Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mauer-Mikrofon


von Michael K. (micha2384)


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Hallo,

möchte hier einmal das Innenleben des Geräuschverstärkers 
(Google-Suchbegriff: "Wall Listening Device") zeigen. Leider ist die 
Elektronik unkenntlich gemacht, und mit einem schwarzen Lack überzogen. 
Falls jemand eine Platine ohne Lack hat, kann er das Platinenfoto gerne 
hier hochladen.

von MaWin (Gast)


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Da wird nichts anderes als ein Verstärker drunter sein,
schliesslich liegt das wesentliche, welches das Ding zu
einem wall listening device macht, an dem Piezo, nicht
an der Elektronik.

Da man in einem SO8 gleich 2 OpAmps findet, lohnt es
sich, den Verstärker 2-stufig hintereinander auszulegen,
einerseits kommt man dann mit einem billigeren OpAmp aus,
andererseits bekommt man höhere Verstärkung ohne deutlich
mehr Aufwand, nur etwas mehr Hühnerfutter.

Dann lohnt es sich, Störungen aus der Stromversorgung
fern zu halten, da ist ein Akku sinnvoll, der den 3.3 Ohm
Widerstand die Diode und den (Tantal-)elko nutzen kann.

Bleibt nur die Frage: 2 mal invertierender Verstärker
hintereinander oder 2 mal nicht-invertierend ? Für
niedrig-Rauschanwendung nicht-invertierend, aber letztlich
ist es egal, ich tippe die haben den ersten nicht-inv und
den zweiten invertierend gebaut weil das von der Bauteilanzahl
her gut kommt.

von Bastler (Gast)


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Das Ding wird wohl wegen den Mikrofonie Effekten vergossen sein.
Bei so einem hohen Verstärkungsfaktor merkt man das bestimmt schon.

von Michael K. (micha2384)


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Das Zylinder-Gehäuse war mit Sekundenkleber zugeklebt. Daher mußte das 
Gehäuse mit einer Laubsäge aufgesägt werden.

von Michael K. (micha2384)


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Der Piezosensor.

von Michael K. (micha2384)


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Piezosensor im Gehäuse (Seitenansicht).

von Michael K. (micha2384)


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Piezosensor im Gehäuse (Rückansicht).

von Michael K. (micha2384)


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Karton mit Ohrhörer, Ladegerät und Geräuschverstärker.

von Pascal H. (pase-h)


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Nur mal so zur Info:
Man kann auch mit dem Button "Weitere Datei Anhängen" auch mehrere 
Bilder in einem Beitrag anhängen.

Mfg

von Michael K. (micha2384)


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Gehäuse nach Entnahme des Sensors (Bodenplatte entfernt).

von Michael K. (micha2384)


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Batterie (3,6 Volt) mit eingebauter Ladelektronik.

von Michael K. (micha2384)


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Verstärkerplatine von unten. -Die Stromaufnahme des Verstärkers beträgt 
4,8 mA bei 3,6 Volt Versorgungsspannung.

von Michael K. (micha2384)


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Modifikation des Ladesteckers:
===============================
Die rote LED des Ladesteckers ist die Betriebsleuchte. Sie ist immer an,
wenn man den Steckerlader in die Steckdose steckt.
Die grüne Ladekontroll-Leuchte geht nur an, wenn der Ladestrom größer 
als 100 mA ist.
Der Ladestrom des (180mAh/3.6V) Miniakkus liegt bei 53-138 mA (138mA bei 
leerem Akku, 53mA bei fast vollem Akku). Das bedeutet, dass die grüne 
LED nie angeht (z.B. wenn man den 90% vollen Akku nachlädt) .

Um dem Nachteil abzuhelfen, wurde der Widerstand R8 (sie Foto: R8 = 3.9 
Ohm) entfernt, und durch einen 15 Ohm Widerstand ersetzt.
Nun geht die grüne Ladekontroll-Leuchte bereits ab einem Ladestrom von 
28mA an. Wird der Akku an das Ladegerät angeschlossen, wird man durch 
die grüne LED immer über den aktuellen Ladestand des 
Geräuschverstärker-Akkus informiert.

von Michael K. (micha2384)


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Vorder- und Rückseite des Lade-Netzteils (5Volt/500mA). Um den 
Geräuschverstärker mittels des mitgelieferten USB-Kabels zu laden, 
besitzt das Netzteil eine eingebaute USB-Buchse (Buchse in den Bildern 
nicht zu sehen).

von Thomas S. (thomas_s74)


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Och ist das Transformatörchen klein :D. Allerdings frage ich mich, ob 
das auch wirklich sicher ist. Sieht sehr chinesisch aus.



