Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik seltsame Ladeschaltung bei Treppenlift


von Matthias W. (matt007)


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Wir haben 2 Treppenlifte und Probleme mit Akkus, die warm werden, weil 
die Abschaltung der Ladung offenbar nicht so klappt wie sie soll.

Zur Technik:
Der Motor arbeitet mit 24V und zieht ca. 8A. Ca. 2x am Tag ist das Teil 
für ca. 1 Minute in Betrieb. Die restliche Zeit wird geladen mit ca. 
100-800mA.

Die Energie kommt aus 20 NiCd-Zellen - also 2 Blöcke a 10 Zellen=12V, 
zusammen 24V.

Ladung:
In den Endstellungen wird der Fahrschlitten mit 33V 1A über ein 
Schaltnetzteil versorgt. Ein PIC steuert die Ladung. Durch Messungen 
habe ich herausgefunden, daß zunächst ca. 850mA fließen. Die Spannung am 
Akku steigt dann und der Strom verringert sich langsam. Wenn die 
Spannung hoch genug ist geht der Strom auf 0 und pulst jede Sekunde kurz 
mit ca. 1A.

Problem:
Die Akkus werden teilweise heiß und bleiben es auch. Das liegt offenbar 
daran, daß trotz Stromfluß von ca. 400mA die Spannung am Akku nicht mehr 
steigt und somit der Zustand des Taktens nicht erreicht wird. Es wird 
somit der Akku massiv überladen und das eben dauerhaft, da ja fast 24h 
am Tag der Lader aktiv ist.

Der eine Original-Sanyo-Akku hielt ca. 2 Jahre, der andere 3 Jahre. Ein 
NiMH-Akku mit 2000mAh machte 1.5 Jahre mit.

Ist das als normal zu bezeichen was hier den Akkus zugemutet wird? Wie 
lässt sich das Problem ggf. beheben?

von MaWin (Gast)


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Scheint dieselbe Schaltung wie in den üblichen Braun/Panasonic 
Akkurasierern zu sein.

Man glaubt, durch Reduzierung des Stromes je nach Spannung beim vollen 
Akku unter dem erlaubten Dauerladestrom zu bleiben.

Klappt natürlich nicht, weil die Akkuspannung bei NiMH eben NICHT 
ladezusatndabhängig ist sondern immer zur chemischen Spannung von 1.2V 
hinpendelt, auch Rasiererakkus sind schnell hinüber.

Bei deinem Akkupack entsteht vor allem dann ein Problem, wenn eine (oder 
mehrere) Zellen schon ausgefallen sind, also 0V haben. Dann werden die 
anderen gegrillt.

Eine richtig gute Lösung für NiMH ist nicht in Sicht. Bau auf Bleiakku 
oder LiIon um, die lassen sich problemlos an eine strombegrenzte 
Konstantspannung legen. Allerdings halten auch die prognostiziert nur 5 
Jahre.

von Andrew T. (marsufant)


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Matthias W. schrieb:
> Wie
>
> lässt sich das Problem ggf. beheben?

Indem Du mehr relevante Informationen postest.

Du hast noch nicht hier beschrieben ob alle Zellen ok sind , oder ob 
zumindest eine der 20 einen Zellenschluß hat.

von Harald Wilhelms (Gast)


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MaWin schrieb:
> Scheint dieselbe Schaltung wie in den üblichen Braun/Panasonic
> Akkurasierern zu sein.

Nun, mein "Braun" schaltet das Laden der NiMH-Akkus nach spätestens
einer Stunde ganz aus. Dann erlischt die grüne Ladekontrolllampe und
der Rasierer wird auch nicht mehr warm. Den Strom habe ich allerdings
noch nicht gemessen.
Gruss

von Matthias W. (matt007)


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Der NiMH-Block hatte keine Zelle aufzuweisen mit einem Kurzschluß 0V. 
Alle Zellen hatten zwischen 1.4 und 1.55V. Trotzdem wurde der Block heiß 
und die Zellen beulten sich dann auf. Leistung war dann immer weniger zu 
entnehmen.

von Matthias W. (matt007)


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Gestern habe ich einen neuen Block verbaut mit NiCd-Zellen für Hilti. 
Der erste Ladevorgang war ok. Der Block war noch kalt. Die Spannung lief 
nach oben und der Strom ging zurück auf Pulsbetrieb.

Dann wurde der Motor einmal betätigt. Der Ladevorgang darauf machte den 
Akku bereits wieder warm. Dasselbe Problem wie gehabt. Sind die 
Treppenlift-Ladeschaltungen alle so ungünstig ausgelegt?

von Matthias W. (matt007)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Nun, mein "Braun" schaltet das Laden der NiMH-Akkus nach spätestens
> einer Stunde ganz aus.

Eben dieses Abschalten passiert hier eben leider gar nicht. Meines 
Wissens geht die Spannung bei NiCd-Zellen am Ende zurück. Es gibt doch 
diese -dU-Abschaltung. Wenn die Spannung am Ende also runter geht erhöht 
die Schaltung den Ladestrom und so fließen dann ca. 300-600mA dauern bei 
knapp 30V Spannung.

Diese Leistung wird im Akku dann in Wärme umgesetzt und bläht letztlich 
dann die Zellen sogar auf.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Eine richtig gute Lösung für NiMH ist nicht in Sicht. Bau auf Bleiakku
> oder LiIon um, die lassen sich problemlos an eine strombegrenzte
> Konstantspannung legen. Allerdings halten auch die prognostiziert nur 5
> Jahre.

Mit Lipo hatte ich einen Versuch gestartet mit einem IMAXB6-Lader. Von 
der Spannung her passt das ganz gut.

Probleme dabei sind:
- auf dem Akku steht: "3m Abstand halten von brennenden Materialien"
- zum Lader steht: "nicht unbeaufsichtigt laden"
- der Lader läuft nicht selbsttätig an und kann daher nicht im Gerät 
selbst verbaut werden. Ein Bediener muss Tasten drücken.
- das Netzteil 33V 1A kann durch ein 16V 4A ersetzt werden (dickere 
Leitungen wohl sinnvoll, Verkabelung in Schiene und Gerät anzupassen).
- um Fehlermeldung des Antriebs zu vermeiden muss ein Teil der 
Akkuspannung auf den Ladeeingang der Platine geführt werden.
- die Schaltung des Antriebs zieht dauernd 9mA Ruhestrom wenn man gar 
nichts eingeschaltet hat.

Wegen der Sicherheitsproblematik habe ich davon Abstand genommen.

Auf Blei umbauen möchte ich nicht.

von Matthias W. (matt007)


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Es wäre denkbar einen anderen Lader zu verwenden. Nur müsste der eben 
mit Delta-Peak-Abschaltung arbeiten und automatisch anlaufen. Das tut 
der IMAXB6 leider nicht.

von Andrew T. (marsufant)


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Ich wage mal die Frage zu stellen:

Was sagt der Support des Treppenliftherstellers zu Deinem Problem?

von Hurtig (Gast)


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Hallo,

Matthias W. schrieb:
> In den Endstellungen wird der Fahrschlitten mit 33V 1A über ein
> Schaltnetzteil versorgt. Ein PIC steuert die Ladung. Durch Messungen
> habe ich herausgefunden, daß zunächst ca. 850mA fließen. Die Spannung am
> Akku steigt dann und der Strom verringert sich langsam. Wenn die
> Spannung hoch genug ist geht der Strom auf 0 und pulst jede Sekunde kurz
> mit ca. 1A.

Das ist der typische Ladeablauf bei NiMH.

- Erhaltungsladung
- langsames erhöhen des Ladestromes
- dann konstanter Strom -> laden
- langsames verringern des Stromes
- Erhaltungsladung

Hast du die Akkus evtl. schon getauscht und gegen welche mit geringerer 
Leistung genommen? Die Abschaltung erfolgt eigentlich über folgende 
Parameter: Temperatur, dU (ist aber nicht sehr einfach) oder dem 
akkumulierten Ladestrom (~130%). Ist dort evtl. der Temperatursensor 
(wenn vorhanden) defekt?

von Matthias W. (matt007)


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Ein Temperatursensor ist nicht verbaut am Akkublock. Es sind 2 gleiche 
Blöcke in Serie.

