Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Pendeln ist Mord?


von $$$$ (Gast)


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Inspiriert durch den Thread "Wie nach der Arbeit abschalten?" wollte ich 
mal fragen, ob euch Pendeln eigentlich auch so fertig macht.

Bin die letzten 15 Jahre zu verschiedenen Arbeitsplätzen und Schulen 
gependelt, mindestens eine halbe Stunde Tür zu Tür, mindestens 1 
Zug/Bus/Strassenbahn. Dann hatte ich einige Wochen die Gelegenheit, in 
7-Minuten-Distanz mit dem Fahrrad zu arbeiten.

Und plötzlich fühlt man sich viel, viel besser! Am Abend hat man 
plötzlich noch ein Zeitfenster für Sport oder ein paar Einkäufe, ohne 
den halben Feierabend wegzugeben. Am Morgen kriegt man die früher stets 
mangelnde dreiviertelstunde Schlaf und ist beim Aufstehen plötzlich kein 
Zombie mehr!

Und man kann sich den ganzen ÖV-Stress sparen: Pünktlich das Haus 
verlassen müssen, auf den Bus rennen, sich einen Sitzplatz erkämpfen, 
sich den iPod und die Erklältung der Mitfahrenden anhören, den 
Anschlussbus verpassen, wieder warten, im Stau stehen usw.

Zusammenhang zum obengenannten Thread: Wer nicht pendeln muss, hat in 
Sachen Erholung/Abschalten schon die halbe Miete. Wie geht es euch? Wie 
"helft" ihr euch beim Pendeln?

von Martin (Gast)


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Das Pendeln  zu hassen  führt  dann aber dazu dass
man es mehr hasst  als möglich.

Denk  lieber an  die armen Schweine  die doppelt  so weit
oder lang pendeln  müssen als  Du,  dann gehts Dir besser.

Ist zwar zynisch,  hilft aber nachgewiesenermassen.

Ausserdem:  Glücklich ist, wer vergisst,  was nun mal  nicht zu ändern 
ist.

von Matthias (Gast)


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Tja, die Beobachtung mag stimmen, aber was nützt es ?
Nicht jeder Pendler, hat sich das Pendeln ausgesucht.
Einfachster Fall: Haus gekauft, Job fällt weg, neuer zu findender Job 
ist weiter weg.

Daher sehe ich den Ruf nach Abschaffung der Pendlerpauschale auch 
zwiespältig: Das typische Bild vom Angestellten, der in der Stadt wohnt, 
aber sein Haus -in vollem Bewußtsein- im Grüngürtel gebaut hat, stimmt 
immer öfter nicht mehr.

von Frank K. (fchk)


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Ich bin eine ganze Zeit täglich von Rechts der Weser durch Bremen nach 
Oldenburg gependelt - ca 80km und eine Stunde hin, und das gleiche 
wieder zurück. Das war 30% Landstraße, 70% (Quasi-)Autobahn, d.h. ich 
brauchte nur immer geradeaus fahren. Ich fand das eigentlich nicht so 
stressig, ich hatte meine Ruhe, konnte über den Tag nachdenken, 
Telefonate führen und Dinge organisieren.

Allerdings: Was da innerhalb eines Jahres an Kilometern zusammen kam, 
war schon nicht ohne. Eine Wohnung hätte sich da schon fast gelohnt.

fchk

von guest (Gast)


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Fahrgemeinschaft heißt das Zauberwort!

Vorteile:
Man reißt weniger Kilometer ab
Man hat während der Fahrt (oder im Stau) Spaß mit den den Kollegen
Man verpasst den Bus nicht.

Nachteile:
Setzt voraus, dass mehrere Kollegen in der gleichen Ecke wohnen
Man kommt von Gleitzeit wieder zurück zu einigermaßen festen 
Arbeitszeiten (nicht unbedingt ein Nachteil)
Man muss Kollegen finden, mit denen man auch Spaß im Auto haben kann.

Aber wenns so  ist, ist das ne 1A Sache

von Torsten S. (torstensc)


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Ich pendel auch jeden Tag mindestens 1h je Richtung im Stadtverkehr.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich mind. 2h (3x Umsteigen, ein
Bus fährt nur aller 30min, nach 18.30Uhr gar nicht mehr). Und das alles
für nur 30km und gezählten (ja das habe ich wirklich) 34 Ampeln. Das ist
halt so, habe mich damit abgefunden.

Torsten

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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Wenn man jung ist kann man solche Touren eine Zeit lang(2-3Jahre) 
machen. Sobald man aber das Gefühl bekommt das 'irgend etwas' schief 
läuft muss du die Notbremse ziehen.

Mir scheint, du brauchst und suchst diese Notbremse? Innerhalb der 
nächsten 6 Monate sollte es dir gelingen deine Situation zu verbessern.

Ich habe drei Jahre gependelt: Morgens 125km, abends 125km. Der 
Arbeitstag begann um 5:15 und endete um 21:15.

Bin mal mit der Bahn mal mit dem Pkw gefahren. Die km-Kosten wollte mir 
das Finanzamt nicht anerkennen, "Diese Arbeitsplatzentfernung sei nach 
menschlicher Erfahrung unüblich", so die Begründung.
Ich bin dann einige Mal von der Steuerfahndung im Pkw verfolgt worden.
Zum Schluss sind meine Km alle anerkannt worden.

von Ich (Gast)


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"Nur" Eine halbe Stunde Fahrt (eine Strecke) würde ich noch nicht mal 
als Pendeln bezeichnen.
Fahre zur Zeit nur 20km (Haustür-Arbeitzsplatz) mit dem PKW, mit ÖPNV 
sieht es schwieriger aus, zur Not ging auch Fahrrad (10km mit Fähre über 
den Rhein).

