Vorweg: Ich bin kein "studierter" Elektroniker, sondern ein Autodidakt. Ich habe hier Filter bei denen lediglich die Mittenfrequenz bekannt ist. Wie kann ich nun feststellen welche Ein- bzw. Ausgangsimpedanz das Filter hat? Als Messgeräte habe ich Wobbler, Oszi, Spektrumanalyzer. LG Günter
Tastkopf vorhanden? Reicht das Oszi von der Bandbreite her bis zur Mittenfrequenz der Filter? Falls ja: 1. Oszi möglichst hochohmig an Filterausgang hängen, am besten mit Tastkopf 2. Generator an Eingang 3. Leerlaufspannung am Ausgang messen 4. Passenden Widerstand finden, der an Ausgang (gegen Masse) geschaltet die gemessene Spannung am Oszi auf 50% des Leerlaufwertes bringt 5. Generatorimpedanz auf den ermittelten Wert verändern durch Reihen-/Parallelschaltung von Widerständen 6. zurück zu 3., ein paar Mal wiederholen bis Widerstand aus aktueller Messung = Widerstand aus vorheriger Messung Fertig.
Manchmal kannst Du das auch an Hand der Anschlussstecker sehen. Bestimmte Stecker gibts nur für bestimmte Impedanzen. Wenn Du also zum Beispiel F-Stecker dran hast, dann muss es 75 Ohm sein. Bei SMA 50 Ohm, etc. (zumindest ist mir bei denen noch nie was anderes untergekommen.
Ein langes Kabel zwischen Wobbler und Messobjekt entlarvt jede Fehlanpassung. Je welliger der Frequenzgang desto fehlangepasster. Lang heißt allerdings mehrere Wellenlängen, das wird im Langwellenband etwas schwierig.
Nur wenn die Eingangs und Ausgangsimpedanz des Filters richtig abgeschlossen sind ist die Welligkeit des Filters im Durchlassbereich minimal. Die Methode von Bernhard führt also nicht unbedingt zum Ziel.
Danke, setzt das jedoch nicht einen Impedanzgleichheit des Einganges und des Ausganges vorraus? Günter
Das Filter kann durchaus am Eingang und Ausgang verschiedene Impedanzen haben. Wichtig ist, das das Filter sowohl am Eingang , als auch am Ausgang mit der für die einwandfreie Arbeit notwendige Impedanz abgeschlossen ist. Das gilt insbesonders für passive Filter. Z.B. Quarzfilter haben z.B. oft eine Ein und Ausgangsimpedanz von ca 330 Ohm, oder sogar höher. Wenn man die jetzt direkt mit 50 Ohm betreibt, tritt zwar auch eine halbe Spannung am Ausgang auf wie Bernhard berichtet, jedoch ist die Durchlasskurve sehr wellig. Die Durchlasskurve wird erst flach und fast ohne Welligkeit, wenn die 50 Ohm vorher auf die Impedanz des Quarzfilters transformiert wurde. Ralph Berres
Der Teil (Welligkeit) ist mir klar, kann auch Messtechnisch nachvollzogen werden. Wie ich Eingangs geschreiben habe, habe ich hier einige Filter von denen Ich nur die Mittenfrequenz weis. Ich suche nun nach einer Methode wie ich auf die Ein und Ausgangsimpedanzen kommen. Mit der Methode von Bernhard, meine ich, muß die Eingangs und Ausgangsimpedanz gleich sein. Günter
Ich würde das Teil an einen Wobbler hängen, in Serie zum Eingang ein Poti von 500 Ohm hängen und parallel zum Ausgang auch ein Poti von 500 Ohm hängen. Man muss dann am Ausgang hochohmig messen. oder Am Ausgang auch Poti in Reihe schalten, mit 50 Ohm Messkopf. Mit den beiden Potis würde ich versuchen eine minimale Welligkeit einzustellen ( ungeachtet der Dämpfung, die kommt von der Spannungsteilung ). Wenn ich die Werte der Potis gefunden habe, kann man leicht die richtige Impedanz des Filters ausrechnen. Am Eingang ist sie dann der Wert des Potis + die Quellimpedanz des Generators , am Ausgang ist bei hochohmiger Abnahme ( mit 10:1 Tastkopf ) das Poti die richtige Impedanz oder bei Messung mit einen 50Ohm Tastkopf wie am Eingang verfahren. Wenn man die ( optimalen ) Impedanzen weis, kann man ein Transformationsnetzwerk am Ein und Ausgang aufbauen. Ralph Berres
>Nur wenn die Eingangs und Ausgangsimpedanz des Filters richtig >abgeschlossen sind ist die Welligkeit des Filters im Durchlassbereich >minimal. >Die Methode von Bernhard führt also nicht unbedingt zum Ziel. Deshalb habe ich Punkt 5 und die mehrfache Anwendung des Vorganges in meinem Rezept, so dass man am Ende auch die richtige Generatorimpedanz angeschlossen hat.
Bernhard schrieb: > Deshalb habe ich Punkt 5 und die mehrfache Anwendung des Vorganges in > > meinem Rezept, so dass man am Ende auch die richtige Generatorimpedanz > > angeschlossen hat. Sorry das hatte ich übersehen. Ralph Berres
Bei Filtern aus mehreren Resonatoren wirkt sich eine Fehlanpassung folgendermaßen aus: falsche Ohmsche Komponente führt zu größerer Welligkeit, eventuell auch zu starken Abweichungen der Durchlasskurve am Rande zum Sperrbereich. falsche Blindkomponente (kapazitiv oder induktiv) führt zu "schiefer" Durchlasskurve, d.h. auf dem Wobblerbild nach links oder rechts ansteigender Durchlassbereich. Gerade bei hochohmigem Abschluss (Filter zum Beispiel am Kollektor/Drain einer Mischstufe) muss meist mit einem (ZF-) Resonanzkreis abgeschlossen sein, der sowohl die notwendige Induktivität oder Kapazität erzeugt als auch einige kOhm Lastwiderstand will. Bei unbekanntem Filter, am Messplatz: verstellbare LC-Schwingkreise an beiden Enden, damit auf waagerechte Durchlasskurve abgleichen. Parallel zu beiden Enden verstellbare Widerstände, mit denen auf optimal gerade Durchlasskurve einstellen.
Man kann die Impedanz auch im Zeitbereich messen, Impulsreflektometrie heißt das, oder "time domain reflection" TDR: http://www.dl7maj.de/tdr.pdf Dazu braucht man auch wieder ein längeres Koaxkabel und einen schnellen Rechteckgenerator Das ist allerdings eine Breitbandmessung, die an Filtern nicht funktioniert.
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