Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop gesucht - Audioschaltungen


von Martin Melzer (Gast)


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Hallo,
natürlich ist mir klar, dass dies der zigtausendste Thread zum Thema 
ist. Den sehr informativen Beitrag 
(http://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop) zu dieser 
Fragestellung habe ich mir auch durchgelesen. Auch einige andere Themen 
von Suchenden habe ich mir angeschaut, bin mir aber noch nicht 100% 
sicher, ob das richtige dabei ist.


Was suche ich?

- Standalone-Gerät (kein PC-Interface-Ding)
- 2 Kanäle
- für Audioschaltungen (niedrige Bandbreiten sollten mir völlig 
reichen!)
- benötige keine Speicherung
- benötige keine Funktionen zur exakten Werteangabe oder irgendwelcher 
mathematischer Funktionen damit
- benötige keine FFT (das mach ich mit anderen Geräten)

Ich verlange funktionell nicht viel. Eigentlich kann ich mir im Moment 
kaum mehr vorstellen, als halt einfach nur Spannungsverläufe zu messen. 
Analog würde mir daher schon reichen. Effektivwerte kann ich mir bei 
Sinussignalen ja nu auch selbst ausrechnen. Klasse find ich Geräte, die 
einen einfachen Funktionsgenerator schon mit an Board haben, wie hier:

http://www.conrad.de/ce/de/product/122412/Voltcraft-632-FG-An-Oszilloskop/1113020&ref=list

gesehen. Das erleichtert mir die Sache ein wenig, geht aber auch ohne 
zur Not.


Mir ist egal, ob analog oder digital. Wichtig wäre mir nur, dass ich mit 
sorgfältiger Behandlung einige Jahre drauf zählen kann. Mehr will ich 
eigentlich nicht.

Als Orientierung nenn ich mal 400€. Wenn das ob der wenigen Funktionen 
bereits für deutlich weniger möglich ist, gern, dann bleibt Geld für 
anderes. Ergibt sich für etwas mehr ein wirklich tolles Produkt 
(besonders haltbar, was weiß ich), dann zur Not auch etwas mehr.





Nun lese ich hier viel von "Voltkraft ist Mist" und viele feiern Rigol 
als gutes China-Produkt, die fast alle noch billiger sind. Das verwirrt 
mich etwas. Hameg ist hier sehr verbreitet als gute Mittelklasse (wenn 
ich das richtig verstanden habe). Aber alles über meiner 
Preisorientierung. Von Voltcraft hab ich ne Spannungsversorgung. Die 
brummt zwar (mechanisch) aber tut sonst, was sie soll. Reicht mir auch. 
Also wie weit ist es sinnvoll zu gehen, wenn man eigentlich nichts 
weiter als Spannungsverläufe bis gut 20 kHz sehen will?


Gebrauchtkauf bin ich grad vorsichtig, da ich hier Sachen lese wie "DSOs 
sind in den letzten Jahren deutlich besser für den Preis geworden" und 
auch immer wieder vor defekten Geräten gewarnt wird. Wo sind denn die 
häufigsten Schwachstellen und gäbe es für den genannten Preis gebrauchte 
Geräte, die umhauen? Ich bekomme über Ebay regelmäßig gebrauchte analoge 
Audiotechnit für <150 €, teilweise <50 €, die vor wenigen Jahren noch 
1000 - 2000 € gekostet hat und auch immer noch viel wert ist. Gibt es 
solche Chancen auch bei Oszis oder ist der Verschleiß nach vielen Jahren 
zu groß für brauchbare Messergebnisse? Hab da 0 Erfahrung.

von Martin Melzer (Gast)


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Kleiner Zusatz vielleicht noch:
Alles im Kleinsignalbereich. Spannungen von nicht mehr als 50V und Strom 
fließt eigentlich auch keiner. Will keine Verstärker bauen... :)

von Franko (Gast)


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Martin Melzer schrieb:
> natürlich ist mir klar, dass dies der zigtausendste Thread zum Thema
> ist.