Sonstige einfache cken waren immer so 40-110 km, das nervt besonders 
abends, wenn man dann noch ewig im Stau steht.
Fahrgemeinschaften, waren bei mir fast nie möglich, da kein anderer aus 
meiner Richtung kam.

von helferlein (Gast)


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Muß sagen, daß ich dem TO "$$$$" da recht gebe. Bin selbst Jahrelang 
80km Distanz gefahren, auch 30% Landstraße und 70% Autobahn, wie "Frank 
K." beschreibt. Mich hat's aber mächtig fertig gemacht und ich war froh, 
als ich die Stelle wechseln konnte und nur noch 10km hatte. Vor allem 
sind zu den Stoßzeiten so viele hirnlose Mitpendler auf der Straße, daß 
das Fahren in Streß ausgeartet ist. Gefühlt wurde es auch jeden Monat 
mehr Verkehr auf der Strecke.
Ich hatte den Eindruck, daß ich dadurch auch leichte gesundheitliche 
Probleme bekommen habe.
Sicher ist das auch Typabhängig. Ich kann's jedenfalls nicht so einfach 
wegstecken.

von Marx W. (Gast)


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$$$$ schrieb:
> Und plötzlich fühlt man sich viel, viel besser! Am Abend hat man
>
> plötzlich noch ein Zeitfenster für Sport oder ein paar Einkäufe, ohne
>
> den halben Feierabend wegzugeben. Am Morgen kriegt man die früher stets
>
> mangelnde dreiviertelstunde Schlaf und ist beim Aufstehen plötzlich kein
>
> Zombie mehr!

Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen!

von Michael S. (technicans)


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Frank K. schrieb:
> Ich fand das eigentlich nicht so
> stressig,

Aber nur, solange kein Stau ist, dann sieht die Sache schon
wieder ganz anders aus.

$$$$ schrieb:
> Und plötzlich fühlt man sich viel, viel besser! Am Abend hat man
> plötzlich noch ein Zeitfenster für Sport oder ein paar Einkäufe, ohne
> den halben Feierabend wegzugeben. Am Morgen kriegt man die früher stets
> mangelnde dreiviertelstunde Schlaf und ist beim Aufstehen plötzlich kein
> Zombie mehr!

Das liegt aber nicht am pendeln, sondern kommt dadurch, das Rad
fahren für eine bessere Fitness gesorgt hat und an der geringeren
nervlichen Belastung weil man ja besser durchkommt. Wenn allerdings
das Wetter nicht mitspielt, macht das ja auch keinen Spaß. Als Biker
kann ich da mitreden.

von df (Gast)


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Ich pendele auch jeden Tag 75km zu meinem Arbeitsplatz - allerdings mit 
70% Landstraße und 30% Autobahn. Dafür brauche ich ca. 1h pro Weg.
Momentan bin ich damit sehr gut zufrieden, da ich auch die andere Seite 
(wohnen am Arbeitsort) bereits genießen durfte.
Der Zugewinn an Lebensqualität durch den jetzigen, zwar weiter 
entfernten aber angenehmeren, Wohnort überwiegt in meinem Fall eindeutig 
die Nachteile des hohen Zeitaufwandes durch das Pendeln.
Durch den hohen Anteil Landstraße ist die Staugefahr gleich null, ich 
habe Zeit mir morgens im Auto den Tagesablauf zu planen und nach der 
Arbeit schalte ich beim Autofahren einfach ab und komme dann entspannt 
zu Hause an...
Mein Fazit: Pendeln ist für mich bis zu ca. 1h Fahrtzeit kein Problem, 
darüber wird es allerdings zu viel.

von Zur ää (Gast)


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Norbert L. schrieb:
> Wenn man jung ist kann man solche Touren eine Zeit lang(2-3Jahre)
> machen. Sobald man aber das Gefühl bekommt das 'irgend etwas' schief
> läuft muss du die Notbremse ziehen.
>
> Mir scheint, du brauchst und suchst diese Notbremse? Innerhalb der
> nächsten 6 Monate sollte es dir gelingen deine Situation zu verbessern.
>
> Ich habe drei Jahre gependelt: Morgens 125km, abends 125km. Der
> Arbeitstag begann um 5:15 und endete um 21:15.
>
> Bin mal mit der Bahn mal mit dem Pkw gefahren. Die km-Kosten wollte mir
> das Finanzamt nicht anerkennen, "Diese Arbeitsplatzentfernung sei nach
> menschlicher Erfahrung unüblich", so die Begründung.
> Ich bin dann einige Mal von der Steuerfahndung im Pkw verfolgt worden.
> Zum Schluss sind meine Km alle anerkannt worden.

Das Arbeitsamt sieht 2h einfacher Arbeitsweg als zumutbar an, kann 
deinen Finanzamterfahrungen daher nicht nachvollziehen, Troll?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Bin die letzten 15 Jahre zu verschiedenen Arbeitsplätzen und Schulen
> gependelt, mindestens eine halbe Stunde Tür zu Tür, mindestens 1
> Zug/Bus/Strassenbahn.

Hä? Das ist doch kein Pendeln, sondern ein ganz stinknormaler Weg zur 
Arbeit. Pendeln ist was anderes.
Wenn du das jemanden hier in Berlin erzählst, schlägt der sich die 
Schenkel vor Lachen blau.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Bin die letzten 15 Jahre zu verschiedenen Arbeitsplätzen und Schulen
>> gependelt, mindestens eine halbe Stunde Tür zu Tür, mindestens 1
>> Zug/Bus/Strassenbahn.
>
> Hä? Das ist doch kein Pendeln, sondern ein ganz stinknormaler Weg zur
> Arbeit. Pendeln ist was anderes.
> Wenn du das jemanden hier in Berlin erzählst, schlägt der sich die
> Schenkel vor Lachen blau.

Unter der Bedingung würde ich ja auch Pendeln. Brauche mit dem Fahrrad 
zur Arbeit auch ne gute halbe Stunde (von Tür zu Tür).

Dabei sind es nicht mal 8Km!

Gruß
BrEin

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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Zur ää schrieb:
> Das Arbeitsamt sieht 2h einfacher Arbeitsweg als zumutbar an, kann
> deinen Finanzamterfahrungen daher nicht nachvollziehen, Troll?

