Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Störungsempfindlichkeit USB


von Jan (Gast)


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Hallo Community

Für mein Projekt eines Motorsteuergeräts wollte ich nicht mehr die alte 
serielle Schnittstelle benutzten, sondern den USB Anschluss, da dieser 
auf der Platine wesentlich weniger Platz verbraucht.
Nun mache ich mir aber einige Sorgen, da Einbaubedingt Zündspulen und 
Zündkerzen nur ca 20cm oder 80cm ( zwei mögliche Einbauorte ) entfernt 
liegen.
Es soll ein virtueller Comport über einen FTDI Chip oder direkt über den 
Stm32 werden.
Er soll aber auch bei laufendem Motor funktionieren.( Mosfets laden 
entladen, Funke springt über , Einspritzventil öffnet usw.)
Denkt ihr, das der USB Anschluss hier Störungen haben wird ?

mfg Jan

von Gert (Gast)


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Wenn der Rest von Deiner Elektronik unter diesen Bedingungen 
funktioniert, dann besteht die Hoffnung, dass das auch beim USB der Fall 
ist.
Ansonsten wirst Du das wohl ausprobieren müssen.

Gruß Gert

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Er soll aber auch bei laufendem Motor funktionieren.( Mosfets laden
> entladen, Funke springt über , Einspritzventil öffnet usw.)
> Denkt ihr, das der USB Anschluss hier Störungen haben wird ?

Wir setzen USB sehr häufig in relativ rauen Umgebungen ein. Wenn man den 
USB-Port richtig designt (ESD-Schutzdioden, Strom kompensierte 
Datenleitungsdrosseln, etc.), bekommt man das alles ganz gut in den 
Griff. Würth Elektronik hat hier eine sehr aufschlussreiche Application 
Note mit Bauteilvorgaben:

http://www.we-online.de/web/de/index.php/show/media/passive_bauteile_-_standard/download_center/application_notes_berichte/Robustes_Design_von_USB_20_Anwendungen.pdf

Bei Systemen, die 24h am Stück durchlaufen (wie gerade unsere 
Steuerungen für Verkaufs-Automaten), macht eine normale 
RS232-Schnittstelle aber durchaus Sinn. In der Regel kommen die Probleme 
aber vom Host (häufig ein normaler Windows-PC), dessen Treiber sich 
irgendwo aufhängen.

von Jan (Gast)


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Das die serielle Schnittstelle robuster und im Prinzip besser für solche 
Anwendungen geeignet sind ist mir schon klar.
Allerdings sind für mich ausschlaggebene Faktoren.
-Mann muss mit der Zeit gehen und ich habe keine Lust ewig den Adapter 
mitzuschleppen( kommt auch mal leicht weg, knickt ab usw.)
-Platzmangel auf der Platine ( Mini-Usb bzw der eckige wie hieß er jetzt 
USB B wars glaub ich sind schon deutlich Platzsparender.

mfg Jan

von Jan (Gast)


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Ganz vergesssen

Danke für den Link der ist echt sehr aufschlussreich. Auch wenn es mich 
etwas nervt das mehr Bauteile für die entstörung auf der Platine sind 
als für die eigentliche Funktion

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Die Vorteile von USB sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Genau 
deswegen haben wir USB eben häufig genauso auf der Platine drauf wie 
RS232, wobei die letztere Schnittstelle auch eben notwendig ist, weil 
viele Zusatzkomponenten für Automaten noch RS232 haben.

Jan schrieb:
> Danke für den Link der ist echt sehr aufschlussreich. Auch wenn es mich
> etwas nervt das mehr Bauteile für die entstörung auf der Platine sind
> als für die eigentliche Funktion

Ja, aber einmal die ESD-Schutzdioden und dann die Strom kompensierten 
Drosseln sind ja nicht so groß. Würth hat unter der Nummer 829999BAG 
eine kleine Tüte im Programm, wo ESD-Schutzdioden (SOT23-6), Strom 
kompensierte Drosseln (1206) und Ferrite in 0603 für insgesamt fünf 
USB-Schnittstellen drin sind - alles dabei also für Prototypen.

von Christian B. (casandro)


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Ginge nicht auch Ethernet? Das ist dank Potentialtrennung und nicht ganz 
so hirntoten Protokollen deutlich unempfindlicher.

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