Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ab welcher Spannung ist für den Menschen ein Strom spürbar


von Harald X. (harald1976)


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Hallo,

ab welcher Spannung spürt man einen elekrischen Strom auch bei nassen 
Händen?

Sind hier 45 Volt noch akzeptabel?

Viele Grüße
Harald

:
von MaWin (Gast)


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Also spüren zu ich 1.5V, aber nur an der Zunge,
und 24V~ (Märklintrafo) mit nassen Fingern.
Nun sind nicht alle Menschen gleich....

von Gill Bates (Gast)


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Kennst Du die Wikipedia? Mit dem richtigen Suchbegriff findet man da 
eine ganze Menge:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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24V~ mit nassen Fingern auf jeden Fall, wenn man fest an die Kontakte 
drückt auch mit trockenen.
Grad ausprobiert, mein Labornetzteil bringt 35V= max., da spür' ich noch 
nichts.

von M. J. (manfred-64)


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Hi,

es kommt immer auf den Strom an.
Also mit nassen Händen in voller Fläche mit Kraft auf zwei Metallplatten 
drücken die am 45V hängen ist sicher keine gute Idee!

von Harald X. (harald1976)


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Bei Spannungen unter 25 Volt AC oder 60 Volt DC kann gänzlich auf einen 
Schutz gegen Berühren verzichtet werden; diese Spannungen gelten auch 
für Tiere und Kinder als ungefährlich


Ich habe das Problem dass an einer freiliegenden Kontaktstelle sich eine 
Potentialdifferenz zur Masse bilden kann. Derzeit bis zu 65 Volt und das 
spürt man. Ich kann die Potentialdifferenz aber etwas reduzieren, so auf 
45 - 50 Volt. Würde man das noch spüren bei nassen Händen?

von Peter (Gast)


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>Würde man das noch spüren bei nassen Händen?

===> Ausprobieren!!!

von Malefiz (Gast)


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Das ist Induviduell verschieden und lässt sich nicht pauschal sagen. In 
dem Betrieb in dem ich arbeite haben wir mehrere Niveausteuerung mittels 
Stabsonden wo sich die Mitarbeiter beschweren das sie eine gewischt 
bekommen beim sauber machen mit viel Wasser. Die Spannung zwischen den 
Sonden lag je nach Gerät zwischen 5-30 Volt.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Harald X. schrieb:
> Ich habe das Problem dass an einer freiliegenden Kontaktstelle sich eine
> Potentialdifferenz zur Masse bilden kann. Derzeit bis zu 65 Volt und das
> spürt man. Ich kann die Potentialdifferenz aber etwas reduzieren, so auf
> 45 - 50 Volt. Würde man das noch spüren bei nassen Händen?

Eigentlich ist es nicht so wichtig, ob man das spüren kann oder nicht; 
erst mal solltest du dir die Frage stellen, ob das in irgendeiner Form 
gefährlich ist.

Dabei muss man auch den Innenwiderstand dieser Spannung berücksichtigen, 
also ob sich diese Spannung nur dann aufbaut, wenn keine Last 
angeschlossen ist und die Spannung bei einem Strom-Fluss von ein paar mA 
zusammenbricht oder ob da auch ein größerer Strom fließen kann.

Wenn das eine sehr niederohmige Spannungsquelle ist, die mehrere Ampere 
liefern kann, dann besteht Brand-Gefahr, wenn man die Spannung mit 
leitfähigem Material, z.B. einem dünnen Draht, kurzschließt.

Und dann ist die Frage, ob du auch sicherstellen kannst, dass diese 
Spannung zuverlässig auf 50V begrenzt wird oder ob in bstimmten 
Betriebs- bzw. Fehlerzuständen da auch eine wesentlich größere Spannung 
anliegen kann.

von rackandboneman (Gast)


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"Grad ausprobiert, mein Labornetzteil bringt 35V= max., da spür' ich 
noch
nichts."

Solche Spannungen im Versuchsaufbau fallen einem idR dann wieder ein 
wenn man mit dem Handgelenk (Pulsadern) drauflangt.... besser nicht 
ausprobieren.

von Phil (Gast)


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So Trivial ist das Ganze nicht.

