Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "Grenze" zwischen Bauteilen und "Technologie"


von Jonas B. (Gast)


Lesenswert?

Hallo! Ich stelle mir schon länger die Frage, wo die "Grenze" zwischen 
Bauteilen und ,ich nenne es mal Technologie, liegt. Also darf ich z.B. 
in mein Produkt, welches ich kommerziell verkaufen will, einen 
Atmel-µController einbauen, ohne die Atmel Corporation zu fragen? Oder
darf ich z.B. diese Kondensatoren (einfach mal irgendein Modell vom C* 
aus der Luft gegriffen): 
http://www.conrad.de/ce/de/product/421909/ELKO-FC-82F10V105C/0245812&ref=list 
in dieses Produkt einbauen, ohne den Hersteller Panasonic vorher zu 
fragen? Oder aber:
Darf ich ein Teil eines fertigen, kommerziellen Gerätes von einem 
anderen Hersteller (z.B. Platine zur Ansteuerung von 7-Segment-Anzeigen 
o.ä.) einbauen, welches etwa aus dem ursprünglichen Gerät 
ausgeschlachtet wurde?

Wo liegt also die "Grenze"?


Gruß, Jonas Brandt

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Du darfst deren Produkte ungefragt in Deine Produkte verbauen. Sie leben 
von der Nachfrage nach ihren Produkten.

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Und solange du es nicht als deine eigene Entwicklung ausgibst, wird auch 
das ausschlachten kein Problem sein.

von Jonas B. (Gast)


Lesenswert?

>Und solange du es nicht als deine eigene Entwicklung ausgibst, wird auch
>das ausschlachten kein Problem sein.

Also darf ich das komplette Gerät nicht als eigene Entwicklung ausgeben, 
wenn da ein AUSGESCHLACHTETES Teil drin ist. Ich darf aber ein Gerät, wo 
ich "einfache" Bauelemente (LEDs, Transistoren, Widerstände usw. usf. 
und auch "weniger diskrete" Teile wie ICS oder eben (ATMEL-)µCs ) 
verbaut habe, wohl als meine eigene Entwicklung ausgeben und auf gut 
deutsch "Kapital draus schlagen". Stimmt das so?

[ot]PS: Entschuldigt die GROßbuchstaben; wisst ihr, wie ich kursiv oder 
Fettschrift hinbekomme?[ot]

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> wisst ihr, wie ich kursiv oder Fettschrift hinbekomme?

Oberhalb des Texteingabefeldes, in das Du Deinen Text eingegeben hast, 
befindet sich hervorgehoben das Wort "Formatierung", daneben ist ein 
anklickbarer Link "mehr Informationen"

http://www.mikrocontroller.net/articles/Formatierung_im_Forum

... naja, und da steht die Antwort auf Deine Frage drin.

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Also was es in einigen Bereichen gibt, sind umgebaute Produkte anderer 
Hersteller. Es gibt Firmen, die kaufen Produkt A von einem Hersteller 
und modifizieren es dann. Normalerweise dürfte das kein Problem sein, es 
gibt aber ein paar Hersteller die ihre Produkte nicht verkaufen, sondern 
nur Nutzungslizenzen an ihnen vergeben (z.Bsp. Apple). Da kann es zu 
Problemen kommen.

von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

Diese Firmen sind sogar froh, wenn du ihre Produkte kaufst und in deine 
Schaltungen einbaust ;-) Das ist der Grund warum sie die Bauteile auch 
erst herstellen und verkaufen.

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> Also darf ich das komplette Gerät nicht als eigene Entwicklung ausgeben,
> wenn da ein AUSGESCHLACHTETES Teil drin ist. Ich darf aber ein Gerät, wo
> ich "einfache" Bauelemente (LEDs, Transistoren, Widerstände usw. usf.
> und auch "weniger diskrete" Teile wie ICS oder eben (ATMEL-)µCs )
> verbaut habe, wohl als meine eigene Entwicklung ausgeben und auf gut
> deutsch "Kapital draus schlagen". Stimmt das so?

Nein. Auch beim AVR solltest du nicht behaupten, dass du den selbst 
gebaut hast.

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> Also darf ich z.B.
> in mein Produkt, welches ich kommerziell verkaufen will, einen
> Atmel-µController einbauen, ohne die Atmel Corporation zu fragen?