Der Originalblock war ein Sanyo Cadnica F734A1464 12V 1021282 1707N. 10 
Rund-Zellen 22mm Durchmesser, 42mm hoch. Diese Zellen wurden auch 
ziemlich warm, haben sich jedoch nicht aufgebläht so wie die NiMH 
danach.

Der Block danach war NiMH XCELL Sub-C 1.2V/2000mAh. Nun ist es ein Block 
mit NiCd 2000mAh in etwa selbe Baugröße.

Der Block ist nagelneu. Über Nacht muss er ja voll geworden sein. 
Abgeschaltet hat die Ladung jedoch nicht. Nun habe ich den Strom für 2 
Stunden abgeschaltet so daß der Block abkühlen konnte und dann wieder 
Strom eingeschaltet. Die Ladung begann, der Akku heizte sich auf ca. 
52°C (an einer Randzelle gemessen) auf und nun taktet er.

Ist das so normal?

von Andrew T. (marsufant)


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Was sagt der Support des Treppenliftherstellers zu Deinem Problem?

von Matthias W. (matt007)


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Hurtig schrieb:
> Ist dort evtl. der Temperatursensor (wenn vorhanden) defekt?

Danke Hurtig für den Hinweis. Da Sensoren fehlen stellt sich die Frage 
ob diese 52°C ok sind. Letztlich ist der Akku, solange er am Lader hängt 
in letzter Zeit meistens so heiß gewesen. Das kostet natürlich auch 
Strom.

So viel Kapazität wird ja auch keinesfalls benötigt für eine Fahrt. 
Letztlich könnte der (Dauer-)Ladestrom viel geringer sein.

von Matthias W. (matt007)


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Andrew Taylor schrieb:
> Was sagt der Support des Treppenliftherstellers zu Deinem Problem?

Kaufen sie den Original-Akku incl. Einbau für 402.- (Stand 2.2010). 
Trotzdem geht das Teil dann nach 2-3 Jahren kaputt.

von MaWin (Gast)


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> Nun, mein "Braun" schaltet das Laden der NiMH-Akkus nach spätestens
> einer Stunde ganz aus. Dann erlischt die grüne Ladekontrolllampe und

Wahrscheinlich gibt es unterschiedliche Brauns,
aber mein 5446 hat auch eine grüne Kontroll-LED.

Wenn die aus geht, wird mitnichten das Laden beendet.
Nach enniger Zeit schaltet sie sich wieder ein.
Und wieder aus und wieder ein wobei die ein-Phase immer
kürzer wird.

Eben eine superprimitive spannungsabhängige Schaltung
die gar nicht weiss wann der Akku voll ist, sondern nur
bei steigender Spannung den Strom reduziert.

Wer klug ist, trennt den Rasierer vom Netz und lädt
erst dann nach, wenn er in der Leistung nachlässt.

> Was sagt der Support des Treppenliftherstellers zu Deinem Problem?

Vermutlich: Nehmen sie diesen Ersatzakku für $1234,
oder "was, sie haben andere Eingebaut, na dann erlischt
unsere Zuständigkeit und wir können dazu gar nichts sagen"
oder: Das Gerät wird schon lange nicht mehr hergestellt,
dafür gibt es keinen Ersatz,
kaufen sie bei uns einen neuen Treppenlift.

> Ist das so normal?

Bis 42 GradC sind beim Laden normal, wenn man temperaturgesteuert
lädt haben die Sensoren diese Abschalttemperatuir,
wenn man mit -DeltaU lädt sind meist 57 GradC Temperatursicherungen 
verbaut, das ist dann Übertemperatur, aber im inneren des Blocks
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjg4OTM3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Baulemente/Thermostate_Thermoschalter/Temperaturschalter_PEPI_C.html

Aber es ist nicht in Ordnung, wenn die Zellen sich aufblähen
und nach 1.5 Jahren kaputt sind. nur, meiner Meinung nach,
mit dieser Lademethode auch nicht zu verhindern.

Eventuell hat der Treppenlift einen NiCd -DeltaU Lader drin
(denn du sagst PIC) und kommt nun mit den NiMH nicht zurecht,
die eher -DeltaDeltaU als Abschaltkriterium haben wollen
(siehe Unterschied MAX712 und MAX713).

Dann würde er Original NiCd-Akkus vertragen, aber Ersatz-NiMH
Akkus grillen.

Allerdings ist -DeltaU beim Treppenlift recht blöd: Niemand
weiss, ob der Akku lange genug in einer Endposition bleibt,
um -DelatU abgeschlossen zu haben, und es ist auch nicht
sinnvoll, ihn nach jeder Ankopplung ans Ende neu vollzuladen.

Vielleicht ist aber der PIC intelligenter, wer weiss.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Eben eine superprimitive spannungsabhängige Schaltung
> die gar nicht weiss wann der Akku voll ist, sondern nur
> bei steigender Spannung den Strom reduziert.

so in etwa scheint es wohl auch hier zu sein. Denn sonst müsste das Teil 
doch spätestens nach 4 Stunden mal den Stromfluss abstellen. Mehr kann 
doch der Akku gar nicht aufnehmen !
700mA x 4 Stunden = 2800mAh. Ladefaktor 1.4 noch. Voll ist voll. Noch 
dazu wird er beim Fahren ja kaum leer. 8A x 1min = 0.13Ah entnommen bei 
einem Inhalt von 2Ah. Was ist das nur für ein dummer Ladebetrieb.

> Wer klug ist, trennt den Rasierer vom Netz und lädt
> erst dann nach, wenn er in der Leistung nachlässt.

eine Zeitschaltuhr in den Sicherungskasten bauen (Aufwand, Kosten)?

>> Ist das so normal?
>
> Bis 42 GradC sind beim Laden normal

hier treten 52°C auf.

> wenn man mit -DeltaU lädt sind meist 57 GradC Temperatursicherungen
> verbaut.

hier ist das nicht der Fall. Auch der Original-Block von Sanyo hat 
keinen Temp.sensor.

> Aber es ist nicht in Ordnung, wenn die Zellen sich aufblähen
> und nach 1.5 Jahren kaputt sind. nur, meiner Meinung nach,
> mit dieser Lademethode auch nicht zu verhindern.

das denke ich auch.

> Eventuell hat der Treppenlift einen NiCd -DeltaU Lader drin
> (denn du sagst PIC) und kommt nun mit den NiMH nicht zurecht,
> die eher -DeltaDeltaU als Abschaltkriterium haben wollen
> (siehe Unterschied MAX712 und MAX713).

mag sein. Nur warum wird dann der neue NiCd-Block auch wieder so heiß?

> Dann würde er Original NiCd-Akkus vertragen, aber Ersatz-NiMH
> Akkus grillen.

eben.

> Allerdings ist -DeltaU beim Treppenlift recht blöd: Niemand
> weiss, ob der Akku lange genug in einer Endposition bleibt,
> um -DelatU abgeschlossen zu haben, und es ist auch nicht
> sinnvoll, ihn nach jeder Ankopplung ans Ende neu vollzuladen.

ja.

> Vielleicht ist aber der PIC intelligenter, wer weiss.

wenn er so sehr schlau wäre würde der Akku in diesem seltenen Betrieb 
wohl länger halten . . .

von Randy (Gast)


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Ich weiß nicht wieviel Ahnung von Elektronik du hast, d.h. wieviel du am 
Ladegerät umbauen kannst/willst...

* Ein Ladestrom von C/4 (d.h. dass der Akku nach 4h voll ist) ist viel 
zu hoch für Dauerladung. Da muß das Ladegerät abschalten wenn der Akku 
voll ist. Die Voll-Erkennung funktioniert aber nicht zuverlässig (das 
umschalten auf Pulsen).

* Vermindere den Ladestrom auf C/20, dann hält der Akku den 
Dauerladestrom besser durch. (NiCd ist bei Dauerladung robuster als 
NiMH) Dann wird der Akku aber langsamer geladen was ein Problem sein 
könnte wenn der Lift doch mal häufiger benutzt wird. (Das ist vermutlich 
der Grund weswegen der Hersteller den Ladestrom so hoch eingestellt 
hat). Wenn das für dich kein Problem ist...