Die Spürbarkeit und auch die Gefährdung hängt von vielen Faktoren wie 
der Körperimpedanz, DC/AC, Expositionsdauer, Stromweg usw... ab

http://www.bgetem.de/bilder/pdf/hirtler_koerperdurchstroemung-risiken.pdf

VG

von Harald Wilhelms (Gast)


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Harald X. schrieb:
> Hallo,
>
> ab welcher Spannung spürt man einen elekrischen Strom auch bei nassen
> Händen?
>
> Sind hier 45 Volt noch akzeptabel?
>
> Viele Grüße
> Harald

An einer Spannung kann man das sowieso nicht festmachen. Höchstens
an einen Strom. Aber auch da gibt es Unterschiede je nach äusseren
Umständen und individuellen Gefühl...
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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Harald X. schrieb:
> Bei Spannungen unter 25 Volt AC oder 60 Volt DC kann gänzlich auf einen
> Schutz gegen Berühren verzichtet werden; diese Spannungen gelten auch
> für Tiere und Kinder als ungefährlich

Das halte ich für ein Gerücht. Schon mal an 9V-Batterie geleckt? Es 
kommt auf den konkreten Einsatz an!

> Sind hier 45 Volt noch akzeptabel?

Sobald etwas Nässe ins Spiel kommt, fließt mehr Strom was den Fall noch 
kritischer macht. Daher würde ich dieses Risiko vermeiden.

von D.A. (Gast)


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Optimal appliziert spürst Du bereits bei 9 Volt nach kurzer Zeit gar 
nichts mehr:

http://www.darwinawards.com/darwin/darwin1999-50.html

Ach ja: Wiederholungen sind das Mittel der Wahl im Kampf gegen die 
Einsamkeit von Einzelfällen.

von Harald Wilhelms (Gast)


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D.A. schrieb:
> Optimal appliziert spürst Du bereits bei 9 Volt nach kurzer Zeit gar
> nichts mehr:
>
> http://www.darwinawards.com/darwin/darwin1999-50.html

Naja, das ist wohl eher eine "Urban Legend". Wahrscheinlich wird
allein der Inennwiderstand der Batterie den Strom schon auf un-
gefährliche Werte verringern. Dazu kommt noch der innere Widerstand
des Messinstumentes.
Gruss
Harald

von loeti (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wahrscheinlich wird
> allein der Inennwiderstand der Batterie den Strom schon auf un-
> gefährliche Werte verringern

Das ist nicht richtig, wie der verlinkte Text sagt flossen 90mA
durch den Armen, was eine 9V Batterie problemlos liefern kann.

Auch das Ohmmeter ist da nicht hochohmig ;-) genug.

Ich habe mal aus Versehen auf dem Basteltisch einen 9V Alkali-Block
kurzgeschlossen, der ist unheimlich warm geworden und war danach
ein Fall für die Tonne...

Was man auch nie vergessen soll, die Schreckreaktion selbst wenn
man sich vom Strom trennen kann. Deshalb sind pauschale Aussagen
ab welcher Stromstärke es gefährlich wird wie schon erwähnt sehr 
schwierig.

von Andreas K. (derandi)


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Den Käse, den die bei den Darwin-Awards verzapfen kauf ich denen nicht 
ab, generell nicht. Auch wenn sie behaupten, das auf Echtheit zu 
überprüfen.

von Rumsdibums-kaputt (Gast)


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Frueher gab es noch Bohrmaschinen mit blankem Metallgehaeuse. Mir wurde 
mal erzaehlt, dass jemand damit ein Kabel in der Wand erwischt hat. 
Mangels FI hat sein Koerper sich derart verkrampft, dass er die 
Bohrmaschine nicht mehr loslassen konnte. Ein Kollege musste ihn von der 
Wand weg reissen. Zum Glueck ist nicht viel mehr passiert.

von Fralla (Gast)


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Halte dich einfach an die Gestzlichen Vorgaben. Welche das genau sind in 
deinem Fall musst du wissen. Im Zweifel, auf alle Fälle einen Experten 
Fragen.

DasKleinspannung heist nicht, dass man dann nicht aufpassen mussen. Ein 
Backup-Rack für Telekom Stromversorgung liefert Ströme im kA Bereich 
wenn mans kurzschließt, trotzdem kann jeder auf die Busbars greifen. 
Wenn man unvorsichtig mit Werkzeug herumfummelt, brauch ich nicht weiter 
schreiben...
Ist aber eine andere Gefahr als dirketes Berühren.

