Forum: PC Hard- und Software Onlinebanking (Postbank): Chipkartenleser oder Handy?


von Martin (Gast)


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Es gibt  zwei sichere Möglichkeiten Onlinebanking zu betreiben:

1. Die TAN wird von der Postbank per Handy verschickt und von mir 
eingegeben (Browser HTTPS)

2. Die TAN wird per Chipkartenleser von mir generiert  und von mir 
eingegeben (Browser HTTPS)

Welches der beiden Verfahren ist als sicherer einzustufen?

von Bond (Gast)


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Ich halte für beide Versionen für gleich gut.

Voraussetzung ist jedoch daß das Handy Ausschließlich!!!
für den Empfang der Tan benützt wird.

Es soll Leute geben die mit dem Handy-Internet-Browser
die Überweisung machen und exakt dieses Handy als
Empfänger für die Tan angeben, dann ist es aus mit Sicherheit.

von MaWin (Gast)


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Beide sind angreifbar per Man-In-The-Middle,
aber beim SMS-Verfahren hast du die Möglichkeit,
das zu erkennen, wenn du die Kontonummer vergleichst.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Beide sind angreifbar per Man-In-The-Middle

Nein, nicht wenn das Verfahren die Kontonummer/BLZ und den Betrag 
einschließt.

Bond schrieb:
>  dann ist es aus mit Sicherheit.
Dann müßte aber bereits das Handy infiltriert sein durch Schadsoftware.

Martin schrieb:
> Welches der beiden Verfahren ist als sicherer einzustufen?

Der Kartenleser funktioniert halt auch ohne Empfang und die Batterie 
darin hält einige Jahre. Ansonsten nehmen sich die Verfahren nicht viel, 
wobei das mit dem extra Gerät noch ein tick sicherer ist, da dort der 
Unsicherheitsfaktor Handy/Betriebssystem nicht gegeben ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Beide sind angreifbar per Man-In-The-Middle,

Manipulieren kann man grundsätzlich jeden Datenstrom.
Entscheidend ist, ob man dieses erkennt.

> aber beim SMS-Verfahren hast du die Möglichkeit,
> das zu erkennen, wenn du die Kontonummer vergleichst.

Zum Beispiel.

Zusätzlich wird beispielsweise bei Consors noch BLZ und Betrag 
angezeigt.

Womit Man-in-the-middle glücklicherweise nicht mehr möglich ist.

Das Handy-Verfahren ist schon ok.

Mit dem Chipkartenleser: ist schon sehr lästig - das nervt mich immer 
bei der SwissPost.

Chris D.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Mit dem Chipkartenleser: ist schon sehr lästig

Bei OpticTAN werden die Daten über eine Art Barcode automatisch in den 
Leser übertragen und man muß die Daten nurnoch einmal kontrollieren und 
die TAN eingeben, also auch nicht sooooo viel schwierieger :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Läubi .. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Mit dem Chipkartenleser: ist schon sehr lästig
>
> Bei OpticTAN werden die Daten über eine Art Barcode automatisch in den
> Leser übertragen und man muß die Daten nurnoch einmal kontrollieren und
> die TAN eingeben, also auch nicht sooooo viel schwierieger :)

Schon richtig.

Ich meine auch weniger das Eintippen als das "Rumfummeln" mit Geldbörse, 
Karte und Lesegerät.

Das Handy dagegen habe ich üblicherweise immer auf dem Schreibtisch 
liegen :-)

von Tester (Gast)


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Hallo,

ich hatte letztens 'mal in einer Zeitschrift gelesen,
das das Verfahren mit dem Handy noch Kosten für SMS erzeugen kann!

von Marcus B. (raketenfred)


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Wie sicher bist du dir, dass der Nachbars-Junge es nicht schafft auf 
deinem Rechner einen Keylogger abzulegen, um die Online Banking Daten 
abzufischen und dann dieses hier:

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/So-einfach-lassen-sich-SMS-abfangen-und-entschluesseln/story/25854824

Zusärtlixh dazu, dass der Chip-Tan generator meist nur einmalig kostet 
und eine SMS ggf. jeweils ca 13ct.

