Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Masseanhebung durch Stromverbrauch des µC


von Basti M. (counterfeiter)


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Hallo,

also ich find mit der Suche echt nichts über das Thema, obwohl ich 
glaube, dass ich nicht der einzigste bin, der dieses Problem hat...


Möchte über ein dünnes Steuerkabel über 5 Meter hinweg zwei bis drei 
Spannungen messen. Das Problem war, dass durch den 100mA Stromverbrauch 
der Schaltung(LED Beleuchtung) die Masse angehoben wurde... Das Problem 
ist aktuell dadurch gelöst, dass ich eine extra Masseleitung mit 1,5mm² 
führe....
Das ganze ist natürlich nicht wirklich schön gelöst.

Die Idee war jetzt die Masseleitung für das LCD Display mit Beleuchtung 
extra zu führen... Der Atmega168 zieht aber bei 16MHz immernoch seine 
20mA... ist immernoch etwas zuviel um es über ein 0,14mm² zu schleifen.
Es gibt ja keine direkte Analogmasse :-/

Für mich tun sich jetzt nur 3 Optionen auf...

1. Querschnitt erhöhen

2. extra ADC IC mit SPI oder I²C einsetzten mit ca 1mA Stromverbrauch

3. Versuchen ob der µC auch noch seine Aufgaben mit weniger MHz schafft, 
dadurch geringerer Stromverbrauch....


Aber irgendwie bin ich mit den Lösungen noch nicht so recht zufrieden.
Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee, an die ich bis jetzt noch nicht 
gedacht habe.

Danke schonmal

grüße

Basti

von Falk B. (falk)


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@  Sebastian Förster (counterfeiter)

>1. Querschnitt erhöhen

Sinnlose Kraftmeierei. Nimm Vierdrahtmessung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vierdrahtmessung

MFG
Falk

von Basti M. (counterfeiter)


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Ähm, weiß schon was ne 4 draht messung ist, nur könnte ich das IMO bei 
mir nicht anwenden...

Die Versorgungspannung des µC läuft über das Messkabel!
Der atmega168 hat keine differenziellen ADC....

Is mir immernoch nen bissel unklar...

von What? (Gast)


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Sebastian Förster schrieb:
> Die Versorgungspannung des µC läuft über das Messkabel!

??????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

von MaWin (Gast)


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> Der atmega168 hat keine differenziellen ADC....

Keine Arme, keine Kekse, kauf dir halt einen OpAmp,
dann klappt es auch mit der 4-Draht-Messung.
Ach, ich vergass, dafür bräuchte man Analogschaltungskenntnisse.

von Basti M. (counterfeiter)


Angehängte Dateien:

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Habs mal kurz im Paint gemalt...

Der Strom über Ground macht mir nen Spannungsabfall und der widerrum 
bringt mir nen Offset auf den ADC...

Anders kann ichs jetzt nicht mehr erklären....

von Lehrmann M. (ubimbo)


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What? schrieb:
> Sebastian Förster schrieb:
>> Die Versorgungspannung des µC läuft über das Messkabel!
>
> ??????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

@ Sebastian Förster:

Sorry aber das ist die vermurksteste Schaltung die ich seit langem 
gesehen habe. Das ist doch nicht dein Ernst oder?

Wenn ich sowas sehen würde, würde ich sowas augenblicklich in die 
Mülltonne verfrachten und bei dem Herstellern nicht mal mehr die 
Homepage besuchen. Das ist der größte Mist den ich je gesehen habe. 
Sorry.

von Udo S. (urschmitt)


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Alternativ zu MaWins Vorschlag wenn nicht analog sein darf: Wenn kein 
Vierdraht, dann mach halt einen 2. kleinen Tiny direkt an die Batterie 
mit dem du misst und übertrage die Daten zu deinem 5m entfernten µC 
mittels gängigen 2 Draht Leitungen und Protokollen.
Übrigens: Wie macht man einen Spannungsteiler mit nur 2 Anschlüssen?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wenn Dir MaWins guter Vorschlag mit 4-Draht-Messung nicht gefällt, 
kannst Du auch den Strom messen und den Spannungsabfall in der SW 
herausrechnen.
Dann brauchst Du sogar nur 2 Leitungen, aber doch wieder Kenntnisse von 
Analogschaltungen...

Gruß Dietrich

von frankman (Gast)


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Und wo ist jetzt das Problem?

