Was meint ihr, kommt eine länger dauernde Rezession auf uns zu? Ich denke ja. Denn unbegrenztes Wachstum auf Pump ist eben nicht machbar. Außerdem werden die Ressourcen immer knapper, so dass dauerhaftes Wachstum, und ein ständiges "immer mehr, immer höher, immer weiter" grundsätzlich nicht möglich ist. Denn je knapper die Rohstoffe werden, desto teurer wird alles, und damit einfach schlicht unbezahlbar. Könnte es sogar zu einer Stagflation kommen, aufgrund steigender Rohstoffpreise bei gleichzeitig zurückgehender Nachfrage?
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Electro schrieb: > Was meint ihr, kommt eine länger dauernde Rezession auf uns zu? Wayne interessierts???
Electro schrieb: > Könnte es sogar zu einer Stagflation kommen, aufgrund steigender > Rohstoffpreise bei gleichzeitig zurückgehender Nachfrage? Es wird zu einem Schwingen um einen bestimmte Nullage kommen, sprich Krisen und "Booms". Der Wert um den diese Krisen und Booms pendeln, wird kontinuierlich absinken durch die Verknappung. Größeres Problem ist, dass dies nur die Weltwirtschaft betrifft. Da die Schwellenländer aufholen, wird Deutschland und natürlich auch andere Industriestaaten automatisch stärker zurückstecken wegen begrenzter Ressourcen, sprich die Nulllage wird dort schneller absinken, wenn auch von eimen hohem Niveau. Mittendrin wird es zusätzlich die Währungsreformen auf dem Globus geben. Für Abwechslung und Probleme ist in Zukunft auf jeden Fall gesorgt.
Wilhelm Ferkes schrieb: >> Was meint ihr, kommt eine länger dauernde Rezession auf uns zu? > > Wayne interessierts??? ohoh da ist aber jemand schlecht gelaunt.
Electro schrieb:
> Was meint ihr, kommt eine länger dauernde Rezession auf uns zu?
Nein, denn dann wären die Geschäfte der Finanzindustrie massiv gestört
und sie könnten nicht mehr so gut mit dem Geld der Allgemeinheit
herumspekulieren. ;)
QWERTZ schrieb: > Es wird zu einem Schwingen um einen bestimmte Nullage kommen, sprich > Krisen und "Booms". Der Wert um den diese Krisen und Booms pendeln, wird > kontinuierlich absinken durch die Verknappung. Größeres Problem ist, > dass dies nur die Weltwirtschaft betrifft. Da die Schwellenländer > aufholen, wird Deutschland und natürlich auch andere Industriestaaten > automatisch stärker zurückstecken wegen begrenzter Ressourcen, sprich > die Nulllage wird dort schneller absinken, wenn auch von eimen hohem > Niveau. > Mittendrin wird es zusätzlich die Währungsreformen auf dem Globus geben. > Für Abwechslung und Probleme ist in Zukunft auf jeden Fall gesorgt. Dass wir langfristig Abstriche machen müssen, ist auf jeden Fall sicher. Die Rohstoffe werden halt immer knapper. Die jetzige Globalisierung und Wegwerfgesellschaft wird sich auch nicht auf dauerhalten. Irgendwann wird man sich wieder langlebigen, reparierbaren Produkten zuwenden müssen, die dann wieder mehrere Monatsgehälter kosten. In Folge dessen ist auch kein unbegrenztes Wirtschaftwachstum/Produktionssteigerung machbar.
Naja, die langfristige Rezession mit steigenden Energiepreisen bedeutet ja erst mal, dass sich die Produktion in Deutschland wider lohnt, was Arbeitsplätze erzeugt. Die Wartbarkeit von Geräten wird wieder wichtiger, und Infrastruktur wieder lokaler. So gesehen ist das eher eine Chance als ein Problem, zumindest für uns technisch interessierte.
