Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Blitz zünden - doch nicht so einfach?


von Blitzer (Gast)


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Hallo zusammen!
Ich baue zur Zeit an einer Schaltung um Kamera-Blitze zu zünden. Zum 
Test habe ich heute einen alten Metz-Blitz hergenommen, und dessen beide 
Kontakte (Mittenkontakt und die an der Seite) kurzgeschlossen. Die 
Hoffnung war, den Blitz so auslösen zu können. Scheinbar ist das leider 
nicht der Fall...
Könnte mir vielleicht jemand einen Tip geben, was ich falsch mache?

Bevor ich das ganze nämlich an meine Schaltung anschließe, würde ich das 
gerne "manuell" hinbekommen ;-)

Gruß,
Jan

von Tobias K. (babeck)


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Um solch einen Blitz zu zünden benötigst du eine Zündung, diese erzeugt 
ein paar kV die benötigt werden um einen Blitz auszulösen.

Diese Kondensatoren für Blitze sind meistens nicht sehr groß aber 
benötigen trotzdem eine gewisse Zeit bis sie geladen sind!

So etwas z.B.:
http://www.conrad.de/ce/de/product/542144/ZUEND-SPULE-FUER-BLITZLAMPEN/SHOP_AREA_17393&promotionareaSearchDetail=005

von Andreas (Gast)


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Tobias Kurz schrieb:
>Um solch einen Blitz zu zünden benötigst du eine Zündung, diese erzeugt
>ein paar kV die benötigt werden um einen Blitz auszulösen.

Welch ein Unsinn. Es ist hier von einem normalen Fotoblitz die Rede, den 
man an der Kamera auf den Blitzschuh aufschiebt.

Die Kontakte, die "Blitzer" beschrieben hat, sind eben diese 
Blitzschuh-Kontakte. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine 
Fotokamera an diesen Kontakten plötzlich Hochspannung anlegt? Die 
Hochspannung, die die Blitzröhre zündet, wird intern im Fotoblitz 
erzeugt.

@ Blitzer:

Der Blitzschuh sollte den Blitz auslösen, wenn Mittelkontakt und Masse 
kurzgeschlossen werden. Wenn das nicht passiert, ist vermutlich irgend 
was am Blitz defekt. Löst der Blitz denn aus, wenn er auf einer Kamera 
steckt?

von LuXXuS 9. (aichn)


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Schau dir doch mal diese Einwegkameras an. Da wird ein Kondensator von 
ca. 330uF auf ca. 350V geladen. Die Spannung reicht aber nicht für einen 
Blitz. Daher wird ein weiterer, relativ kleiner Kondensator über eine 
Spule entladen, die kurzzeitig das Gas in dem Blitz ionisiert - dadurch 
wird der Weg für den Strom aus dem großen Kondensator leitend.

Aber auch hier: VORSICHT! Der geladene große C kann einen schon 
ordentlich wegscheppern...

von vorbeigekommen (Gast)


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LuXXuS 909 schrieb:
> Aber auch hier: VORSICHT! Der geladene große C kann einen schon
> ordentlich wegscheppern...

http://www.b-kainka.de/bastel79.htm

von LuXXuS 9. (aichn)


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OK...nachdem zwischenzeitlich der Post von Andres kam, reden wir über 
verschiedene Sachen. Das ist natürlich was anderes :)

von Blitzer (Gast)


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Hm, es scheint tatsächlich am Blitz zu liegen... Mit dem vom Nachbarn 
klappt's ;-)
Danke!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine
> Fotokamera an diesen Kontakten plötzlich Hochspannung anlegt?

Je nachdem, was man als "Hochspannung" ansieht: Zumindest beim
klassischen Blitzgerät durchaus.  Da wurde ein Kondensator
(Größenordnung 47 nF) auf die Blitzspannung (300 V oder ähnlich)
geladen, der dann beim Schließen des Blitzkontakts auf die
Primärwicklung der Zündspule geleitet worden ist.  Die
Sekundärwicklung hat dann einen Impuls von wenigen kV erzeugt, der an
die Zündelektrode der Blitzröhre geht.

Mit einem einfachen 50-V-Transistor zum Schalten des Kontakts wäre man
für ein derartiges Blitzgerät nicht so gut beraten.

Ich vermute allerdings, dass im Zeitalter, da die Blitzgeräte alle
irgendwie den Blitz nicht nur Zünden, sondern nach Bereitstellung der
gewünschten Lichtmenge auch wieder löschen, dort wirklich nur noch
eine Art Logikpegel anliegt.

Edith: OK, es ist natürlich nicht die Kamera, die da irgendeine
Spannung anlegt.  Die schließt nur den Kontakt.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Blitzer schrieb:
> Hallo zusammen!
> Ich baue zur Zeit an einer Schaltung um Kamera-Blitze zu zünden. Zum
> Test habe ich heute einen alten Metz-Blitz hergenommen, und dessen beide
> Kontakte (Mittenkontakt und die an der Seite) kurzgeschlossen. Die
> Hoffnung war, den Blitz so auslösen zu können. Scheinbar ist das leider
> nicht der Fall...
> Könnte mir vielleicht jemand einen Tip geben, was ich falsch mache?