Deine Rückfrage ist berechtigt, deine Mutmaßung hingegen voreilig und 
"selbertrollig".

von Hick-Hacker (Gast)


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Mein Arbeitsweg dauert momentan etwas mehr als eine Stunde pro Strecke 
mit ÖPNV, oder 45km mit Auto, was genausolange dauern würde 
(StadtautoBerufsverkehr).

Als "Pendler" würde ich mich auch noch nicht bezeichnen. Da ich momentan 
kein Auto habe nutze ich die Zeit zum Lesen.

von helferlein (Gast)


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Wenn man von 8 Stunden Arbeit ausgeht, dann noch 1 Stunde (Zwangs-)Pause 
zwischendurch und je 1 Stunde Zeit pro Weg und 8 Stunden gesundem 
Schlaf, bleiben summa sumarum 5 Stunden vom Tag übrig. Wenn man dann 
noch von mind 1 Stunde morgendlicher Vorbereitung/Toilette/Frühstück 
ausgeht, bleiben noch 4 Stunden für 
Familie/Freunde/Hobby/Besorgungen/Einkauf/Behörden/Fernsehen. Ist doch 
recht mager, meiner Meinung nach. Muß man dann schon alles richtig 
durchorganisieren.
Kann ich mir auch nur vorstellen, daß man das durchsteht, wenn man noch 
jung genug ist.

von Ich (Gast)


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helferlein schrieb:
> Kann ich mir auch nur vorstellen, daß man das durchsteht, wenn man noch
> jung genug ist.

Du scheinst noch recht jung zu sein, denn das was du da beschreibst ist 
völlig normal, bis zur Rente.

Normal für mich war jahrelang:
1 Stunde zu Arbeit, 9-10 Stunden arbeiten, 1 Stunde Pause, 1 Stunde 
zurück, ggf. Samstag das gleiche nochmal.

Wenn Du noch Wochenendpendler bist, kannst du deine Freizeit in der 
Woche in der Pfeife rauchen.

Welcome to the real world.

von helferlein (Gast)


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Ich schrieb:
> Welcome to the real world.

Und dann mit mitte 40 einen Burnout bekommen, merken, was man im Leben 
verpaßt hat und plötzlich "überreagieren" und anderen Leuten Schaden 
zufügen.
Muß das Leben so sein?

Schönen Feierabend noch.

Ach ja: ganz so jung bin ich nicht mehr...

von Werner (Gast)


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> Pendeln ist Mord?
Eigentlich nur dann, wenn man auf der Reise von und zur Arbeit aufgrund 
der grösseren Entfernung und demnach grösseren Risiko, in einen 
(tödlichen) Unfall verwickelt zu werden..

von Ich (Gast)


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helferlein schrieb:
> Und dann mit mitte 40 einen Burnout bekommen, merken, was man im Leben
> verpaßt hat und plötzlich "überreagieren" und anderen Leuten Schaden
> zufügen.
> Muß das Leben so sein?

Bei einer 40 Stundenwoche + Pause + Pendeln hätte sehr viele einen 
Burnout.
Wobei Burnout und Pendeln nicht unbedingt zusammenhängen, da gibt es 
sicherlich andere gewichtigere Gründe.

Für mich wird es beim Pendeln problematisch wenn eine Strecke unter 
normalen Bedingungen 1 Stunde deutlich übersteigt, bzw. ab 60km einfache 
Fahrtstrecke mit dem Auto (eher aus Kostengründen).

von Peter (Gast)


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Bin mal 6 Wochen lang von Aachen nach Duisburg gependelt.
Also 20min zu Fuß nach AC-West, 6:43 dort die RB genommen, 8:25 in 
Duisburg Hbf angekommen, dann noch mit dem Bus auf die andere 
Rheinseite, d.h. ich war um kurz vor 9 im Büro. Immerhin musste ich 
zwischendurch nicht den Zug wechseln. Und nachmittags das gleiche dann 
Rückwärts...

Auch wenn der Ferienjob sehr interessant und gut bezahlt war, ich war 
froh, als das Pendeln vorbei war und das WS anfing.

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt auch die exterme Alternative:

Wohnhaus, Büro und Werkstatt im gleichen Gebäude.
10 Sekunden zum Büro, 20 Sekunden in die Werkstatt.

Das geht als Selbstständiger. Aber diese extreme Nähe führt
zu einem Arbeitstag ohne fixes Ende.

Samstag und Sonntag ist dann auch keine Möglichkeit, wirklich
loszulassen.

Noch macht es Spaß, aber wenn ich mal die 60 überschreite,
muß ich mir was überlegen. :)

von Marx W. (Gast)


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Peter schrieb:
> Auch wenn der Ferienjob sehr interessant und gut bezahlt war, ich war
>
> froh, als das Pendeln vorbei war und das WS anfing.


Waren wir wohl nicht beim Bund!
Da hättest gelernt taktisch zu Planen!

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Ich musste 7 Jahre 400 km pendeln und hab jetzt einen Weg von 5 min zu 
Fuß.

Der Verlust an Lebensqualität ist durch Geld nicht zu ersetzen.

3 Jahre hab ich 1 h (ein Weg) gependelt und das ist auch nervig.
Fahrgemeinschaften funktionieren nicht und lesen ist nur möglich wenn es 
einfache Sachen sind. 2 Jahre hab ich 30 min gependelt (das ist OK).

