Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Maximale Verlustleistung an Widerständen ?


von Marc (Gast)


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Hallo Community

Ich bin gerade an meiner ersten Platine und es ist auch schon gleich ein 
Problem aufgetreten.

Ich habe auf der geplante Platine 2 Mosfets und zwei Darlington die 
Mosfets schalten je 10 A und die Darlingtons 3,5 Peak und dann 1 A hold 
für Einspritzventile.

Das heißt im allerschlechtesten Fall fließt über die Masseleitung 27 A.
Geschaltet werden die Sachen mit einer Frequenz von 250 Hz bei Ein/Aus 
Zeit von maximal 25 % .

Jetzt könnte ich natürlich die Leiterbahndicken nehmen die es so zu 
finden gibt.  30° maximale Erwärmung bei 35µm ergibt leiterbahnbreite 
von....

Gibt es irgendeine Faustformel, die berücksichtigt, dass ja nicht die 
ganze Zeit die 27 A fließen ?

Ein ähnliches Problem gibts bei dem Vorwiderstand am Gate des Mosfets. 
Sehr kurzen aber hoher Strom ergibt, dass eigentlich kein SMD Bauform 
1206 oder kleiner verbaut werden kann, wegen der Verlustleistung. Aber 
der Strom ist ja auch hier nur sehr kurz.

Wie kann ich das mit einberechnen  ?

mfg Marc

von David .. (volatile)


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Vielleicht hilft es dir, den durchschnittlichen Strom auszurechnen? Eben 
ueber eine Minute etc... Ausserdem kann man problemlos mit 70um Kupfer 
fertigen lassen, auch wesentlich mehr ist teurer moeglich.
Die Widerstaende sollten im Datenblatt angegeben haben, welchen 
Pulsstrom sie ueber welche Zeit mit wieviel Abkuehlzeit danach 
verkraften.
Auch: Bis du sicher, dass deine Mosfetansteuerung toll ist und du keine 
richtigen Treiber nehmen solltest?

von Marc (Gast)


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Für die Mosfets benutze ich natürlich einen Treiber. Aber trotzdem muss 
ja ein Gatewiderstand da sein. Bezüglich der Leiterbahndicken kann man 
hier also mit einem Durchschnittswert für den Strom rechnen ?

Klar kann man auch 70µm fertigen lassen es geht mir hier primär um die 
Rechnung.

mfg Marc

von Peter II (Gast)


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Marc schrieb:
> Aber trotzdem muss ja ein Gatewiderstand da sein.
warum?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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250Hz ist deutlich schneller, als die thermische Zeitkonstante der 
Leiterbahnen, in sofern kannst du durchaus mit dem Effektivwert vom 
Strom rechnen. Aber verwende dennoch etwas Sicherheitsaufschlag, denn 
bei hohen Stromdichten verteilt sich der Strom nicht ganz gleichmäßig. 
Runde beim layout dazu die Ecken gut ab.

von Marc (Gast)


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Na um den Strom zu regeln mit dem das Gate aufgeladen wird.
Siehe http://www.mikrocontroller.net/articles/Treiber bei Low Side 
Treiber

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerde mit dem Effektivwert der Leistung rechnen. Also 1/T *integral 
R* I^2 dt

von Jobst M. (jobstens-de)


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Bei 30°C Erwärmung kannst Du über eine 7mm breite 35µm Leiterbahn 30A 
Dauerstrom schicken.

Du kannst die entsprechenden Leiterbahnen auch schmaler machen und 
verzinnen.

Wenn der durchschnittliche Strom in 1/10s den Nennwert nicht 
überschreitet, würde ich mir bei Widerständen und Leiterbahnen keine 
Sorgen machen.


Gruß

Jobst

von Anja (Gast)


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Marc schrieb:
> Wie kann ich das mit einberechnen  ?

Jeder FET hat im Datenblatt den Total Gate Charge angegeben. Mit der 
Schaltfrequenz kommst du auf den entsprechenden Strom bzw. 
Verlustleistung.

Marc schrieb:
> einer Frequenz von 250 Hz bei Ein/Aus
250 Hz = 30000 U/min beim Viertakter?

> Zeit von maximal 25 % .
Wie Hacky schon gesagt hat. Die Leistung ist dann ein viertel.
Der Effektive Strom also die Hälfte von 27A.

Gruß Anja

von Jobst M. (jobstens-de)


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Anja schrieb:
>> Zeit von maximal 25 % .
> Wie Hacky schon gesagt hat. Die Leistung ist dann ein viertel.
> Der Effektive Strom also die Hälfte von 27A.

Bei einer ED von 25% ist der Strom aber auch nur 1/4.


Gruß

Jobst

von Peter R. (gelb)


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Jobst M. schrieb:
> Bei einer ED von 25% ist der Strom aber auch nur 1/4.

Nicht den Mittelwert verwenden, sondern den Effektivwert, da es hier um 
die ohmschen Verluste geht.

SQRT(27A*27A*0,25) = 13,5A

Grüße, Peter

von Michael (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Du kannst die entsprechenden Leiterbahnen auch schmaler machen und
> verzinnen.

Auf Grund der geringen Leitfähigkeit von Lötzinn ist das aber relativ 
ineffektiv. Für eine Halbierung der Leiterbahnbreite muß man eine fast 
0.4 mm dicke Zinnschicht auftragen.

von Falk B. (falk)


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Jaja, das lieber Verzinnen. Siehe Leiterbahnbreite.

von Marc (Gast)


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Anja schrieb:
> Marc schrieb:
Danke für die vielen Antworten

So teuer sind so ein paar Widerstände und Ics nicht ich denke ich werde 
es einfach mal mit ein paar Angsttoleranzen ausprobieren ;)



>> Wie kann ich das mit einberechnen  ?
>
> Jeder FET hat im Datenblatt den Total Gate Charge angegeben. Mit der
> Schaltfrequenz kommst du auf den entsprechenden Strom bzw.
> Verlustleistung.
>
Net ganz richtig mit der Zeit in der du dein Gate laden möchtest hängt 
der Strom zusammen.

> Marc schrieb:
>> einer Frequenz von 250 Hz bei Ein/Aus
> 250 Hz = 30000 U/min beim Viertakter?
>
Bei nem Viertakter ohne Nockenwellensensor ist es 15000 1/min. Wasted 
Spark wird bei mir aber durch nen Unterprogramm vermieden werden


mfg Marc

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