Ich projektiere gerade einen Verstärker in einem Metallgehäuse und stehe nun vor der Frage, ob ich den Schutzleiter benötige. Der Verstärker ist mit einem Ringkerntrafo ausgestattet. Ich möchte bei einem Fehler natürlich kein Risiko eingehen, d.h. die Sicherung im Gerät bzw. der FI-Schalter im Haus sollen auslösen. Ursprünglich hatte ich vor, den Schutzleiter an das Metallgehäuse zu legen, aber wenn ich mir meinen gekauften Verstärker anschaue, hat der keinen Schutzleiter, obwohl Metallgehäuse. Wie baut ihr so etwas?
> Ich möchte bei einem Fehler natürlich kein Risiko eingehen,
Schutzleiter!
Ich baue grundsätzlich mit Schutzleiter, im HiFi Bereich fehlt der
meistens.
Schutzsuchender schrieb: > aber wenn ich mir meinen gekauften Verstärker anschaue, hat der > keinen Schutzleiter, obwohl Metallgehäuse. Tja, dann hat er den entsprechenden Trafo und das passende Netzkabel... Aber wenn du einen Schukostecker hast, dann MUSST du den Schutzleiter anschliessen.
Lothar Miller schrieb: > Tja, dann hat er den entsprechenden Trafo und das passende Netzkabel... Der Verstärker ist mit einem 2-poligen Kabel angeschlossen. Was meinst Du mit entsprechendem Trafo bzw. passendem Netzkabel?
1 Fehler darf nicht zu einem gefährlichen Zustand führen. Also z.B. Doppelte Isolation, versagt eine Isolation muß die andere noch versagen (aber man merkt nicht das eine Versagt hat !!!! und das ist schlecht weil irgendwann die andere auch versagen könnte). Also ich schlage dir vor die DIN VDEs zu lesen und dich daran zu halten. http://de.wikipedia.org/wiki/DIN-VDE-Normen_Teil_7
Mal angenommen, ich schließe den Schutzleiter an das Gehäuse an. Dann habe ich Cinch-Einbaubuchsen (z.B. Reichelt CBM METALL) verwendet, die Kontakt zu dem Gehäuse haben (als GND). Ist das dann ein Problem, wenn ich ein Radio über diese Cinch-Buchse anschließe, welches ebenfalls keine Schutzleiter hat? Ich definiere über die Cinch-Buchsen sozusagen ein GND Potenzial, welches identisch mit dem Schutzleiter ist. Allerdings ist damit doch auch der Ringkerntrafo "überbrückt", oder? Vielleicht bin ich gedanklich aber auch komplett auf einem Holzweg...
Was mir so einfällt: Erste Form (entsprechend SchutzklasseII Schutzisolierung): Trafo mit entsprechend hochwertiger Isolierung primär-Sekundär (mit VDE für SchutzklasseII) Alle 230V führenden Teile müssen mit einer zweiten Isolation versehen sein, die im Fehlerfalle wirksam wird. Wenn ein Schutzleiter ins Gerät geführt wird (dreiadriges Kabel) muss der Schutzleiter isoliert sein. Auch innerhalb der zweiten Isolation, wie L oder N. Ansonsten nur zweiadriges Netzkabel, das vergossenen Stecker hat. Zweite Form(entsprechend SchutzklasseIII Kleinspannung) Trafo mit entsprechend hochwertiger Isolierung oder gar mit Schutzlage zwischen prim. und sec. ,die an Schutzleiter angeschlossen wird. Das Gehäuse wird dann an SL angeschlossen. Die interne Masse (Signalmasse) darf nicht an SL angeschlossen werden, um Brummeinstreuung ins System zu vermeiden. Potiachsen, Taster usw. müssen vom Gehäuse isoliert bleiben.
Er meint: eine dreiadrige Leitung nehmen Von der Schuko Steckdose kommen drei Leiter: L, N, PE (Schutzerde) PE Leiter wird geräteseitig mit dem Gehäuse verbunden.
Schließe den Schutzleiter (ge/gn) nur an den Trafokern an. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Schließe den Schutzleiter (ge/gn) nur an den Trafokern an. ...und ans Gehäuse. Die Buchsen müssen ja nicht leitend mit dem Gehäuse verbunden werden. Gruss Harald
Der Trafo hat keinen PE-Anschluss. Ich muss mal schauen, was der für eine Schutzklasse hat. Vieleicht ist das Problem mit den Cinch-Buchsen (Brummspannung) ja genau der Grund, warum im Hifi-Bereich auf PE verzichtet wird.
Wenn du die 230V-Kreise mit doppelter oder verstärkter Isolierung, also Schutzisolierung auslegst und einen Schutzklasse II Trafo verwendest, mußt du den Verstärker nicht in Schutzklasse I aufbauen.
