Hallo zusammen, zur direkten Ansteuerung eines Bändchenhochtöners (ohne Übertrager) benötige ich eine entsprechende Endstufe. Die Impedanz liegt bei ca. 50 mOhm. Vorstellen könnte ich mir eine Mosfet-Endstufe, bei der die Endtransistoren eine eigene (erheblich niedervoltige) Spannungsversorgung erhalten. Dazu ein paar Modifikationen, damit Gegenkopplung und Kurzschlusssicherung noch funzen. Wäre das ein Weg? Mir ist schon klar, dass das nur mit einem "Pfund" an Mosfets erreichbar ist. An welchem Schaltplan könnte ich mich orientieren? Vielen Dank im Voraus!
Friedhelm Hahn schrieb: > Vorstellen könnte ich mir eine Mosfet-Endstufe, bei der die > Endtransistoren eine eigene (erheblich niedervoltige) > Spannungsversorgung erhalten. Um mich da mal reinzuhängen mich interessiert eigentlich auch, welche Leistungs-MosFets sich speziell für Analogbetrieb eignen. Bei den meisten Datenblättern wird eigentlich nur auf den Schaltbetrieb ein- gegangen. Gruss Harald
Wirklich 50 mOhm? Das schreit doch grade bei dem Frequenzbereich förmlich nach nem Trafo.
Bei 150W verdampft das Bändchen deines Hochtöners innerhalb von Buchteilen von Sekunden. Gruß John
Ah, gut, so viel Resonanz ;-) Also 40 kHz sind im High-End Bereich nichts ungewöhnliches. Instrumente haben Oberwellen, welche die Klangfarbe beeinflussen können. Trafo kann jeder, was immer mit irgend welchen Nachteilen erkauft wird. Die aktive und direkte Ansteuerung eines Bändchens ist durchaus schon praktiziert worden, im Netz finde ich allerdings nichts darüber. Ja, 150W klingt viel, in dieser Größenordnung soll ja auch keine Dauerleistung übertragen werden. Die Impulsspitzen sollten aber ungekappt durchgehen. Bei Aktivboxen sind die einzelnen Endstufen auch meist gleich groß, da hat man sich schon was bei gedacht. By the way, das zum Einsatz kommende Bändchen wird größer (Eigenbau) als die erschwinglich erwerblichen...
Such mal nach dem Elektor "Current Amp", vielleicht findest du etwas. Der war für Bändchenhochtöner ausgelegt. Wenn auch für mehr als 50 mOhm. Ein paar dicke Sanken-Endtransistoren, Netzteilelkos direkt daneben auf der Platine - an mehr Besonderheiten erinnere ich mich nicht. Ansonsten war das eine ganz normale Endstufenschaltung, ausgelegt auf geringe Betriebsspannung.
>Also 40 kHz sind im High-End Bereich nichts ungewöhnliches.
Also werden keine normalen Audio CDs verwendet...
Welchen Audio Datenträger verwendest du, um in den Genuss der
Hochfrequnten "Oberwellen" zu kommen? SA-CD, Audio DVD,...?
Friedhelm H. schrieb: > Trafo kann jeder, was immer mit irgend welchen Nachteilen erkauft wird. Ob da nicht eher Vorurteile verkauft wurden?
> An welchem Schaltplan könnte ich mich orientieren?
Eine interessante Frage.
Bei 50A ist alles, an dem Spannung abfällt, ein Problem.
Die klassische Klasse-AB Endstufe hat einen stark schwankenden und
schlecht einstellbaren Ruhestrom wenn ihr die Emitterwiderstände fehlen
- und an denen fällt mehr Spannung ab als an deiner Last.
MOSFETs brauchen höhere Gate-Spannungen als die Betriebsspannung der
ganzen Schaltung betragen wird. Dafür eine extra Stromversorgung
vorzusehen ist nicht abwegig. Mit bipolaren Transistoren geht es noch
gerade eben, wenn eben nicht die Emitterwiderstände wären. MOSFETs
lassen sich nur mit recht grossen Spource-Widerständen brauchbar
parallel schalten, sonst verteilt sich der Strom nicht gut. Da unendlich
kleine Rdson im Linearbetrieb sowieso nicht gefordert werden, würde ich
bei bipolaren Transistoren blieben. Es sei denn. man löst die
Stromverteilung anders.
