Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmega Funktion von 5V auf 300V verstärken


von Dirk (Gast)


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Hallo Leute,

ich möchte gerne einen Kondensator altern lassen, indem ich permanent 
einen hohen, sinusförmigen Strom erzeuge.

Mit dem Atmega hab ich über DDS eine Sinus-Spannung erzeugt, welche 
zwischen 0-5 Volt läuft.
Um den Kondensator altern zu lassen, ist jedoch ein deutlich höherer 
Strom erforderlich, der wiederrum durch eine hohe Spannung generiert 
wird. Ich würde gerne mit Hilfe eines Potentiometers die Amplitude der 
Sinusspannung einstellen können, d.h. ich will sozusagen die 
Sinus-Funktion des Atmega sehr hoch verstärken und Leistung durch den 
Kondensator schicken.

Ich bin am überlegen wie ich das mache, evtl. ein Netzteil mit 300V als 
Lösung, aber dieses liefert ja nur Gleichspannung, und einen OP, der bis 
300V verstärkt und mit dem ich hohe Leistung erzeugen kann, gibt es wohl 
auch nicht in dem Sinn.

Hat jemand vllt. einen Ansatz?

Gruß, Dirk

von Düsendieb (Gast)


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Wieso willst Du einen Kondensator altern lassen, wenn Du solche Fragen 
stellst?



vieleicht: Netzspannung und Strelltrafo?

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Ein Audioverstärker entsprechender Leistung mit Trafo zum Hochsetzen der 
Ausgangsspannung würde sich eignen, zumindest solange man keine 
Gleichspnnung benötigt.

Grüße,

Peter

von Klaus (Gast)


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Dirk schrieb:
> einen OP, der bis
> 300V verstärkt und mit dem ich hohe Leistung erzeugen kann, gibt es wohl
> auch nicht in dem Sinn.

Hier gibts sowas

http://www.cirrus.com/en/products/apex/index.html

MfG Klaus

von Dirk (Gast)


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Hallo Düsendieb,

sei mir nicht böse, dass die Frage, die ich gestellt habe, in deinen 
Augen vllt. sehr unerfahren klingt, aber ich bin dabei, viel dazu zu 
lernen :-)

Mit einem Stelltrafo gebe ich die Netzwechselspannung an den Eingang und 
habe am Ausgang wieder die gleiche Wechselspannung nur mit anderer 
Amplitude, wenn ich das gerade richtig gesehen habe.

Das Problem ist dann jedoch, dass ich die ATmega-Sinusspannung nicht 
weiter benutze. Diese hat jedoch eine bestimmte Frequenz und vor allem 
hat sie einen Offset, so dass sie nicht negativ wird, was bei Elkos 
notwendig augrund der Polung.

Oder sehe ich das falsch?

Gruß und danke, Dirk

von Dirk (Gast)


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oh, so viele Antworten in so kurzer Zeit :)

@pdiener

die Offsetgleichspannung ist für dieses Projekt leider unabdinglich


@klaus

ein OP wäre natürlich optimal, gucke mir mal die Seite und die Modelle 
jetzt an.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Mit dem Atmega hab ich über DDS eine Sinus-Spannung erzeugt, welche
> zwischen 0-5 Volt läuft.
> Um den Kondensator altern zu lassen, ist jedoch ein deutlich höherer
> Strom erforderlich, der wiederrum durch eine hohe Spannung generiert
> wird.
Das ist eigentlich falsch. Ein hoher Strom wird genauso durch eine 
kleine Spannung und einen kleinen Innenwiderstand (ESR) generiert. Und 
wenn du z.B. 5V hast und dazu 100mOhm Ri, dann brauchst du schon mal 50 
Ampere...  :-o
Und 5V*50A sind 250W. Das ist dann warm genug. Mit 300V wären das 3kA 
und 900kW. Das hält ein Elko nicht lange aus. Die Zahlen sind (um die 
Größenordnungen zu verdeutlichen) nur mal so als grobe Anhaltspunkte zu 
sehen (klar, dass da noch ein paar mal die Wurzel2 und der Faktor 1/2 
mit rein kommen könnte)...

