Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM-Netzteil 400V


von Jens (Gast)


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Hallo,

ich möchte mir gerne ein PWM-Netzteil bauen, das mir eine halbwegs 
rippelarme Spannung (U_ripple < 1V reicht dicke) im Bereich von 0..400V 
ausgibt, bei einem Maximalstrom von 50mA.

Benutzen möchte ich den PIC-Controller 16F627A, da hab ich noch einige 
vom rumliegen.

Die 400V stammen von einer "Trafo-Rücken-an-Rücken"-Schaltung: 12V und 
15V als Sekundärwicklungen geben richtig zusammengeschaltet nach dem 
Glätten eine Spannung von ca. 407V.

Ich habe bereits ein Volt- und Amperemeter gebaut, diese werden als 
Feedback mit eingebaut. Das Voltmeter ist als Feedback für den PWM-Teil 
da, damit da bei wechselnder Last nichts in die Sättigung geht. Das 
Amperemeter schaltet bei einem Strom, der den Maximalwert überschreitet, 
die PWM-Stufe auf 0 ab. Resettet werden kann das dann nur durch Ein- und 
Ausschalten des ganzen Geräts.

Im Anhang findet ihr meine erste Idee. Meine konkreten Fragen sind:

1) Welchen PNP-Transistor kann ich verwenden? Ich dachte an sowas wie 
den BUX85, nur in PNP. Leider finde ich da nichts, weil ich keine 
Tabellen dazu habe. Weiß jemand spontan einen passenden Transistor?

2) Was sollte ich noch beachten, was fehlt bis jetzt im Schaltplan? (Der 
Wert von C, klar, aber den berechne ich mir, wenn ich die PWM-Frequenz 
habe)

Danke schon einmal für eure Anregungen,
beste Grüße,
Jens

von Knut (Gast)


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Du solltest unbedingt beachten, dass dein Transistor nicht sperren wird, 
wenn der uC ein H ausgibt, da 400V-0,7V-5V / Rb immer noch reichlich 
Basisstrom ergeben....


Knut

von Knut (Gast)


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Und warum hast du einen Widerstand im Emitterkreis? Was erhoffst du dir 
von dem?


Knut

von Jens (Gast)


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Der 1K gibt mir eine Strombegrenzung, aber wenn ich das mit dem 
Amperemeter checke sollte das egal sein, du hast Recht.

Ansonsten hast du auch Recht, argh! Der PNP wird bei 5V PWM so nie 
sperrend. Habe ihm im neuen Entwurf noch einen Pegelwandler an der Basis 
spendiert.

Für den Q2 kann ich dann z.B. den MPSA42 nehmen. R1,C1 sind mein 
RC-Tiefpass. Diese Frage bleibt noch:

Welchen Transistor kann ich für Q1 nehmen?

Gruß
Jens

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jens schrieb:
> Habe ihm im neuen Entwurf noch einen Pegelwandler an der Basis
> spendiert.

Jetzt fehlt noch der Widerstand am Kollektor von Q2.

Gruß Dietrich

von Jens (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Jetzt fehlt noch der Widerstand am Kollektor von Q2.

Warum? Der R2 reicht doch, oder? Wenn Q2 leitet zieht er die Basis von 
Q1 doch sauber auf GND, und wenn nicht, dann sperrt er, und die Basis 
von A1 bekommt die +400V ab.

Gruß
Jens

von Jens (Gast)


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Jens schrieb:
> und die Basis
> von A1 bekommt die +400V ab.

Soll natürlich Q1 heißen.

von Jens (Gast)


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Merke gerade, der MPSA42 taugt nichts bei 400V. Lieber den BUX85 nehmen.

Hat jemand eine Idee für den PNP-Transistor, der eine 
Collector-Emitter-Spannung von mehr als 400V abkann?

Gruß
Jens

von gaast (Gast)


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Jens schrieb:
> Warum? Der R2 reicht doch, oder? Wenn Q2 leitet zieht er die Basis von
> Q1 doch sauber auf GND, und wenn nicht, dann sperrt er, und die Basis
> von A1 bekommt die +400V ab.

Und wie groß wird dann der Strom durch die Basis von Q1 wohl werden?

von Jens (Gast)


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gaast schrieb:
> Und wie groß wird dann der Strom durch die Basis von Q1 wohl werden?

Wann genau? Ich versteh's gerade nicht, kann mich jemand erleuchten?

