Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PI Abschwächungsglied


von LCR (Gast)


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Moin,

wollte mir mal ein PI Glied mit 20 dB Dämfpung bauen.
Dazu habe ich diesen Calculator verwendet:
http://www.random-science-tools.com/electronics/PI_attenuator.html

Rechne ich dort ein Glied aus, bei welchem die Eingangs und 
Ausgangsimpedanz identisch ist, so funktioniert alles. Wenn ich jedoch 
als Eingangsimpedanz 300 Ohm haben will und als Ausgangsimpedanz 50 Ohm, 
und diese Schaltung in LTSpice simuliere, stimmt überhaupt nichts 
(Dämpfung ist 27 dB anstatt 20dB)!

Woran liegt das? Ich habe auch noch andere Scripts versucht, wobei alle 
die selben Widerstandswerte liefern.

Warum funktioniert das nicht?

Vielen Dank.

von HildeK (Gast)


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LCR schrieb:
> Warum funktioniert das nicht?

Die Quelle muss auch einen Quellwiderstand haben. Wie soll sonst R3 
Wirkung zeigen?

von LCR (Gast)


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Jep, habe ich inzwischen eingefügt.. 300 Ohm in Serie..

Ergibt eine Dämpfung von 6.02 dB.?

von Johann (Gast)


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Paßt doch!

Leistung am Eingang: (500 mV ^ 2 ) / 300 = 833 mW
Leistung am Ausgang: (20,4 mV ^ 2 ) / 50 = 8,3 mW

Differenz: 20dB

von Johann (Gast)


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Äh, war etwas zu schnell. Ich habe mit 1V Quellenspannung gerechnet, nur 
zur Info.

von Helmut S. (helmuts)


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In all den PI-Abschwächwer-Programmen wird als Abschwächungsfaktor 
Pin/Pout angenommen.
Falls Zin ungleich Zout ist, erhält man dann für die 
Spannunsgabschwächung einen anderen dB-Wert.
Im Bild sind die wichtigen Formeln enthalten.

von LCR (Gast)


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Hmm, noch gut zu wissen, dass die Dämpfung bei diesen Programmen auf die 
Leistung bezogen ist.

Aber es ist schon korrekt, dass bei den BNC Dämpfungsglieder die 
Dämpfung auf die Spannung bezogen ist?

von Helmut S. (helmuts)


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Wenn du auf beiden Seiten die gleiche Referenz-Impedanz hast, dann ist 
die Leistungsdämpfung und die Spannungsdämpfung gleich groß.
Bei 99,9% der Abschwächer ist das der Fall. In der HF-Messtechnik hat 
man meistens Zref=50Ohm auf beiden Seiten.

von Haar Sträub (Gast)


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Ja und nein.

Ob BNC, TNC, SMA, SMB, DeziFix, oder N, oder PL, ...

6 dB Dämpfung sind immer halbe Spannung oder
viertel Leistung. WENN Zin = Zout.

Der Rest ist Äpfel-mitBirnen-Vergleichen.

von Helmut S. (helmuts)


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@Haar Sträub
Bei den normalen Abschwächern ist Zin=Zout.
Wenn da 6dB draufsteht, dann sind das sowohl 6dB Leistungsdämpfung als 
auch 6dB Spannunungsdämpfung.

von LCR (Gast)


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OK, vielen Dank für die Infos.

Ich frage mich gerade, ob ich das Problem von der richtigen Seite löse.

Ich habe ein Signal, am Ender einer Kette von Filter und Verstärker. 
Dieses soll nun in der Amplitude herunterskaliert werden. Teilungen von 
100 und von 10 sind nötig. Bei der Anwendung kommte es auf niedriges 
Rauschen an, wobei ich dies in der bisherigen Signalkette so als möglich 
beachtet habe.

Ist es nun klug mit diesen PI-Gliedern das Signal herunter zu teilen? 
Das ganze Funktioniert als eine Art Signalgenerator, d.h. es soll auch 
eine gewisse Last getrieben werden. Da ist ja relativ dämlich, wenn ich 
am Ausgang einen High Output Current OP, einen PI Abschwächer montiere. 
Ich will ja nur die Amplitude begrenzen, nicht die Leistung.

Wäre es hier nicht klüger, direkt mit der invertierenden OP Schaltung 
eine Abschwächung der Amplitude zu realisieren?

von Purzel H. (hacky)


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Normalerweise, wenn das Rauschen interessant ist, schwaecht man nicht 
ab. Denn Abschwaechen bedeutet man hat zuviel Leistung.

Was soll's denn werden - das grosse Bild bitte.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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>  es soll auch
> eine gewisse Last getrieben werden.

Ist ja wieder genial, diese Spezifikation.

Ich finde bei Wikioedia nicht, wie gross eine "gewisse Last" ist...sorry

Michael

von LCR (Gast)


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Michael Roek schrieb:
> Ist ja wieder genial, diese Spezifikation.

Wirklich genial oder. Der Ausdruck "eine gewisse" erlaubt es mir, 
auszudrücken, dass die Last nicht vernachlässigbar klein aber auch nicht 
riesen gross ist.

Tja, dass alles gibt die deutsche Sprache her! Echt genial! Zusätzlich 
weisst du, durch lesen des Beitrages, dass die Last nicht so klein ist, 
dass ein normaler OPV sie treiben könnte. Das sollte doch genügen 
oder... :)




Das grosse Bild ist genau so wie ich es beschrieb, es handelt sich um 
einen Signalgenerator, dessen Ausgangsamplitude verkleinert werden soll, 
um von 1V Ausgangsamplitude der Generatorschaltung, auf 10mV oder 1mV zu 
kommen.


Dekad Oschi schrieb im Beitrag #2305932
> Denn Abschwaechen bedeutet man hat zuviel Leistung.

OK. Konkretere Frage: Wie verkleinert man am Besten ein Signal (Sinus) 
in der Amplitude, mit möglichst kleiner Erhöhung des SNR? :)

Wie machen das die käuflichen Generatoren, welche einen -20dB Knopf 
haben?

Das Problem ist ja, dass der Generator intern mit einer gewissen 
Amplitude (sagen wir mal 1Vp) arbeiten muss, die ja dann irgendwie 
abgeschwächt wird, beim Drücken dieses ominösen Knopfes.

von U. B. (Gast)


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> Wie machen das die käuflichen Generatoren,
> welche einen -20dB Knopf haben?

Schalten dann zum Beispiel der Endstufe einen Abschwächer nach.
Einfach 2 Widerstände, die Faktor 10 abschwächen und parallelgeschaltet 
wieder 50 Ohm ergeben ( ggf. den Ausgangswiderstand der Endstufe mit 
eingerechnet ).

von Helmut S. (helmuts)


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> OK. Konkretere Frage: Wie verkleinert man am Besten ein Signal (Sinus)
> in der Amplitude, mit möglichst kleiner Erhöhung des SNR? :)
> Wie machen das die käuflichen Generatoren, welche einen -20dB Knopf
haben?

Das machen alle Messgerätehersteller mit den erwähnten PI- oder 
T-Gliedern aus Widerständen, meistens mit 50Ohm Eingangs- und 
Ausgangswiderstand.

von HF-Techniker (Gast)


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LCR schrieb:
> Hmm, noch gut zu wissen, dass die Dämpfung bei diesen Programmen auf die
> Leistung bezogen ist.

Das ist so üblich, weil Dezibel (dB) über das Leistungsverhältnis 
definiert ist.

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