Hallo! Da ich schon öfter mal offene Stellen als FAE gesehen habe, frage ich mich, was man als solcher realistischerweise so verdient. z.B. FAE bei einem SEHR großen Halbleiterherstellen, 50% Reiseaktivität oder bei einem großen Distri? FAEs mit denen ich oft zu tun hatte, haben auch oft ein Homeoffice, was ich sehr attraktiv fände. Wie nervig sind solche Jobs? Hat man nach ein paar Monaten den Papp satt, wegen der Reiseaktivitäten? Lassen Sich solche Jobs mit Familie + Kindern vereinbaren (vermutlich nein)? Kann man in so einem Job Glücklich werden? FAEs sehe ich bisher meist als "wenig qualifiziert" an, aber evtl. habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht... Wie ist die Arbeitszeit? 8h oder 10+/Tag Viele Grüße, Holgi
Zuckerle schrieb im Beitrag #2281372:
> Was ist das "FAE"?
FachArbeiterElektro
FAE Field Application Engineer Hab von einem Entwickler gehört, dass er jetzt als FAE 10% mehr verdient. Ein FAE reist oft zusammen mit dem Verkäufer zu Kunden und macht dort Vorschläge um mit Bauteilen oder Geräten seiner Firma das Problem dieses KUnden zu lösen. Ein FAE hält auch Vorträge bei Firmen über neue Teile. Der Verkäufer ist dabei für die kaufmännische Seite(Preise, Angebot) zuständig. So ein Job ist mit häufigem Reisen mit Firmenwagen(meistens Inland) verbunden. Ein FAE ist mehrmals jede Woche unterwegs und keinesfalls jeden Abend zuhause.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2281372:
> Was ist das "FAE"?
Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
Field Application Engineer
Follikel-assoziiertes Epithelgewebe
Holgi schrieb: > Da ich schon öfter mal offene Stellen als FAE gesehen habe, frage ich > mich, was man als solcher realistischerweise so verdient. Zuckerle schrieb im Beitrag #2281372: > Was ist das "FAE"? Für beide Fragen: http://www.halbleiter-scout.de/field-application-engineer.html Das Gehalt kommt mir allerdings etwas hoch vor, zumindest für den Einstieg. Das dürfte aber sicher davon abhängen, welche Erfahrungen man mit bringt. Für Neueinsteiger gibt es von einigen Firmen auch entsprechende Trainee-Programme, die einen auf die Außendiensttätigkeit vorbereiten bzw. wo man das Produktportfolio der Hersteller im Detail kennenlernt. Die Qualifikation der FAEs ist sehr unterschiedlich. Ich habe sowohl mit mehr oder weniger guten Verkäufern bislang Kontakt gehabt, die ihre eigenen Produkte kaum kannten und das "Engineer" im Namen nicht verdienten, bis hin zu ausgewiesenen Experten auf ihrem Gebiet. Die Frage als Unternehmen ist auch, wozu ich den FAE brauche: Häufig reicht eine kleine Produktberatung und die Erarbeitung der entsprechenden Angebote, hierfür brauche ich keinen Elektronik-Spezialisten sondern "nur" einen Verkäufer im Außendienst. Manchmal braucht man aber auch Design-Support, wofür der FAE tief in der Materie drin sein muss. Genauso wichtig ist es aber, dass der Kunde versucht, dem FAE das Problem möglichst präzise zu schildern - das klingt zwar trivial, aber ist nach vielen Gesprächen mit FAEs deren häufigstes Problem bei Kundenproblemen. Meine Empfehlung: Spreche einfach mal mit den dir bekannten FAEs. Die können am ehesten Antworten auf deine Fragen geben.
>Das Gehalt kommt mir allerdings etwas hoch vor, zumindest für den >Einstieg. Gehalt ist ok, habe allerdings noch nie irgendwelche Frisch-Absolventen als FAE angetroffen. Meist waren es Leute, die mindestens mit dem bestimmten Produkt oder der Fachrichtung 5 Jahre Erfahrung hatten. Heute Dresden, morgen München, übermorgen Hanover. Wenn man auf sowas steh und ob so ein Job sich mit der Familie vereinbaren läßt, muss jeder für sich wissen. PS: Die Gefahr auf der Autobahn zu sterben ist höher als beim LKW Fahrer, da man sich nicht an Ruhezeiten halten muss.