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Wann genau? Ich versteh's gerade nicht, kann mich jemand erleuchten?

Wenn Q2 durchschaltet liegen an der UBE Strecke von Q1 400V an. Das 
freut den Transistor und er zeigt es in dem er den Deckel aufmacht. Da 
gehoert noch ein Widerstand rein. Und du weist das beim schaltet die 
Haelfte deiner Leistung in R1 verbraten wird?

von Jens (Gast)


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Hallo,

danke für die Antwort, habe es leider immer noch nicht so wirklich 
verstanden.

Helmut Lenzen schrieb:
> Wenn Q2 durchschaltet liegen an der UBE Strecke von Q1 400V an.

Okay. Also sowohl der Emitter als auch die Basis liegt auf 400V.

> Das freut den Transistor und er zeigt es in dem er den Deckel aufmacht.

Nein, das verwirrt mich. Schaue z.B. auch hier: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor

                  Vcc o-----------+
                                  |
                An: GND    _   |<
                      o---|___|--|   PNP
                Aus: Vcc         |\
                                  |
                                 .-.
                                 | | R_Last
                                 '-'
                                  |
                  GND o-----------+

Wenn die Basis des PNP auf Vcc ist, sperrt er also.

> Da gehoert noch ein Widerstand rein.

Aber wo denn genau?

> Und du weist das beim schaltet die Haelfte deiner Leistung in R1 verbraten wird?

Naja, ich brauche doch einen R für meinen Filter, oder etwa nicht?

Gruß
Jens

von Εrnst B. (ernst)


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Jens schrieb:
> Wenn die Basis des PNP auf Vcc ist, sperrt er also.

Das schon. Aber bei dir im Ursprungs-Plan:

Emitter auf 400V, Basis auf 0V oder 5V (PWM vom PIC).
D.H.
Bei "ein" liegen 400V an der BE-Strecke, bei "aus" sinds noch 395V.

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
>> Das freut den Transistor und er zeigt es in dem er den Deckel aufmacht.
>
> Nein, das verwirrt mich. Schaue z.B. auch hier:

Das heist auf deutsch:  Er geht kaputt.

Jens schrieb:
>> Da gehoert noch ein Widerstand rein.
>
> Aber wo denn genau?

Zwischen Kollektor Q2 und Basis Q1.

Aber Achtung normale Widerstaende vertragen nur 250V als maximale 
Spannung unabhanegig von der Leistung. Du brauchst also Widerstaende die 
fuer 400V zugelassen sind.

Jens schrieb:
>> Und du weist das beim schaltet die Haelfte deiner Leistung in R1 verbraten 
wird?
>
> Naja, ich brauche doch einen R für meinen Filter, oder etwa nicht?

Fuer sowas werden in Schaltnetzteilen Induktivitaeten eingesetzt.
Und Freilaufdiode nicht vergessen. Nur ein Widerstand wuerde bei 50mA 
schon einige W verheizen.

Stichwort: Stepdown Wandler.

Aber fuer 0 ..400V brauchst du ein enormes Tastverhaeltnis.
Das stabil hinzukriegen ist nicht ganz trivial.

von Jens (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
>>> Da gehoert noch ein Widerstand rein.
>>>
>> Aber wo denn genau?
>
> Zwischen Kollektor Q2 und Basis Q1.

Ah, klar, Basisstrom begrenzen, hätte man sich denken können. Neuer 
Schaltplan anbei. Danke.

> Aber Achtung normale Widerstaende vertragen nur 250V als maximale
> Spannung unabhanegig von der Leistung. Du brauchst also Widerstaende die
> fuer 400V zugelassen sind.

Da nehme ich einfach zwei normale in Reihe.

> Fuer sowas werden in Schaltnetzteilen Induktivitaeten eingesetzt.
> Und Freilaufdiode nicht vergessen. Nur ein Widerstand wuerde bei 50mA
> schon einige W verheizen.

Gut, da muss ich mich reinlesen. Ist aber doch im Wesentlichen ein 
LC-Tiefpass das ganze, mal sehen.

> Aber fuer 0 ..400V brauchst du ein enormes Tastverhaeltnis.
> Das stabil hinzukriegen ist nicht ganz trivial.

Das Tastverhältnis ist doch immer eine Zahl von 0..1, was soll da 
"enorm" heißen?

