Hallo, ich möchte gerne einen kleinen NF-Verstärker für Zuhause bauen. Die Leistung sollte dabei nur so um die 20W RMS liegen. Mir ist ein weitestgehend diskreter Aufbau der Endstufe wichtig, da ich gerne etwas besonderes verbauen möchte und nicht nur einen IC. Das habe ich nämlich schon oft gemacht. Ein weiteres Ziel ist, dabei eine möglichst gute Qualität zu erreichen. Wünschenswert wäre eine asymmetrische Spannungsbereitstellung. Mir schwebt im Moment folgender Plan vor Augen: Vorverstärkung mit einem OPV und dann dieses Signal an eine Gegentaktendstufe durchreichen. Beim Vorverstärker habe ich an den NF-Operationsverstärker LME49710 (http://www.national.com/ds/LM/LME49710.pdf) von National gedacht. Angeblich kann man mit ihm bei optimalen Bedingungen eine THD von 0,00003% an 600R erzielen. Aber ich bin mir etwas unschlüssig darüber, wie ich den verschalten muss. Im Datenblatt sind ja einige Beispiele gegeben. Aber ich möchte den OPV ja weder als Kopfhörerverstärker (erstes Applikationsbeispiel) noch als Filter (etwas weiter hinten im Datenblatt) einsetzen. Das einzige, was sich etwas interessanter anhörte, war das Beispiel "Line driver" (recht weit hinten), das sieht nämlich ganz so aus, wie die von mir gewünschte Gegentaktendstufe - aber da fehlen die Werte für die Transistoren. Was müsste ich da für welche einsetzen? Was die Endstufe an sich angeht, habe ich keine besonderen Kenntnisse. Nach einer ersten Suche auf der wikipedia, fand ich die Quasi-Komplementärendstufe (http://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktendstufe#Quasi-Komplement.C3.A4rendstufe) ganz interessant, denn es scheint so, als würde diese mit einer asymmetrischen Versorgungsspannung auskommen. Aber wie man dann konkret eine solche auslegt, vor allem auch in qualitativer Hinsicht, finde ich sehr schwierig. Weil ich brauche keinen super-tollen OPV, wenn es die miserabele Endstufe dann wieder zerreißt. Vielleicht gibt es da ja bewährte Schaltungen, die ich einfach nachbauen könnte? Viele Fragen, aber ich hoffe ihr könnt sie beantworten. Lieben Dank! David
David schrieb: > bei optimalen Bedingungen eine THD von > 0,00003% an 600R erzielen. Aber ich bin mir etwas unschlüssig darüber, > wie ich den verschalten muss. Du bist ja auch ein lustiger Kautz. meinst du, wenn der OPV das kann, dass dann auch zusammen mit der Endstufe und dem Aufbau so wird ?..... Es wird wohl nicht so sein! Im Prinzip fischst du arg im Dunklen, wie es so viele tun (ich nur noch im Trüben) Bei deiner Forderung nach "Single Supply = Asymmetrisch" schiesst du dir doch direkt schon ins Knie, wie auch dein Link Quasi-Komplementärendstufe (http://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktendstufe#Qua...) schon beweist. Alles Single Supplygelumpe benötigt eine DC Sperrkondensator am Ausgang. Damit ist dein THD-Ziel schon abgeschissen. Altenative ist ne Brückenschaltung die dan ohne Ausgangskondensator läuft und dafür die THD beider gebrückten Kanäle quadriert. Also biste hier auch angepisst. Ich glaub also, mit deine Anforderungen wird das nix. Wenn du ne Campingkrachdose bauen willst: "Nimm nen IC" Wenn Du es in zivilisierter Umgebung nutzen willst und AC vorrätig hast, dann nimm ne symmetrische Versorgung und überdenke den Plan. Lerne auch das Problem in Teile zu zerbrechen. Was du als Endstufe kennst besteht immer aus: 1: Spannungsverstärkung 2. Impedanzwandler .. dann gibt es oft noch nen Vorverstärker (der mit dem Lautstärkeregler). Gruss Klaus
