Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Phasenverschiebung zweier gleichgerichteter Sinusfunktionen


von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Ich habe zwei gleichgerichtete Sinusfunktionen vorliegen, deren 
Amplitude sich unabhängig voneinander ändern kann. Diese taste ich ab 
mit f_sample=64*f_sinus. Nun würde ich gerne die Phasenverschiebung 
zwischen den beiden Funktionen bestimmen.

Nulldruchgang gibt es ja nicht, da gleichgerichtet.

Hat jmd. hier eine Idee?

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Es gibt nach der Gleichrichtung Maxima und Minima (Nullstellen), die 
kann man erkennen und deren Phase vergleichen.

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Ja daran dachte ich auch. Werd das wohl machen, falls mir nix anderes 
einfällt.

Was ich noch vergas:
Das ganze wird mit einem MC realisiert. Also Komparator etc. wäre auch 
möglich. Allerdings schwer, da sich die Amplituden beider Signale wie 
gesagt unabhängig voneinander ändern können.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Es gibt nach der Gleichrichtung Maxima und Minima (Nullstellen), die
> kann man erkennen und deren Phase vergleichen.

Zumindest die Maxima sind wegen der geringen Steigung des Signals zur 
Bestimmung der Phasenverschiebung denkbar ungeeignet.
Man könnte aus Abtastpunkten unmittelbar vor und nach der Nullstelle auf 
den exakten Zeitpunkt des Nulldurchgangs interpolieren. Wenn man dabei 
nicht zu hohe Genauigkeitsansprüche hat, reicht es den Sinus dort als 
linear fallend/steigend zu betrachten. Sonst muß man genauer mit der 
Amplitude rechnen.

von Andi (chefdesigner)


Lesenswert?

>gleichgerichtete Sinusfunktionen
du meinst die Halbbögen nach einer Diode?

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Andreas Fischer schrieb:
> du meinst die Halbbögen nach einer Diode?

jop

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

B to the at schrieb:
> Ich habe zwei gleichgerichtete Sinusfunktionen vorliegen, ...
> Nun würde ich gerne die Phasenverschiebung zwischen den
> beiden Funktionen bestimmen.

Einfacher wäre IMHO die Signale nicht erst gleichzurichten, sondern sie 
in Rechtecke umzuwandeln und auf einen Synchrongleichrichter zu 
schicken, der dir direkt die Phaseninformation liefert.

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Das geht leider nicht, da ich an das Potential nicht dran komme.
die Masser für den gleichgerichteten Sinus ist gleichzeitig meine Masse 
für den Controller. Ne galvanische Trennung scheidet aus kostengründen 
aus.
Das wäre mir dann zu teuer

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Du kannst auch differenzieren (Hochpass, C-R) und dann den positiven 
Nulldurchgang auswerten.

Gruß Dietrich

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Du kannst auch differenzieren (Hochpass, C-R) und dann den positiven
>
> Nulldurchgang auswerten.
>
>
>
> Gruß Dietrich

Das ist interessant kannst du das vlt nochmal näher erläutern. ich 
verstehe nicht ganz was du meinst.
Den gleichgerichteten Sinus differenzieren? dann erhalte ich doch nur 
einen gleichgerichteten cosinus oder?

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

hab jetzt nochmal drüber nachgedacht, aber ich weis nicht, wie mir der 
differenzierer helfen sollte

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

B to the at schrieb:
> Den gleichgerichteten Sinus differenzieren? dann erhalte ich doch nur
> einen gleichgerichteten cosinus oder?

Mal dir mal das Signal nach dem Gleichrichten eines Sinus auf (Betrag 
von Sinus) und überlege dir was da rauskommt, wenn du das (grafisch) 
ableitest.
Wenn da ein Betrag vom cosinus rauskommt, dann schlage ich dich für die 
Fields Medallie vor.

Dir sollte aber klar sein, daß du nach der Gleichrichtung nur 
Phasenverschiebungen zwischen 0-Pi und nicht mehr 0-2Pi (bezogen auf die 
Periodendauer der ursprünglichen Sinussignale) erkennen kannst.

von Andi (chefdesigner)


Lesenswert?

> Den gleichgerichteten Sinus differenzieren?
> dann erhalte ich doch nur einen gleichgerichteten cosinus
Nein! Do bekommst bei 1 abfallende inverse Bögen, die im Nulldruchgang 
kurz flach sind, um dann ins Negative zu fallen, sowie einen unendlichen 
Sprung. Diese Umkehrpunkte sollst Du als Anhaltspunkt nehmen. Nur dort 
ist das Differenzial kurz stark positiv um dann zum Maxixmum des Sinus 
abzuklingen.