Mein Opa hat sich vor 40 oder 50 Jahren die erste Waschmaschine gekauft. Nach heutigen Werten würde die 5000 Euro oder so kosten. Die Maschine lief bis vor ca 2 Jahren, als sie wegen Ersatzteilmangel nicht mehr repariert werden kommte. Mit etwas Bastelei und Heimwerkerrei hätte man die vielleicht trotzdem nochmal hinbekommen. Die heutigen Maschinen da kann man froh sein wenn sie 5-10 Jahre packen.
Electro (Gast) schrieb: > Die jetzige Globalisierung und Wegwerfgesellschaft wird sich auch nicht > auf dauerhalten. Dann schau mal wer da massiv bei profitiert hat http://www.ftd.de/politik/international/:gastbeitrag-globalisierung-ist-goldgrube-fuer-superreiche/60094017.html "Die Globalisierung hat sich als Goldgrube für die Superreichen dieser Welt erwiesen. Sie waren in der Lage, in gewinnbringende Projekte aus Schwellenmärkten zu investieren. Parallel schafften sie es, ihre Regierungen davon zu überzeugen, im Namen des Steuerwettbewerbs die Abgaben auf hohe Einkommen zu senken. Steueroasen schossen wie Pilze aus dem Boden - auch wenn die Politiker hin und wieder darauf schimpften. Am Ende litten die Armen doppelt: erst durch die globalen Marktkräfte, dann durch die Fähigkeit der Reichen, ihr Geld überall auf der Welt zu parken." Glaubst du die Superreichen lassen sich so einfach ihre Goldgrube schließen?
Christian Berger schrieb: > Naja, die langfristige Rezession mit steigenden Energiepreisen bedeutet > ja erst mal, dass sich die Produktion in Deutschland wider lohnt, was > Arbeitsplätze erzeugt. Die Wartbarkeit von Geräten wird wieder > wichtiger, und Infrastruktur wieder lokaler. Ja, aber nur, wenn die Energiepreise in DE nicht überproportional steigen. Wenn der "Marterialwertanteil" wieder hoch geht, geht der "Arbeitslohnanteil" automatisch runter. Darin sehe ich die Chance für Deutschland. Dass sich Qualität made in Germany wieder rechnet.
Ich warte nur auf den Tag, wo sie die Müllhalden wieder aufmachen, um die dort vergrabenen Rohstoffe wieder zu nutzen.
Der Einfallsreichtum der Menschheit wird sicherlich noch eine Weile anhalten. Klar, die Rohstoffe werden knapper und teurer, aber dadurch werden vermutlich immer mehr Ersatztechnologien geschaffen. Zum Beispiel Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Ebenso wird wohl sehr viel Recycling betrieben werden. Noch wird extrem viel an wertvollen Rohstoffen einfach weggeschmissen. Die sind aber ja nicht weg, sondern liegen auf den Deponien bereit zur Wiederverwertung. Und für wirklich seltene und nicht ersetzbare Rohstoffe werden wir dann eben auf längerer Sicht den Weltraum nutzen. Energie ist ja auch bis zum Ende der Erde genügend vorhanden (Kernenergie, Fusionsenergie, Sonnenenergie), da brauchen wir also keine Bedenken haben. Natürlich steigt der Aufwand zur Gewinnung von Rohstoffen und Energie - das bedeutet aber eigentlich nur wieder mehr Beschäftigung für die Menschheit. Ich denke aber, dass die Bedeutung des Geldes an sich in den nächsten Jahren abnehmen wird und echte Werte wieder mehr in den Vordergrund rücken. Die Ära der Kapitalzockerei dürfte sich wohl so langsam dem Ende neigen...
Werner schrieb: > Ich warte nur auf den Tag, wo sie die Müllhalden wieder aufmachen, um > die dort vergrabenen Rohstoffe wieder zu nutzen. Hat man teilweise schon gemacht. PCB verseuchte Trafos wurden endgelagert. Und wieder ausgegraben. (gab da so nen artikel über einen PCB Skandal, wo das erwähnt wurde) Irgendwann wird man garantiert auch weniger wertvollen Müll wieder ausgraben.
