Forum: HF, Funk und Felder 76GHz Radarsensor ansteuern?


von Dr. Doppler (Gast)


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Hallo,
ich würde mir gerne ein Radar mit 76GHz Radarsensoren aus dem 
Automobilbereich aufbauen. Bei Ebay gibt es solche Radarsensoren ab 
200€. Ich vermute allerdings, das diese nicht ohne weiteres Anzusteuern 
sind und nur mit einem entsprechenden Steuergerät kommunizieren wollen. 
Hat jemand informationen zu diesen Radarsensoren? Soweit ich weiß ist in 
den Sensoren ein Radarprozessor integriert und die Ansteuerung erfolgt 
über CAN-BUS. Hat man überhaupt die Möglichkeit an die erforderlichen 
Datenblätter zu kommen? Werden Mehrfachzugriffsverfahren verwendet? Wie 
viele Beams werden gebildet, welche Bandbreiten realisiert? Könnte man 
die Basisband signale Selbst abtasten und sich ne Steuerung drumherum 
bauen, die die HF ansteuert und ein einfaches FMCW radar implementiert? 
Oder gibt es schon Sensoren die mit 24GHz arbeiten?

von Jojo S. (Gast)


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Bei Conrad gibt es billige 24GHz Module. Was willst du damit denn bauen?

von Dr. Doppler (Gast)


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Ich möchte ein wenig damit experimentieren. Die hohe reichweite und 
Auflösung dieser Systeme finde ich interessant. Die Conrad Module sind 
auf Grund der geringen Bandbreite von nur 600Hz ehr uninteressant.

von Maikh (Gast)


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Also ich habe hier auch einen Schwung dieser 76GHz Sensoren herumliegen, 
die ich immer mal wieder im unter 50 Euro Bereich von ebay weggefangen 
habe. Dabei lag mein Focus aber nur auf dem Frontend.
Zum Selbermachen würde ich dringend 24GHz Radarsensoren empfehlen. Da 
hast Du noch eine reelle Chance Dir anzusehen, ob die Abstimmkurve 
deiner FMCW halbwegs grade ist, welche Bandbreite Du wirklich belegst... 
-. 24 GHz Messtechnik ist halt noch bezahlbar und deutlich weiter 
verbreitet vorhanden. Was hast Du denn vor ?
Falls Du irgendwo Datenblätter über die CAN Ansteuerung von Bosch 
Radarsensoren bekommst, würde ich mich dafür auch interessieren.

vg

Maik

von Willi W. (Gast)


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Dr. Doppler schrieb:
> auf Grund der geringen Bandbreite von nur 600Hz

Als erstes würde ich bezweifeln, dass diese Angabe stimmt. Bei Conrad 
habe ich auch schon Kondensatoren mit 1F 100V für 5 ct gesehen
http://www.conrad.com/Rad.-EL-cap-105C-1F-100V-5X11-RM2.5G.htm?websale7=conrad-int&pi=445563

von Dr. Pseudorra (Gast)


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Willi W. schrieb:
> Dr. Doppler schrieb:
>> auf Grund der geringen Bandbreite von nur 600Hz
>
> Als erstes würde ich bezweifeln, dass diese Angabe stimmt. Bei Conrad
> habe ich auch schon Kondensatoren mit 1F 100V für 5 ct gesehen
> http://www.conrad.com/Rad.-EL-cap-105C-1F-100V-5X1...

Yeah, dann man alle los jetzt Kondensatorgestützte E-Autos bauen ;)

von Sepp Obermair (Gast)


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Wenn du die Sensoren selbst auswerten willst, bietet es sich an direkt 
die ZF Ausgänge der HF Platine zu nehmen. diese sind meist differenziell 
ausgeführt, und liefern direkt das ZF Signal im mV Bereich.

Das entsprechend verstärken udn dann ab in den Rechner, FFT drüber.

Ob du eine Entfernungsauflösung hinbekommst wage ich zu bezweifeln, da 
de Parameter der FMCW Rampe nicht bekannt sein dürften. Diese könntest 
du zwar auch selbst erzeugen, hierfür sind aber tiefere Kentnisse zum 
Innenleben des Chips verfügbar

von Hans M. (Firma: mayer) (oe1smc) Benutzerseite


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hallo

> http://www.conrad.com/Rad.-EL-cap-105C-1F-100V-5X1...

interessante sache.
da hat offensichtlich conrad.com eine andere vorstellung als conrad.at 
bei der gleichen produkt-id.

http://www.conrad.at/ce/de/product/445563/ELKO-RAD-105C-1F-100V-5X11-RM25G

gruss
hans

von Dr. Doppler (Gast)