* Baue ein Relais dass das Ladgerät nach x Stunden Nichtbenutzung des 
Lifts abschaltet. Dann hat der Akku zumindest in der Nacht seine Ruhe. 
Die Zeitdauer richtet sich nach dem gewählten Ladestrom.

* Oder: Zusätzlicher Einbau eines Temp-Sensors, der das Ladegerät 
abschaltet wenn der Akku warm geworden ist und erst wieder frei gibt 
wenn der Lift benutzt wurde. Dann wird der Akku nach jeder Fahrt 
zumindest nur kurz gequält.

* Die Delta-U Abschaltung ist vermutlich für NiCd ausgelegt (wenn diese 
Art Akku anfangs eingebaut war). Da ist der Delta-U Effekt stärker. Du 
könntest ein NiMH-geeignetes Ladegerät versuchen (selber bauen oder 
kaufen, im Modellbaubereich könnte es was für 10 Zellen in Reihe geben)

* Für diese Art Standby-Nutzung sind Bleiakkus tatsächlich besser 
geeignet (wie schon geschrieben wurde), aber du schriebst schon dass du 
den Umbau scheust. Und die typisch angenommene Lebensdauer eines 
Bleiakkus für Strandby beträgt auch nur 5 Jahre (wurde auch schon 
geschrieben)

HTH

von Randy (Gast)


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> so in etwa scheint es wohl auch hier zu sein. Denn sonst müsste das Teil
> doch spätestens nach 4 Stunden mal den Stromfluss abstellen.

Das Ladegerät schaltet ab und zu in den Pulsbetrieb wenn es den Akku als 
voll erkannt hat. Das funktioniert allerdings ganz und gar nicht 
zuverlässig wie du festgestellt hast. -> das Ladegerät ist das Problem. 
Und die Wahl des Akkutyps. Dei Voll-Erkennung bei NiCd und NiMH war 
schon immer ein Problem wenn sich das Ladegerät nicht drauf verlassen 
kann dass der Akku leer oder zumindest halb-leer ins Ladergerät gesteckt 
wird. Da wär Blei eine bessere Wahl gewesen. (Oder heutzutage Li-Ion)

von Matthias W. (matt007)


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Danke Randy. Ich sehe das auch so, daß die Ladeschaltung hier ein 
Problem darstellt. Nach meiner letzten Ladung nutzte meine Mutter diesen 
Lift worauf die Ladung erneut ansprang. Das Thermometer am Akku zeigte 
nach einer Weile 57°C. Die Spannung lag bei 27V, also keine Abschaltung 
in Sicht. Somit wird der Akku gekillt von dieser Schaltung. Da hilft 
auch eine extra Schaltuhr nicht weiter wenn diese ein zu großes 
Zeitfenster belässt.

Leider muss ich mit den Fakten leben. Es sind derzeit NiCd verbaut und 
der Lader ist in den Motorcontroller integriert.

Es ist nicht so einfach das zu ändern. Es geht wohl nur wenn ich das 
vorhandene 33V-Netzteil abklemme und den Eingang der Steuerung dann 
direkt vom Akku aus versorge (in der Hoffnung, daß die Steuerung dies 
akzeptiert ohne zu murren).

Dann wäre es möglich einen unabhängigen Lader anzuhängen, wenn ich ihn 
denn hätte.

Denkbar wäre es auch einen Temperaturschalter anzubringen um bei zu 
hoher Temperatur den Ladestrom zu unterbrechen.

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Hier 2 Ladekurven Nicd aus dem Internet. Man sieht recht gut wie nach 
einer Weile die Spannung ein Maximum erreicht. Etwas vor diesem Punkt 
müsste der Lader sinnvollerweise aufhören.

Wenn er dies nicht tut wird die Spannung dann wieder kleiner und der 
Ladestrom somit größer und ein Ladeende kann gar nicht mehr stattfinden. 
Das scheint mir zu beobachten zu sein.

Vermutlich bedeuten höhere Temperaturen auch veränderte Kennlinien. Wenn 
die Spannung dabei noch weiter absinkt ist eine Abschaltung gar nicht 
mehr möglich. Eben dies beobachte ich ja. Wenn ich den Akku abkühlen 
lasse und dann den Lader neu starte geht es. Narrensicher ist das nicht.

von Matthias W. (matt007)


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Wenn ich stets nur 0.13Ah entnehme für einen Fahrvorgang, so müsste es 
doch reichen dies in etwa wieder nachzuladen. Also müssten 0.5A 15min 
reichen. Fakt ist, daß ich in der Realität 0.8A sehe und ein paar 
Stunden !

Das kann nicht gut gehen. Kein Wunder, daß so auch 57°C erreicht werden.

von R. F. (rfr)


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Hast du Möglichkeiten, an einen Batteriesimulator heranzukommen?

Gruss

Robert

von Matthias W. (matt007)


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Von Nachteil ist auch der Ruhestrom von 8-9mA. Wenn man den Lader für 10 
Stunden abschaltet, so sind das jedoch nur 80-90mAh Verlust, also 
weniger als 1 Fahrvorgang.

von Matthias W. (matt007)


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R. Freitag schrieb:
> Hast du Möglichkeiten, an einen Batteriesimulator heranzukommen?

Hallo Robert, was meinst Du mit Batteriesimulator? Soll ich ein Netzteil 
nehmen, dem eine Batteriekennlinie hinterlegt ist? Ich habe ein Netzteil 
von EA mit einer analogen Schnittstelle. Das könnte ich zu so etwas 
missbrauchen wenn ich einen AVR dranhänge. Da würde ich eine Weile 
hinbasteln müssen bis das geht. In Simulink hatte ich vor Jahren mal ein 
einfaches Bleimodell gemacht. Dazu habe ich jedoch keinen Zugang mehr.

Ich kann natürlich selbst die Batterie spielen und parallel zum Strom 
die Spannung manuell nachführen auf in etwa plausible Werte. Die low 
cost Lösung sozusagen . . .

von Matthias W. (matt007)


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So ein Modell für NiCd scheint mir nicht so einfach. Das müsste ja den 
Peak mit drinhaben und den Abfall danach und auch den Temperaturgang der 
Kennlinie berücksichtigen.

Ich vermute, daß die Sanyo Cadnica-Blöcke eine andere Kennlinie 
aufweisen als die neuen Blöcke, die ich jetzt drin habe. Im PIC anpassen 
kann ich das jedoch nicht. Dazu fehlt mir die Software und die 
Entwicklungsumgebung.

von R. F. (rfr)


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Es gibt Batteriesimulatoren, die das Verhalten einer Batterie nachbilden 
und zertifiziert sind. Das macht natürlich nicht für jedernmann Sinn.

Klemme den Simulator anstelle der Batterie an und stelle fest, ob sich 
das Ladegerät normgerecht verhält. Falls nicht, fordere den Hersteller 
zur Nachbesserung auf.

Falls das Ladegerät einen Konstruktionsfehler hat, handelt es sich um 
einen von Anfang an im Gerät befindlichen mangel, für den vollkommen 
andere Vorschriften als für die Gewährleistung gelten.

Abr das muss man zunächst nachweisen, und zwar mit einer solchen 
Messung.

Gruss

Robert

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Dies ist die temperaturabhängige Ladekurve einer Sanyo-Zelle mit 7Ah, 
also mehr als das 3-fache der jetzigen Kapazität. Man sieht deutlich bei 
Ladung mit 700mA den Peak (bei 0°C). Nur haben wir innen keine 0°C. Bei 
24°C liegt der Peak also unter 1.5V und bei 45°C tritt kein spürbarer 
Peak mehr auf. Die Spannung liegt dann nur noch bei 1.35V und somit 
schaltet der Lader wohl nie mehr ab?

Wie soll so eine Schaltung gehen? Die Software kenne ich natürlich 
nicht.

von Matthias W. (matt007)


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R. Freitag schrieb:
> Es gibt Batteriesimulatoren, die das Verhalten einer Batterie nachbilden
> und zertifiziert sind. Das macht natürlich nicht für jedernmann Sinn.

klar.

