Forum: Platinen Gerber Daten aus kicad fehlerhaft


von Thomas S. (aslan)


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Hallo,
ich habe gerade meine erste Platine mit kicad vollendet. Bei der Ansicht 
in gerbview erscheinen die Bohrungen aber verschoben. Im screenshot 
könnt ihr sehen, dass die Bohrungen über dem Rest der Platine liegen und 
ausserdem im Ursprung anfangen, der Rest der Platine aber im rechten 
unteren Quadranten liegt und verschoben zu sein scheint.
1) Ist meine Annahme richtig, dass die Bohrungen in der Anzeige 
deckungsgleich mit dem Rest sein sollten?
2) Falls ja, was hab ich falsch eingestellt?

Danke für eure Hilfe!

: Verschoben durch Moderator
von Johann (Gast)


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Tut mir leid, in Deinen Screenshots kann ich gar nichts sehen

von Thomas S. (aslan)


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Ok, nächster Versuch. Die Roten Kreuze im Oberen Teil sind wohl die 
Bohrungen, der Rest im Unteren Teil Top-layer, Lötstoppmaske etc.
Meine Erwartung wäre, dass die Beiden Teile übereinander liegen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Thomas St. schrieb:
> Meine Erwartung wäre, dass die Beiden Teile übereinander liegen.

Hallo,

da hast du wohl irgendwo für Bohrprogramm und Plotdaten verschiedene 
Nullpunkte bzw. Offsets eingestellt.

Ist aber nicht so tragisch, dein LP-Hersteller denkt vielleicht "So ein 
Anfänger" und dann zieht er auf seinem Bildschirm deine Ausgaben 
übereinander, kostet ihn 5 Sek zusätzlich. Manche CAM-Software kann das 
auch automatisch (Korrelationsberechnung). Schöner ist es aber schon, 
wenn sich alles deckt, schon zur eigenen Kontrolle mittels 
Gerber-Viewer.

Gruss Reinhard

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Thomas.

> Ok, nächster Versuch. Die Roten Kreuze im Oberen Teil sind wohl die
> Bohrungen, der Rest im Unteren Teil Top-layer, Lötstoppmaske etc.

Mmmmh. Mich erstaunt in dem Zusammenhang, das Platinenumriss und 
Bemaßung
im Bohrfile auftauchen. Es ist also KEIN Excellon File, sondern ein 
Bohrplan für manuelles Bohren, denke ich. Excellon kennt keine "draws".

Welche KiCAD Version verwendest Du, und was hattest Du einmgestellt bei 
der Ausgabe?

> Meine Erwartung wäre, dass die Beiden Teile übereinander liegen.

Richtig. Aber es ist ja auch kein Excellon Drill file, sondern ein 
separater Bohrplan für manuelles Bohren. Bohren und Belichten/Ätzen sind
bei maschinellem Bohren separate Fertigungsschritte, die auf 
unterschiedlichen Maschinen nacheinander erfolgen. Dabei werden die 
Excellon Files verwendet, und die können, abhängig von Maschine und 
Einstellung durchaus andere Nullpunkte und Skalierungen haben, solange 
hinterher alles zusammenpasst. Zum Kontrollieren bei der Erstellung und 
an der CAM-station legt man sie trozdem übereinander, um zu sehen, ob 
alles passt.

Wenn Du einen Bohrplan für manuelles Bohren hast, kann der durchaus als 
Gerber oder in einem anderen zeichenbaren Format vorliegen. Allerdings 
verwendest Du ihn auch nicht zusammen mit Deinen Vorlagen zum Ätzen, 
sondern anschliessend separat. Und soooo furchtbar genau kannst Du von 
hand eh nicht Bohren. Du druckst ihn separat aus und legst ihn auf die 
Platine zum markieren der Bohrungen. Ihn neben die anderen Layer zu 
legen
macht so gesehen auch einen (geringen) Sinn.

Vieleicht soll das mich auch mit der Nase darauf stossen, daß ein 
Bohrplan und ein Excellon Drillfile ähnliche, aber trozdem 
unterschiedliche Sachen sind, und daran erinnern, daß ich für eine 
industrielle Fertigung das Excellon format und nicht einen Bohrplan 
verwende.