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Maikh schrieb:
> Also ich habe hier auch einen Schwung dieser 76GHz Sensoren herumliegen,
> die ich immer mal wieder im unter 50 Euro Bereich von ebay weggefangen
> habe. Dabei lag mein Focus aber nur auf dem Frontend.
> Zum Selbermachen würde ich dringend 24GHz Radarsensoren empfehlen. Da
> hast Du noch eine reelle Chance Dir anzusehen, ob die Abstimmkurve
> deiner FMCW halbwegs grade ist, welche Bandbreite Du wirklich belegst...
> -. 24 GHz Messtechnik ist halt noch bezahlbar und deutlich weiter
> verbreitet vorhanden. Was hast Du denn vor ?
> Falls Du irgendwo Datenblätter über die CAN Ansteuerung von Bosch
> Radarsensoren bekommst, würde ich mich dafür auch interessieren.
>
> vg
>
> Maik

Da ich nicht die Möglichkeit habe, bei 24GHz oder 76Ghz zu messen, würde 
ich den HF-Teil der Sensoren unverändert nutzen. Bei den 24Ghz-Sensoren 
befürchte ich, dass die Bandbreite der HF-Komponenten zu gering ist.
Ich möchte halt ein Radar mit möglichst hoher Bandbreite aufbauen und 
das ist bei hoher Mittenfrequenz einfacher zu realisieren.

Hast du genauere Infos zu deinen Sensoren? Welche Komponenten verbaut 
sind und wie die Platine aufgebaut ist? (Bilder?)

Sepp Obermair schrieb:
> Wenn du die Sensoren selbst auswerten willst, bietet es sich an direkt
> die ZF Ausgänge der HF Platine zu nehmen. diese sind meist differenziell
> ausgeführt, und liefern direkt das ZF Signal im mV Bereich.
>
> Das entsprechend verstärken udn dann ab in den Rechner, FFT drüber.
>
> Ob du eine Entfernungsauflösung hinbekommst wage ich zu bezweifeln, da
> de Parameter der FMCW Rampe nicht bekannt sein dürften. Diese könntest
> du zwar auch selbst erzeugen, hierfür sind aber tiefere Kentnisse zum
> Innenleben des Chips verfügbar

Das ZF-Signal selbst abzutasten kam mir auch schon in den Sinn. 
Allerdings müsste man erst mal die Bandbreite wissen, um dann die 
Abtastfrequenz abzuschätzen. Ich vermute Bandbreiten von einigen 100 
MHz, habe aber noch keine genauen Angaben hierzu. Man könnte natürlich 
das ZF-Signal Tiefpassfiltern, was dann zwar die Reichweite reduziert 
aber keinen Einfluss sauf die die Entfernungsauflösung hat. Die 
Parameter der FMCW Rampe könnte man ja auch experimentell bestimmen. 
Wahrscheinlich existieren auch mehrere Empfangskanäle, was den Aufwand 
bei der Signalverarbeitung steigen lässt.

Es würde natürlich helfen, wenn man wüsste, welche Chips in den Sensoren 
verbaut werden. Bosch verwendet u.a Chips von Infineon.

http://www.infineon.com/cms/de/product/sensors-and-wireless-control/radar-solutions-for-automotive/channel.html?channel=db3a30431ddc9372011e213568da414b

Allerding glaube ich nicht, dass man als Privatperson detailiertere 
Dokumente zu den Chips bekommt.

von Tim85 (Gast)


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Hallo,

das hier würde mich auch interessieren. Gibts es bei der Anteuerung 
Fortschritte?
Ich möchte für ein Forschungsprojekt eine Art Adaptive-Cruise-Control 
aufbauen und würde dafür auch gerne diese Standardsensoren aus dem 
Automobilbereich einsetzen.

Viele Grüße,

Tim

von Bastelwastel68 (Gast)


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Hallo zusammen! :)

Nachdem ich hier jahrelang faszinierter stiller Mitleser bin, bekunde 
ich an diesem Thema ebenfalls großes Interesse.
Gibt es mittlerweile Neuigkeiten?

Besten Dank!

Viele Grüße
Bastelwastel68

von maikh (Gast)


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Hallo Wastelbastel :
Bist Du der Wastlpaul aus dem Ort vorm Deister ? Schöne Grüße aus 
Burgdorf.

Ansonsten : habe ich mit den 76GHz Sensoren bislang noch nichts weiter 
angestellt. Vielleicht wenn ich im Winter einschneeien sollte ;)

vg

Maik

von maikh (Gast)


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Der Frequenzbereich ist z.B. auch ganz offiziell für den Amateurfunk 
nutzbar, es gibt dort auch eineige komplett Selbstbauer und Anbieter für 
Komponenten sowie Fertiggeräte.

vg

Maik

von Hans (Gast)


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Ich vermess die Dinger für o.g Hersteller. Was wollt ihr wissen?

von Peter B. (bastelwastel68)


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maikh schrieb:
> Hallo Wastelbastel :
> Bist Du der Wastlpaul aus dem Ort vorm Deister ?
> Maik

Hallo, jener welcher bin ich nicht. Sorry.

