Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungsmessung ohne gemeinsame Masse


von SatWork (Gast)


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Hi,

ich will eine Schaltung entwickeln welche einen programmierbaren 
Wiederstand vor Überlastung durch zu hohen Strom schützt (Imax=5mA).

Die Schaltung wird über USB gespeist und programmiert. Die Schaltung 
welche den programmierten Widerstand nutzt ist unbekannt (hat also nicht 
zwingend den gleichen Bezugspunkt)

Um den Schutz zu realisieren möchte ich über einen Shunt den Strom via 
Instrumentenverstärker messen. Da die Polarität der an den 
programmierbaren Widerstand angelegten SPannung beliebig ist 
(Vmax=+/-5V) will ich die Spannung über dem Shunt mit 2,5V überlagern. 
Die resultierende Ausgangsspannung des Instrumentenverstärkers wird auf 
einen Fensterkomparator gegeben. Dieser schaltet über ein elektronisches 
Relais den Laststromkreis.

Ich hoffe die Beschreibung ist ausreichend, da ich noch keinen 
elektronischen Schaltplan erarbeitet habe.

Meine Frage: Ist es notwendig dass der Instrumentenverstärker die 
gleiche Masse hat wie das Objekt das den Strom durch den Widerstand 
erzeugt ?

von Johann (Gast)


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Na, wenn die Massen unterschiedlich sind, so sollte zumindest eine 
galvanische Trennung sichergestellt sein, sonst gibt's evtl Probleme mit 
Ausgleichströmen über die Masse.

von SatWork (Gast)


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Galvanische Trennung ist halt aufwändig. Ein Gedanke war einen 
Hall-Sensor zu verwenden. Allerdings sind sie nicht für solch geringe 
Ströme erhältlich bzw reicht dann die Ausgangspannung nicht aus.
Über Ausgleichsströme habe ich mir ehrlichgesagt keine Gedanken gemacht. 
In wie weit sind sie problematisch ?

von Johann (Gast)


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SatWork schrieb:
> Galvanische Trennung ist halt aufwändig

Wieso? Macht doch jeder Trafo. nebenbei: galvanisch wären die 
Schaltungen natürlich nicht getrennt, da Du ja die Spannung abgreifst 
und mißt. Ich meinte nur, wenn die Masse der Meßschaltung nicht 
definiert ist, dann sollte man zumindest dafür sorgen, daß sie definitiv 
nicht mit der Masse der anderen Schaltung verbunden ist, sonst j´kann's 
Ströme geben und wenn die Masseverbindung suboptimal ist, gibt's dort 
Spannnungsabfälle, die Dir ins Handwerk pfuschen.

Aber verstehe ich Dich richtig, daß das Massepotential des 
Instrumentenverstärkers schon bekannt ist, daß Du dieses nur woanders 
hin legen willst - wieso eigentlich? Und wieso brauchst Du den IV 
überhaupt? Die Komparatoren kommen wahrscheinlich besser ohne aus.

von SatWork (Gast)


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Johann schrieb:
> Wieso? Macht doch jeder Trafo. nebenbei: galvanisch wären die
> Schaltungen natürlich nicht getrennt, da Du ja die Spannung abgreifst
> und mißt.

Trafo ist nicht möglich da die Spannung beliebig sein kann, also auch 
DC.

Johann schrieb:
> Aber verstehe ich Dich richtig, daß das Massepotential des
> Instrumentenverstärkers schon bekannt ist, daß Du dieses nur woanders
> hin legen willst - wieso eigentlich?

Instrumentenverstärker weil:
- EIngang für Offset vorhanden (brauche ich damit ich keine negativer 
Versorgungspannung einplanen muss)
- ..ich dachte ihm reicht eine differenzspannung an seinen eingängen 
(Habe dabei an ein Multimeter gedacht, welches ja auch nach dem Prinzip 
misst)

von Johann (Gast)


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SatWork schrieb:
> Trafo ist nicht möglich da die Spannung beliebig sein kann, also auch
> DC.

Es gibt auch Schaltnetzteile. Die können auch DC/DC

> (brauche ich damit ich keine negativer Versorgungspannung einplanen muss

Pffft...

Mit den Randbedingungen rückst Du so peu a peu raus. Da habe ich keine 
Lust, mir noch Gedanken zu machen, wie man so ertwas lösen könnte, wer 
weiß, was Du dann wieder dagegen hast!

Ich würde es so machen: duale Spannungsversorgung, 2 Komparatoren mit 
offenen Kollektoren, deren Ausgänge zusammenschalten. Danach noch eine 
Pegelwandlung.

von hbl (Gast)


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SatWork schrieb:
> Wiederstand vor

Der Wiederstand ist kein Wiederstand weil er keinen Wiederstand
leistet sondern ein Widerstand.

von nicht "Gast" (Gast)


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Du musst einen Rückkehrpfad der Eingangsleckströme schaffen. Die Masse 
des INAs MUSS mit der Messmasse zumindest hochohmig verbunden sein. Was 
aber nicht sein muss, ist dass diese Masse der USB-Masse entspricht. Du 
kannst natürlich nach dem INA wunderbar trennen.

von Detlev T. (detlevt)


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Bei 5mA fällt mir noch ein simpler Optokoppler ein(bzw zwei wegen 
Polarität). Der Spannungsabfall ist ja offenbar kein Problem (Shunt)

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, SatWork,

> Allerdings sind sie nicht für solch geringe Ströme erhältlich...

Was hindert Dich, den Hallsensor mit einem Ringkern empfindlicher zu 
machen?:
1. Nimm einen Ringkern hoher Permeabilität, notfalls sogar Mumetall,
2. Säge einen Schlitz hinein, in den Du den Hallsensor positionierst.
3. Die Ringkernspule führt den zu messenden Strom. Je mehr Windungen, 
desto empfindlicher.
4. (Option) Noch eleganter, wickle eine isolierte Kompensationsspule 
dazu, gespeist in Abhängigkeit vom Signal eines bipolaren Hallsensors.

Ciao
Wolfgang Horn

von SatWork (Gast)


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Sorry, hab den Thread links liegen lassen müssen... Vielleicht ist ja 
noch einer dabei.

nicht "Gast" schrieb:
> Du musst einen Rückkehrpfad der Eingangsleckströme schaffen. Die Masse
> des INAs MUSS mit der Messmasse zumindest hochohmig verbunden sein. Was
> aber nicht sein muss, ist dass diese Masse der USB-Masse entspricht. Du
> kannst natürlich nach dem INA wunderbar trennen.

Die Eingangsströme (wenn ich dich richtig interpretiere ist das der 
Input Bias Current) liegen beim INA326 laut Datenblatt bei 
typischerweise +/-0,2nA. Sollten die etwa meine Messung stören ?

von SatWork (Gast)


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Brauche wohl doch ne negative Versorgungsspannung da die Spannung an den 
Eingängen des IVs nur geringfügig über VCC bzw unter 0V (bei Single 
Supply) liegen dürfen. Ein Regler mit Ladungspumpe benötigt ja wenig 
BEschaltung und liefert genug Strom für den low power amp.

Wolfgang Horn schrieb:
> Was hindert Dich, den Hallsensor mit einem Ringkern empfindlicher zu
> machen?:

Klingt von der Theorie her interessant, allerdings zu aufwändig in der 
Produktion.

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