Forum: Platinen Proma Platinen wirklich so schlecht im Vergleich zu Bungard?


von Andi (beefi)


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Hi Leute,

hab mich hier gerade neu angemeldet.

Ich hätte gerne mal eine Meinung bzw. ein paar Tipps von euch.

Seit langer Zeit bin ich nun wieder intensiv in die eigene 
Platinenfertigung eingestiegen. Normalerweise verwende ich Bungard 
Material, welches ich perfekt auf meinen Verarbeitungsprozess abgestimmt 
habe.

Nun steht ein kleines simples Projekt an, für das ich spaßhalber mal 
wieder ein paar gute alte Proma Hartpapier Platinen gekauft habe. Wenn 
ich mich Jahre zurückerinnere, hatte ich damit (als ich noch in Schale 
geätzt habe) eigentlich ganz gute Ergebnisse.

So, eine Platine ist benötigt und insgesamt habe ich drei bestellt (für 
Eintestvorgang). Ich zersäge neues unbekanntes Material immer in kleine 
Stücke und gebe ein bestimmtes Testlayout darauf.

Egal was ich mache, es kommt wirklich nur Mist heraus! Egal ob 1 oder 5 
Minuten Belichtung, das Bild kommt im Entwickler erst nach vielleicht 
1,5 oder 2 Minuten leicht sichtbar (in ca 10g NaOH/1L). Dann ist es 
entweder zu ausgefressen oder unterbelichtet. Der Entwicklungsvorgang 
ist etwa nach 4-5 Minuten beendet (das kann doch nicht sein!). Wenn ich 
die Entwicklerkonzentration verdopple (ca 20g/1L), dann kommt das Bild 
trotzdem zu spät und frisst vor allem noch den Lack weg, bevor das Bild 
ausentwickelt ist (was bei dieser Konzentration nicht unnormal sein 
muss).

Natürlich habe ich mehrere Belichtungsreihen gemacht und verschiedene 
Entwicklerkonzentrationen probiert. Und ich bin auf diesem Gebiet 
wirklich kein Anfänger. Mir kommt es so vor, als hätten die Platinen nur 
einen minimalen Spielraum, wo das Ergebnis einigermaßen passt. Ein 
kleines Bisschen an irgendeinem Faktor gedreht und alles ist gleich 
komplett hinüber.

Kann es sein, dass das Proma Material wirklich so unglaublich schlecht 
ist??? Ist es wirklich so, dass zB 12g NaOH/1L perfekt wären und 11g/1L 
oder 13g/1L gleich alles in Grund und Boden versauen?

Tut mir leid, falls dieses Thema schon behandelt wurde...ich konnte 
leider nichts ähnliches finden, außer einen Thread von 2006 wo schon mal 
über Proma geschimpft wurde.

Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben, was gegenüber Bungard 
generell bei Proma beachtet werden sollte? Ich weiß einfach nicht mehr 
weiter...alle möglichen Zeiten und alle möglichen 
Konzentrationen...keine Platine hätte nur annähernd ein Ätzbad verdient.

Eine Antwort bzw Bestätigung, dass Proma wirklich so ein unbrauchbares 
Material ist würde fast schon genügen...jedoch mit Begründung :)
Es gibt immerhin öfter mal Projekte, denen Hartpapierplatinen genügen 
würden. Mir geht es darum nicht unbedingt um den Preis...die Bearbeitung 
(Sägen, Bohren, Feilen) spielt da natürlich auch eine große Rolle.

Gruß,
Andi

von herbert (Gast)


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Vermutlich immer noch unterbelichtet...halt mal länger als fünf Minuten 
belichten.;-)Den Entwickler schärfer zu konzentrieren ist aus meiner 
Sicht unlogisch.20 Gramm /L liegt doch weit außerhalb der Empfehlung.

von Paul H. (powl)


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Ah da muss ich doch gleich mal meinen Senf zu geben: Ich habe vor ein 
paar Tagen Proma Basismaterial beim großen C gekauft.. Bungard hatten 
sie nicht in der passenden Größe -.-

Mein Basismaterial war völlig für die Tonne. Es ließ sich überhaupt 
nicht entwickeln, egal wie lange ich belichtet hab. Insgesamt lag die 
Platine 80 Minuten 30cm unter dem 500W Halogenstrahler und 5 Minuten 
unter dem UV-Licht (unter dem normale Bungard-Platinen schon nach 2 1/2 
Minuten perfekt sind). Im Entwicklungsbad tat sich GARNICHTS. Ich hab 
schier die Krise gekriegt, da ich deswegen total in Verzug mit meinem 
Projekt gekommen bin und der Tonertransfer zu diesem Zeitpunkt auch 
nichts werden wollte.

Ich lass in Zukunft die Finger von dem Zeug, egal ob ich da nun eine 
Montagsplatine erwischt hab oder nicht.

von sdfs (Gast)


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Das Promazeug ist so schlecht nicht. Mit passenden Prozessparametern 
kein Problem. Meist liegt es an falscher Belichtung/ unzureichend 
dichten Vorlagen.

von Ham Radio (Gast)


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Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich sagen:

Das Bungard Material ist wohl tatsächlich das optimale Material für uns 
Hobbybastler, es gibt sicherlich auch andere gute Hersteller aber an die 
kommt man halt nicht ganz so einfach heran (halt über Reiche... und 
Conr...).