1. Eine Leitung an die Batterie anschließen und damit dem Prozessor 
versorgen.(Plus-Pol))
2. Leitung an die Batterie anschließen und damit Spannung messen( 
Plus-Pol)

3. Leitung an die Batterie anschließen und den Prozessor mit GND 
verbinden (Minus-Pol)

4. Leitung an die Batterie anschließen und ggv. mit AGND verbinden 
(Minus-Pol) oder auf einen weiteren ADC-Eingang legen.
Somit kannst du entweder den Drop über das Kabel messen und somit 
kompensieren oder du bekommst Ihn nicht mit, wenn du AGND und DGND 
sauber trennst....

von Basti M. (counterfeiter)


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Das sollte auch kein Schaltplan werden... wie nen Spannungsteiler 
funktioniert, wird ja wohl bekannt sein...
Es tut mir ja aufrichtig leid, dass ich mich bei diesem recht einfachen 
Sachverhalt nicht an DIN XY gehalten habe....
Dachte nur man kanns verstehen... aber einige scheinen hier im Forum zu 
sein, um sich über andere Beiträge lustig zu machen...

Analogschaltungen sind kein Problem, nur leider zu spät. Da die Platine 
entwickelt hier vor mir liegt...

@Dietrich L. Ich kenn den Strom sogar recht genau, die Idee hatte ich 
auch schon...

@Udo Schmitt ach keine Schlechte Idee, wenn es zu einer 2. Version 
kommen sollte, dann werd ich das in betracht ziehen...

@frankman hm, schön wärs mit AGND.... Ich denke alle Grounds sind beim 
Atmega168 intern zusammengeführt :-/

von MCUA (Gast)


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>wie nen Spannungsteiler funktioniert, wird ja wohl bekannt sein...
Kenne kein Elektroniker, der den mit 2 Anschlüssen macht.

>dass ich mich bei diesem recht einfachen Sachverhalt nicht an DIN XY
>gehalten habe....
DIN interessiert keinen, aber die Funktion (wenn sie denn DA ist) 
interessiert.
(und Junctions sind Verbindungspunkte)

>Ich denke alle Grounds sind beim Atmega168 intern zusammengeführt
Nein, sonst würde es nicht AGND heissen.

Schaltungstechnik?, Datenblätter?

von Dietrich L. (dietrichl)


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MCUA schrieb:
>>Ich denke alle Grounds sind beim Atmega168 intern zusammengeführt
> Nein, sonst würde es nicht AGND heissen.

Heißt auch nicht so, denn der ATmega168 hat keinen AGND :-((

von Reinhard Kern (Gast)


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Sebastian Förster schrieb:
> Analogschaltungen sind kein Problem, nur leider zu spät. Da die Platine
> entwickelt hier vor mir liegt...

Ich fürchte, du hast da ein grundsätzliches Problem: wenn du so denkst, 
darfst du nichts mehr entwickeln, denn Entwicklung heisst deswegen so, 
weil es durchaus passieren kann, dass man sich so total verhaut wie du 
in diesem Fall. Dann kannst du dich in den Bauch beissen und ohrfeigen, 
nützt aber nichts, du musst zurück bis vor den Fehler und die Sache 
besser machen.

Zu sagen "funktioniert zwar nicht, ist aber fertig und muss so bleiben" 
ist sowieso lächerlich, und weiter dran rumzumurksen ist der sichere Weg 
zu einer ganz schlechten Lösung, wenn überhaupt zu was. Konkret gesagt: 
du wirst da nichts Ordentliches draus machen können ohne neuen 
Platinenentwurf. Ist ganz normales Entwicklerschicksal, auch von viel 
erfahreneren Spezialisten.

Gruss Reinhard

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Lustig finde ich, dass du ja offensichtlich für die positive 
Versorgungsleitung eine extra Messleitung angeschlossen hast, aber bei 
der negativen Versorgungsleitung (AKA Masse) nicht.

Ist das die neue 3-Draht Messung? Liegt dann von der Genauigkeit 
zwischen 2-Draht und 4-Draht? ;-)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Simon K. schrieb:
> Ist das die neue 3-Draht Messung? Liegt dann von der Genauigkeit
> zwischen 2-Draht und 4-Draht? ;-)

So dumm ist das gar nicht: schließe Vcc an einen 2. Anlogkanal (mit 
gleichem Spannungsteiler). Die Differenz ist der Spannungsabfall an 
einer Leitung, diese Differenz x2 ist der gesamte Korrekturwert.

Gruß Dietrich

von Basti M. (counterfeiter)


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@Simon K.

Dietrich L. schrieb:
> MCUA schrieb:
>>>Ich denke alle Grounds sind beim Atmega168 intern zusammengeführt
>> Nein, sonst würde es nicht AGND heissen.
>
> Heißt auch nicht so, denn der ATmega168 hat keinen AGND :-((





@Reinhard Kern Da hast du wohl Recht.... Danke für deinen sachlichen 
Beitrag!

Wie gesagt, es läuft ja erstmal... dadurch das ich den Widerstand der 
Masse so weit mit dem 1,5mm² gedrückt habe, dass nur noch das LSB durch 
die Display LED PWM kippt....