> ich möchte gerne einen Kondensator altern lassen, indem ich permanent
> einen hohen, sinusförmigen Strom erzeuge.
Altern lassen sich elektrische Bauteile (und insbesondere Elkos!!!) 
einfach durch erhitzen. Und wenn du dann noch einen kleinen Strom 
fließen lässt, dann bist du schon recht nah an der Realität. Ob die 
Hitze nämlich von außen (Heizung) oder von innen (Strom) kommt, ist in 
erster Näherung schnurzegal.

von Dirk (Gast)


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Hallo Lothar,

Dass man Elkos i.d.R. durch Äußere Erwärmung altern lässt, ist mir 
bewusst, jedoch würde ich gerne den Einfluss des natürlichen Alterns 
(Strom) untersuchen.

Wenn ich nur den Ri von 0.1 Ohm betrachte, dann fließt ein Strom von 5A, 
allerdings stellt kein OP einen derart hohen Ausgangsstrom zur 
Verfügung.

Die Leistung im Kondensator ist dann bis zu: 5V*5A=25 Watt, und ich 
bezweifle, ob das zum erhitzen reicht.

Gruß, Dirk

von Dirk (Gast)


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Ups, ich hab einen Teil überlesen Lothar, ich meinte ebenfalls: 50A und 
5V statt 5A.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Die Leistung im Kondensator ist dann bis zu: 5V*5A=25 Watt,
> und ich bezweifle, ob das zum erhitzen reicht.
Fass mal einen 25W Lötkolben an. Reicht das?

von Dirk (Gast)


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Ja das reicht :-)

Also ich fasse mal zusammen: Die Ausgabeleistung von der Schaltung muss 
komplett im Kondensator verbraten werden, also wäre ein zu- bzw. 
abschaltbarer Vorwiderstand von Vorteil.

Meine Frage ist nun: Welcher Operationsverstärker kann Ströme von 50A 
"aushalten"?

Danke, Dirk

von Dirk (Gast)


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Eine Randinformation: Die Kondensatoren, die ich untersuchen möchte, 
sind im Bereich....300-1000V.....300-3000 uF, also schon ordentliche 
Kavenzmänner.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> allerdings stellt kein OP einen derart hohen Ausgangsstrom zur Verfügung.
Einige Leistungs-OPs könnten das. Oder eine nachgeschaltete Brücke wie 
dort etwa: http://www.ferromel.de/tronic_2502.htm

> Meine Frage ist nun: Welcher Operationsverstärker kann Ströme von 50A
> "aushalten"?
Wie gesagt: m.E. ist der Ansatz falsch. Ein kleiner Strom und Wärme von 
Außen würden reichen.

von Michael Bubble (Gast)


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>Meine Frage ist nun: Welcher Operationsverstärker kann Ströme von 50A
>"aushalten"?

zB ein 2A-Leistungs OPV + nachgeschaltete Leistungstransistoren + 
Kühlkörper.
So hab ich mir einen recht brauchbaren Impulsgenerator gebaut.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Eine Randinformation: Die Kondensatoren, die ich untersuchen möchte,
> sind im Bereich....300-1000V.....300-3000 uF
Ok, nimm 100W... ;-)

von Dirk (Gast)


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Alles klar :-)

ich werd mir nochmal überlegen, wie meine Schaltung aussieht, und machen 
dann einen Entwurf, den ich hier poste, und dann könnte ihr mir sagen, 
ob das hinhauen könnte :)

@Lothar

Eine Alterung aus Kombination von Strom und Wärme habe ich auch vor, 
aber den Einfluss beider Auswirkungen separat untersucht möchte ich auch 
gerne wissen.

Gruß, Dirk

von Dirk (Gast)


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@Michael Bubble

Welche OP hast du genommen? Nach welche Schaltung hast du die 
Transistoren verschaltet, nach dem Schaubild von Lothar?

Welchen Strom hält deine Schaltung aus?

Gruß und Danke,

Dirk

von Michael Bubble (Gast)


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Ich hab nur Spannungen <20V gebraucht.
War ein LM675 + BD249C + BD50C
Aufgebaut wie im Link von Lothar, 1. Bild, allerdings mit zusätzlicher 
Kompensation.

von Düsendieb (Gast)


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Dirk schrieb:
> Hallo Düsendieb,
> sei mir nicht böse, dass die Frage, die ich gestellt habe, in deinen
> Augen vllt. sehr unerfahren klingt, aber ich bin dabei, viel dazu zu
> lernen :-)

Der Gedankengang, dass ein Netzteil nur Gleichspannung liefert klang 
wirklich sehr unerfahren.