Gruß
Jens

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jens schrieb:
> Ah, klar, Basisstrom begrenzen, hätte man sich denken können.

So ist schon mal wesentlich besser. Ich würde aber R2 hinter R4 einbauen 
(zwischen Basis und Emitter von Q1). Dann hast Du an dem nicht auch 
400V.

Gruß Dietrich

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Das Tastverhältnis ist doch immer eine Zahl von 0..1, was soll da
> "enorm" heißen?

Nun rechne das mal in Zeiten um. Bei der kuerzesten Zeit muss dein 
Transistor schalten koennen.
Also Aufloesung: z.B. 0.1V
PWM Frequenz 25KHz = 40us

Bei 400V ist deine Leitendphase = 40us
bei 1V ist deine Leitendphase = 40us /400 = 0.1us

Das heist dein Leistungstransistor muss in 0.1us (10MHz) einschalten 
koennen.
Das ist bei 400V schon recht knackig.

von Jens (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Ich würde aber R2 hinter R4 einbauen
> (zwischen Basis und Emitter von Q1).

Verstehe nicht ganz, wie du das meinst, das ändert doch nicht wirklich 
was?

Helmut Lenzen schrieb:
> Nun rechne das mal in Zeiten um. Bei der kuerzesten Zeit muss dein
> Transistor schalten koennen.

Ach, so meinst du das. Ja, das stimmt schon.

> Also Aufloesung: z.B. 0.1V

Mir reichen 1V.

> PWM Frequenz 25KHz = 40us

Ist das eine Annahme, die du hier gemacht hast, oder gehen da die 0.1V 
Auflösung mit rein?

> Bei 400V ist deine Leitendphase = 40us
> bei 1V ist deine Leitendphase = 40us /400 = 0.1us
>
> Das heist dein Leistungstransistor muss in 0.1us (10MHz) einschalten
> koennen.
> Das ist bei 400V schon recht knackig.

Schon ganz schön schnell, ja. Wie suche ich mir da einen passenden 
Transistor? Ich finde im Netz da keine passenden Tabellen.

Danke für deine Hilfe.

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Verstehe nicht ganz, wie du das meinst, das ändert doch nicht wirklich
> was?

Doch , an R2 fallen danach nur noch 0.7V ab.

Jens schrieb:
>> PWM Frequenz 25KHz = 40us
>
> Ist das eine Annahme, die du hier gemacht hast, oder gehen da die 0.1V
> Auflösung mit rein?

Richtige Schaltnetzteile sind normalerweise noch schneller getaktet.
Das ergibt kleinere Elkos und Spulen. Also sind die 25kHz so ziemlich 
als unterster Kompromiss zu verstehen.

1V zu 400V ist 400 fache Variation im Puls-Pausenverhaeltnis also 0.1us.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jens schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Ich würde aber R2 hinter R4 einbauen
>> (zwischen Basis und Emitter von Q1).
>
> Verstehe nicht ganz, wie du das meinst, das ändert doch nicht wirklich
> was?

Sagte ich doch:
> Dann hast Du an dem nicht auch 400V.
und muss 2 Stck. einbauen.

Ggf. ist auch die Verlustleistung geringer. Das hängt dann von der 
Dimensionierung ab, aber da bist Du dann auch gleich bei dem Problem mit 
der Geschwindigkeit...

Gruß Dietrich

von Jens (Gast)


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Hallo,

gut, den Widerstand habe ich anders platziert und noch den LC-Tiefpass 
dazugeschaltet.

Jetzt bleibt die Frage nach den Transistoren... Kennt ihr da schnelle, 
oder wisst ihr, wo ich das recherchieren kann?

So wie es aussieht, ist der BUX85 wohl zu langsam.

Gruß
Jens

von Knut (Gast)


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Nun haste n Schaltnetzteil! Die Sache ist die, du wirst verdammt hohe 
Verluste an deinen Widerständen haben! Außerdem kann du nicht bipolare 
Transistoren gegen MOSFETsersetzen wenn du nich die Gatespannung 
begrenzt!

Knut

von Helmut L. (helmi1)


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Knut schrieb:
> Die Sache ist die, du wirst verdammt hohe
> Verluste an deinen Widerständen haben!

