Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik passende RFID Tags


von Michael (Gast)


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Hallo,

ich möchte die TowiTek Universalantenne von Conrad kaufen:
http://www.conrad.de/ce/de/product/191553/TOWITEK-UNIVERSAL-RFID-ANTENNE-C-CONTROL

Passen da folgende Tags dazu?
http://www.conrad.de/ce/de/product/130245/TRANSPONDER-ANHAeNGER/2401011&ref=list

Ich würde sagen ja, denn im Datenblatt des Tags steht: EM4100
Die Universalantenne ist für EM410x kompatible ROM-Transponder geeignet.

Kann das jemand bestätigen?

Vielen Dank!
Michael

von Marcus (Gast)


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Michael schrieb:
> Ich würde sagen ja, denn im Datenblatt des Tags steht: EM4100
> Die Universalantenne ist für EM410x kompatible ROM-Transponder geeignet.

Ja sieht so aus.

(Nur denk dran, diese 125 MHz Dinger sind so sicher, wie die alten 
Buntbartschlüssel. Für sicherheitsbedürftige Anwendungen 
(Schlüsselersatz) nicht zu empfehlen.)

von Michael (Gast)


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Vielen Dank! Was rätst du mir dann als Schlüsselersatz?

Ich suche im Prinzip einen Reader mit ein paar Transpondern. Der Reader 
soll per UART angeschlossen werden (5V oder 3,3V) und nicht allzu groß 
und teuer sein.

von nummernschalter (Gast)


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von Michael (Gast)


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Der arbeitet doch auch mit Trägerfrequenz 125 kHz. Warum soll der 
sicherer sein, als der von Conrad?

Wir wäre ein kompaktes Modul lieber, Bausatz geht natürlich auch, wobei 
ich dann SMD bevorzugen würde.

von Jens (Gast)


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Marcus schrieb:
> (Nur denk dran, diese 125 MHz Dinger sind so sicher, wie die alten
> Buntbartschlüssel. Für sicherheitsbedürftige Anwendungen
> (Schlüsselersatz) nicht zu empfehlen.)

Kannst du das bitte etwas genauer erklären, warum du diese Meinung hast. 
Ich habe schon etliche dieser Conrad-Teile verbaut und bisher keine 
Probleme gehabt. Bloß weil die Frequenz niedriger ist und die Tags nur 
Read-Only sind, sind die doch nicht unsicherer als 13,56MHz. Und der 
Aufwand, einen Tag zu kopieren dürfte bei beiden Systemem gleich hoch 
sein. Das kann man mit dem normalen Schlüssel vergleichen, wenn ich 
einen fremden Schlüssel habe, habe ich auch die Möglichkeit ihn zu 
kopieren.

von Marcus (Gast)


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Problem an den 125 MHz-Systemen ist, dass die Verifizierung nur über die 
Transponder-ID geschieht. Möchte man so ein System überlisten, muss man 
also lediglich die Schlüssel-ID kennen. Diese ist auf den Transpondern 
unverschlüsselt gespeichert und kann von bösen Menschen bereits 
ausgelesen werden, wenn man sich ihnen lediglich nah genug nähert. 
(Bausätze, die das können gibt es schon für ~40 Euro.)

Die Frage ist jetzt natürlich was überhaupt gesichert werden soll. Bzw. 
ob man das Bedrohungszenario, dass sich ein Dieb/Nerd mit einem 
Transponderclone zutritt zur Wohnung verschaffen will, als 
wahrscheinlich ansieht oder nicht. (Ein standard Sicherheitsschloss ist 
ja für geübte "Lockpicker" auch keine Hürde.)
Denke das muss jeder für sich selbst beantworten, ein paar Firmen bieten 
solche Haustürschlösser auch auf 125 MHz basis an. (Zumindest, als ich 
das letzte mal geschaut habe, ist mittlerweile vielleicht schon 
überholt.)

Wirklich sicher kann man derzeit nur mit verschlüsselten Transpondern 
sein, welche eine anerkannte sichere Verschlüsselung benutzen. Bsp: AES.
Die Mifare DESfire kann das soweit ich weiß.
Bezugsquellen habe ich leider gerade keine auf Lager. Habe so ein 
Wohnungstürprojekt jedoch auch noch auf der TODO-Liste :)

Gruß Marcus

von Michael (Gast)


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Ist nicht für den Zugang, sondern nur, um eine Alarmanlage an oder 
abzuschalten. Um das Gebäude zu betreten, wird weiterhin der normale 
Schlüssel verwendet.

