Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM3914 Beispiel im Datenblatt richtig?


von alex (Gast)


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Hallo,

ich weiß, der LED Treiber wurde schon oft durchgekaut, im Prinzip 
scheine ich den Baustein zu verstehen. Allerdings habe ich jetzt mal ein 
Beispiel aus dem Datasheet nachgerechnet. Leider komme ich da zu anderen 
Ergebnissen. Ich beziehe mich auf das Beispiel auf Seite 10. Dies weicht 
leider insofern ab, dass hier keine 2 Widerstände wie im Standardfall, 
sondern 4 verwendet werden. 2 Davon sind Potis.
http://www.national.com/pf/LM/LM3914.html

Wenn ich die Sache mal vereinfache, dann bleiben erstmal nur 3 
Widerstände. Den R1 und R2 ziehe ich zu einem zusammen, denn der R1 als 
Poti beinflusst ja nicht die Referenz. So haben wir als neuen R1 einen 
Wert von 1410 Ohm

Mit R3 und R4 ist das so eine Sache, hier ist R4 ein Poti, er 
beeinflusst hingegen die Referenz. Also unterscheide ich einfach 2 
Fälle, einmal R4 aufgedreht oder geschlossen, das heißt 100Ohm oder 0 
Ohm. Diese Werte addiere ich mit R3, der ist ja fest und hat 3400.
So ergibt sich für meinen neuen und vereinfachten R2 nun entweder 3400 
oder 4400.

In der Übersicht sieht es nun so aus:
Fall 1.
R2 3400
R1 1410

Fall 2.
R2 4400
R1 1410

Damit kann man nun prima mit der Formel aus dem Sheet rechnen, also 
R2/R1 +1 * 1,25V  = 5,15 oder 4,26 in Fall 1.
In unserer Originalschaltung wird die Rhi Grenze aber über den Schleifer 
von original R1 genommen, also im Prinzip über pin 7, an diesem liegen 
aber nur im besten Falle 5.15 V, durch den Poti lässt sich dieser Wert 
höchstens absenken. Die Schaltung selbst soll aber ab 5,54V LED 10 
ansteuern....Mh, vielleicht den I Adj Wert doch einrechnen? Auch das 
reicht nicht aus, dieser Wert liegt zwischen 75uA und 125uA* R2...Wenn 
wir den Fall 2 nehmen, dann kommen wir bei 75uA auf 5,48, erst bei 120uA 
liegen wir bei 5,7V...Allerdings sagt das Datenblatt auch, dass 75 typ. 
sind, 125 stellt das Maximum dar.

Nun frage ich mich: Kann das alles so stimmen wie ich das rechne??? 
Sollten nicht bei der Potistellung in der Mitte und bei 75uA vernünftige 
Werte herauskommen? Die Rechnung stimmt ja nur für den Extremfall.
Wenn ich
http://www.finger.de-web.cc/info/LED-Balkenanzeigen-mit-LM3914-16.pdf
heranziehe, dann kann ich diese Beispiele hingegen nachvollziehen.

Gruß

Alex

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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alex schrieb:
> das Beispiel auf Seite 10
In dem Beispiel auf Seite 10 sind keine Bauteilnamen angegeben...
> 2 Davon sind Potis.
Nicht in dem von dir verlinkten Datenblatt. Da gibts auf Seite 10 nur 1 
einziges Poti...

Auf was beziehst du also deine Rechnungen?

von alex (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für den Hinweis und eine Antwort. Ich dachte, das Sheet wäre 
noch gleich....Im verlinkten Sheet ist es Seite 11, es ist die Schaltung 
"Expanded Scale Meter" mit einem Bereich von 4,46 bis 5,54 Volt.
Dort sind 2 Potis und 2 Festwiderstände.

Gruß

Alex

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hast du auch den Widerstand des internen Spannungsteilers berücksich-
tigt? Der führt zu einem erhöhtem Stromfluß durch R3 und R4 und damit zu
einer Erhöhung der Spannung an RLO und RHI. Um allerdings ein Potential
von 5,54V an RHI zu erreichen, darf der Spannungsteiler maximal etwa
11,5kΩ haben, wenn ich richtig gerechnet habe. Der Widerstand ist aber
im Datenblatt mit 8kΩ bis 17kΩ (12kΩ typisch) angegeben, so dass nicht
garantiert ist, dass die Schaltung erfolgreich abgeglichen werden kann.

Wenn man aber R3 von 3,4kΩ auf 3,9kΩ erhöht, müsste die Schaltung im
gesamten Toleranzbereich abgleichbar sein.

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