Deshalb macht man ja auch solche Schaltungen nicht. Normalerweise ist 
der Unterschied zwischen Ein u. Ausgangsspannung eines Step-Downwandlers 
ca. 1:5 und nicht 1:400 weil man dann halt extereme Bedingungen  hat.

von Knut (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Deshalb macht man ja auch solche Schaltungen nicht.

RRRRRRöööööccchhhhhhhtig!


Man könnte es aber wenn unbedingt soo laufen soll mit nem Synchron Buck 
versuchen. Da sind die Verluste deutlich geringer, über die nötige 
Auflösung muss man sich dann im klaren sein und den Regler 
dementsprechend anpassen.

Beim Synchron Buck entfällt dann auch die lässtige 
High-Side-Ansteuerung, da man hier Boot-Strappen kann :-)



Knut

von Jens (Gast)


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Ich entnehme den Mitteilungen, dass diese Schaltung wohl nach und nach 
ihr Ziel verfehlt, bzw. es damit nur schwer erreichbar ist, korrekt?

Ich möchte eigentlich nur aus meinen 400V eine regelbare Spannung von 
0..400V machen. Einen Linearregler gibt es leider nicht in diesem 
Bereich (bis 50mA, 400V).

Die Effizienz ist mir egal, es wird ein Gerät, das nur maximal 5 bis 10 
Minuten am Stück eingeschaltet sein soll.

Welche anderen Ideen gibt es da denn so? Eine Linearregelung ist von mir 
ja eigentlich präferiert.

Gruß
Jens

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Na ja, eine Linearregelung ist nicht sonderlich gut, da du dann 20W(!) 
in Wärme umsetzt. Versuche doch mal, einen 
Switched-Capacitor-Step-Down-Wandler (was ein Wort!) zu bauen. Also 
einen kleinen Kondensator aufladen und in einen großen umladen. Da 
solltest du nicht so viele Verluste haben.


Gruß
Jonathan

von Jens (Gast)


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Naja, meistens arbeite ich im Bereich 200..300V bei ca. 10mA. Das ist 
deutlich weniger Wärmeverlust. Der "Extremfall" 1V bei 50mA wird wohl 
nie eintreten ;-)

Ich mag die linearen Systeme daher lieber, weil man ohne frickelige 
Induktivitäten und Schaltregler auskommt.

Gibt es da einfache(re) Schaltpläne?

Gruß
Jens

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jonathan Strobl schrieb:
> Na ja, eine Linearregelung ist nicht sonderlich gut, da du dann 20W(!)
> in Wärme umsetzt. Versuche doch mal, einen
> Switched-Capacitor-Step-Down-Wandler (was ein Wort!) zu bauen. Also
> einen kleinen Kondensator aufladen und in einen großen umladen. Da
> solltest du nicht so viele Verluste haben.

Wie soll der denn funktionieren?

Jens schrieb:
> Ich mag die linearen Systeme daher lieber, weil man ohne frickelige
> Induktivitäten und Schaltregler auskommt.

Dann nimm doch einfach unfrickelige Induktivitäten.

Jens schrieb:
> Gibt es da einfache(re) Schaltpläne?

Ohje.

von Jens (Gast)


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;-) Mit frickeligen Induktivitäten wird wohl jeder wissen, was gemeint 
ist ;-) Ist doch klar, dass ein Layout mit Induktivitäten wesentlich 
sensitiver ist, und auch die Induktivität selbst will gekonnt ausgesucht 
werden.

Daher würde ich gerne auf eine lineare Lösung umsteigen, und darauf 
bezieht sich auch der "einfachere" Schaltplan. Ich habe leider noch 
keine linearen Regelungen gefunden, die in meinen Bereich passen, d.h. 
400V @ 50mA max.

Der LR8 ist schon die richtige Richtung, aber ich bräuchte was, was mehr 
Saft abkann. Kennt ihr da was?

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jonathan Strobl schrieb:
> Versuche doch mal, einen
> Switched-Capacitor-Step-Down-Wandler (was ein Wort!) zu bauen. Also
> einen kleinen Kondensator aufladen und in einen großen umladen. Da
> solltest du nicht so viele Verluste haben.

Auch da hast du wieder 50% Verluste. Ohne Induktivitäten gibt das nix.
Du kannst keinen Kondensator in einen anderen umladen ohne die hälfte 
der Energie in Wärme zu verlieren.