Ich denke, ich würde das Problem als Klasse D Endstufe direkt an einem 1
bit PCM D/-A Wandler anbauen, mit knackigen schnellen Gate-Treibern und
MOSFETs mit sehr niedriger Gate-Ladung. Man kommt dann wohl ohne
Parallelschaltung aus, erzeugt auch keine hohe Verlustleistung, aber muß
natürlich noise shaping betrieben damit der rauschabstand im hörbaren
Bereich gut genug wird. Das machen aber schon die PCM-Wandler für dich.
Mit geregelter stabilisierter Versorgungsspannung sllten sich niedriger
Verluste erreichen lassen, am Ausgang hängt eine dicke Drossel für 50A.
Aber ich ahne schon, Klasse D wird für HiFi Puristen nicht gut genug
sein.
Andreas K. schrieb: > Ob da nicht eher Vorurteile verkauft wurden? Man muss schon einen hohen Aufwand treiben, um gerade im Hochtonbereich einen glatten Frequenzgang zu erreichen. Meist gibt es einen Impedanzanstieg hin zu höreren Frequenzen. Auch wenn man es angeblich nicht hört, besser ist ohne. Mag sein, dass man sich mit der Ausnahme-Endstufe ganz andere Probleme einhandelt.
MaWin schrieb: > Aber ich ahne schon, Klasse D wird für HiFi Puristen nicht gut genug > > sein. Genau. Diese Technik würde ich im Bassbereich einsetzen, aber nicht im Hochtonkanal. Aber der Hinweis doch zurück zur Bipolar-Technik zu gehen, leuchtet mir ein. Stimmt, der RDSon hat ja nichts zu sagen, weil wir diesen Teil der Kennlinie gar nicht anfahren. Von den Sanken-Transistoren habe ich schon gehört.
Friedhelm H. schrieb: > Andreas K. schrieb: >> Ob da nicht eher Vorurteile verkauft wurden? > > Man muss schon einen hohen Aufwand treiben, um gerade im Hochtonbereich > einen glatten Frequenzgang zu erreichen. Meist gibt es einen > Impedanzanstieg hin zu höreren Frequenzen. Auch wenn man es angeblich > nicht hört, besser ist ohne. > Mag sein, dass man sich mit der Ausnahme-Endstufe ganz andere Probleme > einhandelt. Schon witzig, die Röhrenverstärker-Fraktion findet Ausgangstrafos zur Impedanzanpassung vollkommen in Ordnung... Ich stell mir das ganz einfach vor: Da die Impedanz des Ausgangstrafos für hohe Frequenzen ansteigt (=Tiefpass) schiebt vor dem Verstärker das Eingangssignal durch einen passend ausgelegten Hochpass. Mir kommt da grade was: Alleine mit einem passenden Trafo zur Impedanzanpassung könnte man den Bändchenlautsprecher auch einfach an einen x-beliebigen Verstärker packen. Die Audiophile Metaakustik könnte man dann einfach mit ein bisschen Hühnerfutter zur Frequenzgangs-kompensation befriedigen anstatt mit teurer, aufwendiger Leistungselektronik.
>40kHz? Hört dein Hund mit?
bei 40kHz , 1mW, 2m Entfernung
flüchtet unsere Katze.
unser Kater bleibt, schaut interessiert und streckt die Zunge raus, als
ob er sich würgen möchte.
Es könnte sein, dass du bei einer direkten Ansteuerung den F-Gang des Bändchens entsprechend verstimmst. Wie schaut es mit der Frequenzweiche aus? Aktive Filter? Wirkungsgrad des Bändchens?
@ Friedhelm H. (friedeldidl) >zur direkten Ansteuerung eines Bändchenhochtöners (ohne Übertrager) >benötige ich eine entsprechende Endstufe. >Die Impedanz liegt bei ca. 50 mOhm. Wollen wir wetten, dass das NICHT die IMPEDANZ ist, sondern der ohmsche Widerstand? Schau dir mal diese Vertreter an, von 50mOhm wit und breit nix. http://www.bassexciter.de/hifi/baendchen.htm >Vorstellen könnte ich mir eine Mosfet-Endstufe, bei der die >Endtransistoren eine eigene (erheblich niedervoltige) >Spannungsversorgung erhalten. Sicher. Nur die Gateansteuerung braucht größere, aber schwache Hilfsspannungen, so +/-15V. >Wäre das ein Weg? Erstmal musst du dir über die ECHTE Impedanz Klarheit verschaffen. >An welchem Schaltplan könnte ich mich orientieren? Schweißinverter ;-) MfG Falk
Falk Brunner schrieb: > Wollen wir wetten, dass das NICHT die IMPEDANZ ist, sondern der ohmsche > > Widerstand? Schau dir mal diese Vertreter an, von 50mOhm wit und breit > > nix. Moin, oft sind es keine reinrassigen Bändchen, und glaube mir, bei 4 oder 8 Ohm sind Übertrager im Spiel. Der reine ohmsche Widerstand sind nur wenige Milliohm. Die Induktivität ist so gering, dass sie bei dem Frequenzumfang kaum zum Tragen kommt. Ich konnte es noch nicht nachmessen. Zur Verfügung stehen das Tool WT3 Woofer-Tester (ob man da bis im mOhm-Bereich noch halbwegs ablesen kann?...) und Peak-Tech 2165. Letzteres hat eine Auflösung von 1 mOhm und misst mit 120 Hz oder 1 kHz. Ich werde berichten, kann aber etwas dauern.
