Forum: HF, Funk und Felder Projektarbeit: Suche geeignetes WLAN-Modul


von Ben (Gast)


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Hallo zusammen!

Derzeit beschäftige ich mich mit einem Projekt zum Thema 
"WLAN-Kurzstreckenverbindung bzw. WLAN-Bridge". Im Grunde geht es darum, 
zwei existierende lokale Netze (LAN) über eine kurze WLAN-Bridge 
miteinander zu verbinden.
Hierzu bin ich auf der Suche nach einem geeigneten WLAN-Modul, was 
möglichst unabhängig von anderen Systemen arbeiten soll (z.B embedded) 
und eine Nettodatenübertragungsrate von 100 MBit/s erreichen soll (was 
mir allerdings derzeit mit der Vorgabe, dass nur eine Antenne vorhanden 
ist, noch etwas unrealistisch erscheint).
Damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde meine Arbeit hier auf das 
Forum abwälzen wollen, berichte ich mal, was ich schon (aus den 
verschiedensten Gründen) AUSSCHLIESSEN kann:

- DIREKTBEZUG über Broadcom, Ralink, Atheros, Marvell (zu geringe 
Stückzahlen oder arbeiten nur mit namhaften Firmen zusammen)

- Texas Instruments (z.B. WL1271-TiWi, nichts geeignetes gefunden)

- PremiumWave EN von lantronix (ungeeignet, zu langsam und im 
Bridge-Mode limitiert auf ein Ethernetgerät pro Modul)

- WLM400/WLM402 von Lairdtechnologies (zu langsam, Lairdtechnologies 
aber grundsätzlich möglich, habe aber auch nichts geeignetes gefunden)

- WLNG-ET-DP101 von Quatech (zu langsam, so etwas in der Richtung wäre 
aber gut)


Also wenn es von den letzten drei Herstellern (Lantronix, Laird 
Technologies, Quatech) etwas geeignetes gibt, wäre das natürlich auch in 
Ordnung, habe aber nichts gefunden.
Ansonsten geht natürlich auch jeder andere Hersteller, wichtig wäre nur:
- es gibt für die entspr. Module Evaluation-Boards
- beherrscht einen Bridge-Mode, worüber sich dann auch komplette LANs 
verbinden lassen.
- automatisierter Verbindungsaufbau ist vorgesehen, das Modul sollte 
also eine solche Funktionalität günstigstenfalls ab Werk haben
- die Sendeleistung soll (nach unten) regelbar sein


Falls es auf dieser Schiene (Modul, embedded) nichts Brauchbares gibt 
(habe schon vieles abgegrast und abgesteckt), wäre evtl. auch noch eine 
Lösung über ein Mini-PCI-Modul denkbar. Was wäre für Mini-PCI zusätzlich 
notwendig, benötige ich da einen vollständigen Computer im Sinne eines 
PCs für oder gibt es da auch Boards, die dieses Modul dann "treiben und 
betreiben" können?!


Ich weiß, viel Information auf einmal, bin euch aber sehr dankbar, wenn 
ihr es bis hierhin geschafft habt und vielleicht sogar noch einen guten 
Tipp für mich habt. (ich weiß so langsam nämlich nicht mehr, wo ich noch 
suchen soll).

Vielen Dank und Grüße
Ben

von LarsK (Gast)


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Hallo,

vielleicht solltest Du ein paar Informationen zu deinem Projekt bekannt 
geben.
Im Moment ist mir nicht ganz klar, wieso es Module sein sollen.
Ansonsten würde ich in sagen gehe in den Laden und kaufe Dir 2 WLAN 
Router die den Bridgebetrieb können.


Gruß

Lars

von tom (Gast)


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vielleicht ist hier etwas brauchbares dabei:

Avisaro - WLAN Device Modul (W20511)
http://www.avisaro.com/tl/embedded_wlan_device.html

ConnectBlue - Wireless LAN SPI Module OWL221a
http://www.connectblue.com/products/wireless-lan-products/overview/

embedded wireless GmbH
http://www.embeddedwireless.de/index.php?/archives/4-Produkte.html

silex technology europe GmbH
http://www.silexeurope.com/de/home/produkte/wireless-module/uebersicht.html

tekmodul GmbH
http://www.tekmodul.de

von Ben (Gast)


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U.a. aus Platzgründen und Gründen der Implementierung in ein 
Gesamtsystem. Im Grunde soll also eine eigene Hardware speziell für die 
Anwendung geschaffen werden.