Das ganze wird auch nicht mit einem einzigen Regler ohne umschalten 
funktionieren.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jens schrieb:
> ;-) Mit frickeligen Induktivitäten wird wohl jeder wissen, was gemeint
> ist ;-)
Ich habe keine Ahnung was du meinst, weiß aber, dass generell eine 
Aversion gegen Induktivitäten herrscht. Aus welchem Grund auch immer.

> Ist doch klar, dass ein Layout mit Induktivitäten wesentlich
> sensitiver ist, und auch die Induktivität selbst will gekonnt ausgesucht
> werden.
Das stimmt so pauschal erst mal überhaupt nicht. Auch Kondensatoren 
können scharfe Spitzenströme erzeugen (so wie Induktivitäten 
Spannungen), mit denen man sich prinzipiell die gleichen Probleme 
einfangen kann. Außerdem müssen auch Kondensatoren gut ausgesucht werden 
(Dielektrikumsverluste, ESR, Kapazität, und gerade bei 
Keramikkondensatoren: Maximalspannung, Piezo-Effekt, Etc. pp.)

> Daher würde ich gerne auf eine lineare Lösung umsteigen, und darauf
> bezieht sich auch der "einfachere" Schaltplan. Ich habe leider noch
> keine linearen Regelungen gefunden, die in meinen Bereich passen, d.h.
> 400V @ 50mA max.
Eine Linearregelung ist bei bestimmten Parametern quatsch, weil bereits 
der Kühlkörper um die Wärme loszuwerden teurer ist, als ein gescheiter 
Schaltregler + etwas Nachdenken.

> Der LR8 ist schon die richtige Richtung, aber ich bräuchte was, was mehr
> Saft abkann. Kennt ihr da was?
Und wo soll die Wärme hin? Mehr Saft -> wesentlich größeres Gehäuse.

von Jens (Gast)


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Also ich hab doch gesagt, dass die Verlustleistung im Regelfall bei 
weniger als 5W liegt. Nur in Ausnahmefällen wird das mal mehr, daher 
sollte das doch OK sein.

(400V - 200V)*0.01A = 2W

Kennt jemand einen Linearregler, der auch den Härtetest besteht mit 
kurzzeitig (wenn auch unrealistisch) 20W?

Oder was gibt es sonst für eine Alternative?

Gruß
Jens

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Hab das nicht genau durchgerechnet, aber einfallen würde mir Z-Diode + 
N-Kanal FET oder NPN Transistor als Spannungsfolger.

von Jens (Gast)


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Ich merke, dass ich mich da gar nicht auskenne. Eine Schaltung selbst zu 
designen fällt daher wohl flach. Langfristig werde ich mich mehr mit dem 
Thema beschäftigen, klar. Leider ist Analogtechnik bei mir immer sehr 
kurz gekommen bis jetzt.

Aber ich sehe gerade, dass der LR8 sogar 20mA und 400V schafft. 
Allerdings geht bei kleineren Ausgangsspannungen (höherer "Verbratung") 
der Strom natürlich in den Keller.

Mal in die Tüte gesprochen:

Wäre es nicht möglich, zwei LR8 parallel zu verwenden? Dann könnten die 
mir die (na gut) 40mA doch geben. Einstellen ließe sich das halbwegs 
vernünftig mit nem Stereo-Poti.

Sträuben sich den Profis da die Haare, oder hört sich das nach einem 
Ausweg für mich an?

Gruß
Jens

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Der LR8 schafft bei 200V Spannungsdifferenz bestimmt keine 20mA mehr. 
Das wären schon 4 Watt, da wirds auch schon mit dem TO252 Gehäuse eng.
Parallelschalten geht sowieso nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Wäre es nicht möglich, zwei LR8 parallel zu verwenden? Dann könnten die
> mir die (na gut) 40mA doch geben. Einstellen ließe sich das halbwegs
> vernünftig mit nem Stereo-Poti.
>
> Sträuben sich den Profis da die Haare, oder hört sich das nach einem
> Ausweg für mich an?

Ja da sträuben sich mir die Haare. Du glaubst doch nicht das mit einem 
Stereopoti ein vernueftiger Gleichlauf zu erzielen ist?

Jens schrieb:
> Kennt jemand einen Linearregler, der auch den Härtetest besteht mit
> kurzzeitig (wenn auch unrealistisch) 20W?

Warum soll die Industrie so was anbieten? Das braucht bei heutigen 
Energiepreisen kein Mensch.