Ansonsten sehe Reinhards Anmerkungen, wobei ich aber in Erinnerung habe, 
das Zulieferer deutlich unwirscher reagieren, als Reinhard empfielt.m 
;-)
Es ist schon ein unnötiger Stolperer in der Produktion.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Thomas S. (aslan)


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Also, ich hab einen Kicad Snapshot 20-07-2011 in Verwendung und hab 
soweit ich mich erinnern kann die Settings aus den angehängten Snapshots 
verwendet. Die Dateien, die dann entstehen heissen wie folgt:
ledmatrix_smdV6.drl
ledmatrix_smdV6-drl.pho
ledmatrix_smdV6-Kleber - vorderseitig.gta
ledmatrix_smdV6-Lötpaste - vorderseitig.gtp
ledmatrix_smdV6-Lötstoppmaske - vorderseitig.gts
ledmatrix_smdV6-Platinenumrisse.gbr
ledmatrix_smdV6-Rückseite.gbl
ledmatrix_smdV6-Siebdruck - vorderseitig.gto
ledmatrix_smdV6-Vorderseite.gtl

Die Bohrdaten waren die drl und die drl.pho datei. Kann mir jemand 
sagen, welche davon jetzt die richtige Excellon Datei ist?

von Guido (Gast)


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Die .drl ist die Excellondatei. Entferne mal das "Spiegeln an
Y-Achse", vllt. löst das schon dein Problem. Damm Excellondatei
im Vieweer öffnen, nicht den Bohrplan (schalte den ev. aus).

von Reinhard Kern (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ansonsten sehe Reinhards Anmerkungen, wobei ich aber in Erinnerung habe,
> das Zulieferer deutlich unwirscher reagieren

Wir machen schon Leiterplatten, seit es welche gibt, und zu den Zeiten, 
als man die Bohrdaten auf den hübschen gelben 8-Kanal-Lochstreifen für 
Teletype bekommen hat, war es völlig normal, dass unterschiedlichste 
Nullpunkte verwendet wurden. Aber schon damals gab es in der 
CAM-Software Optionen zum automatischen Ausrichten (wobei anzumerken 
ist, dass diese Software rund 150000 DM pro Arbeitsplatz kostete). 
Seitdem haben wir auch den Grundsatz beibehalten, dass der Kunde zwar 
manchmal doof, aber immer König ist. Ein ernsthaftes Problem war das 
Zur-Deckung-Bringen aber nie.

Was mir beim Fragesteller nicht klar ist: auf seinem Screenshot für 
Gerber fehlt jede Eingabemöglichkeit für Offset, Drehen, Spiegeln - wie 
soll man bei einem Plotter oder Drucker die LP überhaupt auf das Papier/ 
den Film bringen? Man kann doch nicht davon ausgehen, dass alle Daten 
nochmal mit einer CAM-Software bearbeitet werden. Oder doch?

Alle Systeme, die ich kenne, lassen das Ausrichten mit Verschieben, 
Drehen, Spiegeln zu, entweder manuell oder automatisch. Soll allerdings 
vorkommen, dass man einige Versuche braucht, bis der Plot oder Ausdruck 
vernüftig liegt, besonders wenn man mit den Vorzeichen nicht gleich 
klarkommt.

In dem Zusammenhang auch die Frage bei der Bohrausgabe: was zum Teufel 
heisst Ursprung Hilfsachse? Vielleicht hilft es ja, diese Hilfsachse 
durch den Nullpunkt zu legen...

Gruss Reinhard

von Guido (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Was mir beim Fragesteller nicht klar ist: auf seinem Screenshot für
> Gerber fehlt jede Eingabemöglichkeit für Offset, Drehen, Spiegeln -

Spiegeln geht mit PS-Output, für Gerber kann man das im Druckertreiber
des Gerber-Viewers einstellen.

Verschieben und Drehen macht doch auch keinen Sinn? Das passt schon so
wie es Kicad macht. Ev. kann man an den Randeinstellungen der
Druckertreiber spielen, das war bei mir aber nie nötig.

von Reinhard Kern (Gast)


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Guido schrieb:
> Verschieben und Drehen macht doch auch keinen Sinn?

Wieso nicht? Eine querliegende Europakarte auf A4 Hochformat zu drucken 
sieht nicht nur albern aus, das Papier wird auch nicht ausgenutzt. Falls 
man selber Plotter oder Bohrmaschinen betreibt, sollte auch das zur 
Verfügung stehende Format (z.B. der Tisch der Bohrmaschine ) 
mitverwaltet werden und ein Fehler angezeigt, wenn was ausserhalb liegt.

Aber wie schon gesagt, wenn man Daten verschickt, sind Lage und 
Orientierung ziemlich egal. Und Plotter betreibt auch niemand mehr 
selbst.

Gruss Reinhard

von Thomas S. (aslan)


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Reinhard Kern schrieb:

> In dem Zusammenhang auch die Frage bei der Bohrausgabe: was zum Teufel
> heisst Ursprung Hilfsachse? Vielleicht hilft es ja, diese Hilfsachse
> durch den Nullpunkt zu legen...

Das war der Entscheidende Hinweis. Ich hab den Bohrloch Ursprung jetzt 
auf "absolut" gesetzt und siehe da, die Löcher sind jetzt mit gerbview 
an der richtigen stelle zu finden - Problem gelöst.
Herzlicher Gruß und vielen Dank!
Thomas

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