Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter konzeptionelle Fragen


von Chris T. (chris0086)


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Hallo liebe Forengemeinde.
ich arbeite in der Photovoltaikbranche.
Ich wollte euch einmal fragen ob es möglich und sinnvoll(in Bezug auf 
Kosten) ist, einen modularen Wechselrichter zu bauen. Also man hat ein 
Grundmodul mit 300W und steckt bei mehr benötigter Leistung einfach ein 
Zusatzmodul dran, wie bei manchen Installationsdimmern wo man die 
Leistung mit zusätzlichen Modulen aufstocken kann.
Ist das möglich oder wäre in dem Zusatzmodul technisch bedingt auch ein 
komplette Wechselrichter nötig? Ich kennen den genauen inneren Aufbau 
nicht, also weis ich nicht ob man den Lastteil einfach trennen kann.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ich will das natürlich nicht 
selber bauen.
Sonnige Grüße
Christian

: Verschoben durch Admin
von Günter (Gast)


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Christian Hohmann schrieb:
> Ich wollte euch einmal fragen ob es möglich und sinnvoll(in Bezug auf
> Kosten) ist, einen modularen Wechselrichter zu bauen.

Hallo,

diese Frage muss man mit einem ganz klaren NEIN beantworten. Einen 
wirklich sauberen Wechselrichter zu bauen ist eine Wissenschaft für 
sich.

Christian Hohmann schrieb:
> Also man hat ein
> Grundmodul mit 300W und steckt bei mehr benötigter Leistung einfach ein
> Zusatzmodul dran, wie bei manchen Installationsdimmern wo man die
> Leistung mit zusätzlichen Modulen aufstocken kann.

Ein Zusatzmodul ist fast so komplex, wie das Hauptmodul. Informiere dich 
mal was für Arten von Gleichrichtern es gibt. So wie ich das verstehe 
willst du ein Hauptmodul haben und dann mehrere modulare Leistungsteile?

von Düsendieb (Gast)


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Günter schrieb:
> diese Frage muss man mit einem ganz klaren NEIN beantworten. Einen
> wirklich sauberen Wechselrichter zu bauen ist eine Wissenschaft für
> sich.

Ja und? am Ende wird da auch nur mit lauwarmen Wasser gekocht.

Es gibt schon Wechselrichter für einzelne Strings mit 450W. Da kriegt 
halt jeder String einen eigenen Wechselrichter.

Axel

von Chris T. (chris0086)


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Hallo Günter danke für die Antwort, das wäre ja dann die Frage wie 
komplex es gebaut wird. ob man eben einfach den LAstteil modularisieren 
kann.
>So wie ich das verstehe willst du ein Hauptmodul haben und dann mehrere modulare 
>Leistungsteile?
Ja so hatte ich mir das vorestellt. Wäre schön wenn es prinzipiell ginge 
(Voraussetzung die Module sind wesentlich günstiger als das Hauptmodul).

von Chris T. (chris0086)


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@Axel:
Es soll bei steigenden Energiebedarf nicht ein komplett neuer 
Wechselrichter installiert werden. Da der alte dann quasi dann umsonst 
gekauft wäre, deswegen modular, anstecken - fertig. Das dann die 
Batterie schneller leer ist, ist ne andere Geschichte, darum geht es 
jetzt nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Halte ich allein wirtschaftlich für Blödsinn.
Ein Wechselrichter für die doppelte Leistung kostet deutlich weniger als 
das doppelte.
Ein Wechelrichter für größere Leistung hat in der Regel einen besseren 
Wirkungsgrad als ein Kleiner.
Was willst zu bei den Zusatzmodulen konkret einsparen? Regelung? Der µC 
kostet nichts, was kostet sind die Leistungsbauteile, Gehäuse, Schutz 
und die brauchst du doppelt. Und Regeln wirst du trotzdem müssen.

Der einzige Vorteil aus dem Konzept wäre die Möglichkeit bei Teillast 
nur einen kleineren Wechselrichter mit dann besserem Wirkungsgrad zu 
haben.
Aber die Nachteile fressen den Vorteil wieder auf.

Deswegen gibt es ja in der Regel in der Industrie Familien von Geräten. 
Geräte die im Konzept und Bedienung (fast) identisch sind und sich nur 
in einem Parameter (Leistung) unterscheiden.

My two Cent

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Hohmann schrieb:
> Es soll bei steigenden Energiebedarf nicht ein komplett neuer
> Wechselrichter installiert werden.

Was willst du jetzt eigentlich.
Insellösungen mit Batteriepufferungen oder netzsynchron einspeisen?
Es hinderst dich keiner einen 2. Wechselrichter neben den Ersten zu 
setzen wenn der Eine nicht mehr reicht (zumindest wenn die Dinger sich 
an ein Netz synchronisieren können).

von Chris T. (chris0086)


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Es ist ganz einfach, auch Verkaufsargument:
Das ganze System soll möglihst günstig sein. Das heißt man kann mit 
einem kleinen System von 300W anfangen und wenn man dann später wieder 
Geld hat und mehr Leistung benötigt, steckt man ein Modul an und hat 
statt 300W dann 600W. Das Zusatzmodul sollte dann nichtmehr kosten als 
3/4 des Grundgerätes.
Sagen wir das Grundgerät kosten 300€ und das Zusatzmodul kosten dann 
200€. Dann wären wir bei 500€.
Wenn er erst den kleinen kauft für 300€, denn er hat einfach nicht mehr 
Geld und dann den größeren für 520€ wären wir dann bei 820€.
Also wäre es schon nicht schlecht und ein Verkaufsargument.