Einen Regler der von 0 .. 400V in einem Stueck einstellbar ist wirst du 
fertig nicht finden. Du koenntest vielleicht einen Sperrwandler nehmen 
mit umschaltbaren Ausgangswicklungen. Das ganze ist allerdings fuer 
einen Anfaenger in Sachen Schaltnetzteilen nicht zu schaffen.

von Jens (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Z-Diode +
> N-Kanal FET oder NPN Transistor als Spannungsfolger.

Habe ein bisschen gesucht und das hier gefunden:

http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm

Sieht ja eigentlich nach dem aus, was du da gedacht hast. Kannst du mir 
ganz kurz das Prinzip der Schaltung erklären?

Gruß
Jens

von Knut (Gast)


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Ich kann dir den LNK305 empfehlen!


Knut

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Sieht ja eigentlich nach dem aus, was du da gedacht hast. Kannst du mir
> ganz kurz das Prinzip der Schaltung erklären?

Der MOSFET ist hier als Stromverstaerker fuer die Z-Dioden eingesetzt.
Im extremfall muss er 20W verbraten. Und das Woertchen 
"Spannungsregelung" ist bei der Schaltung auch masslos uebertrieben. Da 
gibt es keine Regelung sondern nur eine Stabilisierung die auch noch 
sehr von der Schwellspannung des MOSfets abhaengt.

von Jens (Gast)


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Danke, Knut, den werde ich mir mal ansehen.

Helmut, dein Urteil zur Schaltung aus dem Link stimmt mich ja nicht so 
positiv: Es ist keine Regelung der Spannung, aber eine Stabilisierung.

Heißt das, dass mir die Spannung eventuell bei spontaner laständerung 
abheut?

Und wie sieht's mit der Strombegrenzung aus, funktioniert die denn?

Danke für die Hilfe.

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Heißt das, dass mir die Spannung eventuell bei spontaner laständerung
> abheut?

So isses.

von Jens (Gast)


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Argh, nicht gut.

Okay, ich merke, ich habe noch viel zu lernen.

Kann mir jemand vielleicht aus eigener Erfahrung ein gutes Buch zu dem 
Thema empfehlen?

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Kann mir jemand vielleicht aus eigener Erfahrung ein gutes Buch zu dem
> Thema empfehlen?

Ist die Frage wie tief du einsteigen willst und welche vorkenntnise du 
hast.

http://www.amazon.de/Schaltnetzteile-ihre-Peripherie-Dimensionierung-Einsatz/dp/3834802395

Es gibt auch noch wesentlich komplexere Buecher die sich mit der 
Regelungstechnik der Schaltnetzteile befassen.

von Jens (Gast)


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Hallo,

na mit Digitalrechnik kenne ich mich einigermaßen aus, aber mit der 
Analogtechnik hapert es... Ich befürchte daher fast, dass das 
vorgeschlagene Buch schon zu spezifisch ist. Ich denke, ich muss da 
weiter unten ansetzen.

Kannst dir ja mal meine HP ansehen um dir ein Bild zu machen ;-)
www.jb-electronics.de

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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@Jens

Nun ja nach ich mir deine HP angesehen habe koennte ich mir doch 
vorstellen das du nach einiger Zeit ein Netzteil entwickeln kannst. Nur 
ist ein Schaltnetzteil mit einem Bereich von 0 .. 400V nicht gerade ein 
Anfaengerprojekt in Sachen Schaltnetzteile. Das groesste Problem ist der 
riesige Stellbereich.
Bei Schaltnetzteilentwicklung hast du es mit 2 Disziplinen zu tun.

1.  Die Leistungselektronik
2.  Die Regelungstechnik.

Und die sind bei einem solchen Einstellbereich nicht ganz trivial.
Am besten ist du faengst mal mit Schaltnetzteilen fuer kleinere 
Spannungen an um da mal ein Gefuehl zu entwickeln.
Du sagstes ja auch mal das dich im allgemeinen der Bereich 200..300V am 
meisten interesiert. Wenn man so den Bereich einengt wird es mit dem 
Netzteil leichter. Da wuerde ich dich zu einem Sperrwandlernetzteil 
raten.
Das ganze mit einem UC3842 im Current Mode geregelt. Das macht die 
Regelung einfacher. Der Trafo sollte bei diesem Netzteil auf einem EI 
Kern bei der Leistung auch schnell gewickelt sein.