Ich habe inzwischen weitergeforscht. Klaus De lisson schrieb: > Lerne auch das Problem in Teile zu zerbrechen. > Was du als Endstufe kennst besteht immer aus: > 1: Spannungsverstärkung Okay. Das macht ja Sinn, weil das NF-Input Signal nur wenige mV hat. Dafür habe ich ja den Operationsverstärker eingeplant. Er hat eine hohe Spannungsverstärkung und verkleinert auch noch die Ausgangsimpedanz des Signals. > 2. Impedanzwandler Das soll ja die Komplementärendstufe machen. Im "Elektronik-Kompendium" gibt es mehrere interessante Artikel zu dem Thema. In folgendem (http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_t.htm) bin ich über die Darlington Endstufe (Bild3) und die Ruhestromlose Endstufe (Bild4b) gestolpert. Mir schien die Darlington Endstufe sympathischer, aber ich weiß dann immernoch nicht, wie ich den OPV daran verschalten müsste? Die Ruhestromlose Endstufe hätte wohl für mich den Vorteil, dass ich da recht gut die Qualitäten des speziellen OPVs nutzen könnte, weil dessen Open Loop Gain bei 140dB liege. Eine symmetrische Spannungsversorgung ist auch möglich, aber den Ringkern, den ich hier liegen habe, hat eine effektive Ausgangsspannung von 2*48V, was nach einer Stabilisierung auf die Scheitelwerte ja 2*67V wären. Ich glaube, das wäre zu krass für so eine kleine Endstufe oder? Zur Not besorge ich mir halt einen geeigneten Trafo. Wie sollte ich nun weiter vorgehen? Lieben Dank für die Antwort. David
Hallo David, der hat zwar etwas mehr Leistung, als das was Du möchtest, kannst ihn aber trotzdem mal anschauen: http://www.kubusmaximus.com/symasym/dokuwiki-2006-11-06/doku.php?id=symasym Gruß John
Schau Dir mal die Application notes zum NE5534/NE5532 an. Dort sind Boosterschaltungen mit Gegentaktendstufen beschrieben. Der o. g. OPV ist für Anwendungen weit über den HiFi-Standard bekannt. Auch Application notes zum TDA2030 zeigen solche Schaltungen. Allerdings ist seine Qualität nicht so berühmt (HiFi).
Hi David, der Ansatz mit "Ruhestromlos" ist ja für den Anfang Okay. allerdings hast du ohne Ruhestrom sehr starke Übernahmeverzerrungen. Ich schlage dir vor, zunächst eine Leistungsstufe zu mit Gain=1 zu bauen. Dazu benötigst du auch einen OPV. Du kannst den OPV in einen Sockel kloppen um diesen dann später gegen einen besseren zu tauschen. Die Empfelung hier wäre ein Doppel-OPV im Dil 8. Dann kümmerst du dich um den Ruhestrom. Der ist nötig, damit bei Signalen in der nähe von 0V (in Fact +0,6 bis -0,6V) auch etwas passieren kann. Das Ruhestromproblem ist aber, dass eine Temperaturkompensation stattfineden MUSS. Sonst wird die Stufe durch den Ruhestrom erwärmt, was wieder eine Erhöhung des Ruhestromes und wiederum der Erwärmung zur Folge hat. Bau also erteinmal eine Gain = 1 Leistungsstufe mit kompensiertem Ruhestrom. k.
>Ich schlage dir vor, zunächst eine Leistungsstufe zu mit Gain=1 >zu bauen. Dazu benötigst du auch einen OPV. In den besagten Boosterschaltungen mit OPV übernimmt der OPV die Spannungsverstärkung, die Transitorstufe die Stromverstärkung. Ein OPV mit G=1 wäre da recht nutzlos. >Das Ruhestromproblem ist aber, dass eine Temperaturkompensation >stattfineden Um dieses Problem zu umgehen, das in der diskreten Schaltungstechnik mit Wilsonstromspiegeln und einem p-n Übergang mit 2 mV/K auf dem KK der Transistoren gelöst wird, nutzt er ja einen OPV als erste Stufe. Genau das ist dort ja integriert. Wenn Du Dich von der OPV-Transistorkombi trennen könntest, hätte ich noch einen Tip für einen IC mit ganz herausragendem Klang: TDA7294. Das Teil ist super. Der steht einer diskreten, gut abgeglichenen! Endstufe kaum nach. Ich bin jedesmal wieder begeistert. Schutzschaltungen (außer DC-Schutz) sind auch schon drin.
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