> Klemme den Simulator anstelle der Batterie an und stelle fest, ob sich
> das Ladegerät normgerecht verhält.

das würde ich gerne tun, wenn ich so ein Ding leihweise hätte.

> Falls nicht, fordere den Hersteller zur Nachbesserung auf.

Es ist die Frage wie leicht das möglich ist bei einem 3-4 Jahre alten 
Gerät.

> Falls das Ladegerät einen Konstruktionsfehler hat, handelt es sich um
> einen von Anfang an im Gerät befindlichen mangel, für den vollkommen
> andere Vorschriften als für die Gewährleistung gelten.

da hast Du sicher recht. Recht haben und Recht bekommen sind leider oft 
2 paar Stiefel. Der Hersteller sitzt wohl in England.

> Abr das muss man zunächst nachweisen, und zwar mit einer solchen Messung.

Vielen Dank Robert für den Hinweis auf den Simulator. Diese Idee ist 
schon wertvoll.

Für mich steht fest, daß der Entwickler wohl einen Akku auf dem Tisch 
stehen hatte und in seine Steuerung einen Algorithmus abgelegt hat, der 
eben bei ihm lief. Wenn ich mir die temperaturabhängigen Kennlinien so 
ansehe habe ich meine Zweifel daß dies ohne Temperatursensor und/oder 
Timer gut gehen kann, wenn Akkus Exemplarstreuung haben.

Wenn man die Software hätte könnte man sehen was da gemacht wurde. Mit 
dem Simulator ginge es auch, wenn man ihn denn hat. Eine Menge Aufwand 
ist es allemal. Vielleicht lebt die Fa. vom Akkugeschäft?

Bei Glühbirnen wurde ja auch absichtlich die Lebensdauer begrenzt. 
Hersteller die das nicht mitmachen wollten wurden bestraft. Geplante 
Obsoleszenz nennt man das.

von Randy (Gast)


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> Der Block ist nagelneu. Über Nacht muss er ja voll geworden sein.
> Abgeschaltet hat die Ladung jedoch nicht. Nun habe ich den Strom für 2
> Stunden abgeschaltet so daß der Block abkühlen konnte und dann wieder
> Strom eingeschaltet. Die Ladung begann, der Akku heizte sich auf ca.
> 52°C (an einer Randzelle gemessen) auf und nun taktet er.

Das deutet darauf hin dass das Ladergerät das Ladeende nur dann erkennt 
wenn der Akku vor Ladebeginn kühl (=Raumtemp.) war.

> Es ist nicht so einfach das zu ändern. Es geht wohl nur wenn ich das
> vorhandene 33V-Netzteil abklemme und den Eingang der Steuerung dann
> direkt vom Akku aus versorge (in der Hoffnung, daß die Steuerung dies
> akzeptiert ohne zu murren).

Müsste man testen. Man könnte z.B. ein Labor-Netzteil auf 100-200mA 
Stromgebrenzung stellen und über die Lade-Buchse direkt an den Akku 
klemmen. Wenn die Steuerung das akzeptiert kannst du ein eigenes 
Ladegerät benutzen.

> Wenn ich stets nur 0.13Ah entnehme für einen Fahrvorgang, so müsste es
> doch reichen dies in etwa wieder nachzuladen. Also müssten 0.5A 15min
> reichen.

An sich ist die Überlegung richtig. Wie gut kennst du dich mit 
Elektronik aus? Man könnte was basteln was nach dem "Andocken" für 15min 
mit 500mA läd, und dann mit 50-100mA (C/40 bis C/20) Dauerladung 
weitermacht. Das ist einfach und einigermaßen schondend, und trotzdem 
ist der Lift auch dann immer einsatzbereit wenn man ihn etwas häufiger 
als 2x am Tag benutzt.

HTH

von Randy (Gast)


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> Bei Glühbirnen wurde ja auch absichtlich die Lebensdauer begrenzt.

Das ist zumindest zur Hälfte eine Verschwörungstheorie. Gerade bei einer 
Glühbirne hat man immer einen Kompromiss auf Wirkungsgrad und 
Lebensdauer. Was nicht heißt dass es vielleicht Methoden geben würde 
dass der Glühfaden bei gleichem Wirkungsgrad länger hält:
Siehe Halogen: Besserer Wirkungsgad und typ. 2000h angegebene 
Lebensdauer. (unter 100W zählt nur 12V-Halogen, erst bei 100W und höher 
hat der Halogen-Effekt bei 230V-Birnen einen nennenswerten Einfluß)
In der Praxis hab ich eher den Eindruck dass die Qualität der 
(billig-)Fertigung den größeren Einfluß auf die Lebendauer hat als 
irgendwelche Kartelle.
Das heißt aber nicht dass ich nicht auch ab und zu den Eindruck habe 
dass ein Gerät auf die 2 Jahre (bzw. 6 Monate) Garantie abgezielt hat...

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Das ist zumindest zur Hälfte eine Verschwörungstheorie.

http://www.wakeup-group.de/2011/04/06/geplante-obsoleszenz-der-verfall-des-produktes/
"Geplante Obsoleszenz – der Verfall des Produktes"
"Produkte die zu widerstandsfähig, zu haltbar sind, werden Prozessen 
unterzogen die sie nicht mehr so lange Leben lassen. Man schwächt 
Materialien oder Bauteile soweit ab, das sie während dem normalen 
Gebrauch nur eine bestimmte Lebensdauer erreichen. Obwohl das Gegenteil 
möglich wäre."
"Glühbirnen wurden in den Zwanziger Jahren durch ein Kartell aus großen 
Unternehmen (Philipps, General Electric etc.) zu einer Brenndauer von 
1000 Std. gezwungen – obwohl es zu der Zeit schon Glühbirnen gab die 
2500 Std. brannten."

Demnach gab es also bereits in den 20er Jahren Glühlampen die 2500 
Stunden brennen konnten. Dies wurde dann absichtsvoll verkürzt durch das 
Phoebus-Kartell. Das ist offenbar Fakt, keine Theorie !

> In der Praxis hab ich eher den Eindruck dass die Qualität der
> (billig-)Fertigung den größeren Einfluß auf die Lebendauer hat als
> irgendwelche Kartelle.

Dies ist sicher auch ein Effekt. Man sieht ja wie rasch manchmal 
Sat-Receiver ausfallen. Immerhin so rasch, daß eine Firma LowESR-C`s 
verkauft, damit "Laien" solche Frühausfallgeräte reparieren können.
http://www.elko-verkauf.de/de/was-mich-antreibt.html
"Wenn ich z.B. bedenke, dass meine Kunden in 2010 fast 1.000 
SAT-Receiver repariert haben, was einen gut 100m hohen Turm ergibt, dann 
finde ich ganz klar: Ja, es lohnt sich."
"Bislang habe ich über 10.000 Kunden gewinnen können, Tendenz stark 
steigend. Schön, dass sich so viele Leute entschieden haben, sich selbst 
zu helfen anstatt auf "erlösende" neue Produkte der Industrie zu 
warten."

> Das heißt aber nicht dass ich nicht auch ab und zu den Eindruck habe
> dass ein Gerät auf die 2 Jahre (bzw. 6 Monate) Garantie abgezielt hat...

Der Beitrag oben und das Video 
http://www.youtube.com/watch?v=gkr89QqNUwQ Kaufen für die Müllhalde - 
geplante Obsoleszenz 1/5 (Arte) zeigen was da heute Fakt ist. Neu ist 
dies ja nicht ! 1920 ist lange her.

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Das deutet darauf hin dass das Ladergerät das Ladeende nur dann erkennt
> wenn der Akku vor Ladebeginn kühl (=Raumtemp.) war.

sieht so aus. Nur wie soll man das sicherstellen? Wenn der Akku lange 
geladen wird und somit warm wird - und dann jemand fährt - und der 
Ladevorgang am Ende der Schiene dann neu beginnt - so beginnt das 
Problem.