Nur zur Beruhigung: Die Alarmanlage ist rein freiwillig. Keine 
Versicherung oder Vermieter hat irgendwelche Ansprüche hieran. Es ist 
lediglich eine zusätzliche Sicherheit, die, wenn sie umgangen wird, den 
Zugang auch nicht weiter erleichtert, als bisher.

von Marcus (Gast)


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Jens schrieb:
> Kannst du das bitte etwas genauer erklären, warum du diese Meinung hast.
> Ich habe schon etliche dieser Conrad-Teile verbaut und bisher keine
> Probleme gehabt. Bloß weil die Frequenz niedriger ist und die Tags nur
> Read-Only sind, sind die doch nicht unsicherer als 13,56MHz. Und der
> Aufwand, einen Tag zu kopieren dürfte bei beiden Systemem gleich hoch
> sein. Das kann man mit dem normalen Schlüssel vergleichen, wenn ich
> einen fremden Schlüssel habe, habe ich auch die Möglichkeit ihn zu
> kopieren.

Ja, das stimmt, die Frequenz alleine sagt noch nichts aus, jedoch gibt 
es auf 13,56 MHz auch verschlüsselte Systeme, auf 125 MHz sind mir hier 
keine bekannt. War diesbezüglich etwas blöd formuliert von mir.

Unterschied zum "normalen" Schlüssel ist, dass das Kopieren hier nur 
möglich ist, wenn man physischen Zugang hat. Den read-only 
RFID-Schlüssel kann man aber unbemerkt aus einigen cm Entfernung 
kopieren.

Wie auch immer: Solange solche Systeme noch nicht massenweise verbreitet 
sind und man nicht gerade einen Technik-Nerd als Nachbarn hat, denke 
ich sind diese Systeme noch akzeptabel. Für den breiten Einsatz aber 
eher nicht zu empfehlen. (Interessant wäre hier vorallem was die 
Versicherung sagt, wenn keinerlei Einbruchsspuren gefunden werden 
können.)

PS: Abhilfe könnte auch schaffen, den RFID-Tag bei nichtgebrauch in 
einer handlichen MuMetall-Dose auslesegeschützt zu transportieren :)

von S.peak (Gast)


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Es liegt nicht an der Übertragungsfrequenz, ob ein Transpondersystem 
sicher ist oder nicht, sondern am eingesetzten Typ.
Deshalb beutze ich die 125kHz Transponder mit Passwortschutz.
Mein Leser und meine Tags haben je zwei Passwörter und erst wenn sich 
Leser und Tag einig sind wird die ID übertragen. Steht diese in der 
Liste der erlaubten IDs, öffnet die Tür. Ein Fremder mit einem 
baugleichen Lesegerät kann meine Tags nicht so einfach auslesen, da sie 
dem fremden Lesegerät nicht antworteten. Lediglich das direkte "Abhören" 
der Kommunikation funktioniert, um an die Daten zu kommen. Aber das 
würde mir auffallen, wenn jemand in der Nähe steht, um die Daten per 
Detektorspule zu loggen. Beim 125kHz 64Bit Read Only Transponder 
(EM4...) wird aber jedem Lesegerät geantwortet, also kann man die 5Byte 
"im Vorbeigehen" lesen.
Ein Tag selbst zu bauen ist mit wenigen Bauteilen möglich.
Egal ob 125kHz oder 13,56MHz.

Ein Beispiel habe ich hier abgelegt:

http://www.roboternetz.de/community/showthread.php/54319-RFID-über-AVR-emulieren

von Lattice User (Gast)


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Marcus schrieb:
> Unterschied zum "normalen" Schlüssel ist, dass das Kopieren hier nur
> möglich ist, wenn man physischen Zugang hat.

Guck mal hier:
http://fabbaloo.com/blog/2011/7/13/sneakey-captures-your-keys.html

von Jens (Gast)


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Danke für die Tipps. Das es so einfach ist, einen RFID-Tag nachzubauen, 
hätte ich nicht gedacht. Somit bleibt ja als einzige Sicherheit noch die 
"geheime" ID. Wie groß allerdings die reale Bedrohung ist, dass jemand 
den Aufwand betreibt, eine berechtigte ID auszuspähen anstatt einfach 
Tür oder Fenster aufzubrechen, muss ich mir mal überlegen.

von Marcus (Gast)


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@ Lattice User

Schönes Projekt, kannte ich noch nicht :)


S.peak schrieb:
> Deshalb beutze ich die 125kHz Transponder mit Passwortschutz.

Wenn ich dich richtig verstanden hab, sind sowohl Transponder wie auch 
Tag im Eigenbau entstanden oder?
Wäre schön, wenn es sowas günstig zu kaufen gäbe, genau sowas bräuchte 
ich auch. Einem möglichen Untermieter möchte ich nämlich keine 
selbstgemachte Platine als Haustürschlüssel anbieten, das sollte schon 
den richtigen Formfaktor haben :)

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