Auf gar keinen Fall.
Wenn du das machst, wirst du auf der Stelle atmellisiert.

Mfg.

von Anja (Gast)


Lesenswert?

mhh schrieb:
> Du darfst deren Produkte ungefragt in Deine Produkte verbauen. Sie leben
> von der Nachfrage nach ihren Produkten.

Manche Hersteller leben mehr vom Verkauf von Druckerpatronen. Ich 
fürchte die haben was dagegen wenn du die Drucker nur zum Ausschlachten 
kaufst (und womöglich die Patronen übers Internet verhökerst).

Gruß Anja

von Schuhplattler Sepp, Oberammergau (Gast)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> Also darf ich z.B.
> in mein Produkt, welches ich kommerziell verkaufen will, einen
> Atmel-µController einbauen, ohne die Atmel Corporation zu fragen?

Prozessormanufakturen unterhalten eigene Abteilungen, wo man immer 
nachfragen muss, ob man ihre Produkte einsetzen darf. Das sind die ADDs 
(Application-Decision-Departments).
Weil die Entscheidungen oft sehr schwierig sind, sitzen dort meistens 
hochdotierte "Dr.jur. Dr.Ing" und die Entscheidung wird durch mehrere 
Instanzen geprüft. Aber nach 3 bis 6 Monaten kriegt man das endgültige 
Ergebnis mitgeteilt.
Das wird immer per Einschreiben versandt und lautet z.B: "In Ihre 
Kaffeemaschine dürfen unsere Prozessoren nur eingebaut werden, wenn wir 
100 Kaffeemaschinen als kostenlose Muster abkriegen."
Bei Großprojekten, z.B. Kraftwerken ergeben sich da oft logistische 
Probleme, sodaß meisten 10 Muster genügen.
Bei einem ablehnenden Bescheid geht man dann zu einer konkurrierenden 
Prozessormanufaktur und sucht dort um Genehmigung nach.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Naja, es gibt schon solche 'Abteilungen'!

Die entscheiden darüber, wer Datenblätter und sonstige Unterlagen zu 
Gesicht bekommt oder einen NDA unterschreiben darf bzw. die Option dazu 
hat.
Die filtern auch gerne email-Anmeldungen nach Domains Firma vs. 
email-Providern.
Dann entscheidet sich gerne, ob man eine Antwort oder Samples bekommen 
soll, oder eben nicht.

Da kann schon ein Anschreiben in Chinesisch oder Japanisch helfen.


Ohne Datenblatt kein Produkt... spätestens beim Support.

von chris (Gast)


Lesenswert?

Es gibt sogar viele Firmen, die Geräte von anderen Firmen kaufen und das 
eigene Logo darauf drucken. Viele Kunden wissen gar nicht, dass diese 
Produkte gar nicht von der Firma selbst entwickelt und hergestellt 
werden.

In der Fachsprache der BWLer heißt das  ganze dann "Handelsware".

von aaa (Gast)


Lesenswert?

Erschreckend wird das immer dann, wenn es 2 "verschiedene" Produkte 
gibt, eines von einem "guten" Hersteller, der andere Hersteller ist eher 
unbekannt.
Beiden haben natürlich einen unterschiedlichen Preis - aber es ist das 
gleiche drin.

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> AUSGESCHLACHTETES Teil

naja, es kommt auf das ausgeschlachtete Tteil an - wenn du z.b. eine 
Handvoll PC900V, BC337, 4041, ein einfaches Display (kann auch ein 
HD44780 o.ä. sein) ... irgendwo ausbaust und einzeln (!) in einem neuen 
Projekt wieder einbaust wird kein Hahn danach krähen. Bei Baugruppen 
allerdings ist Vorsicht angesagt, da dort doch ein bisschen mehr 
Hirnschmalz enthalten ist als in einzelnen Bauteilen

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Was für eine Frage ... Du verkaufst doch ein eigenes Produkt unter 
Verwendung der genannten Bauteile. Ich wüsste nicht dass bei einem Auto 
unter dem Herstellerlogo (Stern, Propeller etc.) das Logo des 
Blechlieferanten prangt, oder? Daimler hat ja auch keine 
Stahlproduktion, oder?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.