Holgi schrieb: > z.B. FAE bei einem SEHR großen Halbleiterherstellen, 50% Reiseaktivität > oder bei einem großen Distri? die 50% Reisetätigkeit in der Stellenbeschreibung sind meistens frommes Wunschdenken. Stell dich mal realistisch auf 80% oder mehr ein. > > FAEs mit denen ich oft zu tun hatte, haben auch oft ein Homeoffice, was > ich sehr attraktiv fände. Das ist es auch. Jedenfalls für die verbleibenden 20% der Arbeitszeit. > Wie nervig sind solche Jobs? > Hat man nach ein paar Monaten den Papp satt, wegen der Reiseaktivitäten? Das hängt ganz stark von dir persönlich ab. Ich mache das jetzt seit etlichen Jahren und bin in dem Job sehr zufrieden. > Lassen Sich solche Jobs mit Familie + Kindern vereinbaren (vermutlich > nein)? Funktioniert häufiger als erwartet. Hängt aber im entscheidenden Maße von deinem Partner ab und wie sich die 80% Reisetätigkeit verteilen (Abends wieder zu Hause, 1-2 Tage am Stück weg oder die ganze Woche?). Leute, die im Schichtdienst arbeiten, sehen ihre Familie zum Teil seltener. > Kann man in so einem Job Glücklich werden? Absolut. Ich wollte im Moment auch nichts anderes machen. Man kommt rum, ist bei Kunden in die neusten Projekte eingebunden oder an komplexen Problemlösungen beteiligt, und versauert nicht irgendwo. > FAEs sehe ich bisher meist als "wenig qualifiziert" an, aber evtl. > habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht... Das ist i.d.R. nicht der Fall. FAEs sind anders aufgestellt als z.B. ein Entwicklungsingenieur. Ein FAE kennt nicht jedes Bit und Byte des Produkt mit Vornamen, weiß dafür aber um die globalen Zusammenhänge (Spezialist vs. Allrounder) > Wie ist die Arbeitszeit? 8h oder 10+/Tag Vom Arbeitgeber und Vertrag abhängig.
HI, ich wußte eben nicht, was FAE ist. Aber dann habe ich gesehen, daß es Field Application Engineer bedeutet. Vielleicht hilft das euch weiter. Hier mal eine Info zum Gehalt eines FAE: http://www.gehalt.de/einkommen/suche/Field-Application-Engineer Viele Grüße aus Hamburg Michi
> Meine Empfehlung: Spreche einfach mal mit den dir bekannten FAEs. Die > können am ehesten Antworten auf deine Fragen geben. Hmm, naja... Die FAEs, die ich kenne arbeiten alle für Firmen mit denen mein Arbeitgeber zu tun hat. Würd schon etwas komisch aussehen, wenn ich die anquatschen würde. Auch wenn ich bei einem von denen gerne anfangen würde :-) Die Erklärung von dem User "FAE" oben klingt für mich sehr attraktiv und ich finde mich dort schon recht gut wieder. Ich habe immer schnell einen Überblick über gesamt Systeme und aufgrund meiner Erfahrung ist es für mich einfach auf Systemebene gute Entscheidungen zu treffen. Trotzdem bin ich auch stark in technischen Details und behaupte immer sehr gut einfache, kreative und gute Lösungen zu finden. Ich habe viel tiefgehende, aber auch sehr breite Erfahrung, da ich seit '99 nebenbei selbstständig bin (seit verlassen meiner Schule) und überhaupt mein Beruf als Hobby sehe (oder umgekehrt :-)). Ich habe zuhause ein "Labor" das fast besser ausgestattet ist als mein Arbeitsplatz. Egal, ob Hardware (digital und auch stark im analogen Bereich), Signalverarbeitung (DSP + FPGA basiert), Bildverarbeitung, Embedded Software, FPGA/CPLD, HF Erfahrung (analoge und digtale Radiosysteme, 868MHz, 2.4 GHz, ...), ... Eine Spezialisierung auf eines dieser Themen kommt für mich nicht echt in Frage, ich liebe es "Breit" zu arbeiten. In meinem normalen Job vermisse ich oft die Abwechslung und normale Projektarbeit ist sowieso nichts für mich. Ich merke auch, das mir etwas der Kontakt zur Aussenwelt fehlt. Momentan verdiene ich etwa 66 K€ inkl. Boni und allen drum und dran (34 Jahre alt, Entwicklungsingenieur). Meine momentane Firma