> Müsste man testen. Man könnte z.B. ein Labor-Netzteil auf 100-200mA
> Stromgebrenzung stellen und über die Lade-Buchse direkt an den Akku
> klemmen. Wenn die Steuerung das akzeptiert kannst du ein eigenes
> Ladegerät benutzen.

Ja. Das könnte gehen. Ich bräuchte ein kleines Netzteil mit 33V 100mA. 
Das würde wohl reichen. Momentan ist ein kleines Schaltnetzteil dran mit 
33V 1A. Wenn es dieses Teil mit 100mA gäbe. Viel Platz ist am Fuß der 
Treppe leider nicht.

> An sich ist die Überlegung richtig. Wie gut kennst du dich mit
> Elektronik aus?

ausreichend gut für sowas.

> Man könnte was basteln was nach dem "Andocken" für 15min
> mit 500mA läd, und dann mit 50-100mA (C/40 bis C/20) Dauerladung
> weitermacht. Das ist einfach und einigermaßen schondend, und trotzdem
> ist der Lift auch dann immer einsatzbereit wenn man ihn etwas häufiger
> als 2x am Tag benutzt.

Die Idee ist gut. Denkbar ist das. Der Aufwand schreckt mich etwas:
- Gehäuse, Trafo, Kühlblech, Lüfter?, uC?, Temp.sensor
- Größe im Vergleich zum kleinen heutigen Schaltnetzteil
- Zeitaufwand

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Man könnte was basteln was nach dem "Andocken" für 15min
> mit 500mA läd, und dann mit 50-100mA (C/40 bis C/20) Dauerladung
> weitermacht.

Wenn der Hersteller seinen PIC so programmieren würde wäre das wohl gar 
kein großer Aufwand. Takten tut er ja ohnehin. Timer hat er auch. Nur 
wie kann man ihm das schmackhaft machen? Wenn ich die Platine einfach 
tausche wäre es am einfachsten. Kein Zusatzdrumrumgebastel . . .

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Hier die Messung der Aufladung mit einem Temperatursensor außen an der 
Plastikhülle des Akkus (am oberen offenen Ende ist es noch ein paar °C 
wärmer). Wie man sieht geht nach ca. 1 Stunde die Temperatur steil nach 
oben. Oben wird wohl getaktet worden sein. Daher dann kein weiterer 
Anstieg erstmal. Die Temperatur fiel.

Dann wurde mit dem Lift gefahren und so begann ein neuer Ladevorgang. 
Dabei stieg die Temperatur oben am Akku auf 57°C. Als ich dies sah 
schaltete ich den Strom ab. Toll ist das so nicht gerade. Kein Wunder, 
daß die Akkus dabei heiß werden. 33V 800mA in Wärme umsetzen - welch 
Verschwendung. Und dies das ganze Jahr durch. Strom kostet auch Geld.

von Matthias W. (matt007)


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Eine Idee war eine Diode in Serie zum Akku zu schalten, so daß die 
Spannung für den PIC-Controller größer aussieht und er früher 
abschaltet.

Ein Vorwiderstand wäre auch denkbar. Die Spannung daran ist ja 
normalerweise recht klein. Bei 32V input - 25V am Akkupack sind es 7V. 
Wenn ich auf 100mA begrenzen möchte wären das ca. 7/0.1=70 Ohm. Die 
Wärmeleistung von maximal 0.1*7=0.7W ist ja noch abzuführen.

Ist das ein grundsätzlich brauchbarer Weg?

Eine zweite Diode sorgt dann dafür, daß der Fahrstrom auf den Motor 
kommt. Natürlich bedeutet das Verlust beim Fahren. 1V von den ca. 24 
sind dann halt weg.

von Oliver (Gast)


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Das sinnvollste und einfachste wäre es doch, sich ein 
nachgewiesenermassen funtkionierendes Ladegerät mit Erhaltungsladung zu 
beschaffen, und das da einzubauen.

R. Freitag schrieb:
> handelt es sich um
> einen von Anfang an im Gerät befindlichen mangel, für den vollkommen
> andere Vorschriften als für die Gewährleistung gelten.

Nur mal rein Interessehalber: Was genau gelten denn da für "andere 
Vorschriften"? Ich war bisher der Meinung, daß die in D gültige 
gesetztliche Gewährleistung des Händlers genau (und nur !!!) für diesen 
Fall, also bereits bei Auslieferung bestehende Mängel, gilt.

Und dazu sind Akus Verschleissteile, da würde es sowieso ganz schwierig 
mit Gewährleistung.

Oliver

von Matthias W. (matt007)


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Oliver schrieb:
> Das sinnvollste und einfachste wäre es doch, sich ein
> nachgewiesenermassen funtkionierendes Ladegerät mit Erhaltungsladung zu
> beschaffen, und das da einzubauen.

Ja Oliver. Da hast Du wohl recht. Es ist jedoch so, daß
- man so ein Teil finden muss was reinpasst.
- das Teil automatisch starten muss.
- das Teil nicht verrückt spielen darf wenn der
  Strom entzogen wird bei Verlassen der Endposition
- die Funktion des Antriebs nicht gestört werden darf.

Dies macht es aus meiner Sicht nicht so trivial. Oder hast Du konkrete 
Ideen dazu welches Teil da passen könnte.

von Randy (Gast)


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> Ja Oliver. Da hast Du wohl recht. Es ist jedoch so, daß
> - man so ein Teil finden muss was reinpasst.
> - das Teil automatisch starten muss.
> - das Teil nicht verrückt spielen darf wenn der
>   Strom entzogen wird bei Verlassen der Endposition
> - die Funktion des Antriebs nicht gestört werden darf.

Deswegen ist es so schwer von außen eine Lösung vorzuschlagen, denn die 
hängst stark von Details ab die den Leuten im Forum unbekannt sind:
- Wo und wie Platz ist
- Wie sehr das nach "Bastellösung" aussehen darf.
- Wieviel du dich zutraust an der originalen Platine rumzubauen. Oder 
auch wie viel man ändern müsste. Wenn der Motorcontoller nicht 
kompliziert ist, bzw. nachbaubar könnte man die komplette Platine mit 
Ladergerät und Motorsteuerung durch was eigenes ersetzen. Könnte aber 
auch sein dass dir das als Änderung "zu groß" vorkommt.
- Wäre zu testen ob der Kontroller akzeptiert dass er einfach vom 
externen Netzteil weniger Stom bekommt. d.h. zeitgesteuert 15min nach 
dem Andocken eine Strombegrenzeung zwischen Netzteil und Ladebuchse. Das 
hängt aber alles von den Details des Aufbaus ab.
- Oder was bauen das zeitgesteuert 15min nach dem Andocken die "akku 
voll" erkennung aktiviert. Wenn das Ladegerät in den Pulsmodus geht ist 
möglicherweise der mittlere Strom für Dauerladung akzeptabel. Ist die 
Frage wie man das macht, vermutlich muß man dem Lader ein Delta-U 
vorgaukeln. Eine Diode die die ersten 15min nach dem Andocken nicht 
überbrückt ist, aber sonst schon?!? (D.h. während der Fahrt ist sie 
überbrückt, während der ersten Minuten Ladung dann nicht, erst wieder 
dann wenn das Ladeende provziert werden soll, wenn die fehlenden 0,7V 
Spannungsabfall ein Delta-U erzeugen)
Da wäre ausprobieren angesagt... Der Ansatz könnte in einer 
unzuverlässigen Bastellösung enden... sich aber als der mit den 
geringsten äußeren Änderungen und Hardwareaufwand erweisen (eine Diode, 
ein TO220 MOSFET der den Strom kann, ein uC, alles als kleine Schaltung 
beim Akku)

HTH

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Deswegen ist es so schwer von außen eine Lösung vorzuschlagen, denn die
> hängst stark von Details ab die den Leuten im Forum unbekannt sind:
> - Wo und wie Platz ist

Das ist das Hauptproblem. Das Teil ist auf einer Aluschiene die Treppe 
entlang verbaut. Im Schlitten ist wenig Platz. Die 2 Akku-Blöcke a 10 
Zellen hängen an 2 Haltern. Daneben ist wenig Raum frei. Wenn man die 
Plastikdeckel draufmacht kommt auch wenig Luft dran.