Ich nutze ChipTan mit dem Optic-Flacker-Code von der Sparkasse(man 
sollte das Gerät aber genau vor den Bildschirm halten, sonst klappt das 
nicht- meine Mutter hält, das gerät so, dass sie was lesen kann...

von Martin (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten und Beiträge :)


> Wie sicher bist du dir, dass der Nachbars-Junge es nicht schafft auf
> deinem Rechner einen Keylogger abzulegen, um die Online Banking Daten
> abzufischen und dann dieses hier:

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/So-einfach-lassen-sich-SMS-abfangen-und-entschluesseln/story/25854824

Was kann der Nachbarsjunge mit der TAN anfangen? Ist in der TAN nicht 
alles in verschlüsselter Form enthalten (Betrag, Kontonummer, ...)?

von MaWin (Gast)


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> Nein, nicht wenn das Verfahren die Kontonummer/BLZ und den Betrag
> einschließt.

Nicht wenn der Mond aus Käse ist.

Schau dir das Verfahren doch einfach an welches die Post verwendet.

Ich habe das -offenbar im Gegenteil zu dir- nämlich getan, ich habe 
nämlich so ein blödes Konto beim nun-auch-Ackermann Verein.

Und daher schreibe ich, was man beachten muß.

Es gibt Stellen an denen man manipulieren kann, es gibt Stellen an denen 
man das kontrollieren könnte (Verantwortung also von Bank  auf Kudnen 
abgewälzt) wo es aber erfahrungsgemäß niemand tut (na, vieleicht doch, 
ab 1000 EUR).

Schon daß man bei der Eingabe einer Online-Überwisung die Kontonummer 
nicht überpüfen KANN, ob die richtig genannt wurde, richtig übermittelt 
wurde, richtig abgeschrieben wurde, weil die Bank einem die Daten des 
Empfängers VORENTHÄLT, aber die Konsequenzen ihrer unzureichenden 
Technik NATÜRLICH auf den Kunden abwälzen will (keine Ahnung, ob deren 
einseitig beschlossenen AGB vor Gericht Bestand hätten - ich glaube 
kaum, wenn der Richter versteht was da vor sich geht), zeigt, daß 
Online-Banking absolut unsicher ist.

Was nicht viel ausmacht, wenn, wie bei Kreditkarten oder Rückbuchungen 
von Abbuchungen, die Bank problemlos die Behebung des Fehlers 
ermöglicht. Aber wir wissen alle, wie sich die Banken gesträubt haben, 
zu unrecht durch kopierte EC-Karten abgebuchte Beträge 
zurückzuerstatten, bloss weil der KUNDE nicht wusste, wie einfach 
skimming geht, und deswegen das Gegenteil "newin ich war es nicht, nein 
ich habe meine PIN nicht rausgegeben" nicht beweisen konnte. 
Millionengewinne für Banken.

von mosi vs miso (Gast)


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Wenn dein Nachbar sowas hier hat

dann kan nder deine SMS und damit deine TAN mitlesen.

Ein etwas älteres Handy mit einem bestimmten Chipsatz und
http://bb.osmocom.org/trac/
plus diverse freie Software

Ob er dann damit was anfangen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Gibt trotzdem einen faden Beigeschmack!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Marcus B. schrieb:
> Wie sicher bist du dir, dass der Nachbars-Junge es nicht schafft auf
> deinem Rechner einen Keylogger abzulegen, um die Online Banking Daten
> abzufischen und dann dieses hier:
>
> 
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/So-einfach-lassen-sich-SMS-abfangen-und-entschluesseln/story/25854824

Na und?

Dann weiss er, wohin ich überweise.

Manipulieren kann er da noch lange nichts.

> Zusärtlixh dazu, dass der Chip-Tan generator meist nur einmalig kostet
> und eine SMS ggf. jeweils ca 13ct.

Nö, das ist zumindest bei der Post und Consors kostenlos.
Und das kostet gar nichts :-)

> Ich nutze ChipTan mit dem Optic-Flacker-Code von der Sparkasse(man
> sollte das Gerät aber genau vor den Bildschirm halten, sonst klappt das
> nicht- meine Mutter hält, das gerät so, dass sie was lesen kann...

Wie gesagt: mir ist das zu fummelig.

Per Handy ist das schon sicher.
Wenn man natürlich Betrag, Kontonr. und BLZ der SMS nicht überprüft, ist 
man selbst schuld. Ich kontrolliere das jedenfalls immer.

Chris D.

von Marcus B. (raketenfred)


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Chris D. schrieb:
> Na und?
>
> Dann weiss er, wohin ich überweise.

Wenn er dann deine Zugangsdaten hat, dann weiss er, wohin er 
überweist.

Und erklär mal deiner Bank, dass deine Nachbarn deine SMS abgefangen 
haben und dann die Überweisung getätigt wurde.

Der Keylogger am PC ist noch relativ einfach nachweisbar

von Martin (Gast)


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> Wenn er dann deine Zugangsdaten hat, dann weiss er, wohin er
> überweist.