hat keine "technische" Laufbahn. Meine einzigen Perspektiven sind nicht technisch: Gruppenleiter, Abteilungsleiter, ... Das finde ich schade, weil andere Firmen durchaus technische Bahnen haben und ich mich nicht als "Chef" sehe, aber als sehr guten Techniker. So denkt man in jungen Jahren doch sehr oft an Wechsel aufgrund fehlender Perspektiven. Wäre jetzt ein guter Zeitpunkt über einen Wechsel nachzudenken? Meint Ihr, FAE wäre eine gute Wahl? Ich muss erlich sagen, dass mir mein momentanes Gehalt dank Familie + Haus doch eher wenig zusagt, auch wenn mir bewußt ist, dass es an sich nicht schlecht ist... 80 K€ wären da aber schon deutlich angenehmer :-) Grüße, Holgi
Tachchen! Ich nochmal das Thema hier ausgraben. Gibt es noch andere FAE's die hier (evtl. Anonym) etwas zu sagen können und wollen? Wie sind eure Arbeitsbedingungen? Habt Ihr Familie? Arbeitet Ihr direkt beim Hersteller, oder bei Distris? Grüße, Holgi
Hi. Ich bin zwar kein FAE, aber seit Jahren im Vertriebsaussendienst einer der Top10 Semiconductor Hersteller unterwegs und somit auch viel mit FAEs unterwegs... Wenn Du als ehemaliger Entwickler zum FAE umsattelst, steigst Du wohl mit 70k€+20k€ bonus ein, häufig aber nicht immer gibt es dazu einen Firmenwagen. (Das hängt davon ab, ob das FAE Team Teil des SAles-Bereichs, oder Teil der BusinessUNit ist). Später kannst Du das Gehalt dann bis zu 110k€ steigern. Generell gilt: Je größer die Firma, desto besser die Bezahlung. Wenn Du unterwegs bist, kannst Du nicht damit rechnen, generell nach 8 Stunden wieder daheim zu sein. Allerdings ist es ein freieres Arbeitsleben, weil Du eben nicht im Büro festhängst. FAEs sind bis zu drei Tage/Woche im Durschschnitt unterwegs. Mehr halte ich für ein Märchen. Ist der Job nervig? Ja, manchmal. Zumal Kunden immer alles sofort wollen. Aber dafür ist es eine prima Vorbereitung in Richtung Marketing / Sales, wenn man das möchte.
Hi Spassmacher. Danke für die offenen Worte! Sind die genannten 70+20 kEUR eine realistische Forderung, oder einfach nur der Standard bei dem Unternehmen, bei dem Du arbeitest? Es kommt mir momentan recht hoch vor, wo ich doch als normaler Entwicklungsingenieur deutlich weniger verdiene, obwohl ich im Moment eher zu den Besserverdienern aus meiner Berufs- und Altersgruppe gehöre.
Ich würde zwischen Distributor und Hersteller unterscheiden. Beim Hersteller gibt es mehr Geld, dafür ist sehr gutes Englisch eher Pflicht und mehrtägige Dienstreisen häufiger. Der Druck ist aber wahrscheinlich nicht so hoch. Bei Distributor sind die häufiger lokal aufgestellt, d. h. Du betreust Kunden in Deiner Umgebung. Das kann recht locker sein, keiner kontrolliert die Arbeitszeiten und wenn Du ein Händchen für die Kunden hast und die Zahlen bringst, lässt man dich in Ruhe. Aber wenn die Zahlen nicht stimmen, hast Du ein richtiges Problem. Gruss Axel
Hi, Axel hat recht. Die Angabe 70+20 gilt nur für größere Hersteller. Kleinere Firmen und Distributoren zahlen weniger. Wieviel kann man fordern? Da kann ich leider auch keine generell gültige Anleitung geben. Aber sagen wir mal als Beispiel, dass Du jetzt als Entwickler mit 55k€ im Jahr nach Hause gehst (nur Beispiel, die Rechnung funktioniert auch mit 35k€ oder 60k€). Dann kannst Du realistischerweise max +20% fordern, also 65-70k€ komplett. Die Angleichung auf das Level Deiner FAE-Kollegen geht dann aber relativ zügig über die kommenden Jahre mehr oder weniger automatisch. Der Durschnitts-FAE wird dann ~2% Inflationsausgleich erhalten, und Du dann stattdessen 5%. Solange bis Du auf Durchschnitt bist. Und dann werden weitere Erhöhungen schwierig, bzw. passieren nur, wenn Du wirklich als besonders wertvoll angesehen wirst.