> - Wie sehr das nach "Bastellösung" aussehen darf.

Das Aussehen drinnen ist ziemlich egal. Einen Vorwiderstand kann ich da 
sicher unterbringen. Er muss halt vom Alu-Druckguss-Rahmen isoliert 
werden.

> - Wieviel du dich zutraust an der originalen Platine rumzubauen.

Das ist eine Frage was da Sinn macht. Der Lift hat eine 
Funkfernbedienung mit 2 Sendern. Dies hängt auch noch an der Steuerung 
mit dran. Es gibt auch ein 7-Segment-LED-Display, das Errorcodes 
ausgeben kann. So ganz trivial scheint es mir nicht dies alles neu zu 
bauen.

Es ist zudem noch ein Sicherheitsaspekt eingebaut, so daß vermieden wird 
daß ein Unfall entstehen kann wenn der Lift nach unten rast. Dann greift 
eine mechanische Notbremse, die sich in die Aluschiene krallt.

> Oder
> auch wie viel man ändern müsste. Wenn der Motorcontoller nicht
> kompliziert ist, bzw. nachbaubar könnte man die komplette Platine mit
> Ladergerät und Motorsteuerung durch was eigenes ersetzen.

Theoretisch ist dies denkbar - scheint jedoch mit ziemlichem Aufwand 
verbunden - Steuerung, Ladeteil, Hauptschalter, Bedientaster, 
Fernbedienung, Leistungsteil, Ansteuerung der Magnetbremse, Auslesen der 
Schalter.

> Könnte aber
> auch sein dass dir das als Änderung "zu groß" vorkommt.

ich vermute, daß dies zwar interessant aber als Einzelstück doch 
ziemlich zeitintensiv werden würde. Alleine würde ich das wohl nicht 
stemmen. Es sei denn ich nehme mir exklusiv 2-3 Monate Zeit dazu.

> - Wäre zu testen ob der Kontroller akzeptiert dass er einfach vom
> externen Netzteil weniger Stom bekommt. d.h. zeitgesteuert 15min nach
> dem Andocken eine Strombegrenzeung zwischen Netzteil und Ladebuchse. Das
> hängt aber alles von den Details des Aufbaus ab.

Akzeptieren tut er es wenn gar nichts kommt. Die Steuerung piept dann 
halt aber sie arbeitet. Ich kann leicht testen was passiert wenn ich ein 
externes Netzteil mal anschließe mit Strombegrenzung.

> - Oder was bauen das zeitgesteuert 15min nach dem Andocken die "akku
> voll" erkennung aktiviert.

grundsätzlich denkbar ist das.

Die einfachste Lösung scheint mir jedoch mit einem Vorwiderstand den 
Strom auf max. ca. 100mA zu reduzieren. Das dürfte dann auch dauern 
fließen. Auch der Einbau einer Schaltuhr in den Sicherungskasten geht. 
Das kostet wenig und ist machbar.

> Wenn das Ladegerät in den Pulsmodus geht ist
> möglicherweise der mittlere Strom für Dauerladung akzeptabel. Ist die
> Frage wie man das macht, vermutlich muß man dem Lader ein Delta-U
> vorgaukeln.

Ich habe keine Ahnung wie der Controller das per Software erkennt.

> Eine Diode die die ersten 15min nach dem Andocken nicht
> überbrückt ist, aber sonst schon?!? (D.h. während der Fahrt ist sie
> überbrückt, während der ersten Minuten Ladung dann nicht, erst wieder
> dann wenn das Ladeende provziert werden soll, wenn die fehlenden 0,7V
> Spannungsabfall ein Delta-U erzeugen)

Es ist sicher denkbar so ein Delta-U zu erzeugen. Es ist die Frage ob 
die Impulse dann nützlich und nötig sind.

> Da wäre ausprobieren angesagt...

> Der Ansatz könnte in einer
> unzuverlässigen Bastellösung enden...

eine Bastellösung ist es momentan ja auch. Zuverlässig war das bisher 
wohl eher weniger. Sonst würden die Akkus nicht so heiß. Schlimmer kann 
es ja nicht mehr kommen. Es sei denn der Lift fährt gar nicht mehr.

> sich aber als der mit den
> geringsten äußeren Änderungen und Hardwareaufwand erweisen (eine Diode,
> ein TO220 MOSFET der den Strom kann, ein uC, alles als kleine Schaltung
> beim Akku)

eine kleine Schaltung dort am Akku wäre ok. Ich könnte sogar eine Art 
Temperatursensor hinbauen, der die Ladung unterbricht wenn der Akku zu 
warm wird. Das scheint noch ein nützliches Kriterium zu sein.

Vielen Dank !
Gruss
Matthias

von Matthias W. (matt007)


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Ich habe etwas gemessen:
+ Die Steuerung ist zufrieden wenn ca. 8V da sind.
+ Unterhalb 4V kommt dann der Warnpiepser.
+ Ich kann rascher laden wenn ich ein Netzteil anschließe mit 32V 1A 
oder mehr.
+ Die Spannung am Akku steigt dann bis ca. 30.5V und der Strom fällt. 
Bei 31V sind es nur noch ca. 0.2A. Nur werden die eben lange nicht 
erreicht.
+ beim Pulsen fließen 1.7A für 10ms, dann 0.8A für 170ms, dann fällt er 
ab. Nach 1.1s wiederholt sich dieser Puls.

Zum Test habe ich das Netzteil mal auf 50mA Strombegrenzung eingestellt 
und 32V. So müsste man wohl dauerladen können, ohne daß der Akku heiß 
wird. Irgendwann fing das Netzteil an zu pendeln. Mal Strom 0, dann 
wieder 50mA. Das etwa im Sekundentakt. Die Spannung lag dabei deutlich 
unterhalb 30V. Durch Drehen an Spannung und Strom ließ sich das Pendeln 
beenden.

von Randy (Gast)


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> http://www.wakeup-group.de/2011/04/06/geplante-obs...
> "Geplante Obsoleszenz – der Verfall des Produktes"
> "Produkte die zu widerstandsfähig, zu haltbar sind, werden Prozessen
> unterzogen die sie nicht mehr so lange Leben lassen. Man schwächt
> Materialien oder Bauteile soweit ab, das sie während dem normalen
> Gebrauch nur eine bestimmte Lebensdauer erreichen. Obwohl das Gegenteil
> möglich wäre."

Die Doku kenne ich. Vieles davon ist aber nicht wirklich überzeugend. 
Diese berühmte 100-Jährige Glühbirne sah so aus als würde die nur recht 
(dunkel-)rotglühend vor sich hin funzeln. So erreicht jede Glühbirne 
eine hohe Lebensdauer, v.a. wenn sie nur einfach gewendelt ist und keine 
grazile Doppelwendel hat. Lumen pro Watt darf man dabei aber nicht 
beachten...
Und viele andere Beispiele laufen eher nach dem Prinzip: Man könnte das 
Gerät bauen dass es viermal so lang hält, aber auch doppelt so viel 
kostet. Nur dass es so ist dass so ein Hersteller verliert gegen die 
Konkurrenz die für den halben Preis anbietet. Ein Großteil der Kunden 
kauft das billigere Gerät. Auch wenn ihnen klar sein müsste dass es 
weniger robust gebaut ist. Das war ja das Beispiel mit dem Ford Model-T. 
Einerseits weil viele nur das Geld anschauen dass sie jetzt in die 
Hand nehmen müssen, und teils weil sie gar nix langlebiges wollen, 
sondern die Kunden wollen nach drei Jahren ein neues Handy kaufen. Mit 
dem neuen, angesagten Design. Viele wollen das Teil gar nicht 10 Jahre 
lang benutzen. Das ist die geplante Obsolenszenz per Design. Das machen 
die Kunden freiwillig mit. Die werfen das IPhone 3 weg obwohl es perfekt 
funktioniert, weil sie das #4 Gerät wollen. Nur der Gruppenzwang 
"Prestige" zwingt sie dazu.
Das fand ich in der Doku etwas falsch oder übertrieben (meiner Meinung 
nach) dargestellt. In den meisten Fällen lautet die Anweisung an den 
Ingenieur nicht primär: "Muß schneller kaputt gehen", sondern eher: "Muß 
billiger werden, wenn darunter die Lebensdauer leidet ist das auch 
egal." Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen (das mit den 
Nylon-Stümpfen klang schon glaubwürdig). Oft hat man ja die Auswahl 
(wenn man sich informiert) zwischen billig und wenig haltbar und roubst, 
aber teurer. Ich entscheide mich auch manchmal für ersteres - und hab 
dann meine Gründe - aber ich hoffe doch, dass ich das meistens bewusst 
mache.

von Randy (Gast)


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> Zum Test habe ich das Netzteil mal auf 50mA Strombegrenzung eingestellt
> und 32V. So müsste man wohl dauerladen können, ohne daß der Akku heiß
> wird. Irgendwann fing das Netzteil an zu pendeln. Mal Strom 0, dann
> wieder 50mA. Das etwa im Sekundentakt. Die Spannung lag dabei deutlich
> unterhalb 30V.