Idealzustand wie jetzt - in der Mittagspause mal eben nach Hause gehen - 
kann ich empfehlen, man hat einfach viel mehr Freizeit.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Noch ein Nachbrenner der mir gerade einfällt:

Ich war 1996 auf Montage als Elektriker und 400 km weg - also nur am WE 
zu Hause. Eines Morgens sagte ich zu meinem Chef: Ich habe so viele 
Überstunden, ich mache Morgen frei (Freitag) und fahre heute schon nach 
Hause und überrasche meine Freundin. Er sagte: Ist Ok. Ein älterer 
Elektriker hatte das mitgehört und nahm mich beiseite und sagte: Mach 
das nicht, oder ruf auf jeden Fall an, das du heute schon kommst.
Es gab genug Leute die diese Regel nicht beachtet haben und deren Leben 
dadurch zerstört wurde - alle Alkoholiker.

von Purzel H. (hacky)


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ch pendle auch eine Stunde pro Weg. Und find's toll. Am Morgen habe ich 
den Notebook dabei und kann arbeiten, dh Artikel und Datenblaetter 
lesen. Am Abend schlaf ich dann den ganzen Weg durch und bin wieder 
frisch wenn ich aussteige.
Wenn man natuerlich den Weg als Zeitverlust sieht sollte man's 
seinlassen. Manchmal wenn das Wetter gut ist nehm ich auch das Fahrrad, 
das bedeutet dann zwei Stunden pro Weg.

von Thorsten (Gast)


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Ich bin drei Jahre lang morgens um 6.30 Uhr aus dem Haus gegangen und 
kam abends um 19.30 Uhr nach Hause und das bei einer 40h-Woche, also 8h 
pro Tag. Ich hatte es satt, so viel (unbezahlte) Zeit nur für den Beruf 
zu investieren und bin kurzerhand umgezogen. Seit dem beläuft sich meine 
tägliche Pendelzeit auf 30 Minuten und bin sehr froh so. Hinzu kommt die 
Tatsache, dass ich zeitgleich mit dem Umzug einen PKW besitze und somit 
keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benötige, ein weiterer enormer 
Gewinn an Lebensqualität.

von Alexander S. (agentbsik)


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@ Peter:
Was hast du studiert, dass du in Aachen in den Semesterferien noch einen 
Ferienjob suchen konntest? Wenn du jetzt sagst,dass es Elektrotechnik 
war, dann wundert mich das sehr.

von tief im westen (Gast)


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@Peter
selbst an der FH in Aachen hat ich in keinen Semesterferien mehr als 3,5 
Wochen Zeit, meistens weniger. Da hab ich mich erholen müssen.

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Auch beim Pendeln kommt es drauf a,n was man daraus macht:

Ein Kümpel fuhr immer dann mit ÖPNV statt privat-PkW wenn er was lesen 
wollte (Hobbybuch, computerzeitung, Reiseführer für die Urlaubsplanung, 
etc). Derselbe Kumpel schob beim Autofahren öfters eine Kasette 
Sprachlernkurs ins autoradio. Heutzutage gibbets Podcast, Hörbücher, 
Rundfunkbeiträge (Deutschlandradio) etc die man als MP3 aufs Handy lädt 
und während der Fahrt anhört (Ja, man kann das Handy auch als autoradio 
benutzen). Und tausend andere sachen die man unterwegs mitnehmen kann: 
Sudokobuch, Internet-smartphone, nettop, gameboy. Unsere Omas sollen 
früher unterwicks gestrickt haben. Und Opa hat auf dem Weg zur Arbeit 
Zeitung gelesen.

Mancherorts ist es fast guter Ton auf dem Weg zur Bahnstation eine 
Bierbüchse zu leeren. (Das sei hier erwähnt; weder empfohlen noch 
abgeraten).

Man kann auch die Zeiten oder die Strecke variieren und es gibt fürs 
Gehen eigene Medidationstechniken (Achtsamkeitsmeditation).

Fahrrad ist generell ein guter Tipp, es können auch Teilstrecken sein. 
Entweder das Auto ist groß für den Teiltransport und man parkt ein 
lauschiges Plätzchen 2 km vor dem Büro, oder man gönnt sich ein 
transporttables Falt-rad das auch in die Bahn passt. Anderorts parkt man 
ein klappriges Alt-rad über nachts an der Bahn um dann tags ein Stück zu 
radeln.

Man kann auch das pendeln mit täglichen Besorgungen anreichern (Kinder 
zurSchule bringen, einkauf, etc; Joggingstop).

Schöne Grüße

von Marx W. (Gast)


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Fritz Jaeger schrieb:
> Man kann auch das pendeln mit täglichen Besorgungen anreichern (Kinder
>
> zurSchule bringen, einkauf, etc; Joggingstop).

Warum nicht gleich zur Lebensaufgabe machen?

Nix für Ungut, aber Pendeln kostet nur. Eine geringe Kompensation durch 
irgendwelche Aktivitäten die auf dem Weg zur Arbeit vorgenommen werden, 
können dies untern Strich nicht wesentlich ändern!

Alles was 15-20min mit dem Rad, zu Fuß oder Auto nicht bewältigbar ist, 
ist auf Dauer schädlich für das eigene Wohl!

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Marx W. schrieb:
> Fritz Jaeger schrieb:
>> Man kann auch das pendeln mit täglichen Besorgungen anreichern (Kinder
>>
>> zurSchule bringen, einkauf, etc; Joggingstop).
>
> Warum nicht gleich zur Lebensaufgabe machen?
>
> Nix für Ungut, aber Pendeln kostet nur. Eine geringe Kompensation durch
> irgendwelche Aktivitäten die auf dem Weg zur Arbeit vorgenommen werden,
> können dies untern Strich nicht wesentlich ändern!
>
> Alles was 15-20min mit dem Rad, zu Fuß oder Auto nicht bewältigbar ist,
> ist auf Dauer schädlich für das eigene Wohl!

Legt man eine negative Grundeinstellung zur Mobilität zugrunde und 
ignoriert die Möglichkeiten die ein längere Arbeitsweg ermöglichen kann 
(Ruhiges Haus im Grünen - Job in der City) dann hast Du natürlich 
uneingeschränkt recht.

MfG,

von Hörbär (Gast)


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Ich pendle auch schon ein paar Jahre... Projektentfernungen waren von 10 
bis 500km Entfernung von meinem Haus.

Einzelstrecken um 1-1,5h sind locker als Heimschläfer zu machen, ja ich 
steht etwas früher auf und man ist nicht um 4 zu hause, aber dennoch 
vieeeel besser als ein Hotel zu nehmen.