Der etwas höhere Preis gegenüber den anderen angebotenen Platinen ist 
meiner Meinung voll i.O.-
habe hier noch nie Probleme mit den Bungard Platinen gehabt, die sind 
sehr Belichtungs- und Entwicklertolerant .
Aus deinen eignen Interesse: spar nicht an den Platinenmaterial, die 
wenigen Euros sind den ganzen Stress und Frust mit angeblich 
Preiswerteren Platinen nicht Wert.


mfg

      "HamRadio"

von Paul H. (powl)


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> Aus deinen eignen Interesse: spar nicht an den Platinenmaterial, die
> wenigen Euros sind den ganzen Stress und Frust mit angeblich
> Preiswerteren Platinen nicht Wert.

Richtig. Bei der ersten vergeigten Platine durch Sparen am falschen Ende 
+ dazugehörigem Stress hat man den Mehrpreis für 10 Bungard-Platinen 
schon wieder raus :)

von bingo (Gast)


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Von Bungard gibt es bei octamex.de auch andere Dicken (0.5mm, 1.0mm, 
1.5mm), andere Kupferauflagen (18µm, 35µm, 70µm) und andere Farben 
(standard, blau, schwarz). Octamex hat auch recht günstige 
Versandkosten.

von branadic (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Mein Basismaterial war völlig für die Tonne. Es ließ sich überhaupt
> nicht entwickeln, egal wie lange ich belichtet hab. Insgesamt lag die
> Platine 80 Minuten 30cm unter dem 500W Halogenstrahler und 5 Minuten
> unter dem UV-Licht (unter dem normale Bungard-Platinen schon nach 2 1/2
> Minuten perfekt sind). Im Entwicklungsbad tat sich GARNICHTS. Ich hab
> schier die Krise gekriegt, da ich deswegen total in Verzug mit meinem
> Projekt gekommen bin und der Tonertransfer zu diesem Zeitpunkt auch
> nichts werden wollte.

Exakt diese Erfahrung mit dem Basismaterial kann ich auch teilen. Wir 
haben dann die Datenblätter durchstöbert in der Hoffnung das wir einen 
falschen Entwickler verwendet hatten, aber Fehlanzeige.
Allerdings kam bei uns kein Halogenstrahler, sondern ein UV-Belichter 
zum Einsatz.
Seither kommt mir kein anderes Basismaterial mehr ins Haus.

branadic

von HF-Papst (Gast)


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Andi R. schrieb:
> Mir geht es darum nicht unbedingt um den Preis...die Bearbeitung
> (Sägen, Bohren, Feilen) spielt da natürlich auch eine große Rolle.

Hallo Andi,

ich möchte meinen Vorrednern, die sich positiv über Bungard-Material 
geäußert haben, absolut Recht geben.

Ich verwende schon seit sehr langer Zeit FR4, 1,5 mm mit 35 µm 
Kupferbelag als quasi Standard. Sägen und Feilen lässt sich FR4 prima, 
auch Bohren kein problem, wenn du (Voll-Hartmetallbohrer mit hoher 
Drehzahl verwendest. Kostet nicht mehr als ein HSS-Bohrer, wenn man 
diese bei entsprechenden Shops erwirbt. Hierzu gibt es viele Beiträge im 
Forum.

Probiere die Bungard einfach mal aus und du wirst sehen, dass sich 
diesen wirklich genial verarbeiten lassen. Auch "Sondergrößen" bekommst 
du.

Gruß
HF-Papst

von Andi (beefi)


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Hi,

danke für die zahlreichen Antworten.

Ich denke das Problem ist gefunden:
powl und branadic hatten das gleiche Problem. Ich muss dazu sagen, dass 
ich eigentlich NUR von Reichelt bestelle. Da ich jedoch nochwas anderes 
brauchte, habe ich nun vor ein paar Tagen beim großen C bestellt (seit 
vielen Jahren Meidung) und wurde anscheinend nicht nur mit der 
verhältnismäßig langen Lieferzeit bestraft. powl's und branadic's Proma 
Material vom C ist kaputt. Meines garantiert auch.

@herbert:
Ja das mit den 20g/1L finde ich selbst weitaus übertrieben :) Es war 
lediglich nur ein Verzweiflungstest. Ich muss aber dazu erwähnen, dass 
gerade die 20g/l hier im Forum empfohlen wurden...und zwar bei Bungard 
und dass dies angeblich im Datenblatt steht :-D (ich weiß, das kann 
nicht sein)
Hier der Link: Beitrag "Bungard Basismaterial und das Entwickeln."
Gast "Geniesser" schrieb es.

Also an der Belichtung liegt es garantiert nicht. ich benutze ein 
professionelles Belichtungsgerät mit 4x 15W UV...da ist meiner Erfahrung 
nach jedes Platinenmaterial jenseits von 5 Minuten komplett Zerstört :-D

@HF-Papst:
Ja genau, das FR4, 1,5 mm mit 35 µm benutze ich auch schon immer.

@bingo:
Die Platinenauswahl von octamex scheint echt recht gut. aber ne Bungard 
FR4 100x160 kostet dort fast das doppelte wie bei Reichelt :-D

Also ich denke, ich werde einfach weiterhin bei Bungard bleiben. Die 
Ergebnisse sind einfach nicht schlagbar. Und es ist sehr tolerant in 
jeder Hinsicht.
Sowas wie Proma kommt mir einfach nicht mehr ins Haus :)
Und was das große C betrifft...am liebsten würde ich ne richtig 
schlechte Meinung unter diesem Bewertungsmenü schreiben.
Immerhin kostet beim C ne "billige" Hartpapier Platine 100x160 von Proma 
1,97 EUR und bei Reichelt kostet die sagenhaft bessere Bungard 100x160 
nur 1,40 EUR. Und Bungard hab ich auch schon mal 5 Jahre gelagert und 
die Fotoschicht funktionierte noch wie am ersten Tag.