Mine Fields (minefields) schrieb: > Die Ära der Kapitalzockerei dürfte sich wohl so langsam dem Ende > neigen... Solange das Geschäft nicht verteuert und damit entschleunigt wird, beispielsweise duch eine wirksame Steuer auf Finanztransaktionen, wird das Finanz-Kasino ungehindert weiterbetrieben. ;)
> Was meint ihr, kommt eine länger dauernde Rezession auf uns zu? Die Frage ist, was man unter Rezession versteht. Wie Wirtschaftsdeppen verstehen darunter ein Absinken der Zahlen des Bruttoinlandsproduktes. Kaum sinken die Aktienkurse, sinken auch Zahlen, also gibt es nach Auffassung der denkbehinderten BWLer Rezession, obwohl nur virtuelle Spekulationszahlen gesunken sind. Es muß kein einziges Brötchen, kein einziges Auto weniger produziert werden, und trotzdem ergeben deren Zahlenspielchen eine Rezession. > Denn unbegrenztes Wachstum Wachstum ist normal. Die Menschheit lernt seit dem Ackerbau, Dinge effektiver zu machen, rationeller, also mehr in weniger Zeit mit weniger Aufwand und weniger Materialeinsatz zu machen. Die Frage ist aber, wie man Wachstum misst. Derzeit nach dem BIP, und das ist einfach Geld. Ist alles doppelt so teuer und bekommt man doppelt so viel Lohn wird zwar genau gleich viel hergestellt und verkauft, nach den Deppen der Wirtschaftslehren hat man aber 100% Wachstum. Zählt man nur die Brötchen, wäre es zwar kein Wachstum sie doppelt so teuer zu verkaufen, aber wenn die Menschheit um 10% wächst ist es 10% Wachstum, trotzdem hat jeder nur 1 Brötchen. Statt Wachstum sollte man also Wohlstandssteigerung messen, wie viel kann sich jeder leisten. Die ist in Deutschland seit langem konstant, in anderen Ländern wie China oder Brasilien wächst der Wohlstand aber. Wir sollten darüber glücklich sein und es denen gönnen, schliesslich gucken wir von hohem Niveau darauf. > auf Pump ist eben nicht machbar. Was heisst auf Pump ? Die Arbeitsleistung, die Dinge anzufertigen, war da. Die Menschheit war in der Lage und ist also leistungsfähig genug, das herzustellen und anzufertigen, was gemacht wurde. Ob Häuser in den USA für jeden, ob Raketen in Nordkorea, oder ob Eisenerz ausgraben in Australien. Warum sollte das morgen nicht mehr gehen ? Plötzlich alle faul geworden ? Plötzlich alle Spaten zerbrochen ? Nein, die Arbeitsleistung wird auch morgen noch da sein, um alle zu ernähren, um allen Häuser zu bauen, sogar um im Laufe der Zeit allen Autos zu bauen. Es ging nie um die Arbeitsleistung, es ging immer nur um die Frage, wer es bezahlt. Die Häuser in den USA bezahlen nicht diejenigen, die sie sich bauen liessen, sondern dumme deutsche Banken und der deutsche Steuerzahler. Auch die Häuser in Griechenland werden wir bezahlen. Das, was per "Schulden" also nun an Arbeitsleistung bezahlt wurde, wäre sowieso an Arbeitsleistung da gewesen, man hat nichts verbraucht was es nicht bereits gegeben hätte. Nur haben Leute die Arbeit machen lassen, die eigentlich kein Geld dafür hatten, und andere, die das Geld hatten, haben es denen gegeben., weil SIE SELBST das Geld nicht ausgegeben hätten, weil sie gerade nichts brauchten, sich nichts leisten wollten. Das Geld war also auch da, bloss in anderen Händen. Das einzige, was die "Schundenkrise" zeigt, ist, daß das Geld blöd verteilt ist. Das ist unser