Das bringt mich wieder auf ganz neue ideen. Nen extrem empfindlichen 
Mikrofonverstärker. Ich schau mal, was sich mit single supply (denke an 
9V block) und nem LM324N so alles machen lässt.

von Paul Baumann (Gast)


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Der Lauscher an der Wand
hört seine eig'ne Schand'

;-)
MfG Paul

von Michael K. (micha2384)


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Thomas S. schrieb:
> Och ist das Transformatörchen klein :D. Allerdings frage ich mich, ob
> das auch wirklich sicher ist.

Das Netzteil scheint einen guten Wirkungsgrad zu haben. Wenn der 
Steckerlader in der Steckdose eingesteckt ist, ist er völlig kalt. -Nur 
wenn der Akku geladen wird, wird der Steckerlader etwas warm (an der 
Stelle wo der würfelzuckergroße gelbe Trafo sitzt).

von Michael K. (micha2384)


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Technische Daten:
Stromaufnahme Geräuschverstärker: 4,8 mA
Mauermikrofon-Betriebszeit bei vollem Akku: 34h
Ladezeit des Akkus: 2h 20min
Akku: 3.6Volt / 180 mAh
Akku-Maße: 4 x 20 x 28 mm
Akku-Gewicht: 8,0g
Akku-Stromaufnahme: 53-138 mA (138mA bei leerem Akku, 53mA
                    bei fast vollem Akku)

Bild: Auf dem Verstärker-Board befindet sich eine Schottky-Diode mit 
0,22 Volt Durchlaß-Spannung, und eine rote LED. Die LED ist, wenn es 
dunkel ist, aus dem Blickwinkel des "Operators" zu sehen. Für jede 
andere, neben dem Operator stehende Person ist die LED, da sie versteckt 
hinter der silbernen Frontblende liegt, nicht sichtbar.

von frank (Gast)


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Und für was benötigt man so etwas?

Willst du Flöhe husten hören?

Oder deiner Nachbarin zu hören wenn sie Spaß hat und du nicht!?

von Michael K. (micha2384)


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Das Mikrofon kann zur Fehlersuche eingesetzt werden.

Habe neulich 2 NAS* ersteigert, die als "defekt" angeboten wurden. Auf 
die interne Festplatte legte ich erstmal das Mauermikrofon, und achtete 
im Kopfhörer auf die Geräusche beim Einschalten. Dabei hörte ich, dass 
die Harddisk nicht richtig "auf Fahrt" kam. Danach nahm ich das Netzteil 
Nummer zwei (ich hatte ja 2 Netzteile), und es stellte sich heraus, dass 
im ersten Netzteil der Elko defekt war.

*NAS bedeutet: Network Attached Storage (Netwerklaufwerk)

von Marek N. (Gast)


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Hey,

interessantes Teil! Wo hast denn da her?
Ich könnte sowas gut gebrauchen, nicht um meine Nachbarn abzuhören, 
sondern um vergossene Baugruppen auf Hochspannungsüberschläge (20 kV).

Beste Grüße, Marek

von Krapao (Gast)


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>> Und für was benötigt man so etwas?

http://www.crackajack.de/2011/11/13/contact-mic-recordings/

von Michael L. (michaelx)


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Hi,

bei dem Gerät werden Erinnerungen an meine ersten Basteleien aus der 
Kindheit wieder wach.

Damals (TM) habe ich mir aus der Hörer-Kapsel ausrangierter Telefone ein 
Körperschall-Mikrofon gebaut. Auf die Metall-Membran wurde ein Stück 
Kunststoff (kleiner Ring) geklebt, der so weit abgeschliffen war, dass 
er nur noch 0,5mm über das Gehäuse hervor stand. Die Hörer-Kapsel habe 
ich einfach an den Mikrofoneingang eines kleinen Kofferradios 
angeschlossen, und fertig war das (Neusprech): "Wall Listening Device". 
:-D

An geeigneten Stellen im Haus konnte man damit den Trittschall über 
mehrere Etagen hören.

Grüße.

PS: Ich habe bis heute keine Ahnung, warum dieses Kofferradio aus den 
60ern überhaupt einen Mikrofoneingang eingebaut hatte!

von Rigi Taler (Gast)


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