Nochmal zu den Anforderungen des Endprodukts:
* 100 MBit/s (nach Möglichkeit mit einer Antenne)
* (nach unten) regelbare Sendeleistung
* ad-hoc bzw. Bridge-Modus, d.h. es soll automatisiert eine Verbindung 
aufgebaut werden, sofern ein kompatibles "Gegenstück" in Reichweite 
(<1m) ist, damit die beiden LANs gekoppelt werden


Wichtig für die Entwicklung bzw. Anpassung des Moduls wäre außerdem ein 
geeignetes Evaluation-Board.

Rein von der technischen Sicht sind imho keine weiteren Informationen zu 
dem Projekt selbst von Bedeutung.

von Ben (Gast)


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tom schrieb:
> vielleicht ist hier etwas brauchbares dabei:
>
> Avisaro - WLAN Device Modul (W20511)
> http://www.avisaro.com/tl/embedded_wlan_device.html
>
> ConnectBlue - Wireless LAN SPI Module OWL221a
> http://www.connectblue.com/products/wireless-lan-p...
>
> embedded wireless GmbH
> http://www.embeddedwireless.de/index.php?/archives...
>
> silex technology europe GmbH
> http://www.silexeurope.com/de/home/produkte/wirele...
>
> tekmodul GmbH
> http://www.tekmodul.de

Vielen Dank.
Avisaro und Connectblue sind schon bekannt, den Rest check ich mal ab.

von tom (Gast)


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Ben schrieb:
> * 100 MBit/s (nach Möglichkeit mit einer Antenne)

das geht im single-stream modus nicht, mit 2 antennen und 40mhz 
kanalbreite könnte das gerade so funktionieren - wenn du der einzige auf 
den 40mhz bist.

du könntest auch darüber nachdenken einfach einen usb-wlan stick zu 
verwenden. billiger wird es nicht und platzsparend sind die auch.

von Ben (Gast)


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tom schrieb:
> Ben schrieb:
>> * 100 MBit/s (nach Möglichkeit mit einer Antenne)
>
> das geht im single-stream modus nicht, mit 2 antennen und 40mhz
> kanalbreite könnte das gerade so funktionieren - wenn du der einzige auf
> den 40mhz bist.
>
> du könntest auch darüber nachdenken einfach einen usb-wlan stick zu
> verwenden. billiger wird es nicht und platzsparend sind die auch.

Bzgl. Antennen und Übertragungsrate: Der Meinung bin ich auch. Wenn man 
also nicht davon abrückt, nur eine Antenne zu verwenden, müsste man in 
Kauf nehmen, dass die geforderten 100 MBit/s nicht (auf heutigen 
Standards aufsetzend) erreicht werden können. Muss ich klären...

Zum USB-Stick: Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber um den "ans 
Rennen" zu kriegen, brauch ich doch auf jeden Fall einen PC (oder 
Vergleichbares) mit OS, I/O (wovon die meisten wahrscheinlich nicht 
benötigt werden) usw.?! Allein lizenztechnisch könnte das möglicherweise 
sehr teuer werden..

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Ben schrieb:
> Zum USB-Stick: Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber um den "ans
> Rennen" zu kriegen, brauch ich doch auf jeden Fall einen PC (oder
> Vergleichbares) mit OS, I/O (wovon die meisten wahrscheinlich nicht
> benötigt werden) usw.?! Allein lizenztechnisch könnte das möglicherweise
> sehr teuer werden..

ICh schicke mal vorraus das ich mich mit LAN/WLAN im Sinne der 
Entwicklung eingebetteter Systeme noch nicht wirklich intensiv befasst 
habe (wenn man von ein paar rein privaten Spielereien mit einfachen 
WebServern im Pic18 absieht)
ICh kann also durchaus jetzt was wichtiges übersehen...

ABER:
Das man für einen USB Wlan Stick zwangsläufig einen PC Braucht würde ich 
jetzt so nicht sehen. Ein µC mit USB Host funktonalität sollte da schon 
ausreichen. NAtürlich müsste der dann schon etwas "Dampf" haben, 
besonders wenn man in die welt der hohen zweistelligen/Dreistelligen 
Datenraten vorstossen will. Da ist dann nichts mehr mit 8Bit und 40MHz 
max.

Die Enumerierung und Inbetriebnahme des Sticks würde ich auf jeden Fall 
als Problemlos ansehen. Was etwas interessanter wird ist die Afbereitung 
der Daten. Die müssen ja über die LAN Schnittstelle (Die ja auch 
entsprechend schnell sein muss...) abgerufen werden, entsprechend 
aufbereitet und wieder über die USB Schnittstelle im HS -Mode ausgegeben 
werden. Von der Auslastung abgesehen wird das ohne Betriebssystem 
vermutlich ein nettes Stückchen Entwicklungsarbeit.