Liebe Grüße,
Andi

Vielleicht hat ja noch jemand was dazu zu sagen :)

von Programist (Gast)


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Ich habe dise Proma Platinen auch versucht und habe festgestellt das man 
sie nur 2 minuten oder weniger belichten sollte und die vorlage muss 
sehr gut sein, dass heisst so schwarz wie möglich, weil die Beschichtung 
sehr lichtempfindlich ist.Sonst aber ganz gutes material.

von Paul H. (powl)


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Spricht eigentlich einfach nur noch dafür, dass das Proma Material vom 
großen C hinüber ist.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Andi R. schrieb:

> Sowas wie Proma kommt mir einfach nicht mehr ins Haus :)

Vor einiger Zeit mal Proma gekauft. Endete damit, dass nach der 
Belichtung/Entwicklung nichts mehr auf der Platine drauf war. Irgendwie 
ist deren Photolack deutlich empfindlicher gegen kräftige NaOH-Lösungen. 
Nix für mich.

> Und Bungard hab ich auch schon mal 5 Jahre gelagert und
> die Fotoschicht funktionierte noch wie am ersten Tag.
>
> Liebe Grüße,
> Andi
>
> Vielleicht hat ja noch jemand was dazu zu sagen :)

Geht sogar mit noch älteren, aber irgendwann bleiben Rückstände der 
schwarze Schutzfolie auf dem Lack zurück. Dann ist die Platine an der 
Stelle nicht mehr zu gebrauchen (vielleicht ginge es mit in den 
Kühlschrank legen vor dem Abziehen. Das müsste man mal probieren.

Bei den Überlagerten geht der belichtete Lack aber spürbar schwerer 
runter. Das muss man bei der Entwicklung berücksichtigen (Zeit, 
Konzentration).

von Johann (Gast)


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Also zu diesen Lobeshymnen über Bungard möchte ich folgendes zu bedenken 
geben:

Ich hatte auch schon Platinen von B., gekauft bei Reichelt, die waren 
absolut für die Tonne. Waren ein größeres Maß als die üblichen 160x100, 
daher denke ich, daß die evtl. schon überlagert waren.

Bei allen Vergleichen zwischen Platinen unterschiedlicher Hersteller 
scheint mir, daß  immer wieder vergessen wird, daß eine Charge einfach 
auch mal abgelaufen sein kann.

von Dimi S. (ilovespeccy)


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Johann schrieb:
> Bei allen Vergleichen zwischen Platinen unterschiedlicher Hersteller
> scheint mir, daß  immer wieder vergessen wird, daß eine Charge einfach
> auch mal abgelaufen sein kann.

Ich habe letzte Woche eine kleine Platine für VS1011E gemacht.
Natürlich mit Bungard-Basismaterial. Da die Platine ganz klein war
(60mm x 30mm) habe ich ganz alte Reststück benutzt. Laut Aufkleber
auf der Platine ist MHD im Jahr 2007 abgelaufen!
Hat aber trotzdem wunderbar geklappt.

MfG

von herbert (Gast)


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Bei Bungard ist von 20 gr pro Liter keine Rede!!
Gibts den bei Proma keine Arbeitsanweisung?
Mag sein ,dass es Lacke gibt die was anderes brauchen aber dann sind 
solche Daten nicht übertragbar ...schon gar nicht übern Daumen.Da ich 
abgepackten Entwickler (Conrad) bevorzuge habe ich mir noch nie 
besondere Gedanken gemacht und mit Bungard Ware klappte mein Rezept 
immer.

von Andi (beefi)


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Ja, das Proma empfindlicher gegen Belichtung sein soll, habe ich des 
öfteren gelesen. Deshalb fing mein Test bei 1:30 Minute an, anstatt 
meiner optimalen 2:10 Minuten bei Bungard.

Aber es ist ja so, dass zu viel Belichtung dazu führt, dass die Platine 
ausgefressen oder gar komplett blank wird. In meinem Fall aber, hätte 
ich die Platine fast in die Sonne schmeißen müssen, damit der Lack 
überhaupt mal ein bisschen nach MEHREREN MINUTEN entwickeln abgeht :-D


Und zum Thema abgelaufener Charge:
Neben Elektrotechnik bin ich seit vielen Jahren auch Hobbyfotograf. Wenn 
es um Schwarz-Weiß-Fotos geht, knipse ich fast nur analog und entwickle 
Film und meine belichteten Papiere in meinem eigenen Fotolabor. Das 
funktioniert eigentlich genauso wie das mit den Platinen :-D
Hier muss man auch aufpassen, dass das Material dunkel und kühl gelagert 
wird. Und es kann auch nach wenigen Jahren unbrauchbar werden. Und wenn 
eine Charge abgelaufen ist, wird diese einfach nicht mehr verkauft oder 
zumindest als Risiko-Wahre verkauft. Und von einem überteuerten 
Elektronikversender wie C, den es schon so ewig lange gibt, erwarte ich 
einfach, dass sie ihr Platinenmaterial sorgfältig nach Ablaufdatum 
behandeln.
In der Fotografie ist es mir NOCH NIE passiert, dass ein Material selbst 
bei schlechtesten Bedingungen vor dem offiziellen Ablaufdatum kaputt 
war.