Für wie lange sollen denn die Kondensatoren bestromt werden? Mit welcher 
Frequenz?


Welche Abmaße haben denn die ordentlichen Kavenzmänner? Bzw. wieviel 
Wärme strahlen die wieder ab?

von faustian (Gast)


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Sowas ist doch schon eher ein Fall fuer ein programmierbares 
Labornetzteil.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Düsendieb schrieb:
> Bzw. wieviel Wärme strahlen die wieder ab?
Dämmwolle? Dann reichen auch 25W recht weit...

> Welche Abmaße haben denn die ordentlichen Kavenzmänner?
Abmaße sind die zugelassenen Fehler der Soll-Abmessungen...

von Düsendieb (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> Welche Abmaße haben denn die ordentlichen Kavenzmänner?
>
> Abmaße sind die zugelassenen Fehler der Soll-Abmessungen...

Na gut, wir groß sind die Dinger?

von Dirk (Gast)


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Düsendieb schrieb:
> Für wie lange sollen denn die Kondensatoren bestromt werden? Mit welcher
> Frequenz?

Die Kondensatoren sollen schon evtl. 2 Wochen lang bestromt werden. 
Frequenz liegt ca. bei 1 kHz.

> Welche Abmaße haben denn die ordentlichen Kavenzmänner? Bzw. wieviel
> Wärme strahlen die wieder ab?

ca. 20 cm lang und 8 cm breit.

Wie groß die Abstrahlwärme ist, kann ich dir leider nicht sagen.

von Dirk (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe in der Zwischenzeit mir mal eine Schaltung überlegt, die sehr 
an die Verstärkerschaltung von Lothar erinnert.

An Transistoren habe ich dieselben wie Michael benutzt, da diese eine 
hohe Stromdurchlässigkeit haben.

Statt dem einen 10k-Ohm Widerstand habe ich ein Potentiometer benutzt, 
mit dem ich die Spannung am Kondensator zwischen 0-5 V per Hand regeln 
möchte.

Als LeistungsOP habe ich bei Reichelt den L165 benutzt, da dieser bei 
günstigem Preis einen maximalen Ausgangsstrom von bis zu 3 A zur 
Verfügung stellen kann.

Die Gesamtschaltung habe ich als Anhang beigefügt und wollte jetzt gerne 
wissen, ob eine Realisierung derart möglich ist, und ob ihr davon 
ausgeht, dass ich damit einen Kondensator auf 85° erhitzen kann?

Danke und Gruß,

Dirk

von Dirk (Gast)


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Mir ist gerade noch etwas aufgefallen...Zur Zeit erzeuge ich meine -12V 
mit einem 2 Watt DC-DC-Wandler, welcher ja lange nicht die Leistung 
aufbringt, die benötigt wird.

Wie kann dieses Problem gelöst werden?

Gruß, Dirk

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Wie kann dieses Problem gelöst werden?
Weil du sowieso keine -12V willst, schließ da an den unteren Transistor 
einfach die Masse an...

Im Ernst: warum versorgst du die ganze Geschichte nicht einfach mit 24V 
und legst den Arbeitspunkt (Offset) auf 12V? Dann kannst du mit der 
Schaltung hübsch zwischen 3V und 21V hin- und hersin(n)ieren... ;-)

von Falk B. (falk)


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@  Lothar Miller (lkmiller) Benutzerseite

>Das ist eigentlich falsch. Ein hoher Strom wird genauso durch eine
>kleine Spannung und einen kleinen Innenwiderstand (ESR) generiert.

Nicht ganz.

> Und
>wenn du z.B. 5V hast und dazu 100mOhm Ri, dann brauchst du schon mal 50
>Ampere...  :-o
>Und 5V*50A sind 250W. Das ist dann warm genug. Mit 300V wären das 3kA
>und 900kW. Das hält ein Elko nicht lange aus.