Na, das scheint sich doch langsam zu einer Lösung zu entwickeln. Die 
Strombegrenzer-Schaltung mit LM317 und einem Widerstand kennst du?

von Randy (Gast)


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Lustig finde ich ja die Treppenlift-Werbung die jetzt am Rand der 
Webseite erscheint... kann man gleich beim Hersteller fragen wie es denn 
mit der Ladeschaltung aussieht ;-)

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Na, das scheint sich doch langsam zu einer Lösung zu entwickeln. Die
> Strombegrenzer-Schaltung mit LM317 und einem Widerstand kennst du?

Ja. Das mit dem LM317 ist wohl einfach und robust.

Von Nachteil schien mir zunächst der Spannungsverlust. 1.25V sind weg am 
Strombegrenzungswiderstand und noch was im chip selbst. Bei den 
Messungen am anderen Lift lag die Akku-Spannung am Ende oberhalb 31V 
während das Netzteil ca. 32.6V liefert.

Bei dem neuen Akku nun sehe ich nur ca. 27-28V am Akku bei wenig 
Ladestrom. Da bleibt dann mehr Luft.

Wenn ich bei einem kleinen Ladestrom bleibe müsste das gehen. Bei 50mA 
sind entnommene 130mAh ja in 3 Stunden wieder drin. Nach ca. 5 Stunden 
ist wohl die Abwärtsfahrt auch noch drin. Der Eigenstrombedarf von 8-9mA 
kommt noch hinzu und die Selbstentladung, die ich nicht kenne. Also 
wären 60mA vielleicht besser.

Nachts könnte man mit einer Schaltuhr die 230V abschalten, wobei nach 12 
Stunden aus dann ca. 9mA*12h=108mAh fehlen, die nach 2 Stunden ein 
wieder nachgeladen wären.

Ladefaktor 1.4 noch angesetzt wären statt 60mA 84mA sinnvoll. Seltener 
Betrieb wäre so abgedeckt.

Ist die Frage wie gut dieses Verfahren für diese NiCd-Zellen ist. Pulsen 
tut dann nichts. Memory-Effekt? Zell-Ausgleich bei Einzelzelle mit mehr 
Leckstrom?

Letztlich ist die Kapazität jedoch viel größer als benötigt für eine 
solche Fahrt. Welch schlimme Bedeutung hätte dann dieser Effekt in 
diesem Fall?

von Werner (Gast)


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> Nach ca. 5 Stunden ist wohl die Abwärtsfahrt auch noch drin.
Rekuperieren können diese Treppenlifte wohl auch noch nicht. Oder doch?

von MaWin (Gast)


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> Rekuperieren können diese Treppenlifte wohl auch noch nicht.

Natürlich nicht, er bräuchte doch sonst die ganze Zeit Strom um sich auf 
Stopposition zu halten. Und wenn ein Kabel abging vom Motor saust Oma 
die Achterbahn runter.

Die haben eine selbstsperrende Schnecke drin.

von Matthias W. (matt007)


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Werner schrieb:
> Rekuperieren können diese Treppenlifte wohl auch noch nicht. Oder doch?

Theoretisch würden die das wohl tun. Denn ein DC-Motor ist es ja.

Es ist jedoch so, daß die Schnecke stark untersetzt ist und somit der 
Antrieb eher nicht von selbst nach unten saust. Natürlich läuft der Lift 
runter stromsparender als rauf.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Natürlich nicht, er bräuchte doch sonst die ganze Zeit Strom um sich auf
> Stopposition zu halten.

Es ist in der Tat so, daß am Motor eine Bremse dran ist, die durch 
Anlegen von 24V gelöst werden muss um den Motorlauf zu ermöglichen.

> Und wenn ein Kabel abging vom Motor saust Oma die Achterbahn runter.

das verhindert zum einen diese Motorbremse, zum anderen die Untersetzung 
und zum dritten noch eine mechanische Sicherheits-Einrichtung die 
fliehkraftgesteuert bei zu schneller Abfahrt einen Zacken in die 
Aluschiene verpresst. Mechanisch entsteht so ein Schaden.

Da hat das Medizinsystem viel weniger Sicherheit aufzuweisen, denn da 
sterben pro Jahr in den USA angeblich um die 106000 Menschen an den 
Nebenwirkungen korrekt verschriebener Medikamente. 
http://jama.ama-assn.org/content/279/15/1200.full. An Waffen sterben nur 
ca. 1500, also sind diese deutlich sicherer.

Durch eine Fehlfunktion solcher Treppenlifte dürfte hingegen wohl kaum 
jemand ums Leben kommen.

von Matthias W. (matt007)


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Ich habe nun einfach in Serie zu dem externen 33V 1A-Netzteil einen 47 
Ohm-Widerstand eingebaut. Da fließen nun ca. 80mA. Das müsste also ok 
sein im Vergleich zu zuvor.

Die Schaltuhr kann ich ebenfalls noch einbauen.

Es stellt sich die Frage nach der Lebensdauer dieser Schaltnetzteile im 
ungekühlten Plastikgehäuse. Da sind 7 Elkos verbaut, davon ein 100u 
400V. Nach 3 Jahren hat das Netzteil und damit die C's 365*24*3=26280 
Stunden Betrieb hinter sich. Dieses Netzteil liefert nicht mehr die 33V 
1A, die auf dem Label stehen, sondern geht bei ~900mA bereits in die 
Abregelung.

Macht es einen Sinn die Elkos sicherheitshalber zu tauschen?

von mhh (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Macht es einen Sinn die Elkos sicherheitshalber zu tauschen?

Ja.

von MaWin (Gast)


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> Da hat das Medizinsystem viel weniger Sicherheit aufzuweisen, denn da
> sterben pro Jahr in den USA angeblich um die 106000 Menschen an den
> Nebenwirkungen korrekt verschriebener Medikamente.
> http://jama.ama-assn.org/content/279/15/1200.full. An Waffen sterben nur
> ca. 1500, also sind diese deutlich sicherer.
> Durch eine Fehlfunktion solcher Treppenlifte dürfte hingegen wohl kaum
> jemand ums Leben kommen.

Daran sieht man nur, wie beliebig Zahlen werden, wenn man keine 
Nutzen/Risiko-Analyse macht.

Medizin wendet man möglichst an, um schlimmeres zu verhüten, Waffen 
hingegen um schlimmes zu produzieren.

Nichtsdestotrotz: Mehr Überlebende beimm Arzt wären wünschenswert, um 
1900 ist bewiesen daß die Überlebenschancen für einen Kranken höher 
waren, wenn er zu Hause blieb und nicht zum Arzt ging. Es ist 
zweifelhaft, ob das heute anders ist, das werden wir erst in 100 Jahren 
wissen.

von Matthias W. (matt007)


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Danke. Diese Teile günstig und passend zu finden ist nicht trivial. 100u 
400V bedrahtet radial kostet bei www.elko-verkauf.de immerhin knapp 5.-. 
Dazu kommen noch die 6 anderen.

Da wäre es wohl rentabler zu schauen ob sich ein billiges kleines 
Schaltnetzteil mit 33V 100mA finden lässt? Wenn jemand so was kennt?