Wie sieht es denn heute mitndem Verdienst aus. Wird die hohe Reisetätigkeit honoriert?
Holger M. schrieb: > Meine einzigen Perspektiven sind nicht technisch: > Gruppenleiter, Abteilungsleiter, ... > Das finde ich schade, weil andere Firmen durchaus technische Bahnen > haben und ich mich nicht als "Chef" sehe, aber als sehr guten Techniker. > So denkt man in jungen Jahren doch sehr oft an Wechsel aufgrund > fehlender Perspektiven. Die Denke solltest Du dir abgewöhnen, nach meiner Meinung. Es gibt kaum was schlimmeres als einen Chef, der keine Ahnung von der Arbeit seiner Mitarbeiter hat. Andersrum wird ein Schuh draus: als GL oder AL wirst Du zwar nicht mehr so viel Frickeln können, aber Du mußt wissen, was Frickeln bedeutet und ob und wann Frickeln notwendig ist und wann man es bleiben lassen sollte. Die Vorstellung, es fiele was weg, wenn man aufsteigt, ist m.E. eine falsche. Es kommt eine ganze Menge dazu. Das wissen auch Unternehmen und werden - wenn sie schlau sind - von den Fricklern den auf die Leiter stellen, der außer Ahnung von der Materie das Zeug zu mehr mitbringt: Organisationstalent und Führungskompetenz. Egal, ob sie nun eine "Fachkarriere" anbieten oder nicht. Und wenn Du dir dazu einen Schlips umbinden mußt, tu' ihnen halt den Gefallen. Allemal besser als Klinkenputzer mit Diplom. Meine Meinung.
Holgi schrieb: > Sind die genannten 70+20 kEUR eine realistische Forderung, oder einfach > nur der Standard bei dem Unternehmen, bei dem Du arbeitest? Es kommt mir > momentan recht hoch vor, wo ich doch als normaler Entwicklungsingenieur > deutlich weniger verdiene, obwohl ich im Moment eher zu den > Besserverdienern aus meiner Berufs- und Altersgruppe gehöre. Nun ja, bei deinen oben genannten 66k inklusive Boni ist aber auch als Entwicklungsingenieur noch deutlich Luft nach oben Ich widerspreche, dass du damit schon zu den Besserverdienern aus deiner Berufs- und Altersgruppe gehörst. Diesen Bereich sehe ich erst bei 80k - 90k. Also wenn es Dir vor allem ums Geld geht und das viele Reisen für deine Familie und dich doch nicht so toll ist, dann würde ich an deiner Stelle lieber in eine lukrativere Position als Entwicklungsingenieur wechseln. Home Office ist übrigens ebenfalls als Entwickler möglich.
Ich habe den Thread hoch geholt um nach aktuellen Gehältern zu fragen. Der Thread ist schon 4Jahre alt. Ist also relativ unwahrscheinlich, dass der Thread Opener das noch liest ;) Ich würde gerne noch etwas mehr über das Jobprofil und aktuelle verdienstmöglichkeiten erfahren. wäre nett wenn noch jemand daruafneingehen könnte, der sich damit auskennt. Danke!
dididi schrieb: > *Der Thread ist schon 4 Jahre alt* > Ich habe den Thread hoch geholt um nach aktuellen Gehältern zu fragen. Da wäre es manchmal geschickter, einen neuen Thread anzufangen und wenn nötig den "Alten" zu verlinken...
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Bearbeitet durch Moderator
dididi schrieb: > Wie sieht es denn heute mitndem Verdienst aus. Wird die hohe > Reisetätigkeit honoriert? Ja, mit 0,-€! Du bekommst vllt. einen Dienstwagen! Aber mehr Brutto auf dem Konto gib´s deswegen ned. Der FAE ist der DvD, ohne ihn geht es nicht! Er ersetzt den Entwickler und technischen Vertriebler. Aus zwei mach eins! Die BWL`er behalten ihren Posten und streichen die Boni ein!
Lothar M. schrieb: > dididi schrieb: >> *Der Thread ist schon 4 Jahre alt* >> Ich habe den Thread hoch geholt um nach aktuellen Gehältern zu fragen. > Da wäre es manchmal geschickter, einen neuen Thread anzufangen und > wenn nötig den "Alten" zu verlinken... Ok! Danke für den Hinweis. Hatte den Threat bei der Suche gefunden und dachte es gehört sich diesen dann weiter zu verwenden. Werde das in Zukunft berücksichtigen!
dididi schrieb: > Hatte den Threat bei der Suche gefunden und > dachte es gehört sich diesen dann weiter zu verwenden. Du weißt hoffentlich schon, dass Threat auf deutsch Bedrohung heißt?