Schutzsuchender schrieb: > Der Trafo hat keinen PE-Anschluss. Ich muss mal schauen, was der für > eine Schutzklasse hat. Wenn es ein Standardtrafo (Kein Ringkern) ist, kannst Du unter einer der Schrauben eine Lötöse klemmen. Gruss Harald
Ina schrieb: > Wenn du die 230V-Kreise mit doppelter oder verstärkter Isolierung, also > Schutzisolierung auslegst und einen Schutzklasse II Trafo verwendest, > mußt du den Verstärker nicht in Schutzklasse I aufbauen. Ich denke, der Ursprungsposter hat nicht die Kenntnisse, um einen solchen Aufbau sicher zu gewährleisten. Es kann eigentlich nie schaden, das Gehäuse mit dem SL zu verbinden. Leider wurden ja die sog. Dinbuchsen abgeschafft. Dort konnte man auch die Stecker und Buchsen mit dem SL verbinden und trotzdem die Verstärkermasse getrennt führen. Gruss Harald
> Ich projektiere gerade einen Verstärker in einem Metallgehäuse > und stehe nun vor der Frage, ob ich den Schutzleiter benötige. Eine Audioanlage hat - Metallgehäuse - Abschirmungen Das Metallgehäuse dient zunächst mal der Verpackung und dem Berührschutz. Falls aber innendrin ein Draht abgeht, könnte so ein Metallgehäuse an 230V liegen, daher muß es (Schutzklasse 1) mit dem Schutzleiter verbunden werden. Will man das vermeiden, muß man Schutzklasse 2 bauen (Trafo, Schalter müssen dem genügen und alle 230V Leitungen müssen in einer zusätzlichen Isolierung stecken, so daß wenn sie abgehe, keiner das Metallgehäuse unter Strom setzen kann). Bleiben die Abschirmung des Stecker. NIEMALS mit dem Metallgehäuse verbinden, denn eine Audioanlage sollte einen einzigen Massepunkt als Sternpunkt besitzen. Aber an EINEM Gerät (nur einem, damit verhindert man Brummschleifen) müssen diese Abschirmungen mit dem Schutzleiter verbunden werden, und das ist meist der Verstärker. Daher haben bei vielen Anlagen nur die Verstärker ein Schutzleiterkabel und alle anderen Geräte nur ein 2-poliges Eurokabel. Bei grösseren Anlagen hat man aber mehreere Geräte die alleine gesehen die Zentrale sein könnten. Daher hat professionelles Equipment einen Ground Lift Schalter, die Verbindung zwischen dem Abnschirmungssternpunkt und dem Schutzleiter (und damit dem Gehäuse) kann also per dickem 16A Schalter bei diesen Geräten getrennt werden. Ich baue so was gerade in ein verpfuschtes Mischpult ein... Wenn alle deine Geräte deiner zusammengesteckten Anlage nur Schutzklasse 2 und Eurostecker haben sollten, und die Abschirmungen aller Geräte zwar wie es sein soll untereinander verbunden sind, aber nirgends mit dem Schutzleiter verbunden sind, musst du ein extra Kabel zum Schutzleiter ziehen, damit in dem versehentlichen Fall, daß eine Elektronik kaputt geht und 230V auf die Leitungen legt, nicht alle Buchsen und Metallkragen auf 230V kommen.
@MaWin, Danke, das hilft mir weiter. Alle anderen Geräte haben einen Eurostecker, insofern werde ich den Schutzleiter an das Gehäuse anschließen.
MaWin schrieb: > Aber an EINEM Gerät (nur einem, damit verhindert man Brummschleifen) > müssen diese Abschirmungen mit dem Schutzleiter verbunden werden, und > das ist meist der Verstärker. Heutzutage eher der Computer (als Musiklieferant). :-) Gruss Harald
Also laut Aufdruck ist der Ringkerntrfo ein "Offener Sicherheitstransformator". Desweiteren ist ein "S" mit einem "+"-Zeichen darüber abgebildet.
Zusatzfrage: Zwei Boards für den Verstärker haben GND mit den Befestigungslöchern verbunden. Ich wollte diese mit Distanzbolzen auf das Gehäuse schrauben, aber dann habe ich PE mit GND verbunden. Das darf nicht sein, oder?
Schutzsuchender schrieb: > PE mit GND verbunden. > Das darf nicht sein, oder? Du darfst mit PE verbinden, was du willst. Nur kann es sein, dass dann deine Schaltung nicht mehr tut, oder du dir z.B. eine Brummschleife einfängst. Ein Schuh wird also eher andersrum draus: wenn du weißt, dass es sinnvoll ist, dann verbinde diese Potentiale.
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