Anscheinend ist Dein Blitz kaputt. Übrigens liegt an den beiden
Kontakten eine recht hohe Spannung (bis zu einigen hundert Volt).
Die ist zwar für den Menschen nicht so gefährlich, kann aber elek-
tronische Bauelemente, die hier schalten sollen, beschädigen.
Gruss
Harald

von HildeK (Gast)


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Blitzer schrieb:
> Hm, es scheint tatsächlich am Blitz zu liegen... Mit dem vom Nachbarn
> klappt's ;-)

Es gibt noch eine Möglichkeit, warum es nicht geht:
Die alten Blitzgeräte (habe auch noch solche zu Hause) haben häufig auch 
noch einen zweiten Anschluss für einen Kabelauslöser. Dort ist ein 
kleiner Schiebeschalter eingebaut, der beim Stecken des Kabels durch 
Wegschieben der Abdeckung des Anschlusses bedient wird. Dabei wird der 
Mittenkontakt aber abgeschaltet.
Sollte dieser Schiebeschalter nicht mehr schließen (Schmutz etc.), dann 
kannst du über den Mittenkontakt nicht auslösen.

von HildeK (Gast)


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Nachtrag:
Es wurde schon richtig gesagt, dass hier höhere Spannungen anliegen 
können. Ein Thyristor (400V, 600V) zur Zündung ist hier das Mittel der 
Wahl.

von Johannes O. (jojo_2)


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Kann das (durch Messen!) bestätigen, dass an den beiden Kontakten 
mehrere hundert Volt anliegen. Bei meinem alten Fotoblitz waren das 
zwischen 100V und 150V, mag aber sicherlich noch andere Blitze geben. 
Durch Verbinden der beiden Kontakte wird der Blitz ausgelöst.
Berühren ist ausdrücklich NICHT empfohlen, da dies SEHR schmerzhaft sein 
kann (auch schon passiert...)

von Harald Wilhelms (Gast)


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HildeK schrieb:
> Blitzer schrieb:
>> Hm, es scheint tatsächlich am Blitz zu liegen... Mit dem vom Nachbarn
>> klappt's ;-)
>
> Es gibt noch eine Möglichkeit, warum es nicht geht:
> Die alten Blitzgeräte (habe auch noch solche zu Hause) haben häufig auch
> noch einen zweiten Anschluss für einen Kabelauslöser. Dort ist ein
> kleiner Schiebeschalter eingebaut, der beim Stecken des Kabels durch
> Wegschieben der Abdeckung des Anschlusses bedient wird. Dabei wird der
> Mittenkontakt aber abgeschaltet.
> Sollte dieser Schiebeschalter nicht mehr schließen (Schmutz etc.), dann
> kannst du über den Mittenkontakt nicht auslösen.

Ja, grundsätzlich lohnt es sich durchaus, einen solchen Blitz zu
öffnen und nach Fehlern zu suchen, da die Schaltung überschaubar ist.
Man muss allerdings wegen der hohen Spannungen im Inneren auch lange
nach dem Abschalten entsprechende Vorsicht walten lassen.
Gruss
Harald

von Johannes O. (jojo_2)


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Kontrolliertes Entladen der Kondensatoren ist generell mehr 
empfehlenswert. Elkos können recht lange ihre Spannung halten!

von Thor (Gast)


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Ich habe beim Blitze zünden keine Probleme.
Was ihr da macht ist doch alles Spielzeug ;-)

von Randy (Gast)


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> Anscheinend ist Dein Blitz kaputt. Übrigens liegt an den beiden
> Kontakten eine recht hohe Spannung (bis zu einigen hundert Volt).

AFAIK nur bei alten Blitzen, bei neueren (<20 Jahre alt) liegt da nur 
noch eine kleine Spannung an.

von cassini (Gast)


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Ich weiss jetzt nicht welchen Typ Blitz von Metz Du verwendest. Aber ich 
habe vor Jahren mit Metz Blitzen gearbeitet. Bei meinen Exemplaren ging 
nach einigen Monaten Gebrauch ein bestimmter Kondensator kaputt. War bei 
4 von 15 Blitzen der Fall. (Metz hatte die Schaltung einfach 
kaputtgespart)Und zwar war es der Ladeeleko für die Zündhochspannung 
(Dieser wird über einen Thyristor und einem kleinen HSP-Trafo ebnladen, 
die Sekundärspule des HSP-Trafos erzeugt dann die paar kV für die 
Ionisierung der Blitzröhre). Schau mal, ob Du vielleicht ein ähnliches 
Problem bei Deinem Blitz hast. Ich habe dann den C durch einen 
hochwertigeren ersetzt und hatte ab dato keine Probleme mehr.

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