Aber wenn dir das bei Reichelt auch schon passiert ist, dann ist das 
wohl eher ein allgemeines Problem. Mich ärgert es nur und es ist 
eigentlich auch zum Lachen, dass ich seit echt vielen Jahren mal wieder 
bei Conrad bestellt habe und gleich wieder so einen Fehlgriff lande. Vor 
allem hab ich nicht nur eine Platine bestellt :-D

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Johann schrieb:
> Also zu diesen Lobeshymnen über Bungard möchte ich folgendes zu bedenken
> geben:
>
> Ich hatte auch schon Platinen von B., gekauft bei Reichelt, die waren
> absolut für die Tonne. Waren ein größeres Maß als die üblichen 160x100,
> daher denke ich, daß die evtl. schon überlagert waren.

Gerade bei Bungard Material macht das faktisch nichts aus. Da kann man 
sich gut drauf einstellen. Wegwerfen völlig überflüssig.

von HF-Papst (Gast)


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Johann schrieb:
> daher denke ich, daß die evtl. schon überlagert waren.

Ich kaufe immer nur Basismaterial, wo auch das "Verfallsdatum" 
aufgeklebt ist. Dieses findet man sowohl bei Reichelt als auch bei 
Conrad, da es der Aufkleber von Bungard selbst ist. Fehlt dieser wäre 
ich schon mal skeptisch!

Gruß
HF-Papst

von herbert (Gast)


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Man hat mir bei Conrad auch schon abgelaufene Bungardware verkauft ohne 
dass ich es gleich bemerkt habe .Die haben halt mehrere Monate die 
Filiale umgebaut und das Zeug eingelagert statt zu verkaufen.Als Folge 
davon hatte ich sehr viele Löcher die es in der Vorlage nicht gab.Das 
war eine Vorlage mit viel Massefläche und das sieht man dann 
auch.Allerdings wer zufällig wenig Masse hat und die Vorlage per Zufall 
geschickt plaziert dem werden die schlechten Stellen weggeätzt.:)

Nochwas..weil viele das nicht wissen:Ich habe eine starke Abneigung 
gegen verkratzte Platinen.Früher wurden die beim C in Tüten verpackt 
verkauft(Bungard)und die waren klar ...nicht verkratzt.Als ich vor etwa 
3 Jahren keine Verpackten mehr bekam und die losen im Regal lagen, habe 
ich mich über den Zustand bei C und Bungard beschwert.Bei Bungard hat 
man mir dann etwas erklärt was ich bis dahin nicht wusste.Die 
Einseitigen Platinen sind BEIDSEITIG mit Fotolack beschichtet ...also 
auch da wo kein Kupfer ist.Einfach  statt Tüte als Schutz vor Kratzern 
dh.die Kratzer die ich moniert habe befinden sich lediglich im Lack den 
man später belichtet und im Entwickler enfernt.Das wusste nicht mal 
denen ihr Fachpersonal.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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herbert schrieb:

> Man hat mir bei Conrad auch schon abgelaufene Bungardware verkauft ohne
> dass ich es gleich bemerkt habe .

Bei Conrad liegen die Platinen frei im Regal. Jeder himmt sich sein Zeug 
weg. Da wird nix über die Theke geschoben.

von Paul H. (powl)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> herbert schrieb:
>
>> Man hat mir bei Conrad auch schon abgelaufene Bungardware verkauft ohne
>> dass ich es gleich bemerkt habe .
>
> Bei Conrad liegen die Platinen frei im Regal. Jeder himmt sich sein Zeug
> weg. Da wird nix über die Theke geschoben.

ja...jaaaaa. aber sowas gehört trotzdem ab und zu kontrolliert und 
aussortiert.

von Andi (beefi)


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Also meine Platinen von Reichelt sind schön mit Verfallsdatum von 
Bungard markiert. Die vom Conrad wurden mir ohne irgendeiner 
Beschriftung zugesandt...jedoch waren die halt nicht von Bungard. 
Vielleicht liegts ja an der mangelnden Beschriftung seitens Proma, so 
dass Conrad selbst durcheinander kommt.

Das wurde ja eine ganz schön große Diskussionsrunde :-D
Nur noch Bungard! :-D

Ich muss noch anmerken, dass ich von diesem Forum sehr beeindruckt bin. 
Es ist sehr aktiv mit schnellen Antworten ;)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Paul Hamacher schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> herbert schrieb:
>>
>>> Man hat mir bei Conrad auch schon abgelaufene Bungardware verkauft ohne
>>> dass ich es gleich bemerkt habe .
>>
>> Bei Conrad liegen die Platinen frei im Regal. Jeder himmt sich sein Zeug
>> weg. Da wird nix über die Theke geschoben.
>
> ja...jaaaaa. aber sowas gehört trotzdem ab und zu kontrolliert und
> aussortiert.

Mir persönlich würde auch überlagerstes Basismat. nix ausmachen (die 
sind ja dort auch nicht gerade jahre alt). Aber besser woanders 
bestellen, ist einfach günstiger. Lediglich wenn man auf die schnelle 
was braucht ist der C die Wahl.

von Andi (beefi)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Lediglich wenn man auf die schnelle
> was braucht ist der C die Wahl.

Das finde ich ganz und gar nicht.

Wenn ich auf die schnelle was brauche, hab ichs vom Reichelt immer am 
nächsten Tag im Briefkasten (per Bankeinzug und Bestellung bis zu einer 
gewissen Uhrzeit).