Dann ist es wohl Thread? Mein Englisch ist nicht so gut. Danke für den Hinweis.
Der Threadersteller liesst noch mit... Also auch 100k mit boni und Auto sind durchaus drin... Allerdings auch hire and fire vom feinsten, ganz viel micromanagement und managerzufriedenstellarbeit und ganz wenig Technik. Was ist so schlimm dran an eine. Alten Thread anzuknüpfen? Im usenet versteht ich es, aber hier?
Holgi schrieb: > Was ist so schlimm dran an eine. Alten Thread anzuknüpfen? Nichts, wenns zur Sache passt. Aber hier ist es wieder so wie gern bei solch uralten Threads: man liest zuerst 50 Posts, und stellt zum Schluss erschüttert fest, dass eine komplett neue Frage gestellt wurde. Und so klopft man dann erst mal seine Meinug zum 4 Jahre alten Thema auf den Tisch (Siehe Beitrag "Re: Was verdient man eigentlich als FAE") und nach 2 Beiträgen ist diskutiert man um das alte Zeug, unterbrochen von Posts, die darauf hinweisen, dass zu 99% der TE nicht mehr antworten kann. dididi schrieb: > Dann ist es wohl Thread? Das kann schon mal intekulturelle Verwirrung geben: Threat = Bedrohung Thread = Faden
So, jetzt mal was von einem "Betroffenen" Bin seit 7Jahren als FAE tätig, habe Familie und Haus. Sind Komponentenhersteller. bin 2-3 Tage im Schnitt unterwegs (ich z.B. in ganz Europa), der Rest vom Homeoffice. Das lässt sich sehr wohl mit der Familie vereinbaren, ist aber nicht immer ganz leicht. Nachteil Homeoffice: es gibt immer wieder mal Telefonkonferenzen nachts oder morgens, je nachdem mit welchem Teil der Welt man spricht. Vorteile überwiegen aber deutlich. Thema Gehalt: normalerweise gibt es ein Grundgehalt + x% Bonus + Firmenwagen. Bonus bewegt sich im Bereich 5-10%, Grundgehalt 70k-100k. FAE sind der Definition nach Experten, den es bringt keinem ernsthaften Hersteller was, dem Kunden irgendwelche Pfeiffen vorzusetzten um Probleme zu lösen. Praktische Erfahrung im vorherigen Leben sollte eine MUSS sein
Hmm, da hab ich aber genug Pfeifen kennengelernt, sowohl vorher als Kunde, wie auch nachher als Kollegen :-) Wenn man FAE direkt bei einer BU/BL ist, sollte es wohl besser aussehen, was das Wissen über die eigene Produkte angeht.
Holgi schrieb: > Der Threadersteller liesst noch mit... > > Also auch 100k mit boni und Auto sind durchaus drin... Allerdings auch > hire and fire vom feinsten, ganz viel micromanagement und > managerzufriedenstellarbeit und ganz wenig Technik. > > Was ist so schlimm dran an eine. Alten Thread anzuknüpfen? Im usenet > versteht ich es, aber hier? Hallo Holgi, Das ist ja super, dass du noch mitliest! Dann hast du dich also für den Schritt letztendlich entschieden. Bist du mit deinem Entschluss zufrieden? Wie siehst du die Chancen nach ein paar Jahren, wenn einem das Reisen zu viel wird wieder in die Entwicklung zu gehen.? Oder gibt es andere Optionen, die sich aus einer FAE Position ergeben (außer Sales).