Ja genau deswegen braucht hier ja keiner mehr drauf zu antworten...wenn 
du €400 ausgeben willst, dann hol dir doch n RIGOL oder ähnliches. Wenn 
dir n analoges gebrauchtes reicht, dann schieß dir das in der Bucht.

Es ist doch langsam echt nicht mehr lohnenswert, da noch drüber zu 
diskutieren - es gibt mindestens 2000 Beiträge, die genau darum gehen. 
Einer vorhin erst wieder hier.

Mein Rat an alle, die für kleines Geld ein halbwegs ordentliches DSO 
haben wollen, welches auch noch relativ vielseitig einsetzbar ist: Holt 
euch das RIGOL DS1052 und gut ist. Habe selber eins hier stehen (habe 
auch noch andere) - ich kann im Vergleich daher sagen, dass man für das 
Geld absolut ein ordentliches Gerät bekommt. Für den Hobby-Bastler mehr 
als ausreichend.

von W.S. (Gast)


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Kauf dir per Ebay ein gebrauchtes Oszilloskop. Entweder ein Tektronix 
oder wenn's ganz billig sein soll, dann einen funktionstüchtigen EO-213, 
aber gib dafür nicht mehr als 50 Euro aus. Die Dinger gehen für 
NF-Zwecke ganz gut, kosten nicht die Welt und sind leicht und handlich. 
Aber sieh zu, daß du dazu 2 ordentliche Tastköpfe kaufst. Die sind 
wahrscheinlich teurer als das Gerät selbst..

W.S.

von Martin Melzer (Gast)


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Franko schrieb:
> ...
> Ja genau deswegen braucht hier ja keiner mehr drauf zu antworten

Bitte entschuldige. Ich habe nun einige Zeit mit Suchen verbracht und 
nur Themen gefunden, in denen die Suchenden entweder weit mehr 
Funktionen wollten oder gar nichts zu ihren Anforderungen gesagt haben. 
Davon hab ich wirklich zig gelesen.
Und die konkreten Vorschläge in halbwegs passenden Threads von vor 5 
Jahren möchte ich nicht als letztes Wort nehmen, wenn die Hersteller 
vielleicht schon die kompletten Serien überarbeitet haben und überhaupt 
immer wieder darauf hingewiesen wird dass "sich in den letzten Jahren 
viel getan habe".

Deswegen habe ich mich entschlossen was neues aufzumachen, so viel wie 
möglich zu sagen, damit es schnell abgehandelt ist.



@W.S.
Danke für den Hinweis auf die Tastköpfe!

von Martin Melzer (Gast)


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Ach, aber danke für die weitere Stimme für das Rigol, Frank.

Nicht dass es rüberkommt, als wär ich nicht dankbar! :)

von MaWin (Gast)


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Sicher reichen für Audio die 30MHz
(man braucht aber schon mehr als 20kHz weil man auch messen
muß ob die Verstärker auf ihrer Transitfrequenz schwingen,
und das können locker mal mehr als 10MHz sein)
sicher reicht auch das Voltcraft oder ein beliebiger
chinesischer oder indischer Hersteller
http://www.alibaba.com/showroom/30mhz-oscilloscope.html
denn altern tun die Dinger vor allem im feuchten Kellerräumen,

ABER:

Gerade bei Audio will man messen, nicht schätzen, und man will
Frequenzgänge messen. Eigentlich gehört also zum Oszilloskop
zwingend ein wobbelfähiger Frequenzgenerator dazu und zwingend
eine Klirrfaktormessbrücke, aber vielleicht hast du das schon
oder willst es sowieso dazukaufen.

Die heute üblichen Rigos DSO hätten zumindest eine FFT eingebaut,
allerdings nicht in Audioqualität.