Wenn ich von Conrad bestelle (auf Rechnung), dann kommt erstmal nach 2-3 
Tagen eine Email nach dem Motto "Ihre Bestellung ist eingegangen und 
wird geprüft"...damit meine ich nicht die direkte Bestellbestätigung 
nach der Bestellung.
Und wenn man glück hat, bekommt mans noch in der gleiche Woche, wenn man 
Anfangs der Woche bestellt hat :-D

Achja, wenn du solche Platinen zugesandt bekommst, wie ich jetzt 
neulich...dann macht dir überlagertes Material ganz sicher was aus :-D
Egal mit welcher Kunst...es ist unmöglich nur eine Leiterbahn zu 
erstellen :)

von HF-Papst (Gast)


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herbert schrieb:
> Einseitigen Platinen sind BEIDSEITIG mit Fotolack beschichtet ...also
> auch da wo kein Kupfer ist.

Hallo Herbert,

ja, ich hatte mich auch schon über die verkratzte Seiten - nicht 
kupferbeschichtet - von Platinen geärgert. Aber: Wie du schon sagtest, 
nach dem Entfernen des Fotolacks sind die i.d.R. kratzfrei.

Vielleicht noch ein Tipp: Wenn die Platine fertig geätzt ist, mit Wasser 
gespült, dann einfach beide Seiten der Platinen nochmal kurz belichten 
und ab in den Entwickler. Besser bekommt man die beiden Seiten nicht 
frei vom Fotolack. Verdünnung, Nagellackentferner oder ähnliches Zeug 
ist völlig überflüssig.

Gruß
HF-Papst

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Andi R. schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Lediglich wenn man auf die schnelle
>> was braucht ist der C die Wahl.
>
> Das finde ich ganz und gar nicht.
>
> Wenn ich auf die schnelle was brauche, hab ichs vom Reichelt immer am
> nächsten Tag im Briefkasten (per Bankeinzug und Bestellung bis zu einer
> gewissen Uhrzeit).

Wenn ich in die Filiale gehe hab ich's sofort. :)

Aber mal nachgefragt, Reichelt verschickt inzwischen mit einem Tag 
Laufzeit per DHL-Paketpost? Dann sind sie sehr schnell geworden. Ich hab 
da noch andere Laufzeiten im Sinn, ist aber schon länger her. Muss ich 
mal testen. ;-)

von Sebastian (Gast)


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Ich habe letztens eine ähnliche Erfahrung gemacht. Die selbe Vorlage 
(Laser auf Transparentpapier) mit Bungard-Material frisch (Ablaufdatum 
2013), Bungard-Material alt (Ablaufdatum 2008) und dem Noname-Material 
von Conrad (weiße Schutzfolie, kürzlich gekauft) belichtet. 
Gesichtsbräuner 75W (4 Röhren), knapp 8 cm Abstand, Entwickler von Kemo 
(Reichelt), frisch und nach Vorschrift angesetzt. UV-durchlässiger 
Andruckrahmen (Sunhayato).

Bungard, praktisch egal ob alt oder frisch ist mit 4 Minuten 
Belichtungszeit gut ausbelichtet und nach ca. 20 Sekunden im Entwickler 
fertig, ohne mechanische Maßnahmen, nur umgeschwenkt. Der unbelichtete 
Lack löst sich auch nicht gleich auf, wenn die Platine länger im Bad 
liegt. Das Leiterbahnenbild ist gelblich und hell, aber vom Kupfer 
deutlich zu unterscheiden. Nach Ätzung top, keine Löcher.
Das andere Material hingegen braucht zunächst einmal etwa 7 Minuten 
Belichtungszeit, zum anderen muß es für ein vergleichbares Resultat 
mehrere Minuten entwickelt werden - ich helfe dann mit einem Pinsel im 
Entwickler nach, um das etwas zu beschleunigen. Das Leiterbahnenbild ist 
dunkler, bräunlich-violett, und der Kontrast nicht so gut wie beim 
Bungard-Material. Nach Ätzung durchaus brauchbar, aber stellenweise 
porös. Deutlich verlängerte Belichtungszeit bessert das Resultat nicht, 
eher löst sich dann der ganze Lack.

Vielleicht ist es tatsächlich eine schlechte Charge - meine Erfahrungen 
mit anderem Material waren eigentlich so schlecht nicht - dennoch ist 
der Bungard-Fotolack meiner Einschätzung nach zum einen "härter" im 
Kontrast, wie man als Fotograf wohl sagen würde, zum anderen ist aber 
auch der Belichtungs- und Verarbeitungsspielraum besser.

Ich gabe zu, daß eine Vorlage aus dem Laserdrucker nicht immer 100%ig 
dicht ist, gerade bei gefüllten Flächen. Trotzdem ist das Resultat mit 
dem Bungard-Material eigentlich immer einwandfrei. Ich könnte mir 
allerdings vorstellen, daß mit einer wirklich lichtdichten 
Reprofilm-Vorlage und nochmals verlängerter Belichtungszeit auch das 
andere Material brauchbar wäre. Für Hobbyverhältnisse ist es damit 
allerdings weniger gut.

von herbert (Gast)


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HF-Papst schrieb:
> Vielleicht noch ein Tipp: Wenn die Platine fertig geätzt ist, mit Wasser
> gespült, dann einfach beide Seiten der Platinen nochmal kurz belichten
> und ab in den Entwickler. Besser bekommt man die beiden Seiten nicht
> frei vom Fotolack. Verdünnung, Nagellackentferner oder ähnliches Zeug
> ist völlig überflüssig.

