht bzw. unterbindet wenn es fehlt?

Das Aufkleber-Eckchen ist natürlich jetzt in der Tonne, einen Chip oder 
sonst etwas konnte ich auch nicht erkennen - aber das sind jetzt die 
Fragen, die mir durch den Kopf gehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K-punkt schrieb:

> Auf dem Akku steht als Spannung 14,8 V, auf dem Original-Akku steht 14,4
> V.
>
> Kann dies einen Unterschied ausmachen?

Spielt keine Rolle. Der 14,8V-Akku hat neuere Zellen mit 3,7V 
Nennspannung statt 3,6V. Geladen wird er trotzdem genauso.

> Kann es sein, dass im Aufkleber ne Art Erkennungs-RFID oder sonstwas
> ist, welches den Betrieb erst ermöglicht bzw. unterbindet wenn es fehlt?

Definitiv nein. Jeder Notebook-Akku besitzt eine intelligente 
Elektronik, die mit dem Notebook kommuniziert und ihm diverse Parameter 
übermittelt, u.a. zum Zustand des Akkus. Vor allem in chinesischen 
Nachbauten funktioniert diese Elektronik oft nicht richtig, sodaß der 
Ladezustand falsch vom Notebook interpretiert wird. Leider wird die 
genaue Funktionsweise bzw. das Protokoll geheim gehalten und man kann 
die Parameter nicht manuell ändern.

Falls dein Akku längere Zeit tiefentladen rumgelegen hat, kannst du ihn 
entsorgen. Im Gegensatz zu Ni-Akkus lassen sich LiIon-Zellen NICHT 
wiederbeleben, egal welchen Voodoozauber man auch anwendet.

von Michael K. (charles_b)


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Icke ®. schrieb:

> Falls dein Akku längere Zeit tiefentladen rumgelegen hat, kannst du ihn
> entsorgen. Im Gegensatz zu Ni-Akkus lassen sich LiIon-Zellen NICHT
> wiederbeleben, egal welchen Voodoozauber man auch anwendet.

Ich dachte eigentlich, dass ich den Akku geladen rumliegen hab lassen. 
Ich werd das Teil noch mal aufladen, diesmal etwas länger oder auch mit 
mehr Strom.

Immerhin hat er ja Energie gespeichert. Aber ich stell mich schon mal 
drauf ein, dass ich den Akku wohl nicht ernsthaft für den Dauereinsatz 
in Betracht werden ziehen können. Schade.

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