Kann es sein, dass du der Hitze des Augenblicks erlegen bist?
Du wirfst munter Blind- und Wirkleistung in einem Topf. Gar nicht gut.

>> ich möchte gerne einen Kondensator altern lassen, indem ich permanent
>> einen hohen, sinusförmigen Strom erzeuge.

Dazu braucht man auch die passende Frequenz. Denn den kapazitiven 
Widerstand kann man nicht einfach ignorieren. Und damit beginnt das 
Problem. Selbst miese Kondensatoren haben einen eher kleinen 
Verlustwinkel im Prozentbereich. Sprich, man muss viel Blindleistung 
erzeugen, um ein wenig Erwärmung in den Kondensator pumpen zu können.

>Altern lassen sich elektrische Bauteile (und insbesondere Elkos!!!)
>einfach durch erhitzen. Und wenn du dann noch einen kleinen Strom
>fließen lässt, dann bist du schon recht nah an der Realität. Ob die
>Hitze nämlich von außen (Heizung) oder von innen (Strom) kommt, ist in
>erster Näherung schnurzegal.

Jain. Ich hab vor einiger Zeit mit Folienkondensatoren zu tun gehabt, 
die sind irgendwann von innen wegggebrannt. Allerdings bei 2A und 100kHz 
;-)

MfG
Falk

von Dirk (Gast)


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Hi Lothar,

ich muss leider gerade feststellen, dass ich dir in dem letzten 
Abschnitt nicht folgen kann.

Das Eingangssignal ist ein Sinus der zwischen 0-5 Volt pendelt. Meinst 
du, dass ich dieses Eingangssignal verändern soll, oder die 
Versorgungsspannung?

Ich würde ansonsten sehr gerne in dem von dir vorgeschlagenen 
Spannungsbereich sinnieren :)

Sorry, dass ich da jetzt so schlecht folgen kann, aber ich verstehe den 
letzen Abschitt leider fast gar nicht. Hoffe, du kannst mir das vllt. 
kurz erklären wie du das meinst...

In der von dir beschriebenen Verstärkerschaltung steht, dass man -12V 
nur auf GND machen darf, sofern man eine reine Wechselspannung hat, 
daher dachte ich, brauch ich die negative Spannung, weil mein Sinus ja 
einen Gleichspannungsanteil besitzt.

Danke und Gruß,

Dirk

von Falk B. (falk)


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Sinnloses Rumgebastel. Geh zu Conrad un kauf dir ne billige KFZ-Endstufe 
für Bum Bum. 12V dran, fertig. Wenn man mehr Spannung will, braucht man 
halt eine Endstufe mit Netzanschluss, je nach Leistung gehen die bis 
+/-100V und mehr. Alles fix und fertig.

MfG
Falk

von Dirk (Gast)


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Hallo Falk,

Endstufen sind für mich komplettes Neuland. Klemme ich das 
Eingangssignal an die Endstufe und am Ausgang kommt das gleiche Signal 
nur mit höherer Spannung?

Wie konfiguriert man in diesem Fall die Spannung? Mit einem 
Potentiometer?

Gruß, Dirk

von Udo S. (urschmitt)


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Dirk schrieb:
> Die Kondensatoren sollen schon evtl. 2 Wochen lang bestromt werden.
> Frequenz liegt ca. bei 1 kHz.

Dirk schrieb:
> Die Kondensatoren, die ich untersuchen möchte, sind im 
Bereich....300-1000V.....300-3000 uF

Hast du dir überhaupt mal abgeschätzt für wieviel Geld du da elektrische 
Energie in Wärme umsetzt nur für deine "Versuche"?
Da hauptsächlich Blindleistung umgesetzt wird und kein Schwingkreis oder 
anderer Speicher vorhanden ist muss die ganze Blindleistung (am 
Kondensator) komplett über den Verstärker zur Verfügung gestellt werden, 
der dazu real die Energie fürs Umladen in Wärme umsetzt.

Das ist doch rumgetrolle hier. Dirk hat keine Ahnung von Elektronik, 
will aber irgendwelche Messreihen über Alterung machen.
Und die negative versorgung mit einem 2W DC / DC Wandler um damit 300µF 
1000V Elkos mit 1KHz umzuladen....