Hm, vielleicht sollte ich auch einfach bei der zweiten Version das 
Display auslagern... SPI mit 1MHz könnte man sicher auch schön mit nem 
Cat Kabel übertragen... Dann wäre die Schaltung direkt an der Quelle und 
das Display dort wo es hingehört


MfG

Basti

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Dietrich L. schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Ist das die neue 3-Draht Messung? Liegt dann von der Genauigkeit
>> zwischen 2-Draht und 4-Draht? ;-)
>
> So dumm ist das gar nicht: schließe Vcc an einen 2. Anlogkanal (mit
> gleichem Spannungsteiler). Die Differenz ist der Spannungsabfall an
> einer Leitung, diese Differenz x2 ist der gesamte Korrekturwert.

Gar nicht mal so schlecht die Idee. Es würde vielleicht schon reichen, 
wenn man AVCC als Referenz auswählt und über ADMUX die interne 
Referenzspannung misst. Neuere (?) AVRs unterstützen das. Dann kann man 
so auf die Versorgungsspannung zurückschließen. Dann bräuchte man nicht 
mal die Schaltung verändern.

von Basti M. (counterfeiter)


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hm, dass wirklich ne klasse Idee...

das werd ich mal probieren... aber wenn dann mit extra ADC Port, die 
interne Ref is mir nix, wenn ich für die anderen Messungen ne REF5040 
benutze.... (ja ich weiß, die ist ziemlich überzogen für 10 Bit)

von Oliver J. (skriptkiddy)


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Sebastian Förster schrieb:
> hm, dass wirklich ne klasse Idee...

Vorausgesetzt man kann garantieren, dass die beiden Leitungswiderstände 
gleich sind.

von bko (Gast)


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Nochn Vorschlag:
Während der ADC wandelt, den Rest der Logic
keinen Takt geben, gibt weniger Stromverbrauch
und damit weniger Masseversatz:

Aus dem ATmega168PA datasheet:
>The ADC Noise Reduction
>mode stops the CPU and all I/O modules except
>asynchronous timer and >ADC, to minimize
>switching noise during ADC conversions.

von Uhu (Gast)


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Hallo zusammen...

Ich Denke das Haupt problematische wird der LANGE DRAHT von 5m sein, 
nicht wegen des Querschnittes usw. sondern ganz EINFACH der DRAHT wirkt 
wie eine ANTENNE da DC gespeist und es bilden sich (Un)Symmetrien, 
(Asymmetrien) aus durch daraus sich bildenden C und L Blind Leistungen 
und Wirkströmen...

Bis dann und weiter suchen de Uhu :D :)

von MCUA (Gast)


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>>>Ich denke alle Grounds sind beim Atmega168 intern zusammengeführt
>> Nein, sonst würde es nicht AGND heissen.
>Heißt auch nicht so, denn der ATmega168 hat keinen AGND :-((
Dann nimmt man halt die ATmega's, die's haben.
(Oder baut AGND sonstwie nach)

von inse (Gast)


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@ MCUA:
...und Du denkst, Du kannst an AGND ein anderes Potential als an DGND 
anlegen?
Da wäre ich sehr vorsichtig - ich kenne da Spezifikationen die 0 bis 
+/-0,3V erlauben.

@frankman:
Der Vorschlag "miss doch mit einem zweiten Kanal die Masseleitung" ist 
nur dann möglich, wenn der ADC negative Spannungen messen kann...

Wie genau muss die Messung denn eigentlich sein?
Wenn Du die Beleuchtung abschalten kannst, könntest Du die Stromaufnahme 
minimieren, messen und danach alles wieder einschalten.

von MCUA (Gast)


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>...und Du denkst, Du kannst an AGND ein anderes Potential als an DGND
>anlegen?
Ja.
>Da wäre ich sehr vorsichtig - ich kenne da Spezifikationen die 0 bis
>+/-0,3V erlauben.
Sind 3,37 A (bei 5 m Länge u. 1 mm^2 Querschnitt) zu wenig?

von gggggGast (Gast)


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Sebastian Förster schrieb:
> Der Strom über Ground macht mir nen Spannungsabfall und der widerrum
> bringt mir nen Offset auf den ADC

Der Leitungswiderstand ändert sich wenig, die Stromaufnahme wohl auch 
nicht. => der Offset ist immer gleich. Rechne ihn heraus. Vermutlich 
hast du aber Störungen auf deiner Messstrecke durch Einstrahlung. 
Mittelwert über 3 50Hz Halbwellen hilft bei der Netzfrequenz, Handys o. 
ä. über durch Peak Filter.

von Basti M. (counterfeiter)


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Über Störungen, kann ich mich eigentlich nicht beschweren...

edit
Doch ohne Tiefpassfilter hatte ich in der Tat Störungen, aber nun passt 
alles...

läuft alles so wie es soll...

Ansonsten steht für mich fest, dass in einer evtl. 2. Version das 
Display über die 5 Meter mit SPI und Beleuchtung über RJ45/Cat Kabel 
ausgelagert wird... und evtl einen etwas schnelleren ADC mit 12 Bit...

Das mit dem Rausrechnen, werd ich aber noch probieren...


MfG

Basti

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