Forum: Platinen Großprojekt trifft auf k(l)eine Ahnung - bitte helft mir: Löten von Kleinstchips


von Seppl Meyer (Gast)


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Hallo Leute,

bitte schlagt mich nicht. Ich weiß, dieses Thema gab es schon ein paar 
Mal und ich habe mir zuviel vorgenommen (für den Anfang).

Ich möchte mir einen Prototypen basteln (Roboter) - bin jetzt aber nicht 
so der Held was Löten anbelangt. Nun habe ich diverse Chips in 
unterschiedlichen Bauformen und würde die zunächst gern mal auf einer 
Lochrasterplatine installieren.

Gibt es irgendwo günstige Adapter-Sockel dafür - ich habe schon einige 
gefunden aber die liegen ja preislich teilweise weit über den Chips 
selbst.

Folgende Packages habe ich (Package (PINs)): B1QFN (47), QSOP (24), QFN 
(50), TQFN (28), QFN (28), LFCSP (32), LCC (14), LFCSP (56), MQFP (52), 
TQFN (16), Narrow-SO (16), QSOP (16), QFN (44), QFN (68), QSOP (28), 
UTDFN (6), SSOP (20), VQFN (64), WSON (8), QFN (20), TSSOP (8), SOIC 
(8), TSSOP (56), BGA (56), TSSOP (48), BGA (256), NFBGA (361).

Insgesamt sind das 163 Chips mit 9269 PINs. Da kommt also schon einiges 
zusammen. Ich könnte die Platinen natürlich auch herstellen und 
bestücken lassen - hätte das Ganze aber gern noch etwas veränderlich 
(Elektronikexperte bin ich jetzt auch noch nicht).

Ich habe schon daran gedacht mir Adapterplatinen auf DIP herstellen und 
bestücken zu lassen (also ein Chip pro Platine). Was meint ihr? Kann man 
das irgendwo halbwegs bezahlbar machen lassen?

Ich würde mich über ein paar Tipps und Hinweise freuen.

Danke.

Der Seppl

von Sebastian (Gast)


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So ein Adapter für BGA wird aber schnell riesengroß. Auch muß man 
Abblockkondensatoren nah am Chip halten, Leiterbahnlängen z.B. an 
Quarzen können zum Problem werden. Vierlagige Leiterplatten kosten als 
Einzelstück viel Geld. Ein paar BGAs löten macht auch nicht jede Bude an 
der Ecke, leider.

von rackandboneman (Gast)


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Schmartboards evtl....

von Hauspapa (Gast)


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Die kurze Antwort: Nein

Die Lange: Wenn Du für jedes IC verstanden hast was es genau macht, 
übung im löten und Fehlersuchen hast sowie über ein Oszi verfügst ist es 
kein Problem. Allerdings würdest Du dann vermutlich nicht Fragen. Eine 
ordentlich Platine solltest Du Dir aber fertigen lassen sonst vergeht 
Dir bald die Freude. Mit Skalpell, Fädeldraht und kleinen Stückchen 
Lochrasterplatine lässt sich auch nachträglich noch viel ändern.

viel Erfolg
Hauspapa

von Patrick (Gast)


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Ahem... Spätestens beim 256-poligen BGA-Gehäuse ist es vorbei mit der 
Handlötbarkeit mittels Lötkolben. Wie willst Du so etwas löten?

Steht eine halbwegs brauchbare Reflow-Station zur Verfügung (der 
heimische Backofen ist für sowas erfahrungsgemäß überhaupt nicht 
geeignet)?

Falls nicht, würde ich das ganze Projekt nochmals komplett überarbeiten 
und die ICs gegen mehr oder weniger handlötbare Exemplare austauschen.

Ich denke nicht, dass es Adapter von z. B. BGA-256 auf RM 2,54 gibt; 
schon mal überlegt, wie groß das Ganze werden würde? ICs in diesen 
Bauformen sind zumeist nicht "bastlerfreundlich" und werden so gut wie 
ausschließlich auf "custom made" Leiterplatten eingesetzt.

von Floh (Gast)


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Seppl Meyer schrieb:
> auf einer
> Lochrasterplatine installieren.

> Folgende Packages habe ich (Package (PINs)): B1QFN (47), QSOP (24), QFN
> (50), TQFN (28), QFN (28), LFCSP (32), LCC (14), LFCSP (56), MQFP (52),
> TQFN (16), Narrow-SO (16), QSOP (16), QFN (44), QFN (68), QSOP (28),
> UTDFN (6), SSOP (20), VQFN (64), WSON (8), QFN (20), TSSOP (8), SOIC
> (8), TSSOP (56), BGA (56), TSSOP (48), BGA (256), NFBGA (361).

Was soll das werden? Konkurrenzprodukt zum Marsrover?
Oder die Realität von Terminator im DIY?

Ich wär auf jeden Fall an einem Schaltplan interessiert.

Weil meine Roboter bestehen großteils elektrisch aus einem AVR + 
Hühnerfutter. :-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Seppl Meyer schrieb:
> Folgende Packages habe ich (Package (PINs)): ...
>  BGA (56), ... BGA (256), NFBGA (361).
>
> (Elektronikexperte bin ich jetzt auch noch nicht).
Ich würde sagen, du schenkst mir das Geld für dein Projekt und ich lade 
dich dann auf ein Bier ein. Damit haben wir heute Abend beide Spass und 
du am übernächsten Tag den Kopf wieder frei für Neues.

> Insgesamt sind das 163 Chips mit 9269 PINs. Da kommt also schon einiges
> zusammen. Ich könnte die Platinen natürlich auch herstellen und
> bestücken lassen - hätte das Ganze aber gern noch etwas veränderlich
Dass heißt: ausser im Kopf hast du noch nichts davon aufgebaut oder 
irgendwelche Funktionsmuster oder Baugruppen ausprobiert. Du willst 
alles "auf einmal erschlagen".
Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Das klappt nicht.

> (Elektronikexperte bin ich jetzt auch noch nicht).
Üblicherweise wird jede einzelne Komponente für sich ausprobiert und 
dann anschliessend die einzelnen Schaltpläne zusammengefasst und eine 
Platine davon gemacht. Und an dieser Stelle hast du dann so viel 
Know-How, dass du den Satz oben locker streichen und die Risiken 
einschätzen kannst.
Glaub mir: auch ein erfahrener Entwickler hat in einer Platine dieser 
Komplexität noch (mindestens) einen haarigen Bock drin. Und jetzt rate 
mal, wie viele Fehler du als Anfänger da einbauen wirst... :-/

Also: mach mal kleine Schritte. Das hält dein finanzielles Risiko in 
Grenzen und du hast schon vorab ein paar Erfolgserlebnisse.

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