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> um 1900 ist bewiesen daß die Überlebenschancen für einen Kranken höher
> waren, wenn er zu Hause blieb und nicht zum Arzt ging.

Hast Du da eine Quelle dazu? Dem möchte ich gerne nachgehen.

> Es ist zweifelhaft, ob das heute anders ist..

da könntest Du durchaus recht haben. Siehe Chemotherapien (Spiegel 
20/2010, 2004, US-Senatsbericht 1946).

von MaWin (Gast)


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> Hast Du da eine Quelle dazu

Nein, nicht mehr, man habt nicht alles in Linklisten auf.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Daran sieht man nur, wie beliebig Zahlen werden, wenn man keine
> Nutzen/Risiko-Analyse macht.

So sehr groß ist der Nutzen nicht wenn man tot ist.
Es ist schon seltsam wenn scheinbar immer wieder gerade dann weniger 
Menschen sterben wenn Mediziner streiken. Dies behauptete der Arzt Dr. 
Mendelsohn in seinem Buch. Angeblich trat das in Israel mehrfach auf und 
der Bestatter merkte das sehr deutlich.

> Medizin wendet man möglichst an, um schlimmeres zu verhüten,

so sollte es sein.

> Waffen hingegen um schlimmes zu produzieren.

Waffenhändler behaupten gerne den Frieden zu sichern. Wir kommen weg vom 
Thema Treppenlift. Das wäre woanders wohl besser aufgehoben.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Nein, nicht mehr

Schade !  Gerade wenns interessant wird.

von Randy (Gast)


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> Ich habe nun einfach in Serie zu dem externen 33V 1A-Netzteil einen 47
> Ohm-Widerstand eingebaut. Da fließen nun ca. 80mA. Das müsste also ok
> sein im Vergleich zu zuvor.

Wenn du sicher bist dass der Lift nur 2x am Tag benutzt wird ist das 
eine erstaunlich einfache Lösung - ich wollte gerade Anfangen eine 
Schaltung für eine Low-Drop-Stromregelung zu zeichnen... aber ein 
Widerstand ist natürlich einfacher. Wenn du auf Nummer sicher gehen 
willst dass das Akku auch bei plötzlich häufigerer Benutzung immer 
funktioniert (weiß nicht, Feiertag inkl. Ausflug??) kannst du noch eine 
Schaltung bauen die den Widerstand nach jedem Andocken des Lifts 15 min 
überbrückt, dann wird schnell die verbrauchte Energie nachgeladen, und 
danach mir kleinem Strom Erhaltungsgeladen. Aber wenn das langsame Laden 
für die OK ist kannst du es natürlich so lassen.

> Macht es einen Sinn die Elkos sicherheitshalber zu tauschen?

Da widerspreche ich dem Vorredner. Wenn es nicht kaputt ist das 
repariere es nicht. Du kannst immer noch dran rumbasteln wenn es 
irgendwann tatsächlich nicht mehr geht. Ein Labornetzteil um ein 
kaputtes Netzteil vom Lift ein paar Tage zu ersetzen hast du ja 
anscheinend.

> Da wäre es wohl rentabler zu schauen ob sich ein billiges kleines
> Schaltnetzteil mit 33V 100mA finden lässt?

Du brauchst dann aber eins das tatsächlich eine Strombegrenzung hat, 
d.h. den max. Strom bei Überlast auch weiter liefert. Viele Netzteile 
haben nur einen Überlastschutz, d.h. schalten sich bei erkanntem 
Überstrom ab, und versuchen dann 1x pro Sekunde neu anzulaufen.

von Matthias W. (matt007)


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Randy schrieb:
> Wenn du sicher bist dass der Lift nur 2x am Tag benutzt wird ist das
> eine erstaunlich einfache Lösung

im Moment ist das so.

> ich wollte gerade Anfangen eine
> Schaltung für eine Low-Drop-Stromregelung zu zeichnen...

nett von Dir !

> kannst du noch eine
> Schaltung bauen die den Widerstand nach jedem Andocken des Lifts 15 min
> überbrückt, dann wird schnell die verbrauchte Energie nachgeladen, und
> danach mir kleinem Strom Erhaltungsgeladen.

da hast Du recht. Das ginge.

Die Elektronikplatine des Lift begrenzt den Ladestrom übrigens nicht. Am 
Labornetzteil sah ich, daß da locker auch 3.5A fließen können.

Es ist jetzt mit dem 47R-Widerstand sogar so, daß die Steuerung 
tatsächlich irgendwann auf Takten umschaltet. Woran der Mikrocontroller 
das erkennt weiß ich nicht. Vielleicht ist doch eine Delta-U-Erkennung 
drin. Vielleicht geht die nicht immer? Jetzt jedenfalls wird der Akku 
nicht mehr heiß und nicht mal warm. Das macht mehr Sinn !

Beim 2. Lift muss ich den Akku nun auch tauschen. Der Sanyo ist defekt.

Ich habe die Zellen des einen Block vereinzelt. Einige Zellen nehmen mit 
dem IMAX B6 bei 1A Ladestrom noch 1890mAh an. Andere nur um die 1400mAh. 
Vermutlich sind nur ein paar Zellen defekt. Theoretisch könnte man 
vielleicht aus 2 Akkusätzen wieder einen zusammenbauen der funzt. Eine 
Innenwiderstandsmessung wäre wohl praktisch um die defekten Zellen rasch 
zu finden. Oder gibts da andere Ideen?

von Matthias W. (matt007)


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Der neue Akkusatz ist gekommen und eingebaut. Normalerweise müsste er ja 
bei 80mA irgendwann mal voll werden. So war die Idee. Nach 2 Tagen 
jedoch stellte ich fest daß der Lift kaum Kapazität hat. Eine Fahrt nach 
unten ging. Herauf blieb er fast stehen.

Offenbar schaltet der Prozessor nach einem seltsamen Kriterium die 80mA 
auf diese Taktung um. Voll wird der Akku so nicht.

Ich habe daher den IMAX B6 mal an den einen Block gehängt. Ca. 1700mAh 
gingen da hinein. Es scheint also so, als ob fast nichts drin gewesen 
ist. Als ich den Lader auf den zweiten Block umklemmte starb der IMAX 
B6. Erst Meldung "Short Err" Kurzschluß und dann "Defect". Der 4 Wochen 
alte Lader ist nun also tot.

Nun lade ich den nächsten Akku mit einem Netzteil und einer Uhr auf.

von Matthias W. (matt007)


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Natürlich könnte ich auf der Platine den Mosfet suchen und brücken, der 
da anfängt zu takten.

von MaWin (Gast)


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> Erst Meldung "Short Err" Kurzschluß und dann "Defect". Der 4 Wochen
> alte Lader ist nun also tot.

Klingt für mich als ob nicht der Lader defekt ist,
sondern der Laden den quasi nagelneuen Akku
als defekt bezeichnet wegen Kurzschluss.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Klingt für mich als ob nicht der Lader defekt ist,
> sondern der Laden den quasi nagelneuen Akku
> als defekt bezeichnet wegen Kurzschluss.

Danke Mawin. Das dachte ich anfangs auch. Der Akku hat jedoch keinen 
Kurzschluß. 13.8V lagen da an an den 10 Zellen. Nach knapp 2 Stunden 
laden mit 1A waren am Ende 15.5V erreicht. Noch wurde der Akku dabei 
nicht warm. Der andere Akku (der ja mit dem B6 voll wurde) ist nun auch 
in ein paar Minuten auf 15.5V gestiegen. Beide Akkus sind nun in etwa 
gleich voll und der Lift fährt einwandfrei rauf und runter.

Der IMAX B6-Lader ist jedoch definitiv hin. Er stinkt. Wohl ein 
Kondensator oder Mosfet. Nach 4 Wochen (also noch Garantie) möchte ich 
erst mal nicht aufschrauben.

Mich wundert nur, daß diese ca. 80mA offenbar zu früh in den Taktbetrieb 
übergingen und so nicht zielführend geladen wurde. Vielleicht kann er 
nun das Fehlende wenigstens zuverlässig nachladen.

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