So a la: "ich habe einen alten Motor aus einem Carrera Auto, wie kann 
ich damit eine 100Tonnen Seilwinde bauen"

von Dirk (Gast)


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Nein ich trolle nicht.

Mein Vorhaben ist folgendes: Ich lege eine Spule in Reihe zum 
Kondensator. Dann schicke ich einen Sinus bei Resonanzfrequenz durch den 
Kondensator, so die Energie vollständig im ESR umgesetzt wird.

von Dirk (Gast)


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Was meint ihr zu meiner Schaltung, wenn ich -12V an Gnd lege und den 
Rest so lasse?

Gruß, Dirk

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Kann es sein, dass du der Hitze des Augenblicks erlegen bist?
> Du wirfst munter Blind- und Wirkleistung in einem Topf. Gar nicht gut.
Nein, mir war in der Hitze des Augenblicks nur der Innenwiderstand 
relevant, denn nur an dem kann Wärme entstehen. Klar, dass für einen 
gewissen Strom auch eine gewisse Spannung und eine zur Kapazität 
passende Frequenz nötig ist. Nur würde das die Betrachtungen hier in 
erster Nähe unnötig verkomplizieren, deshalb habe ich die Begriffe 
Blind-, Wirk- und Scheinleistung explizit nicht aufgeführt...

Falk Brunner schrieb:
>>Das ist eigentlich falsch. Ein hoher Strom wird genauso durch eine
>>kleine Spannung und einen kleinen Innenwiderstand (ESR) generiert.
> Nicht ganz.
Ok. Also so: es ist ein ausreichend hoher Strom nötig, um am realen 
Anteil der Impedanz (aka. Innenwiderstand, Verlustwiderstand, ESR) eine 
Spannung abfallen zu lassen. Nur diese Spannung kann zusammen mit dem 
fließenden Strom dann die Erwärmung des Elkos bewirken.

Ich bin mir übrigens noch nicht ganz sicher, ob das Ganze hier mit einem 
Audioverstärker funktionieren wird (mit der selbstgebastelten 
OP-Endstufe übrigens auch nicht). Denn vermutlich laufen die Dinger an 
einer nahezu rein kapazitiven Last nicht sehr stabil...

Dirk schrieb:
> Dann schicke ich einen Sinus bei Resonanzfrequenz durch den
> Kondensator, so die Energie vollständig im ESR umgesetzt wird.
Blöd nur, dass dann so gut wie keine Resonanz mehr da ist, denn du mußt 
deinen Generator so niederimpedant anbinden, dass von einer 
Stromerhöhung nicht mehr zu spüren sein wird......

von Dirk (Gast)


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Ich glaube ich habe mit ein paar dämlichen Fragen die Gäste meines 
Beitrages verschreckt.

Das tut mir Leid und ich hoffe, ihr verzeiht mir :-)

Nach genauer Überlegung und dem Tipp von Falk habe ich bei Conrad 
folgenden Bausatz entdeckt:

http://www.conrad.de/ce/de/product/190808/2X40W-STEREO-ENDSTUFE-BAUSTEIN/SHOP_AREA_17363&promotionareaSearchDetail=005

Was meint ihr zu dieser Endstufe? mit 2x40 Watt könnte sie für meine 
Anwendung reichen oder?

Gruß, Dirk

von Dirk (Gast)


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Was haltet ihr sonst davon, eine hohe Spannung an den Kondensator 
anzuelegen (Nennspannung), dann einen Moment warten, bis der Strom um 80 
Prozent gefallen ist, und anschließend den Kondensator an einem kleinen 
Widerstand zu entladen um anschließend das Prozedere zu wiederholen?

Gruß, Dirk

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Das würde sicher gehen.

Die Zeiten müssen sich allerdings im us-Bereich abspielen, denn sonst 
hast du keine nennenswerten Verluste...

von Falk B. (falk)


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@  Dirk (Gast)

>Prozent gefallen ist, und anschließend den Kondensator an einem kleinen
>Widerstand zu entladen um anschließend das Prozedere zu wiederholen?