Wobei, wo sowieso dann die Notwendigkeit von 32Bit besteht könnte man 
dann auch zu einem der LEitungsfähigeren PRozessoren greifen und direkt 
ein LINUX OS auf dem System laufen lassen. Mit Lizenzgebühren wäre da 
dann nicht das Problem. Ob sich das rechnet hngt dann von den Mehrkosten 
des für ein flüssiges Linux notwendiges µC System (z.B. auf basis ARM9) 
gegenüber der deutlich höheren Entwicklungszeit einer kpl. Eigenen 
Lösung oder den Lizenzgebühren für ein OS das mit weniger Ressourcen 
diese benötigte Arbeit verrichtet (Falls überhaupt existent) ab.

Aber das Problem würde bei Wlan "HF Modulen" doch auch bestehen. Oder 
hast du jetzt geziehlt Module gemeint die Analog zu vielen Bluetooth 
modulen die ganze Signaleaufbereitung selbst erledigen und nur noch die 
Konfigurationssignale bekommen. Also wo die Twistet Pair LAN Leitung bis 
auf das Modul durchgeht und du quasi nur noch DAs Modul mit dem µC 
Einschaltest und die ID vergibst? Der µC also nie mit dem LAN Signal in 
Berührung kommt? Das ist natürlich etwas anderes . (Gibt es soetwas?)

Gruß
Carsten

von HF-Werker (Gast)


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Selbst bei besten Bedingungen ist die oftmals genannte Rate auf der 
Luftschnittstelle ja gerade mal 2x54MBit/s brutto 
("Modulationsgeschwindigkeit"). Netto, d.h. nach dem Abzug des ganzen 
Funkhandlings, bleibt dir aber eher nur 40-60% hängen (ev. je nach 
Protokoll TCP/IP, UDP, FTP auch viel weniger). Je nach Umgebung ist das 
aber auch nicht sicher. Im städtischen Umfeld wirst du viele Störungen 
durch andere Funksysteme (WLAN, Bluetooth, ...)bekommen, die sich als 
schwankende Bandbreite und Latenz wahrnehmen lassen. Weiterhin ist die 
maximale Datenrate nur auf kurze Entfernung möglich. Wenn die Verbindung 
zu schlecht wird, wird die Modulationsrate vom Phy angepasst und deine 
Datenrate fällt weiter.

--> Nur auf kurze Distanz (10m) bei ungestörter Umgebung sind 
30-40Mbit/s sicher vorhanden.

Wenn das nicht reicht, musst du über andere Möglichkeiten nachdenken.

Gruss

P.S.: Wer Funk kennt, nimmt Kabel.

von Zonk-8000 (Gast)


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Von den 100MBit/s kannste dich gleich wieder verabschieden.

Mit nem normalen 1 Kanal 802.11n USB Dongle bekomme ich hier gerade mal 
so etwa 20MBit/s hin.  AN EINEM PC ohne embedded Kram.

von Ben (Gast)


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Hallo zusammen!

Zunächst Danke für die zahlreichen Tipps & Hinweise. :-)

Die Entfernung wird gering sein (derzeit gehe ich von Entfernungen unter 
1 m aus), d.h. die Störungen bzw. der Einfluss der Störungen auf die 
Nettoübertragungsrate ist derzeit nicht so stark gewichtet.
Von der Idee, das nur über eine(!) Antenne zu realisieren, werd ich mich 
verabschieden müssen, da gibt's nix zu deuteln.
Grundätzlich gilt: Je höher integriert das Modul ist, es also z.B. 
Prozessor, Ethernet- und WLAN-Schnittstelle vereint, umso besser wär es. 
Die notwendigen Modifizierungen sollten dann durch einen Microcontroller 
realisiert werden. Was dann alles angepasst werden muss, hängt dann 
natürlich immer vom Modul ab.

Gruß, Ben

P.S.: Eine leitungsgebundene Übertragung war anfangs auch angedacht, da 
gab es aber ein Problem wg. eines Patents. :-(

von Ben (Gast)


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Also es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein ARM9-Prozessor (oder 
Vergleichbares) auf einem geeigneten Board mit Mini-PCIe-Schnittstelle 
für das WLAN-Modul und einer on-board-Ethernetschnittstelle zum Einsatz 
kommt.

Wühle mich ja schon ein bisschen hier durch's Forum, aber wenn jemand 
noch nen guten Tipp für ein solches Board hat, würde ich mich freuen.

von Schwurbel (Gast)


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von Harald N. (harald_)


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Redpine Signal:
http://www.redpinesignals.com/Products/Modules/index.html
Habe ein Seminar genossen.
mfg
Harald

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