Ich bekomme im ÖPNV Zustände, daher nehme ich immer den Wagen (OK Kosten 
interessieren nicht -> Firma zahlt) und sonst Auto vs. Bahn:

Pro Auto:
* ich bin mehr oder weniger selbstbestimmt, ich kann auch mal ne 1/2 h 
früher gehen ohne auf dem Bahnsteig warten zu müssen
* ich muss mir nicht die Gespräche der Mitreisenden anhören,
* kann entweder Radio, CD, Hörbuch oder auch mal nix hören (bin seit ich 
pendel Kunde bei Audible und finde so Zeit Bücher zu konsumieren)
* hab Zeit zu telefonieren, und nicht jeder Clown hört zu :)
* nach einem Stressigen Tag hab ich ne Stunde Ruhe und komme entspannt @ 
home an, das tut einer Beziehung auch gut, ich muss nicht mehr 
runterkommen

Pro Bahn:
* nix.

Contra Pendeln:
klar, geht Zeit verloren, aber man kann auch die Zeit sinnvoll nutzen.

von helferlein (Gast)


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Ich gehe hier vollkommen mit "Marx W." konform:

> Alles was 15-20min mit dem Rad, zu Fuß oder Auto nicht bewältigbar ist,
> ist auf Dauer schädlich für das eigene Wohl!

Fritz Jaeger schrieb:

> Legt man eine negative Grundeinstellung zur Mobilität zugrunde

Mobilität ist nichts schlechtes, ich fahre selbst gerne Auto und 
eingeschränkt auch Bahn, aber das wird mit der Zeit und bei langen 
Strecken - und das noch täglich - zur absoluten Qual!
Die Zeit, die ich da verliere und mit Zeitung lesen etc. verbringe, kann 
ich genauso gut entspannt auch daheim bei 'nem schönen Kaffee o.ä. 
verbringen. Wetten, daß das wesentlich mehr bringt und im Hirn mehr 
davon übrig bleibt, wenn's sich z.B. um Fachliteratur handelt?

Weil heute von allen Mobilität verlangt wird, gibt's auch ein hohes 
Aufkommen von Reisenden - und das meistens gleichzeitig! Das macht dann 
schon Streß.
Dazu kommen noch die Reisekosten, die von den meisten Leuten selber 
gestemmt werden müssen. Schmälert den Geldbeutel, macht Bahn und 
Auto-/Ölkonzerne und Ordnungs-/Finanzämter reich.

von genervter Autofahrer (Gast)


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Hörbär schrieb:
> Pro Auto:
> * kann entweder Radio, CD, Hörbuch oder auch mal nix hören (bin seit ich
> pendel Kunde bei Audible und finde so Zeit Bücher zu konsumieren)
> * hab Zeit zu telefonieren, und nicht jeder Clown hört zu :)
> * nach einem Stressigen Tag hab ich ne Stunde Ruhe und komme entspannt @
> home an, das tut einer Beziehung auch gut, ich muss nicht mehr
> runterkommen

Tja und nebenbei noch Autofahren... Eigentlich solltest Du Dich als 
Fahrer nur auf eines KONZENTRIEREN: Autofahren! Und sich auf eine Sache 
zu konzentrieren ist nun einmal anstrengend. Aber die anderen passen ja 
schon auf, dass Dir nichts passiert...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hörbär schrieb:

> * ich bin mehr oder weniger selbstbestimmt, ich kann auch mal ne 1/2 h
> früher gehen ohne auf dem Bahnsteig warten zu müssen

Das stimmt - andererseits gibt es ja öfter mal Stau - oder auch im 
Winter Probleme. Hängt aber stark von der Stecke ab.

> * ich muss mir nicht die Gespräche der Mitreisenden anhören,

Ok :-)
Andererseits habe ich da auch schon interessante Gespärche gehabt.

> * kann entweder Radio, CD, Hörbuch oder auch mal nix hören (bin seit ich
> pendel Kunde bei Audible und finde so Zeit Bücher zu konsumieren)

Das geht auch in der Bahn - Hörbücher sind auch wirklich eine feine 
Sache.

> * hab Zeit zu telefonieren, und nicht jeder Clown hört zu :)

Halte ich im Auto grundsätzlich für riskant, ob mit oder ohne 
Freisprechanlage. Männer können nur eine Sache auf einmal :-)

> * nach einem Stressigen Tag hab ich ne Stunde Ruhe und komme entspannt @
> home an, das tut einer Beziehung auch gut, ich muss nicht mehr
> runterkommen

Das halte ich für falsch.

Wie stressig auch "entspanntes Fahren" ist, merkt man nämlich erst, wenn 
man nicht mehr fahren muss.

> Contra Pendeln:
> klar, geht Zeit verloren, aber man kann auch die Zeit sinnvoll nutzen.

Aber nur sehr eingeschränkt.

Am besten ist es, gar nicht mehr zur Arbeit fahren zu müssen :-)

Chris D.

von Peter (Gast)


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Alexander Sewergin schrieb:
> @ Peter:
> Was hast du studiert, dass du in Aachen in den Semesterferien noch einen
> Ferienjob suchen konntest? Wenn du jetzt sagst,dass es Elektrotechnik
> war, dann wundert mich das sehr.

RWTH Elektrotechnik ;-)
Die Klausuren lagen günstig, ok zugegeben, ich habe bis Mitte Oktober 
gependelt und die ersten zwei oder drei Tage Vorlesungen verpasst.
Hatte dann halt keine "Ferien" im Sommer, aber es gibt ja noch die 
Weihnachtsferien.

von Daniel F. (df311)


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ich kenne einen fall, der war genau umgekehrt:
- 30 jahre lang jeden tag 2x 0,5-0,75h wegstrecke, immer gestresst, ...
- danach umgestiegen auf 2x 1h öffentlich nach einer eingewöhnungszeit 
(ca. 1 monat) wesentlich entspannter, die zeit wurde einfach zum 
schlafen verwendet.

mir gehts ähnlich, nur dass ich nie mit dem auto gependelt bin (und erst 
seit ca. 10 jahren pendle) - wenn ich mit dem auto arbeiten fahren muss, 
bin ich immer wesentlich gestresster als mit dem bus...
(und ein kindle ist ein super sache zum lesen ;-) )

von Ich (Gast)


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Hatte mal die Alternative:
Auto morgens ca. 40 Minuten, abends ca. 1 Stunde. für 45 km.