Ja früher ging der Lack auch problemlos mit Spiritus ab ...mittlerweile 
auch nicht mehr.Irgendwas hat sich verändert ..Zusammensetzung des 
Lackes oder verkauft man jetzt gepanschten Spiritus..der war fruher auch 
besser und hinterlies keine Schlieren wenn man etwas gereinigt hatte.Tja 
früher....

von Programist (Gast)


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Hersteller : PROMA

Epoxyd-Platine 1,5mm, einseitig Cu 35µm,

Belichtungszeiten:
30W UV-Röhren 60-90s
1000W Halogenl. 45-70s
250W Nitraphot 12-15min
500W Nitraphot 6- 7min
bei ca 30cm Abstand u. max.-Format 150x200.

Entwicklungszeiten: bei 25-30°C in 25-90s je nach Frische des Bades.

Bei Bungard heisst es:

Der Fotolack reproduziert positiv. Er
hat seine maximale spektrale Empfindlichkeit
bei ca. 400 nm. Die Belichtungsdauer
hängt von der Anzahl,
der Leisutng und dem Spektrum der
verwendeten Lichtquellen und deren
Abstand zur Platte ab. Sie beträgt bei
unserem Belichtungsgerät HELLAS
oder einer Hg-Hochdrucklampe (2
kW, Abstand 1 m) ca. 90 s. Auf dem
Belichtungsgerät unseres Mitbewerbers
isel, ausgestattet mit 4 Röhren à
8W, ist erfahrungsgemäß eine Zeit von
mehr als 4 Minuten erforderlich.

Die belichteten Partien der Platte zeigen
einen Farbumschlag von Gelbgrün
nach Blaugrün. Überbelichtung ist bei
gutem Filmmaterial unkritisch, Unterbelichtung
erschwert oder verhindert
hingegen ein einwandfreies Entwickeln
der Platte!

von Andi (beefi)


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und was sagt uns das nun? :)

von Programist (Gast)


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Das sagt uns, dass die richtige Entwicklungszeit von vielen Sachen 
abhängt und deswegen bei jedem unterschiedlich ist.

von Andi (beefi)


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In der PDF zu den Conrad Platinen steht 10g/L und ne Entwicklungszeit 
von 1-2,5 Minuten.
Die Dinger waren wirklich kaputt :)
Ich hatte noch nie so einen Fall wie gerade mit 
Platinen...wahrscheinlich selbst nicht mal mit Proma (is schon lange 
her).

Mal was ganz anderes wieder an alle...weil wir gerade beim Thema sind.
Ich bin gestern bei meiner Recherge auf einen möglichen 
Entwicklungsfehler auf Platinen von Welisch gestoßen. Wenn ich mich 
nicht irre, war das sogar hier im Forum. In dem Thema berichteten einige 
Leute, dass diese Welisch Platinen die besten sind (selbst wenn sie 
bisher von Bungard so beeindruckt waren).
Würde mich noch interessieren, ob hier noch jemand seine Erfahrung 
mitteilen könnte (auch mit den Preisen). Immerhin haben die wirklich 
alle Platinentypen, die man eigentlich nur brauchen könnte. Auch Epoxy + 
Hartpapier (CEM1) was dann wieder für eine bessere Eigenschaft 
anspruchsvoller Schaltungen gibt (im Vergleich zu Phenolhartz).

Hier die Seite: http://www.welisch.de/content/view/36/60/
Gelifert wird auch an Privat.


Ich wüsste nicht, was bei der Platinenherstellung noch besser sein kann, 
als sonstige bekannte Platinen. Und das gilt auch für Proma, wenn diese 
mal nicht kaputt sind :)
Ne Platine besteht doch eigentlich einfach aus ihrem Träger, welcher 
ihre mechanischen und mlektrischen Eigenschaften beeinflusst. Und eben 
aus dem Kupfer. Hat man mal seine Zeiten für seine Platinen und seine 
Geräte herausgefunden, sollten überall doch die gleichen Ergebnisse 
möglich sein. Oder nicht?
Deswegen würde es mich interessieren, warum zB eine FR4 von Welisch 
besser als eine FR4 von Bungard ist :)

von Sebastian (Gast)


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Ich denke, jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur für den Fotolack. 
Was darunter ist, ist mehr oder weniger genormt, also praktisch 
identisch.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Sebastian schrieb:
> Ich denke, jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur für den Fotolack.
> Was darunter ist, ist mehr oder weniger genormt, also praktisch
> identisch.

ALso Fotolack dürfte definitiv jeder sein "eigenes" Süppchen kochen.
Sieht man ja auch z.B. daran das Bungard für seine Platinen eine 
maximale Empfindlichkeit im Bereich von 400nm Wellenlänge angibt, 
Welisch 365 nm.
Neben der zusammensetzung ändert sich abhängig vom Herstellungsprozess 
evtl. ja auch noch Dicke und Qualität des Auftrags vom Lack.

Im bereich des Ausgangsproduktes könnte ich mir hingegen schon 
vorstellen das es einige Hersteller gibt die bereits die 
Kupferbeschichteten Platinen fertig kaufen und nur noch selbst 
Fotobeschichten, diese kann dann auch zu anderen ebenfalls so 
verfahrenen Herstellern identisch sein, während andere Hersteller evtl. 
nur die unbeschichteten Glasfaserplatten zukaufen und das Kupfer noch 
selbst aufbringen.
In diesem Fall sind natürlich auch noch unterschiede in der Verklebung 
des Kupfers möglich die sich z.B. in der Haltbarkeit bei Wärmeeinwirkung 
oder Zugeblastung zeigen können.