Du kennst diese Seite hier:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

Ich habe auch nicht direkt mit Schaltnetzteilen fuer Netzspannung 
angefangen sondern auch erst fuer kleinere Spannungen.

von Jens (Gast)


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Hallo Helmut,

Helmut Lenzen schrieb:
> Nun ja nach ich mir deine HP angesehen habe koennte ich mir doch
> vorstellen das du nach einiger Zeit ein Netzteil entwickeln kannst. Nur
> ist ein Schaltnetzteil mit einem Bereich von 0 .. 400V nicht gerade ein
> Anfaengerprojekt in Sachen Schaltnetzteile.

Danke für dein Vertrauen. Ich habe nie wirklich Elektronik beigebracht 
bekommen und habe mir alles selber zusammgeschustert, dabei ist wohl die 
Analogtechnik zu kurz gekommen, was eigentlich klar ist: bei der 
Digitaltechnik ist alles so schön einfach, und man sieht die Resultate 
direkt an bunten LEDs. :)

Helmut Lenzen schrieb:
> Das groesste Problem ist der riesige Stellbereich.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die DCDC-Module, die es so gibt, 
auch öfter für den Bereich 180-250V DC oder so ausgelegt sind, fast nie 
über den gesamten Bereich. Für diese eingeschränkten Module kenne ich 
allerdings recht viele Schaltpläne, da man die in Nixie-Sammler-Kreisen 
quasi an jeder Ecke sieht. Hab sogar eins auf der HP (der Entwurf stammt 
aber nicht von mir): 
http://www.jb-electronics.de/html/elektronik/nixies/n_netzteil2.htm

Mir ist es halt schon wichtig, ein Netzteil zu haben, das ich mal kurz 
(10 Minuten) zum Testen von ein paar Nixies oder anderen Anzeigeröhren 
(VFDs zum Bleistift) verwenden kann. Daher ist mir die Effizienz zum 
einen wirklich schnurzpiepe, und zum anderen brauche ich daher den 
vollen Bereich, also auch bis 30, 40, 50V runter.

Auch aus Sicht eines Anfängers präferiere ich daher nach wie vor etwas 
lineares. Daher hatte ich ja die "absurde" Idee, einfach zwei LR8 
parallel zu schalten, d.h. deren Ausgänge, dazu meintest du ja:

Helmut Lenzen schrieb:
> Ja da sträuben sich mir die Haare. Du glaubst doch nicht das mit einem
> Stereopoti ein vernueftiger Gleichlauf zu erzielen ist?

[Warning: The following idea is an offspring of my uneducated mind and 
may cause professional engineers serious headaches ;-) ]

Damit hast du natürlich einerseits Recht, denn wenn an einem Ausgang 
sagen wir mal 1,2V weniger anliegen fließt da natürlich Strom rein, 
böse. Aber wenn ich zum Beispiel an jeden Ausgang der LR8-Regler eine 
passende Diode schalte, dann kann das nicht passieren.

Gut, dann liefert eventuell nur einer der LR8 den Saft, aber wenn mehr 
Strom gebraucht wird, dann geht die Spannung des einzelnen LR8 in den 
Keller bis irgendwann beide genau gleich viel Spannung "anbieten" und 
dann bekommt der erste LR8 durch den zweiten quasi Verstärkung.

Ist das total abwegig, oder halbwegs verwertbar als Idee?

Gruß
Jens

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Die Spannung des LR8 geht nicht "einfach so" in den Keller, weil es ein 
Regler ist. Der versucht in erster Linie die Ausgangsspannung konstant 
zu halten. Die geht erst dann in die Knie, wenn irgendein 
Übertemperaturschutz greift oder der LR8 abraucht ;-)

von Jens (Gast)


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Also raucht einer der LR8 ab, wenn ich das so mache?

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Also raucht einer der LR8 ab, wenn ich das so mache?

Ja. Ist so wie LEDs parallel schalten oder sonstige PN-Übergänge.

Wie gesagt einen Sperrwandler aufbauen mit mehreren Wicklungen.
Also eine für den Bereich 100..200V , 200..300V , 300 .. 400V
Damit hast du keinen extremen Regelbereich.

von Jens (Gast)


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Hmm, also Trafo wickeln, na gut. Da werde ich klein anfangen und die 
ersten Gehversuche machen müssen, aber nicht jetzt, nach der 
Klausurphase im August vielleicht ;-) Dann melde ich mich wieder mit 
konkreten Fragen.