Analaogtechnisch muss ein OP als Entkopplung dran, den man als 
Differenzierer schaltet und ein Schmitttrigger als 
Schwellenwertschalter, mit ausreichend hohem Level. Der detektiert dann 
die Spitzen.

dir ist aber hoffentlich klar, dass Du den 0 Grad von 180 Grad nicht 
unterscheiden kannst.

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Andreas Fischer schrieb:
> Analaogtechnisch muss ein OP als Entkopplung dran, den man als
>
> Differenzierer schaltet und ein Schmitttrigger als
>
> Schwellenwertschalter, mit ausreichend hohem Level. Der detektiert dann
>
> die Spitzen.
>
>
>
> dir ist aber hoffentlich klar, dass Du den 0 Grad von 180 Grad nicht
>
> unterscheiden kannst.

ah jetz verstehe ich ok. bin halt n kompletter Noob auf dem Gebiet :-D.
das mit dem op klingt gut. Der lm358 wär da ja prädestiniert, da Offset 
etc keine große rolle spielt.
und als Schwellwertschalter könnte ich einen Interrupt nutzen oder?

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Andreas Fischer schrieb:
> dir ist aber hoffentlich klar, dass Du den 0 Grad von 180 Grad nicht
>
> unterscheiden kannst.Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen |

Ja das is mir klar spielt aber ne untergeordnete rolle, da sich die 
phasen systembedingt nur ca 20 grad verschieben könne.

Danke nochmals

von Dietrich L. (dietrichl)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab das mal mit LTspice simuliert, um ein Gefühl für das Verhalten 
zu bekommen: siehe Anhang

Gruß Dietrich

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Nimm ein Bandpassfilter. Damit bekommst du wieder einen Sinus heraus.

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

ja ok soweit hab ich das verstanden.
aber wenn ich einen schwellwertschalter dahinter nehme kommt der impuls 
zu unterschiedlichen zeiten abhängig davon, wie hoch die amplitude des 
gleichgerichteten sinus ist. je größer diese ist, desto schneller kommt 
der schwellwertschalter über seinen schwellwert.
oder irre ich da?

von Dietrich L. (dietrichl)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Helmut S. schrieb:
> Nimm ein Bandpassfilter. Damit bekommst du wieder einen Sinus heraus.

Aber er will doch die (ehemaligen) Nulldurchgänge, und die erzeugen beim 
Hochpass eine schöne steilere Flanke, lässt sich also viel genauer 
auswerten.

B to the at schrieb:
> aber wenn ich einen schwellwertschalter dahinter nehme kommt der impuls
> zu unterschiedlichen zeiten abhängig davon, wie hoch die amplitude des
> gleichgerichteten sinus ist. je größer diese ist, desto schneller kommt
> der schwellwertschalter über seinen schwellwert.
> oder irre ich da?

Nach dem Hochpass hast Du eine Wechselspannung. Die Schwelle muss dann 
genau bei 0 liegen, dann ist sie unabhängig von der Amplitude. Für die 
Realisierung: Du kannst das Signal nach Bedarf ja noch auf eine 
künstlichen GND von z.B. 2,5V verschieben.

Ich hab noch einen (besseren) Screenshot gemacht - die PDFs waren ja 
kaum zu erkennen...

Gruß Dietrich

von B to the at (Gast)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> Nimm ein Bandpassfilter. Damit bekommst du wieder einen Sinus heraus.
>
> Aber er will doch die (ehemaligen) Nulldurchgänge, und die erzeugen beim
> Hochpass eine schöne steilere Flanke, lässt sich also viel genauer
> auswerten.
>
> B to the at schrieb:
>> aber wenn ich einen schwellwertschalter dahinter nehme kommt der impuls
>> zu unterschiedlichen zeiten abhängig davon, wie hoch die amplitude des
>> gleichgerichteten sinus ist. je größer diese ist, desto schneller kommt
>> der schwellwertschalter über seinen schwellwert.
>> oder irre ich da?
>
> Nach dem Hochpass hast Du eine Wechselspannung. Die Schwelle muss dann
> genau bei 0 liegen, dann ist sie unabhängig von der Amplitude. Für die
> Realisierung: Du kannst das Signal nach Bedarf ja noch auf eine
> künstlichen GND von z.B. 2,5V verschieben.
>
> Ich hab noch einen (besseren) Screenshot gemacht - die PDFs waren ja
> kaum zu erkennen...
>
> Gruß Dietrich

Ah danke Dietrich und so bekomme ich dann die Nulldurchgänge zurück. 
toll :D.
Werd mich vlt nochmal melden wenn ich ein Ergebnis habe.
Gruß

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.