Das mit dem 9V Block ist Unsinn. Kennt jemand eine Quelle von einem 
tödlichen Unfall mit 48VDC? (Berühren) Ich nicht, weils es ungefährlich 
ist, Brand druch Strom ist was anderes.
Wäre es so gebe es wohl andere Gesetzte.

Und wann es Strom spürt? Das ist total verschieden. Ich spür 50VDC nur 
mit nassen Fingern. Ein kollege spürt schon 35VDC. Manch einer fasst 
einfach in nass an 120VAC und sagt es kribbelt nur. Mir zieht das schon 
zu heftig.

MFG

von Harald Wilhelms (Gast)


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loeti schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Wahrscheinlich wird
>> allein der Inennwiderstand der Batterie den Strom schon auf un-
>> gefährliche Werte verringern
>
> Das ist nicht richtig, wie der verlinkte Text sagt flossen 90mA
> durch den Armen, was eine 9V Batterie problemlos liefern kann.

Nun, normale Multimeter haben als kleinsten Ohm-Bereich meist 200
Ohm. Da fliessen dann gerade mal 1mA.
Gruss
Harald
PS: Es gab vor einem Jahr oder so mal einen ziemlich langen Thread
über die "Tödlichkeit" von 9V in der NG d.s.e.  Der müsste sich mit
google noch finden lassen. Nach meiner Erinnerung war das Ergebnis
uneinheitlich...

von herbert (Gast)


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Bei normalen Hautverhältnisen wird der Widerstand mit etwa 500 Ohm 
gesehen. Viel Strom fließt da nicht, also kommt der Kitzel von der 
Spannung.Die Zunge ist ja nass und mit vielen Nerven durchzogen da merkt 
man auch schon 9 Volt oder weniger.
Aber man kann zb. mit einem Sperrschwinger und einer aus 9 Volt Batterie 
hochtransformierten Spannung bei einer ungünstiger Elektroden Plazierung 
ein menschliches Herz zum Stillstand bzw zum flimmern bringen.Also 
Vorsicht!!

von Harald Wilhelms (Gast)


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herbert schrieb:

> Aber man kann zb. mit einem Sperrschwinger und einer aus 9 Volt Batterie
> hochtransformierten Spannung bei einer ungünstiger Elektroden Plazierung
> ein menschliches Herz zum Stillstand bzw zum flimmern bringen.

Darum ging es hier nicht, sondern ob die 9V einer Blockbatterie
wirklich ausreichen, einen Menschen zu töten. M.E. reicht das
nicht, sondern man müsste diese Spannung schon direkt am offenen
Herzen anlegen.
Gruss
Harald

von mhh (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Darum ging es hier nicht, sondern ob die 9V einer Blockbatterie
> wirklich ausreichen, einen Menschen zu töten.

Wenn da wirklich jmd. daran gestorben sein sollte (das geistert ja schon 
ewig rum), dann nicht an den 9V und dem sich daraus ergebenden Strom - 
sonderm am Schreck weil da noch vllt. gerufen wurde: tut weh.

Man nehme ein Eis, ruft laut: "mann ist das heiß" und werfe es dem 
gegenüber zu. Das Eis landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem 
Fußboden...

von Ich (Gast)


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Schwere Folgeunfälle sind im Bereich Elektro häufig. Man bekommt rel. 
leicht eine gewitscht und fällt von der Leiter.

Viele Todesfälle sind verursacht durch 9V-Batterien, aber eher durch 
fehlende in Rauchmeldern, weil Papi die dringend für etwas anderes 
gebraucht hat.

von Mediziner (Gast)


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Harald X. schrieb:
> Sind hier 45 Volt noch akzeptabel?