Das ist die Frage: welche Daten het er? Was kann er mit diesem Daten 
anfangen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Marcus B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Na und?
>>
>> Dann weiss er, wohin ich überweise.
>
> Wenn er dann deine Zugangsdaten hat, dann weiss er, wohin *er*
> überweist.

Stimmt, da hast Du Recht.
Ich wusste allerdings nicht, dass die Verschlüsselung bei GSM so 
grottenschlecht ist.

> Und erklär mal deiner Bank, dass deine Nachbarn deine SMS abgefangen
> haben und dann die Überweisung getätigt wurde.

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil :-)

Allerdings ist der Aufwand schon sehr hoch, insbesondere wenn er die 
Handynummer nicht kennt.

Chris D. (wird sich wohl doch wieder ein Lesegerät zulegen müssen)

von Stephan (Gast)


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Martin schrieb:
> Das ist die Frage: welche Daten het er? Was kann er mit diesem Daten
> anfangen?

Wohin und wievel hat er. Anfangen kann er damit nichts. Diese TAN ist 
nur für diese Überweisung gültig. Es sei denn er will das überweisen 
:-))
Ich habe auch die SMS Variante genommen. War schon sauer genug wegen der 
ganzen Browserbanking Leute mit ihren Keyloggern. Wollte nicht extra 
noch Geld für den Generator ausgeben. Und dann das Ding auch noch vor 
den Monitor halten...neee neee
Es gibt übrigens bisher nicht einen nachgewisenen Fall das 
Bankingsoftware kompromitiert wurde. Aber Borwserbanking ist ja soooo 
easy !!

von Stephan (Gast)


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ps.: ja bei mir sind die SMS kostenlos.
Alles andere wäre für mich ein sofortiger Wechselgrund !!
Das ist Nötigung !!

von Martin (Gast)


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Ich habe jetzt ein Beispiel gefunden was die Postbank an Daten per SMS 
übermittelt. Das ist die Kontonummer (ohne BLZ) des Empfängers, der 
Betrag und die TAN für diese Transaktion.

Ein direkter Schaden entsteht erst einmal nicht und ist wohl auch nicht 
möglich.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Allerdings ist der Aufwand schon sehr hoch, insbesondere
> wenn er die Handynummer nicht kennt.
Er muss außerdem deine PIN ausspähen und dein Handy zur rechten Zeit 
klauen und die SMS welche du empfängst schnell löschen und dann das 
Handy wieder zurückbringen...

von Martin (Gast)


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Nach euren Einlassungen und einem Artikel auf Wikipedia habe ich mich 
für das Handy entschlossen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Transaktionsnummer

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Läubi .. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Allerdings ist der Aufwand schon sehr hoch, insbesondere
>> wenn er die Handynummer nicht kennt.

> Er muss außerdem deine PIN ausspähen und dein Handy zur rechten Zeit
> klauen und die SMS welche du empfängst schnell löschen und dann das
> Handy wieder zurückbringen...

Welche PIN meinst Du?
Die vom Login bei der Postbank?
Ja - aber wenn er einen Keylogger installieren kann, sollte das sehr 
einfach logbar sein.

Das Handy benötigt er dafür leider nicht, denn wenn er den Funkverkehr 
vom Mast zu mir aufzeichnet, und dekodiert reicht ihm das ja.

Er loggt sich dann ganz bequem zu hause ein (PIN hat er ja) und 
überweist wohin er will - dann fängt er die SMS ab und gibt die TAN ein 
- weg ist das Geld. Einmal funktioniert das auf jeden Fall und das 
reicht meist ;-)

Bitter: durch die zeitliche Nähe Überweisung <-> SMS (meist nur einige 
Sekunden) kann er die Handynummer doch relativ schnell rausfinden :-/

Chris D.
(der dachte, GSm wäre halbwegs sicher - tja, falsch gedacht ...)

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ja aber du kriegst ja die SMS auch nochmal da sollte man dann doch 
stutzig werden :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Läubi .. schrieb:
> Ja aber du kriegst ja die SMS auch nochmal da sollte man dann doch
> stutzig werden :)

Natürlich - bloß ist das Geld dann schon weg.

Und wenn SIE schlau sind, dann überweisen SIE ES irgendwann nachts ;-)

von Martin (Gast)


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Hier ein Video in dem der Prof. vorführt, wie ein Handygespräch abgehört 
werden kann (ab 13:30):

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=a6480b5a-c9fa-40bc-b6b6-073eadb626ea

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