Du solltest eher nach diesen Gerätem Ausschau halten:
http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/neutrik.htm
wenn dich wirklich Audio interessiert.
Da kann man allerdings mit einer guten Audiokarte und
kostenpflichtiger Audiosoftware tatsählich mit dem PC
was reissen.

von Ralph B. (rberres)


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Für reine analoge Anwendungen würde ich zu einen Hameg 604, 605, 705

tendieren. Die haben wenigstens noch eine vernünftige 
Beschleunigungsspannung, gehen bis 60MHz, lassen sich auch für einen 
Neuling hervorragend intuitiv bedienen und sind oft unter 200 Euro zu 
haben. Und vor allem , sie sind garantiert frei von Artefakte, wie 
Aliasing usw. Für rein analoge Anwendungen würde ich einen analogen 
Scope einen digitalen vorziehen.

Wer was mehr Geld investieren will ist vielleicht mit einen 100MHz 
Hameg, oder einen Tektronix 465 oder 475 gut bedient. Diese sind aber 
nicht mehr so schön intuitiv zu bedienen, aber sehr gute Geräte.

Ralph Berres

von Martin Melzer (Gast)


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Danke MaWin!

Nein, FFT brauch ich nicht. Dafür habe ich tatsächlich ein gutes 
Interface und eine brauchbare Software in Studentenlizenz. Damit mess 
ich dann Klirr durch, wenn ich mal komplett was aufgebaut habe. 
Fuzzmeasure heißt das Ding. Ist etwas eingeschränkt, weil man kein Audio 
importieren oder exportieren kann, sondern das ganze "nur mit sich 
selbst" arbeitet, aber dafür isses gut und präzise und hat nicht 
höllisch viel gekostet. Außerdem macht es halt nur relative Messungen zu 
nem kalibrierbaren Bezugspunkt. Aber da möcht ich manchmal schon lieber 
mal nachmessen, wo dieser absolut liegt.


Ich such halt eher was, um beim Aufbau hier und da mal kurz 
"ranzuhalten" und zu sehen, was hab ich denn da gerade. Z.B. auch, wenn 
ich mir mal die Schaltungen irgendwelcher Geräte anschaue und 
nachvollziehen will. Deshalb nur reine Oszi-Funktionalität, wie ich es 
aufgelistet hatte. Und n einfacher Funktionsgenerator mit drin wie bei 
dem Voltcraft ist halt n nettes Gimmick für mich, da ich dann nicht erst 
den Rechner auspacken muss. Aber das scheint nicht sehr verbreitet zu 
sein.

von Martin Melzer (Gast)


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Danke Ralph, die Hamegs werd ich mir mal anschauen.



Nochmal zu MaWin:
was meinst du mit "wobbelfähig"?

von Ralph B. (rberres)


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Mit wobbelfähig meint mawin, das ein Tongenerator zycklich von tiefen zu 
hohen Frequenzen durchstimmt, und eine der Frequenz proportionale 
Spannung an einen Ausgang liefert für die X ablenkung.

Dann sieht man auf dem Scope direkt den Frequenzgang.

Ralph Berres

von Martin Melzer (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Mit wobbelfähig meint mawin, das ein Tongenerator zycklich von tiefen zu
> hohen Frequenzen durchstimmt, und eine der Frequenz proportionale
> Spannung an einen Ausgang liefert für die X ablenkung.
>
> Dann sieht man auf dem Scope direkt den Frequenzgang.
>
> Ralph Berres

OK, danke!

Gut, dann brauch ich dies also auch nicht, da ich ja für Frequenzgang 
und Klirr ein Messsystem habe.

von Andrew T. (marsufant)


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Martin Melzer schrieb:
> Als Orientierung nenn ich mal 400€. Wenn das ob der wenigen Funktionen
>
> bereits für deutlich weniger möglich ist, gern, dann bleibt Geld für
>
> anderes.



Schön, wenn Dir wirklich das reicht an Bandbreite und Funktion was Du 
oben beschreibst, dann kann ic Dir für deutlich weniger Budget 
weiterhelfen.
Du erreichst mich über die PN Forumsfunktion.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Martin Melzer schrieb:
> Hallo,
> natürlich ist mir klar, dass dies der zigtausendste Thread zum Thema
> ist. Den sehr informativen Beitrag
> (http://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop) zu dieser
> Fragestellung habe ich mir auch durchgelesen.

Jedoch offensichtlich nicht verstanden.

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