Hersteller die selbst die Materialträger noch selbst produzieren wüsste 
ich zumindest bei Glasfaser in Deutschland und den Nachbarländern keinen 
mehr - wenn ich die "Wasserzeichen" im MAterial richtig deute. Diese 
können daher bei verschiedenen Herstellern gleich sein und auch mal 
wechseln. (Es sind natürlich keine richtigen Wasserzeichen, sondern nur 
Eingelasssene Buchstaben in Rot oder Grau, z.B. "KB")

Mögliche Chemische Abweichungen im Spurenbereich spielen bei der 
Kupferzusammensetzung wohl bei Bastler sowie 99,x% der Industrieellen 
Anwendungen keine Rolle.

Wirklich genaues werden aber wohl nur die Hersteller selbst sagen 
können.

Gruß
Carsten

von Altklug (Gast)


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Hey,

oft ist es so das es ausgerechnet bei Produkten die auf den ersten Blick 
simpel und unkompiliziert wirken oft Details gibt die alles andere als 
trivial und sofort ersichtlich sind.

mfg

      "Altklug"  ;-)

von Ronny (Gast)


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Es scheint, als ob der Proma-Lack besser auf Isopropanol als auf NaOH 
anspricht, allerdings habe ich auch noch keine brauchbaren Ergebnisse 
mit dem Originallack erzielt - ich lackiere meist neu...

von Cyblord -. (cyblord)


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Weiß zufällig jemand welche Platinen "Mükra Elektronik" vertreibt? Kaufe 
dort immer ein, aber ein Hersteller ist nicht rauszufinden.
Merkwürdigerweise werden die bei mir viel besser als die Bungard. Ich 
belichte 2:30 über einem umgebauten Gesichtsbräuner, entwickle in 10g/L 
NaOH und Ätze mit dem Ätzgerät 1 von Reichelt.

Nun habe ich mal eine Belichtungstestreihe mit Bungard Platinen gemacht, 
aber zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten waren keine brauchbaren 
Ergebnisse drin. Ab 90 Sek. scheint schon überbelichtet, Schaltung ist 
angefressen.
Wundert mich weil ja teilweise von 4 Minuten die Rede ist.
Liegt dann wohl am Entwicklen. Ich weiß es ehrlich nicht.
Mit den Mükra Platinen klappts zuverlässig. Deshalb würde mich 
interessieren was das für sind. Wieviele Hersteller solcher Platinen 
kann es denn überhaupt geben?

gruß cyblord

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Julian V. schrieb:
> Weiß zufällig jemand welche Platinen "Mükra Elektronik" vertreibt? Kaufe
> dort immer ein, aber ein Hersteller ist nicht rauszufinden.
> ...

Anfrage an Mükra???

Sonst gibt es so einige Möglichkeiten.
Rademacher stellt auch ganz brauchbare Platinen her die sich in der 
Belichtungszeit von Bungard deutlich unterscheiden (zumindest mal 
unterschieden haben!)und recht "Belichtungstolerant" sind. Im 
"Rohzustand" anahnd von Folie oder Beschichtung aber kaum zu 
unterscheiden

Ich kann dir gerne mal ein einige cm^2 großes Rademacher-Reststück in 
einen Umschlag stecken, dann kannst du damit mal schauen ob es genauso 
bei Belichtung reagiert wie die Mükra Platinen.
Oder auch gegen Kostenerstattung eine ganze Platine... (ich meine 
1,60Euro für Doppelseitig, zzgl. Porto nach Wunschversandart)

Gruß
Carsten

von Cyblord -. (cyblord)


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Danke für das Angebot, aber ich werde es erstmal mit einer Anfrage 
versuchen. In der Tat sind die Platinen äußerlich wie Bungardt. Aussen 
Blau, innen Schwarz.
Was wäre denn dein Tip um möglichst einfach auf Bungard Platinen 
umzustellen. An welchem Parameter würdest du zuerst drehen? Längere 
Belichtung, stärker Konzentrierter Entwickler?

gruß cyblord

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Julian V. schrieb:
> Danke für das Angebot, aber ich werde es erstmal mit einer Anfrage
> versuchen. In der Tat sind die Platinen äußerlich wie Bungardt. Aussen
> Blau, innen Schwarz.
> Was wäre denn dein Tip um möglichst einfach auf Bungard Platinen
> umzustellen. An welchem Parameter würdest du zuerst drehen? Längere
> Belichtung, stärker Konzentrierter Entwickler?
>
> gruß cyblord

NUR an der Belichtung...!
Die Entwicklerkonzentration ist in geringen Grenzen unkriitsch, alle 
Hersteller mit denen ich gearbeitet habe geben ca. 10g/L für NaOH an.
Praktisch funktioniert es wohl mit 5-20g/Liter. Daher würde ich die 
10Gramm immer als Ziel sehen, dann ist nach beiden Seiten luft und man 
muss nicht übermäßig genau sein.

Die Entwicklungszeit ist eh unkriitsch wenn man nicht auf teufel komm 
raus die Belichtung so starkt macht das des auf jeden Fall nach 60sek 
ausentwickelt ist. Einfach so lange drin liegen lassen bis sich nichts 
mehr tut, ein paar Sekunden noch warten und raus damit.
(JA, gleich kommt wieder... ISt Ausdiskutiert!)
Wenn es länger als drei Minuten dauert ist etwas schiefgelaufen, Im 
Normalfall wird die Zeit zwischen 1-2 Minuten liegen.