Wissen - bildhaft ausgedrückt:
Welche "Sprache" mit welchem "Wörterbuch" - sprich die Doku, damit man 
mit Arduino und Co. was anstellen kann damit.

LG

von Carsten (Gast)


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Bubu schrieb im Beitrag #3405950:
> Ich muß wohl doch mal mit einem kleinen Hörnchen und Specki an den
> Sexy-Edelstahl-Säulen mit den roten Plexiringen vorbeifahren, um zu
> wissen, auf welcher Frequenz die so mein Auto beschießen :-).
> Oder weiß jemand mehr?

Die "Ortsfesten" Blitzer arbeiten Normalerweise NICHT mit Radar - auch 
wenn man die im Volksmund trotzdem oft als Radargerät bezeichnet.

Diese Ortsfesten Geräte nutzen Induktionsschleifen...

Die Mobilen Blitzer, sofern es sich um echte Radargeräte und nicht um 
Lichtschranken handelt, waren lange Zeit definitiv im 24GHz Bereich. ICh 
meine auch bei 36GHz- Aber ich habe das jetzt schon länger nicht mehr 
verfolgt, kann sein das sich die Frequenzen geändert haben.

Du könntest dir aber mal den Frequenzplan ansehen, zumindest früher als 
es noch Frequenznutzungsplan hieß waren da die Bereiche für 
Verkehrsradare recht genau angegeben.
http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1911/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Grundlagen/Frequenzplan/frequenzplan-node.html;jsessionid=044E463A5FAA2D434C27B34860599102

Die Geräte die dann am Strassenrand stehen sind dann ziemlich sicher in 
einem dieser Bereiche Aktiv. Welcher Genau liegt dann am Modell!

Gruß
Carsten

von Plasmon (Gast)


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Carsten schrieb:
>> Ich muß wohl doch mal mit einem kleinen Hörnchen und Specki an den
>> Sexy-Edelstahl-Säulen mit den roten Plexiringen vorbeifahren, um zu
>> wissen, auf welcher Frequenz die so mein Auto beschießen :-).
>> Oder weiß jemand mehr?
>
> Die "Ortsfesten" Blitzer arbeiten Normalerweise NICHT mit Radar - auch
> wenn man die im Volksmund trotzdem oft als Radargerät bezeichnet.
>
> Diese Ortsfesten Geräte nutzen Induktionsschleifen...

Was die "Sexy-Edelstahl-Säulen mit den roten Plexiringen" betrifft, habt 
ihr beide falsch geraten. Mit Hörnchen und Speki geht da gar nichts und 
nach Induktionsschleifen kannst du da auch lange graben. Es sind 
Laserscanner. Die Geräte heißen PoliScan Speed, denn Rest erzählt dir 
das Internet ...

von Valentin (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich vermess die Dinger für o.g Hersteller. Was wollt ihr wissen?

Bekommt man irgendwo Einblick in die CANdb?
Welche Signale liegen in welchen Bytes, dass man mit dem Sensor mal 
kommunizieren kann?

Allgemein mal das Datenblatt wäre ziemlich cool.

von Sebastian W. (scorpion_26)


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Sepp Obermair schrieb:
> Wenn du die Sensoren selbst auswerten willst, bietet es sich an direkt
> die ZF Ausgänge der HF Platine zu nehmen. diese sind meist differenziell
> ausgeführt, und liefern direkt das ZF Signal im mV Bereich.
>
> Das entsprechend verstärken udn dann ab in den Rechner, FFT drüber.

Hi,

Ich arbeite aktuell auch an einem Projekt zur Abstandsmessung  und hätte 
mich für die Auswertung interessiert.


Wenn ich das ZF Signal verstärkt habe, kann ich über den AD Wandler das 
Signal einlesen und dadurch die FFT berechnen. Nur wie sind dann diese 
Ergebnisse zu deuten?

Ich habe bereits in einigen Foren gelesen, dass man mit einer cfft die 
Entfernung ziemlich genau bestimmen kann.

Kann vll mal jemand erklären wie die Ergebnisse der FFT auszuwerten 
sind?

bzw. hat jemand Erfahrungswerte mit einem 24Ghz Modul z.B. von Innosent 
und deren Genauigkeit?

Kann man z.B. mit entsprechender Auswertung von 5cm bis 1m mit relativer 
Genauigkeit von +- ein paar cm messen?

Gruß

Scorpion_26

von 123 (Gast)


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