Kann man machen, verheizt aber zu 99% die Leistung NICHT im Kondensator 
;-)
Anders sieht es aus, wenn die Entladung SEHR schenll geht, wir reden 
hier von einigen hundert bis einigen Tausend Ampere. Dann könnte eine 
nennenswerte Leistung am Innnewiderstand abfallen. Aber die meisten 
Kondensatoren sind dafür nicht gebaut.

Das mit dem äußeren Aufwärmen ist schon mal keine so schlechte Idee.

MfG
Falk

von Dirk (Gast)


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Die Verstärkerschaltung sollte ich mir also lieber aus dem Kopf 
schlagen, weil die Last reinkapazitiv ist und lieber die andere Variante 
also probieren oder?

Ich halte euch auch auf dem Laufenden :-)

von Dirk (Gast)


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Mir ist übrigens noch ein Fehler aufgefallen...das Potentiometer gehört 
natürlich nicht an die Stelle wo ich es eingebaut hab, sondern das 
sollen starr 10kOhm sein, sonder ich schalte es in Reihe zum 
Kondensator.

von Dirk (Gast)


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Moin,

ich habe mal ein Schaltbild angefertig, wie ich mir das vorstelle.

Denkt ihr, damit ist es möglich? Habt ihr da sonst noch irgendwelche 
Vorschläge oder Ideen zu?


Danke, Dirk

von Falk B. (falk)


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Wie bereits gesagt, relativ sinnnlos. Und vor allem sollte man bei 
solchen Sachen mal grob rechnen und sich nicht auf technische Details 
stürzen.

MfG
Falk

von Dirk (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Wie bereits gesagt, relativ sinnnlos. Und vor allem sollte man bei
> solchen Sachen mal grob rechnen und sich nicht auf technische Details
> stürzen.
>
> MfG
> Falk

Ich dachte, die Schaltung macht Sinn bei ausreichend hoher 
Schaltfrequenz?

von Falk B. (falk)


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@  Dirk (Gast)

>Ich dachte, die Schaltung macht Sinn bei ausreichend hoher
>Schaltfrequenz?

Mit dem sinnerfassenden Lesen hast du es nicht so, was?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Ich dachte, die Schaltung macht Sinn bei ausreichend hoher Schaltfrequenz?
Von "Sinn" hat keiner was geschrieben...
Wenn dein ESR z.B. 100mOhm hat, welchen Wert sollte dann der REntl 
haben?

von Dirk (Gast)


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Die Schaltung die ich eben beigefügt habe sollte also verworfen werden 
meint ihr (jetzt mal ohne Ironie)?

@Lothar,

ich würde als Entladewiderstand einen sehr kleinen Wert nehmen, z.b. 
0.01 Ohm.

von Dirk (Gast)


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Was spricht denn jetzt gegen die Verstärkerschaltung aus meiner ersten 
Abbildung?

Michael hat damit doch auch Problemlos einen Pulsgenerator erzeugt.

Vor der Kapazität schalte ich ein Poti und stelle so den Strom ein. hmm, 
warum meint ihr, ist das nicht mögluch?

von Udo S. (urschmitt)


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Dirk schrieb:
> ich würde als Entladewiderstand einen sehr kleinen Wert nehmen, z.b.
> 0.01 Ohm.
Und 300V (Siehe Titel des Threads)
Da in deinem Schaltplan der Entladewiderstand ständig an den Kondensator 
angeschlossen ist wären das bei 300V (z.B. bei der Ladung) an dem 
Widerstand eine Verlustleistung von U²/R = 300*300/0.01 = 9.000.000 = 
9MEGAWATT!

Na wenn du kein Troll bist wer dann...

von Dirk (Gast)


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Okay, die Entladeschaltung ist ja vom tisch, ich werds mit der 
Verstärkerschaltung probieren :-)

von Christian (Gast)


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Versuche es erstmal zu simulieren!

Ich gehe aber auch davon aus, das es funktionieren wird.


Viel Glück!

mfG

Christian

von Marc (Gast)


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moiners,

wie christian schon sagt, simulier es!

außerdem ist der poti natürlich an der falschen stelle.

guck dir mal die angehängte schaltung an, damit müsste es funktionieren.

und deine andere methode...schlag dir die mal ganz schnell aus dem kopf 
:-)

marc

von Dirk (Gast)


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Danke Leute,

ich bin auch ganz zuversichtlich, aber ich weiß noch nicht, wie ich die 
negative Spannung erzeugen soll oder ob ich die einfach Grounden 
soll....hmm....

von Dirk (Gast)


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Hat noch jemand sonst Ideen, bevor ich die Teile bestelle?