ÖPNV: 2km zu Fuss zum Bahnhof oder mit Fahrrad, mit der Bahn weitermind. 
1x Umsteigen, dann nochmals ca. 1km zu Fuss, laut Fahrplan 1 Stunde 20 
Minuten. Meistens 1:30, aber auch häufiger mal 2:30 eine Tour, wenn der 
Zug mal wieder komplett ausfiel.

von klaus2 (Gast)


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7min fahrrad / weg im raum stuttgart - absoluter, unbezahlbarer luxus 
ggü meinen kollegen und morgens (bei jedem wetter) trotzdem sehr 
erfrischend. und man freut sich grinsend auf die staugeschichten, die 
einem schon beim zähneputzen aus dem radio entgegenschlugen :)

als intermezzo mal 6 monate gependelt wg projekt - 1.10h 
tüt-tür...absoluter horro, besonders bei regen / winter. bah.

Klaus.

von Klaus (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Nix für Ungut, aber Pendeln kostet nur. Eine geringe Kompensation durch
> irgendwelche Aktivitäten die auf dem Weg zur Arbeit vorgenommen werden,
> können dies untern Strich nicht wesentlich ändern!
>
> Alles was 15-20min mit dem Rad, zu Fuß oder Auto nicht bewältigbar ist,
> ist auf Dauer schädlich für das eigene Wohl!

Ich sehe es genauso.
Pendeln ist verschwendete Lebenszeit, die einem sowohl für die Arbeit 
als auch für das Privatleben nicht zur Verfügung steht. Etwas Distanz 
zwischen Arbeitsplatz und Wohnung empfinde ich als sehr hilfreich, um 
morgen und abends mental umschalten zu können, aber alles was über 20 
Minuten hinaus geht, fehlt eindeutig an an anderen Stellen.

Ich bin 4 Jahre lang ca. 50km zur Arbeit gependelt und trauere noch 
Jahre später der dadurch verlorenen Lebenszeit hinterher. Ich habe alles 
mitgemacht:
1.) Auto fahren
+ flexibel
- teuer
- Stau
- Verschleiß / technische Defekte um die man sich am WE kümmern muss, 
weil unter der Woche meist keine Zeit ist

2.) Fahrgemeinschaften:
+ niedrigere Kosten
+ man kann im Auto schlafen
- erhöhter Abstimmungsaufwand
- muss einer unerwartet länger arbeiten, müssen alle da bleiben
- hat einer ein Problem zu Hause oder mit der Familie muss alle früher 
nach Hause
- geringes Verständnis vom Chef, dass man wegen Fahrgemeinschaft evtl. 
mal früher weg muss
- man wird auch gerne mal morgens vergessen
- irgendeiner in Auto hat immer ein gesteigertes Kommunikationsbedürfnis

3.) ÖPNV
- teuer
- unpünktlich
- feste Fahrpläne
- im Winter komplett zu vergessen
- andere Mitreisende

Das Argument man könne beim Pendeln lesen, Musik hören oder Sprachen 
lernen ist bei genauerer Betrachtung keins, denn das könnte ich in der 
gleichen Zeit auch zu Hause auf dem Sofa mit einer heißen Tasse - 
vielleicht sogar gemeinsam mit meiner Freundin.

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Ich fasse mal zusammen:

-pendel ist oftmals notwendig, verursacht extra-Kosten und fast nie 
anstrebenswert
-
-für einen Teil der Poster ist Pendeln insbesonders im ÖPNV die absolute 
Qual, schon ab 20+ min Reisezeit.

-der andere Teil versucht mittels Gespräche, medien hören, schlafen, 
lesen, auf dem Fahrrad, etc das beste daraus zu machen und empfindet das 
pendeln auch nicht als quälend.

Mein persönlichess Fazit:
Persönlich habe ich das Gefühl das hier Pragmatiker und Gestalter auf 
Öffentlichkeitsscheue Stubenhocker prallen. Pendel wird zum "Mord", wenn 
man sich ihm ohne Kompensation und Einsicht ausliefert.

Life is, what you make it - that's it.

MfG,

von Daniel F. (df311)


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was mir im lauf dieses threads aufgefallen ist, dass viele die 
bevorzugten lebensgewohntheiten außer acht lassen. ich persönlich bin 
froh, wenn ich nach der arbeit der stadt den rücken kehren kann und 
zurück aufs land komme - bin kein stadtmensch und werde wohl nie einer 
werden. dafür nehme ich auch in kauf dass ich eine weile pendeln muss.

andere hingegen werden nie landmenschen werden/wollen keine sein, und 
würden teilw. sogar gerne im büro schlafen, nur um keine zeit für den 
weg zur arbeit zu verschwenden.

und wenn ich mir anschaue wie lange mein arbeitskollegen, die in der 
stadt wohnen teilw. mit den öffis ins büro brauchen denke ich mir auch 
meinen teil...

von Dirk K. (knobikocher)


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Leitsatz:
Ändere die Situation oder deine Einstellung dazu!

Ich zieh demnächst um, als Single aber auch recht umproblematisch.

von Paul B. (paul_baumann)


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Es gibt sogar Bücher über diese Phänomen:

http://www.talismane.de/assets/thumb/grundkurs_pendeln_ansha_ludwig.jpg

MfG Paul

von Ich (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> dafür nehme ich auch in kauf dass ich eine weile pendeln muss.