Wenn man die Platine in Ruhe in der Empfohlenen Konzentration 
ausentwicklen lässt bekommt man gleich viel mehr Spielraum bei der 
Belichtung. Und alles andere ausser der Belichtung wird unkritisch.

Wobei ich aber ganz klar sagen muss das ich ein solch "Problematisches" 
Verhalten von BungardPlatinen gar nicht kenne. Wenn du mit diesen 
weiterarbeiten willst ,zb. wegen der leichteren Beschaffbarkeit, dann 
würde ich auf jeden Fall durch eine Gegenprobe aus anderer Quelle sicher 
gehen das die Problematischen Platinen nicht einfach durch völlig 
Falsche oder VIEL zu lange LAgerung defekt sind oder dir gar etwas 
Billiges als "Bungard" untergeschoben wurde.

Gruß
Carsten

von agp (Gast)


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Carsten Sch. (dg3ycs) schrieb:

> Einfach so lange drin liegen lassen bis sich nichts
> mehr tut, ein paar Sekunden noch warten und raus damit.
> (JA, gleich kommt wieder... ISt Ausdiskutiert!)
> Wenn es länger als drei Minuten dauert ist etwas schiefgelaufen, Im
> Normalfall wird die Zeit zwischen 1-2 Minuten liegen

Habe jetzt die Tage über 20 Platinen entwickelt. Meine besten Ergebnisse 
(nicht nur gute, sondern perfekte Platinen) habe ich mit einer sukzessiv 
zurückgenommenen Belichtungsdauer erzielt, bei der die Entwicklung 
letztlich zwar nach 0,5 bis 2 Minuten voll einsetzte (belichtete Schicht 
befindet sich gut sichtbar im Ablösen), jedoch die Platinen zwischen 5 
und (max.) 10 Minuten im Entwickler verblieben (ACHTUNG: Das geht nur 
bei möglichst schwacher Belichtung und guten lichtdichten Vorlagen). 
Diese "Entschleunigung" des Entwicklungsvorganges bringt mir den nötigen 
Spielraum, um Fehlentwicklungen (Brückenbildung an Engstellen) 
auszuschließen. Der Resist hält das aus bei einer Konzentration von 15 g 
Ätznatronkügelchen auf 1 Liter Wasser aus. Hat sich als meine 
"Idealkonzentration" auch für überlagertes (2,5 Jahre) Basismaterial 
herauskristallisiert. Daher mein Fazit, so wenig UV wie gerade nötig 
ergab für mich die besten reproduzierbaren Ergebnisse.

Julian V. (cyblord) schrieb:

> Nun habe ich mal eine Belichtungstestreihe mit Bungard Platinen gemacht,
> aber zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten waren keine brauchbaren
> Ergebnisse drin. Ab 90 Sek. scheint schon überbelichtet, Schaltung ist
> angefressen.

Kenne ich nur zu gut. Viel zu viel hartes UV-Licht das durch die 
Belichtungsvorlage durchgedrungen ist. Beim Entwickeln wird dann die 
scheinbar "unbelichtete" Schicht zum Teil mit abgetragen (sieht man erst 
mal nicht). Das merkt man sehr schön, wenn der Fororesist oberflächlich 
nach der Entwicklung rauh geworden ist oder die Platine wenn sie aus dem 
Ätzbad kommt einen eher rauhen statt glänzenden Fotolack aufweist und 
spätestens dann, wenn mikrofeine Löcher auftauchen.

Das Problem kannst du lösen, indem du die Platine auf Abstand bringst. 
Probiere 15 bis 20 cm Abstand. Die Belichtungszeit musst du dann neu 
ermitteln. Ich belichte mit Doppelfolien die fast absolut lichtdicht 
sind, musste aber den Abstand vergrößern, weil es Unterstrahlung gab, 
die mir die Leiterbahnen in der Breite halbierten (von 12 auf etwa 6 
mil). Abstand löst die meisten Belichtungsprobleme mit Röhrenbelichter. 
;)

von Michael_ (Gast)


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Nachtrag zur Qualität von Bungard Platinen.
Ich habe heute nach langer Zeit von mehr als einem Jahr meine 
Platinen-Maschinerie in Gang gesetzt.
Platinenmaterial von zwei verschiedenen Chargen von 2007 
(Verfallsdatum!) und dazu Entwickler o,5l in einer 1 Literflasche auch 
schon uralt.
Es ging wunderbar wie frisch gekauft und auch mit der altbewährten 
Belichtungszeit von 4 min.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Naja, aus meiner Sicht sind die schlecht. Sagen wir es mal so: Die 
Prozessgrenzen sind sehr eng und dazu nicht wirklich sehr konstant je 
nach Lieferung. Und dann teilweise Hartpapier... mit sowas fang ich 
nimmer an.

von Timm T. (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Es ging wunderbar wie frisch gekauft und auch mit der altbewährten
> Belichtungszeit von 4 min.

Haha, ich hab heute eine B-Platine fast versaut, weil die bewährte 
Belichtungszeit für das neu gelieferte Material zu lang war. Die zweite 
mit 30sec kürzer ging dann einwandfrei...

Mit den P-Platinen hab ich lange gearbeitet, die sind wirklich etwas 
kritischer. Lange Entwicklungszeiten und schwankende Belichtungszeiten 
waren da üblich. Auch sehr empfindlich bei nicht ganz lichtdichten 
Vorlagen.

Grundsätzlich scheint zu gelten: älteres Material => länger belichten

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