Problem. Diejenigen, die Geld brauchen (der normale amerikanische Häuslebauer oder griechische Bauer) hat kein Geld, derjenige, der das Geld hat (durchaus "der Deutsche", vor allem aber Ackermänner) hat mehr Geld als er (derzeit) braucht. Die Schuldenkrise zeigt nur, daß unser Geldverteilungsystem nicht funktioniert. Überall auf der Welt arbeiten Menschen, meist genau so intensiv, sagen wir 8 Stunden am Tag. Doch nicht überall bekommt der Mensch dafür dasselbe. Einige schneiden sich mehr vom Kuchen ab und andere weniger, und ganz Trickreiche hauen andere Leute über's Ohr in dem sie ihr Geld nehmen, es ausgeben, und einfach nicht zurückzahlen "Schuldenschnitt der Griechen". Der einzige Betroffene ist also derjenige, der gespart hat, in der Hoffnung auf Zins. Was nicht funktioniert hat, war das versprechen "Geld arbeitet". "aus geld kann man mehr Geld machen". Nein, geld arbeitet nicht. Geld wächst nicht (ausser per Inflation). Nur Arbeit erzeugt Wohlstand. Geld dient nur der Umverteilung. Davon haben sich die Finanzhaie in den letzten 10 Jahren reichlich bedient, mehr als jeder Hartz4-Empfänger.
MaWin schrieb: > Davon haben sich die Finanzhaie in den letzten 10 > Jahren reichlich bedient, mehr als jeder Hartz4-Empfänger. Es gibt einfach zu viele Trittbrettfahrer, die keine Werte schöpfen...
Kommt auf die Branche an. Elektronikentwicklung wird immer gebraucht. Es reicht doch, wenn ein Hersteller einen neuen Chip rausringt. Der macht alles billiger und verlangt mach redesign.
Landwirtschaft ist euch eine Zukunftsbranche. Gegessen wird immer und Bio-Energie wird auch immer mehr gebraucht. Ich persönlich hoffe ja drauf, dass eine kleine Rezession kommt, und den ganzen Leiharbeitsbuden den Garaus macht. Also dass sie an großen, auftragslosen Personalbeständen kaputt gehen. Selbst wenn ein Kunde die Arbeiter entklässt, muss der Dienstleister ja noch weiter bezahlen. Neben der Kapitalzockerei war die Leiharbeit auch so eine ruinöse Erfindung, die aus den USA zu uns rübergeschappt ist.
Keine Angst vor einer kleinen Rezession. Wenn man das ganze mal am Börseverlauf ausmacht, geht der Abwärtstrend stets schnell vorüber und dann geht es laaange Zeit erst mal wieder schön bergauf. Siehe Anhang! ;-)
Electro schrieb: > Denn unbegrenztes Wachstum auf Pump ist eben nicht machbar. Das ist (volkswirtschaftlich) nicht ganz richtig. Solange die Schulden für Investitionen gemacht werden, die nachher wieder Gewinn erwirtschaften, ist das nicht das Problem. Das Problem ist, daß die Schulden, die zur Zeit gemacht werden, nicht mehr zurückfließen. Entweder werden Banken gerettet, die die Wertschöpfung aus den geliehenen Geld dann behalten (weil die Politik zu stark von Lobbyismus getrieben ist, um die Gewinne einzufordern) oder das geliehene Geld wird für irgend einen Quatsch ausgegeben, von dem Niemand etwas hat. Ein Beispiel dafür wäre z.B. der Versuch in Afghanistan einen Haufen strohdummer, mittelalterlicher Deppen zu domestizieren, die noch nicht kapiert haben, daß wir inzwischen das Jahr 2011 schreiben. Oder mit Griechenland einen durch und durch korrupten Staat zu "retten", der bereits beim EU-Beitritt hoffnunglos überschuldet war und seine Bilanzen gefälscht hat, was im übrigen schon damals alle wussten. Die Liste ist endlos...