Was heisst eine Weile?
Ich möchte auch nicht direkt um die Ecke, womöglich im Home-Office 
arbeiten, ich brauche etwas Abstand (auch räumlich) zur Arbeit.
Aber jede Tag noch 3 Stunden oder mehr im Auto, Bus, Bahn, etc. zu 
sitzen, da habe ich nicht mehr viel vom schönen Häuschen auf dem Lande.

von oberingenieur (Gast)


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Für mich persönlich liegt die Grenze bei 30km Stadt / 50 Km 
Land-Autobahn .
meiner meinung nach gehört die pendlerpauschale sowieso abeschafft, das 
ist absolut idiotisch hier umzugsfaule noch zu finanzieren.

von ich (Gast)


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Ich habe täglich 1.5h einfachen Arbeitsweg mit der absolut überfüllten 
und oft verspäteten Bahn. Dazu kommen noch Wartezeiten weil die 
Bummelbahn nur einmal pro Stunde fährt. Da mein Arbeitgeber die 
Bahnfahrt bezahlt, kommt für mich kein Auto in Frage. Die Mieten sind in 
der Stadt auch doppelt so teuer.

von Bernhard (Gast)


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>das ist absolut idiotisch hier umzugsfaule noch zu finanzieren.

Die Pendlerpauschale "finanziert" niemanden, die Leute finanzieren sich 
selbst. Nur dass sie einen (kleinen!) Teil der Kosten eben vom Brutto 
und nicht vom Netto abziehen können.

von Mark B. (markbrandis)


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oberingenieur schrieb:
> Für mich persönlich liegt die Grenze bei 30km Stadt / 50 Km
> Land-Autobahn .
> meiner meinung nach gehört die pendlerpauschale sowieso abeschafft, das
> ist absolut idiotisch hier umzugsfaule noch zu finanzieren.

Klar, denn Autopendler zahlen ja auch keine Mineralölsteuer und keine 
Mehrwertsteuer. an den Kopf fass

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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oberingenieur schrieb:
> meiner meinung nach gehört die pendlerpauschale sowieso abeschafft, das
> ist absolut idiotisch hier umzugsfaule noch zu finanzieren.

Ebenso wie die Rechtschreibung wie ich sehe. Aber lassen wir das.

Die Pendlerpauschale wurde ja eingeführt um eben die Leute umzugsfaul zu 
halten. Sie diente dazu, der Urbanisierung entgegen zu wirken. Es sollte 
ein Anreiz sein, weiter in ländlichen Gegenden zu wohnen, auch wenn man 
in der Stadt arbeitet.

Das die Urbanisierung mit der Zeit kein Problem mehr darstellt und die 
Leute, die es sich leisten können ohnehin in die ländlicheren Regionen 
ziehen (berliner Speckring), sofern sie es wollen, DAS ist ein Grund 
die Pauschale abzuschaffen. Nicht dein Versuch der Diffamierung!

Gruß
BrEin

von Johannes O. (jojo_2)


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Ich pendle auch täglich (Mo-Fr) zur Uni. Gesamt sinds etwas mehr als 
50km.
Zuerst 10km zum Bahnhof und dann nochmal 50km mit dem Zug.
Sicherlich ist das pendeln nicht immer angenehm, besonders nicht wenn 
irgendwelche Kindergartengruppen meinen sie müssten in genau diesem 
Zugwagen herumlärmen in dem ich gerade sitze... Oft ist auch sehr voll 
oder man bekommt zuerst gar keinen Platz mehr.
ABER:
Ich hab mir die Alternativen angesehen: Eine teuere Studentenwohnung? 
Oder in irgendeine WG?
NEIN. Da pendle ich lieber, ist vor allem auch noch billiger.
Man muss sich nur drauf einstellen dann ists gar nicht so schlimm: Man 
nimmt sich irgendeine Beschäftigung für die Zugfahrt mit, liest 
irgendwas oder entspannt sich anderweitig.
Hatte mir das zuerst auch sehr schlimm vorgestellt, nachdem ich das 
jetzt aber ca. 1 Jahr mache muss ich rückblickend sagen: Es ist nicht so 
schlimm!
Ich bin zwar jeden Tag dann insgesamt 2 Stunden unterwegs, aber die Zeit 
fehlt nicht, wenn mans richtig angeht.

von Marx W. (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Ich bin zwar jeden Tag dann insgesamt 2 Stunden unterwegs, aber die Zeit
>
> fehlt nicht, wenn mans richtig angeht.

Na, da mußt du aber eine ziemlich ruhige Strecke haben!

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes O. schrieb:

> Ich bin zwar jeden Tag dann insgesamt 2 Stunden unterwegs, aber die Zeit
> fehlt nicht, wenn mans richtig angeht.

Früher an der Hauptschule machten wir schon im Schulbus die 
Hausaufgaben. Auch wenn das eine wackelige Angelegenheit und ziemliches 
Gekracksele wurde.

Wenn ich hier mal morgens mit dem Bus in die Stadt fahre, sehe ich immer 
Studenten, die irgendeinen Klausurfragebogen in der Hand haben, und noch 
mal nachdenken. Ja, ich fahre öfter Bus, auch wenn die Fahrt mal doppelt 
so lange wie mit dem Auto dauert. Denn in der Stadt kosten alleine 
Parktickets soviel wie das komplette Busticket. Da müßte man schön 
bescheuert sein, die Autofahrt pluß Parktickets zu bezahlen.

Bei Bahnfahrt zur Arbeit hätte ich ein Notebook mit ausreichender 
Akkulaufzeit, und würde versuchen, mir die Hälfte der Fahrzeit vom AG 
als Arbeitszeit anrechnen zu lassen. Denn arbeiten kann man ja bereits 
während einer Fahrt, wenn man einen reinen PC-Arbeitsplatz im Betrieb 
hat. Es gibt ja auch Leute, die Home-Office machen, und einen Tag ganz 
zu Hause bleiben.

> Sicherlich ist das pendeln nicht immer angenehm, besonders nicht wenn
> irgendwelche Kindergartengruppen meinen sie müssten in genau diesem
> Zugwagen herumlärmen in dem ich gerade sitze...