Edit: es sind Inselanlagen.

Grüße Christian

von Ben _. (burning_silicon)


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> ich arbeite in der Photovoltaikbranche.
Dann müßtest Du das doch eigentlich am besten wissen.

Btw. Eure ganzen "Verkaufsargumente" die ein anderer wohl eher als 
Bauernfallen bezeichnen würde saugt ihr euch doch sonst auch in freien 
Stücken aus dem Hintern. Und wenns nur hässlich lachende Öl-Texaner 
sind, die inzwischen auf dem Trockenen sitzen und sich nun staatlich 
subventioniert ein zweites mal den Arsch vergolden wollen.

Ich überlege inzwischen die Solarmodule selbst zu bauen weil Deine 
Branche nicht in der Lage bzw. nicht willens ist die Teile zu 
brauchbaren Preisen abzugeben. Klar, kann man ja verstehen wenn sich 
erstmal jeder die eigenen Taschen füllen will - und das möglichst dich. 
Und dem Häuslebauer ist egal ob der Feuerwehrschreck auf dem Dach 3.000 
oder 15.000 Euro kostet... Zahlt man halt ein Jahr länger dran aber mehr 
nicht. Da wird sogar Fukushima zum willkommenen "Verkaufsargument" um 
denen die horrenden Preise aus den Rippen zu leiern... Sorry aber da 
stehen jedem der so eine Anlage einfach aus Spaß und große Gewinnabsicht 
betreiben will die Haare zu Berge. Der hat schlicht keine Chance sowas 
zu bekommen weil's niemand bezahlen kann. Das ärgert mich.

Mein Solarwechselrichter-Eigenbau ist auch schon sehr weit 
fortgeschritten und wenn der fertig ist überleg ich die Pläne dafür 
einfach mal ins Netz zu stellen. Vielleicht zeichne ich sogar noch eine 
Platine dafür, damit jeder der einen Lötkolben gerade halten kann das 
Ding nachbauen kann und keinen kauft.

Soviel mal zum Thema Solarbranche. Habe fertig.

Ach ja... wenn's Inselanlagen sind wirds doch noch einfacher. Man 
verwende einfach 12V-Geräte wo es geht (Beleuchtung z.B.) und für die 
meisten anderen Geräte reicht dank heute üblicher aktiver 
PFC-Schaltungen jeder einfache Rechteck- oder 
Modified-Sinus-Wechselrichter aus. Wenn da einer für ein paar hundert 
Watt 100 Euro kostet stell ich bei Bedarf einfach einen zweiten daneben 
und fertig.

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Hohmann schrieb:
> Es ist ganz einfach, auch Verkaufsargument:

Verkaufsargumente? Ich bin raus!

von Chris T. (chris0086)


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Also 230€ für ein 180Watt Modul ist jetzt nicht zuviel wie ich finde.
Aber viel Spaß beim Selberbauen...
Da werden bestimmt viele mitmachen, da sie ja alle Zeit der Welt haben 
den Lötkolben rauszuholen und ihr wenige Freizeit damit verbringen. Es 
soll ja noch Leute geben die einer geregelten Arbeit nachgehen...

Ich weis zwar wie man Solarzellen baut, aber ich kenne das Innenleben 
eines Otto-Normal Wechselrichters eben nicht sogut wie ein 
Elektrotechniker, wie sie ja viele hier im Forum hier sind.

Aber das war nicht Inhalt der Threat...
12V Verbraucher scheiden aus, da dort nicht verfügbar.

>Verkaufsargumente? Ich bin raus!

Ich etwickeln hier alle nur Sachen zum Spaß oder womit verdient ihr euer 
Geld? Wenn man in einer Firma der Elektronikbranche arbeitet verdient 
die damit auch Geld wenn sie besser ist als die Konkurrenz.

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Hohmann schrieb:
> Wenn man in einer Firma der Elektronikbranche arbeitet verdient
> die damit auch Geld wenn sie besser ist als die Konkurrenz.

Eher: Die kriegen den Auftrag deren Sales und Marketing dem Kunden mehr 
vorlügt, und die Entwicklungsabteilungen / Berater müssen das dann 
wieder geradebiegen.
Marketing und Wahrheit liegen in verschiedenen Universen.

von Düsendieb (Gast)


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Christian Hohmann schrieb:
> Ich weis zwar wie man Solarzellen baut..


baut oder verbaut?


Ben _ schrieb:
> Mein Solarwechselrichter-Eigenbau ist auch schon sehr weit
> fortgeschritten

Hallo Ben, wie weit bist Du mit der Netzüberwachung ENS?

von Ben _. (burning_silicon)


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ENS kommt ganz am Schluß, Das Ding muß laufen damit ich das testen kann.

von Chris T. (chris0086)


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baut

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