Gruß, Dirk

von Hermes (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Jain. Ich hab vor einiger Zeit mit Folienkondensatoren zu tun gehabt,
> die sind irgendwann von innen wegggebrannt. Allerdings bei 2A und 100kHz
> ;-)

Wie hast du den Sinus erzeugt?

von Udo S. (urschmitt)


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Hermes schrieb:
> Wie hast du den Sinus erzeugt?
Wer redet da von Sinus, wenn du Bauteile stressen willst nimmst du auch 
der Einfachheit halber einen möglichst schnellen Schalter, also 
Rechteck!

Dirk schrieb:
> Hat noch jemand sonst Ideen, bevor ich die Teile bestelle?
Meine Idee ist immer noch, daß du dir erst mal ein gutes Buch über 
Elektronik bestellen solltest und das dann auch lesen und verstehen.
Aber du hast weder auf Lothar noch auf Falk gehört, also wirst du es 
wohl auf dem harten Weg lernen müssen, daß du Geld in sinnfreies 
Gebastel steckst.

Ich gabs auch auf, und wünsche dir zumindest viel Bastelspaß

von Hermes (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Hermes schrieb:
>> Wie hast du den Sinus erzeugt?
> Wer redet da von Sinus, wenn du Bauteile stressen willst nimmst du auch
> der Einfachheit halber einen möglichst schnellen Schalter, also
> Rechteck!


Ja schon klar, aber sobald man beim Kondensator die angelegte Spannung 
taktet, stört den das recht wenig, weil der einfach aufgeladen bleibt...

von Lukas K. (carrotindustries)


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Hermes schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Jain. Ich hab vor einiger Zeit mit Folienkondensatoren zu tun gehabt,
>> die sind irgendwann von innen wegggebrannt. Allerdings bei 2A und 100kHz
>> ;-)
>
> Wie hast du den Sinus erzeugt?

Wird wohl nen Royer Converter gewesen sein. Damit sind mir auch mal 
Folienkondensatoren beinahe geplatzt.

Marc schrieb:
> guck dir mal die angehängte schaltung an, damit müsste es funktionieren.

10k in Reihe zum Kondensator??

Dirk schrieb:
> Hat noch jemand sonst Ideen, bevor ich die Teile bestelle?

LTSpice

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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>Ja schon klar, aber sobald man beim Kondensator die angelegte Spannung
>taktet, stört den das recht wenig, weil der einfach aufgeladen bleibt...

Ein Spannungssprung erzeugt an einem idealen Kondensator einen unendlich 
hohen Strompuls. Das stört.

Grüße,

Peter

von Michael Bubble (Gast)


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>unendlich hohen Strompuls. Das stört.
Ein sooo hoher Strompuls macht sich dann auch an meinem Monitor als 
Flackern bemerkbar.

von Hermes (Gast)


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Peter Diener schrieb:
>>Ja schon klar, aber sobald man beim Kondensator die angelegte Spannung
>>taktet, stört den das recht wenig, weil der einfach aufgeladen bleibt...
>
> Ein Spannungssprung erzeugt an einem idealen Kondensator einen unendlich
> hohen Strompuls. Das stört.
>
> Grüße,
>
> Peter

Ja, den macht man einmal und beim nächsten mal ist der Kondensator dann 
schon etwas aufgeladen und beim Sprung darauf noch mehr bis der 
Spannungssprung schließlich nichts mehr bringt...

von Udo S. (urschmitt)


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Hermes schrieb:
> Ja, den macht man einmal und beim nächsten mal ist der Kondensator dann
> schon etwas aufgeladen und beim Sprung darauf noch mehr bis der
> Spannungssprung schließlich nichts mehr bringt...