Ach, die Kids, sehe das heute gar nicht mehr so schlimm. Die kreischen 
zwar laut, aber sind nie unfreundlich. Ganz im Gegenteil: Es ist mal 
nett, die zu beobachten, wie sie mit ihrem Elektronik-Zeugs Handy und 
MP3-Player umgehen. Vielleicht lernt man von denen so noch was.

von Johannes O. (jojo_2)


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Nein ruhig ist etwas anderes. Zumindest benutzen die München-Nürnberg 
Verbindung (steige an einem Bahnhof dazwischen aus) sehr viele Menschen.
Wie gesagt: Man muss einfach die richtige Einstellung dazu haben. Man 
darf sich beim Autofahren nicht unnötig hetzen und beim Zugfahren muss 
man eben die Störgeräusche ausblenden können. Wenn ich mich richtig 
konzentriere nehme ich kaum noch was wahr was um mich herum an Lärm ist.
Kann sein dass es auch Menschen gibt denen das nicht so leicht fällt. 
Zumindest gabs das schon einige male dass sich im Zug Personen an 
relativ ruhigen Tagen über den Lärm beschwert haben.

von Johannes O. (jojo_2)


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@Wilhelm Ferkes: Ja ich sitz auch des öfteren mit Klausurübungsheften im 
Zug herum. Manchmal auch mit dem Laptop, jenachdem wo es gerade mehr zu 
tun gibt (Arbeite nebenbei noch).
Da hast du auch recht: Die Parktickets sind in Städten sehr teuer, darum 
fahre ich auch nie selbst mit dem Auto rein. ;-)

Zu den Kindern: Kommt ganz drauf an. Hab schon beides erlebt: Ruhige 
Kinder die an irgendwelche kleinen Spielgeräten herumspielen, aber auch 
deutlich unterbeschäftigte Kinder die dann durch den ganzen Wagen 
rennen. Ich sag dann aber auch nichts, sind halt Kinder. Wenns zu extrem 
wird, was in einem Jahr genau einmal vorkam, dann bin ich halt in nen 
anderen Wagen gegangen dann wars auch wieder in Ordnung. Man muss halt 
irgendwie miteinander zurechtkommen :-)

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Johannes O. schrieb:
> Ich pendle auch täglich (Mo-Fr) zur Uni. Gesamt sinds etwas mehr als
> 50km.

So etwas ähnliches mache ich auch. Und momentan finde ich das kein 
Problem. Ich muss aber dazu sagen das ein Uni-Tag bei mir selten 9h lang 
geht (oder ich hab dann nur 4 Tage die Woche). Als ich 8h gearbeitet 
habe fand ich die 20min pendeln mit dem Auto deutlich stressiger.

Sollte man dann eher das lange Pendeln einstellen oder das 8h arbeiten? 
;-)

von Purzel H. (hacky)


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>>das ist absolut idiotisch hier umzugsfaule noch zu finanzieren.

Diese Aussage basiert darauf, dass sich ein Umzug finanziell lohnt. Was 
nicht sein muss.
Wenn man's ruhiger im Zug haben will, sollte man sich ein Erstklass 
Ticket leisten.

von helferlein (Gast)


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Klaus schrieb:

> Pendeln ist verschwendete Lebenszeit, die einem sowohl für die Arbeit
> als auch für das Privatleben nicht zur Verfügung steht. Etwas Distanz
> zwischen Arbeitsplatz und Wohnung empfinde ich als sehr hilfreich, um
> morgen und abends mental umschalten zu können, aber alles was über 20
> Minuten hinaus geht, fehlt eindeutig an an anderen Stellen.
> ...
> Das Argument man könne beim Pendeln lesen, Musik hören oder Sprachen
> lernen ist bei genauerer Betrachtung keins, denn das könnte ich in der
> gleichen Zeit auch zu Hause auf dem Sofa mit einer heißen Tasse -
> vielleicht sogar gemeinsam mit meiner Freundin.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Es ergibt sich aber bei mir zwangsläufig die Frage:
Kann man nicht besser - zumindest zeitweise - im Home Office arbeiten, 
um sich diesen ganzen Streß zu ersparen? Habt ihr schon mal euren 
Arbeitgeber gefragt, ob er sowas mitmachen würde?

Vorteile:
+ Kein Streß - der Mitarbeiter kann sich konzentrierter an die Arbeit
  setzen
+ es spart eine Menge Geld
+ man ist scheller bei der Familie


Nachteile:
- keine Distanz zur Arbeitsstätte
- Mitarbeiter neigen dazu, die Arbeitszeit unbewußt auszudehnen
  ("Schlechtes-Gewissen-Effekt")


Ich selbst hatte mal einen fast ausschließlichen PC-Arbeitsplatz. Hätte 
wunderbar alles remote erarbeiten können. Die Infrastruktur beim AG war 
bestens dafür gerüstet. Aber es gab keine Chance, ein Home Office zu 
betreiben. Man muß unbedingt physisch anwesend sein. Kontrollgedanke 
läßt grüßen...
Wie wunderbar wäre es in dieser Konstellation, z.B. Mo. und Do. oder so 
beim AG im Büro zu sitzen, Meetings abzuhalten etc. und den Rest der 
Woche entspannt alles von zu Hause aus zu erarbeiten und z.B. gleich 
naheliegende Kunden oder Baustellen etc. abzuarbeiten. Die 
Infrastrukturen der Kommunikationsmittel sind doch größtenteils 
vorhanden: Telefon, Internet und das war's auch schon.
Stattdessen müssen sich täglich Unmengen von Menschen durch 
Verkehrssysteme quälen und gigantische Mengen an Energie vernichten...
Flexibilität wird von den AN gefordert, die AG selbst kratzt das aber 
wenig.
Ich denke hier wahrscheinlich zu idealistisch, oder?

von Ich (Gast)


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Aber nur zuhause arbeiten ist öde.
Kein persönlicher Kontakt zu den Kollegen, die kurze Unterhaltung beim 
Kaffeeholen, man ist abgeschnitten vom Betriebsleben.

Familie nervt zuhause, kannst du nicht eben mal (bist ja eh da), der 
Stapel Privates liegt da auch noch rum, ....

Aber, ab und zu kann man doch von zuhause besser arbeiten.

So ein netter Arbeitsplatz so 2-5km von zuhause entfernt, gute 
Verbindung mit ÖPNV, Parkplatz + Fahrradständer vor der Tür, .. das wäre 
es doch.

Leider selten machbar.

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