Als FAE arbeitet Du potentiell für die Salesorganisation, die ziemlich losgekoppelt von allem anderen ist. Die Wahrscheinlichkeit in die Entwicklung zu kommen ist sehr gering. Ich hab einen Wechsel in die Richtung noch bei keinen Halbleiterer gesehen (ohne die Firma zu wechseln) Ein Wechsel zu Sales oder Marketing/business development dürfte hingegen möglich sein. Reisetätigkeit kann immens sein, aber auch sehr gering. Hängt von dem Account ab an dem Du arbeitet, sprich der Kundenkreis. Kleinere Halbleiterer sind weniger global organisiert, grosse arbeiten am selben Kunden weltweit und kennen den Kunden besser als er sich selber. "Calls" zu jeder denkbaren Tages und Nachtzeit können normal sein (mit Kunden im Ausland, Kollegen aus Übersee, Businessunits), nach 8 Stunden den Stift fallen zu lassen kann man knicken, aber dafür bekommt man ja auch ne Menge Geld. Überstunden werden normalerweise mit dem Grundgehalt abgegolten, sprich werden nicht kompensiert. Die Erwartung, dass man firmenintern guten Zugriff auf technische Informationen hat, die über das, was der Kunde hat, oder Marketing slides hinausgehen war bei m alsch. Ebenso, dass die Businessunits gerne technischen support leisten bei Problemen. Die Halbleiterbranche versucht mit so wenig wie möglich Ressourcen (ein Unwort für Mitarbeiter) so viel wie möglich Geld zu machen und daher sind z.B. die Applications engineer stellen rar gesägt und die Jungs völlig überlastet. Man ist also oft damit beschäftigt zu eskalieren, Hilfe zur Selbsthilfe wird selten gegeben. Firmenintern Trainings sind eher fürs Networking gedacht und der Content oberflächlich. Wenn Du als guter Mitarbeiter gesehen wirst, wird es sehr hoch honoriert. Gehaltserhöhung von zweimal 8% im Jahr können durchaus "passieren". Aber auch andere Annehmlichkeiten. Da sind die Amerikaner recht gut drin. Aber "Widerworte" zu irgendwelchen tollen Ideen irgendwelcher Manager (die auch einmal im Jahr wechseln können) werden nicht gern gesehen. Kollegen machen also alles mit -auch wenn es nachweisbar keinen Sinn hat- und auch untereinander ist man mit Kritik zur Führung eher vorsichtig. Manchmal hat man das Gefühl in einer grossen Sekte zu arbeiten. Man kann durchaus zufrieden werden in dem Job. Als nicht-introvertierter Tekki mit Freude an der Technik auch mal selbst Hand anzulegen und zu verstehen, ist es evtl. nicht das richtige, zumindest da wo ich bin. Als extrovertierter, den eher Zahlen und Politik interessieren könnte ich mir vorstellen, das es sehr gut klappt. Evtl. ist meine Sicht einseitig von der Sicht eines einzelnen Arbeitgebers gesehen. Jeder muss sich sein eigenes Bild machen und ich TeIle hier das meinige. Also andere Bilder werden gerne gesehen und nicht abgestritten :-)
Hallo Holgi, Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!Ich denke das könnte bei mir auch passen. Sehe mich definitv nicht als den "introvertierten Tekki" und kann mir eine FAE Tätigkeit auch gut vorstellen. Das Stellenprofil wird wahrscheinlich in jeder Firma anders sein. Da muss man wohl ins kalte Wasser springen und es ausprobieren. Scheint zumindest schön Abwechslungsreich zu sein. Weitere Erfahrungsberichte sind natürlich gern gesehen ;-)
Ja, das dachte ich mir damals auch. Jede Erfahrung macht einen reicher. Je nachdem wo Du hingehst stehen dir alle Wege offen, wenn auch evtl. nicht in der eigenen Firma.
Ich bin schon 6 Jahre dabei und kann Holgis Bericht teilen. Je nach Region (ich habe Süddeutschland Österreich Schweiz) und Größe der Sales Mannschaft und Kundenzahl kann es deutlich mehr als 2-3Tage/Woche werden. Man stellt fest dass die Region sehr groß werden kann und man sich - um noch schnell heimzukommen- auf sehr dünnen Eis bewegt. Stichwort Arbeitszeitgesetz. Beim Einstieg muss das Grundgehalt möglichst hoch ausgehandelt werden. Der Bonus hängt dann von den gewonnenen Designs ab aber auch Umsatzsteigerung Marktanteil usw. Die Möglichkeiten sind lang. Setzt man bei der Zuelvereinbarung auf die falschen Projekte, oder die Produktionstarts verzögern sich oder man verliert das prj an die Konkurrenz kann man auch mal mit deutlich unter den 100% Jahresgehalt landen. 100k für einen Senior fae sind dann schon möglich - bei einer durchschnittlichen 50h+ Woche ..
Schuhplattler Sepp, Oberammergau schrieb: > Zuckerle schrieb im Beitrag #2281372: >> Was ist das "FAE"? > > Fachinformatiker Anwendungsentwicklung > Field Application Engineer > Follikel-assoziiertes Epithelgewebe Ein "Field Application Engineer" ist ein Bauer, der auf dem Feld arbeitet!
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