Man kann mit einem Schalter auch einen Kondensator ENTLADEN.
Eine niederohmige Rechteckquelle wird einen Kondensator in der LOW phase 
auch entladen.

von Tom (Gast)


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@Dirk

mach es so wie ulli es sagt

Dann brauchst du diese Transistorschaltung nicht. Ich habe es mal mit 
Matlab simuliert und das Ergebnis beigefügt, damit klappts auf jeden 
Fall :)

Die Gleichspannung erzeugst du aber mit einem Netzteil und nicht dem 
Atmega.

mfG Tom

von Udo S. (urschmitt)


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Tom schrieb:
> mach es so wie ulli es sagt
Wer ist ulli? Kam in dem Thread nicht vor.

von Tom (Gast)


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@Udo

da waren die finger mal wieder schneller als die augen :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Tom schrieb:
> da waren die finger mal wieder schneller als die augen :-)

:-)
und ich bin wirklich durch alle Beiträge und hab den von "Ulli" gesucht.

von Falk B. (falk)


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@  Hermes (Gast)

>> Jain. Ich hab vor einiger Zeit mit Folienkondensatoren zu tun gehabt,
>> die sind irgendwann von innen wegggebrannt. Allerdings bei 2A und 100kHz
>> ;-)

>Wie hast du den Sinus erzeugt?

Der kam aus einem Schaltnetzteil, welches speziell für 
Hochspannungskaskaden gebaut ist (Resonanzwandler). Macht um die 1,5kW 
Ausgangsleistung bei 2kV U Peak ;-)

MfG
Falk

von Joachim (Gast)


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Tom schrieb:
> @Dirk
>
> mach es so wie ulli es sagt
>
> Dann brauchst du diese Transistorschaltung nicht. Ich habe es mal mit
> Matlab simuliert und das Ergebnis beigefügt, damit klappts auf jeden
> Fall :)
>
> Die Gleichspannung erzeugst du aber mit einem Netzteil und nicht dem
> Atmega.
>
> mfG Tom

Hi Tom,
was ist das für ein Simulationsprogramm?

Viele Grüße

von Tom (Gast)


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@Joachim

Matlab/Simulink, das ist ein sehr häufig benutztes Programm. Ist aber 
weniger auf elektrische Schaltkreise konzentriert als eher auf 
mathematische Zusammenhänge.

Die Toolbox, womit man den Schaltkreis aufbaut, heißt "Plecs" und ist 
standardmäßig nicht dabei.


@Falk

Wie lange hast du denn die Folkos "bestromt" und was genau bedeutet 
wegbrennen? Welchen Kapazitätsverlust hatten sie?

Gruß, Tom

von faustian (Gast)


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Und wenn man einfach einen Ausgangstransformator (mit Luftspalt!) hinter 
einen Audioverstaerker haengt und die Sekundaerwicklung mit einer 
DC-Quelle in Serie schaltet?

von Falk B. (falk)


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@  Tom (Gast)

>Wie lange hast du denn die Folkos "bestromt"

Für das Durchbrennen ca 5 min. Es waren 10nF/8kV MKS 
Folienkondensatoren.

>und was genau bedeutet wegbrennen?

Was der Name vermuten lässt. Sie wurden aussen nach ca. 3 min 65°C heiß, 
danach kamen Knachgeräusche und die Temperatur stieg in ca. 1 min auf 
95°C (außen!), dann kam der magische Rauch ;-)

> Welchen Kapazitätsverlust hatten sie?

So ziemlich 100%.

MfG
Falk

P S An der Stelle sind jetzt 10nF/6kV MKP Kondensatoren von WIMA drin 
und alles bleibt cool.

von Michael O. (mischu)


Lesenswert?

1. Ohne Angabe des Frequenzbereiches und der Kurvenform bei dem der 
Kondensator altern soll, ist das hier eine Diskussion im luftleeren 
Raum.

2. Die Idee mit dem Trafo als AC-Quelle mit einer DC-Quelle für die 
Vorspannung ist sicher zielführend statt das direkt mit einem OPAMP 
machen zu wollen (10mF 1kV ist echt fett).

3. Man kann auch zwei Elkos antiseriell schalten und über eine 
potentialfreie DC-Versorgung auflagen. Dann müsste man nur noch mit dem 
Leistungsverstärker ohne DC-Versatz das Anregungssignal erzeugen.

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