Aber hör mal, a propos Windungszahlen, da fällt mir was ein:

Ich habe noch einen Stelltrafo herumliegen, Leistung weiß ich nicht 
mehr, aber im Bereich 0..250V. Wenn ich da noch einen Trenntrafo 
vorschalte, wäre das dann nicht was Geeignetes mit einer entsprechenden 
Strombegrenzung?

Gruß
Jens

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Ich habe noch einen Stelltrafo herumliegen, Leistung weiß ich nicht
> mehr, aber im Bereich 0..250V. Wenn ich da noch einen Trenntrafo
> vorschalte, wäre das dann nicht was Geeignetes mit einer entsprechenden
> Strombegrenzung?

Als Einfachstlösung sollte das gehen.
Aber du wolltest doch das ganze mit einem uC zuerst lösen.

Klausurphase an der RWTH?

von Jens (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Aber du wolltest doch das ganze mit einem uC zuerst lösen.

Ja, das stimmt. Dann wäre die Spannung elektronisch regelbar, das wäre 
ein Traum. Wäre sie hier auch mittels Schrittmotor und Rückkopplung über 
das Voltmeter ;-) Ich werde unsachlich.

Ich denke, ich mache mir einmal ausführlich Gedanken über die 
verschiedenen Möglichkeiten, die es da so gibt, und melde mich dann 
später wieder.

Danke schon einmal für die nette Hilfe.

Helmut Lenzen schrieb:
> Klausurphase an der RWTH?

Jo, aber an den anderen Unis sicherlich auch. Elektor-Abo? ;-)

Gruß
Jens

von Michael_ (Gast)


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Ich habe nur eine Minute im Netz gesucht, es gibt genug Lösungsansätze.
Suche mal nach :
röhren spannungsregelung
Hab auch keine Angst vor Röhren.
Hier auch ein Beispiel:
http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm
Nimm deinen Regeltrafo, dahinter einen Röhren-Netztrafo und schalte die 
Zweiweg-Anodenwicklung in Reihe. Da hast du deine 500V.
Für Nixie reicht das.

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Jo, aber an den anderen Unis sicherlich auch. Elektor-Abo? ;-)

Nö die lese ich schon seit Jahren nicht mehr. Steht zuviel Unsinn fürs 
Geld drin. Habe nur von deiner Webseite gesehen das du aus Aachen bist 
und da lag es nahe RWTH.

von Helmut L. (helmi1)


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@Michael_

Das Netzteil haben wir schon durchdiskutiert. Siehe weiter oben.

von Michael_ (Gast)


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>Autor: Helmut Lenzen (helmi1)
Deine Variante mit den abstrusen vier Bereichen?
Es scheint ja hier sowieso der PWM-Wahn ausgebrochen zu sein.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael_ schrieb:
> Deine Variante mit den abstrusen vier Bereichen?
> Es scheint ja hier sowieso der PWM-Wahn ausgebrochen zu sein.

Aber Leistung ohne Ende zu verbraten ist cool?
Ausserdem möchte Jens eventuell auch lernen wie man es vernüftig macht.
Und da ist die umschaltung des Trafos eine Möglichkeit.
Es gibt auch noch die Möglichkeit neben der PWM auch noch eine Burst 
Methode.

von Michael_ (Gast)


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Ihm ist aber die verbratene Leistung egal!

von Jens (Gast)


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Naja, einerseits ist mir schon klar, dass Leistungs-Verbraten nicht die 
feine englische Art ist, aber für ein (Test-)Netzteil, das nicht für 
Dauerbetrieb konzipiert ist, und sowieso meistens in den höheren 
Spannungsbereichen arbeitet, ist es meines Erachtens noch vertretbar. 
Wenn du also eine Idee hast, Michael, dann schieß ruhig los :-)

Das Netzteil von Hans Borngräbers Seite hatten wir insofern "durch", als 
dass das keine eigentliche Spannungsregelung darstellt, sondern eine 
Spannungsstabilisierung. D.h. bei Lastwechsel kann die Spannung abhauen, 
und das ist ja bei so einem großen Spannungsbereich eher schlecht.

Was mir jedoch an diesem Netzteil gefällt, ist die Strombegrenzung.

Gruß
Jens

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