Die Spannung ist ziemlich egal - der Strom ist entscheidend.
Außerdem macht es einen Unterschied, ob AC oder DC.
Was nennst du akzeptabel? Nichts merken, kribbeln, Gewebeschäden, 
Trombosen, Herzstillstand. Stromfluß durchs Herz kann schnell die 
Taktung durcheinanderbringen, also kommt es auch auf den Strompfad drauf 
an.
Such' dir was aus.

von Mediziner (Gast)


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Zur Frage der Spannung: Das Aktionspotential von Nerven beträgt typisch 
100 mV, d.h. das ist die Größenordnung, mit der eine Empfindung 
ausgelöst wird. Der Rest ist eine Frage des Verlaufs des E-Feldes und 
der Lage relativ zum Nerv. Aktionspotentiale sind, außer beim Herz und 
bezüglich Folgeunfällen durch "komische" Muskelkontraktionen nicht 
direkt schädlich.

von Johannes O. (jojo_2)


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@Topic: Der OP schrieb von freiliegenden Kontaktstellen die bis zu 65V 
führen.
Die Frage ist jetzt: Wo kommen die her? Läd sich da irgendwas statisch 
auf über Reibung, oder hängt da ein Netzteil dran das 65V liefert? Ein 
wenig mehr Infos braucht man da schon. Wenns nur statische Aufladung ist 
und das ganze Gerät nicht sonderlich groß/kapazitiv ist, dann eher kein 
Problem. Wenn da ein Netzteil dranhängt das beliebig viel Strom liefert, 
dann sehe ich die Sache anders.

@Mediziner: Da gabs ja frühers(?) auch mal so Geräte die in der Werbung 
gebracht wurden: Man klebt sich ein paar Elektroden auf die Haut, 
schaltet so ein Gerät ein und dann zucken die Muskeln und angeblich wird 
man davon dünner, schlanker usw. Hat zumindest nicht sehr gesund 
ausgesehen was da alles gezickt hat.

von Fralla (Gast)


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Auch wenn die Quelle viel Strom liefert muss man sie nicht zwangsläufig 
isolieren.
Kommt auf die Awendung und die damit verbundenen gesetzlichen Auflagen 
an.

In Telecom/Funk Batterie-Rack hat so 54V und liefert Ströme im kA 
Bereich. Trotzdem kamm man ohne Umstände die Busbars angreifen. Ist in 
diesem Bereich rechtlich kein Problem, im einer Schule vl schon...

MFG

von sdfs (Gast)


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Die Geschichte mit den 9V wird hier verfälscht wiedergegeben. Im 
benannten Fall gab es keinen Hautwiderstand, da die Probes durch die 
Haut gestochen wurden. Da können 9 V schon Unfug anstellen. Man kann 
auch an 3V sterben! Und zwar, wenn man eine Lithium-Knopfzelle 
verschluckt. Wenn man Pech hat elektrolysiert die sich durch die 
Magenwand und das kann tödlich sein.

von Mediziner (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Hat zumindest nicht sehr gesund ausgesehen was da alles gezickt hat.

Das meinte ich mit "komischen Muskelkontraktionen". Die Muskeln werden 
zur Arbeit angeregt, werden dadurch trainiert und verbrauchen 
Brennstoff.
Wenn das Muskeln sind, die man auf der Leiter zum Festhalten braucht, 
kann das je nach Fallhöhe sehr ungesund enden.

von Fralla (Gast)


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>Wenn man Pech hat elektrolysiert die sich durch die
>Magenwand und das kann tödlich sein.
Das ist wieder was anderes, es geht um berühren. Da ist die Giftigkeit 
eher das Problem als der "enorme" Elektrolysestrom.
Wenn man einen Bleichakku austrinkt ist dies höchstwarscheindlich 
Tödlich, sind jetzt 12V gefährlich?

>gab es keinen Hautwiderstand, da die Probes durch die
>Haut gestochen wurden.
Auch dann ist der Strom nicht tödlich, würde ja grob 90Ohm 
Körperwiderstand zwischen kritischen Bereichen bedeuten.

von Christian B. (casandro)


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Man muss sagen, dass die Haut deutlich schlechter leitet als der Rest. 
Ich habe im Medizintechnikskript dazu Zahlen. Es ging glaube ich um ein 
paar Größenordnungen.

von Fralla (Gast)


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Haut ist im MOhm Bereich, kann man ja leicht testen.
Und im Körper hat man so 1kOhm, da binn ich aber auch nicht sicher. 
Jedenfalls nicht im, um eine Zenerpotenz entferntenm 100Ohm Bereich was 
so einen Strom erlauben würde

>warem das nicht 20mA
Ich hab mit 100mA gerechnet, da diese mit hoher Wahrscheinlichkeit 
tödlich sind.

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