Andreas K. schrieb: > Schon witzig, die Röhrenverstärker-Fraktion findet Ausgangstrafos zur > > Impedanzanpassung vollkommen in Ordnung... > > Ich stell mir das ganz einfach vor: Da die Impedanz des Ausgangstrafos > > für hohe Frequenzen ansteigt (=Tiefpass) schiebt vor dem Verstärker das > > Eingangssignal durch einen passend ausgelegten Hochpass. Die Röhrenfraktion hat ja auch gar keine andere Wahl, als Übertrager einzusetzen, da die Röhren nur Ströme von wenigen 100 mA abgeben können. Ausnahme: z.B. 6C33C-B. Diese Cola-Dosen können bis an 1A heran und sind somit für OTL-Schaltungen geeignet (Outlet-Transformer-Less). Habe ich schon gebaut, mit 4 Stück an 16 Ohm hat man schon erkleckliche Leistung. Allerdings gibt es hier ähnliche Probleme mit dem Nullspannungs-Offset und dem Ruhestrom, wie bei den Transistoren. Also einen krummen Frequenzgang per Klangregler glätten zu wollen kommt ja nun gar nicht in die Tüte ;-)
Mal angenommen, deine selbstgebaute Endstufe und dein selbstgebauter Lautsprecher sind nicht so linear wie in der Theorie gedacht (was auch so passieren wird), wie würdest du das feststellen wollen?
Messmikro. Wie man alle Lautsprecher vermisst. Die Idee, ohne Trafo auskommen zu wollen, ist schon in Ordnung. Die Idee, 2 Versorgungsspannungen vorzulegen, ist auch nicht verkehrt. Wenn ich mir allerdings überlege, daß schon am Brückengleichrichter der niedrigen Spannung mehr Leistung abfällt als an Wirkleistung rauskommt, dann sind herkömmliche Methoden wohl wenig sinnvoll. Bleibt ein Spannungswandler wie er bei PC-CPUs eingesetzt wird, der bringt viel Strom bei wenig Spannung ohne grosse Verluste und regelt verdammt schnell. Ich würde mit ihm halt gleich die Musik erzeugen, aber wenn er eine Klasse AB Endstufe haben will, und diese mit minimalen Verlusten zu fahren, bleibt das Problem der Stromverteilung und Ruhestromregelung. Beides driftet eher langsam, nämlich mit der Erwärmung der Bauteile. Also würde ich versuchen, eine Vorspannungsregelung für jeden Transistor einzeln aufzubauen, die sich langsam an optimalen Ruhestrom und optimale Stromverteilung anpasst (letztlich also nur schnell genug ist damit sie sich an die Temperatur der Transistoren anpasst) aber das eigentliche Musiksignal da einfach draufmodulieren. Das ermöglicht es, Ruhestrom und Stromverteilung über sehr kleine Shunts zu messen, womöglich über Hallsensoren oder SenseFETs zu erfassen, und damit keine grossen Widerstände im Signalpfad zu haben. Aber das wäre eine so grosse Entwicklung, daß man sich zuerst fragen sollte, ob so ein Bändchen wirklich von der Spannung und nicht von Strom abhängt, und man bei Klasse AB nicht das falsche regelt.
hallo, is zwar schon was her, aber meine HT Bändchen haben z.B. eine Impedanz <> 20mΩ ( Gemessen mit Vierleiter Messgerät), da dürfte es wohl mit nem AMP nicht so einfach werden. Der Strom Verstärker von Elektor war bis 0Ω4 ausgelegt, also auch nur bedingt für ganz wenige Bändchen ohne Übertrager zu gebrauchen. Hätte schon Interesse an soeinem AMP, aber ich glaube kaum das sich das realisieren lässt, also <0Ω1. LG Holger
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